28.04. Te Shebube Polentswa Lodge – Te Shebube Rooiputs Lodge
Zum Aufstehen der übliche Ablauf in der Polentswa Lodge. Die Angestellten laufen wie aufgescheuchte Hühner, sie packen Ihre Sachen und räumen die Lodge auf. Sie gehen in Urlaub, die nächsten 2 Wochen sollen in der Lodge Reparaturarbeiten durchgeführt werden.
Man wartet nicht bis wir weg sind, unser Gepäck holen wir selbst. Zumindest erhalten wir ein großes Lunchpaket.
Um 06.45 Uhr brechen wir auf, fahren wieder die 30 Minuten bis zur Nossob Piste. Dann geht es 200 Kilometer Richtung Süden bis zur Rooiputs Lodge. Entlang der Piste fahren wir alle Wasserlöcher an.
Wir sehen wieder eine Wildkatze, unsere dritte, die über die Piste huscht. Nach einigen Kilometern stoßen wir wieder auf Löwenspuren und entdecken dann abseits der Piste ein junges Männchen und eine Löwin, die an ihrem nächtlichen Riss, eine Oryx, fressen. Überraschend taucht aus den Büschen eine braune Hyäne, die erste, die wir überhaupt sehen, auf. Sie wurde scheinbar von dem Riss angelockt, bleibt aber in respektvollen Abstand von den beiden Löwen versteckt in den Büschen. Nach 10 Minuten gibt die Hyäne auf, zieht sich zurück und sprintet über die Piste auf die andere Seite des Nossob Reviers.
Wir fahren weiter, an den Wasserlöchern gibt es keine besonderen Beobachtungen, am letzten vor dem Nossob Camp tollen viele Vögel. Zwei Schakale fressen eine gefangene Taube und versuchen dann immer wieder, Vögel zu fangen. Durch das hohe Gras sind keine guten Fotos möglich.
Mosambikgirlitz
Im Nossob Camp ist es ruhig, unser erster Weg führt zu den Toiletten. Im kleinen Shop kaufen wir Crash Eis für unser Wasser, es sind schon wieder gefühlte 32 Grad. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir das Camp und fahren wieder auf die Wellblechpiste.
Nach ca. 20 Kilometern sehen wir eine Gruppe Kuhantilopen, die konzentriert in eine Richtung starren. Wir stoppen und suchen das Gelände ab. Wir können zwischen den Büschen zwei Geparden auf „Pirsch“ entdecken. Die Geparden schleichen sich an uns vorbei, queren hinter uns die Piste und folgen der Gruppe Kuhantilopen.
Nach 30 Minuten fahren wir weiter. Neben den üblichen Verdächtigen sehen wir einen großen Kudu Bock, der die Piste quert. Anschließend beobachten wir eine große Straußen Familie mit vielen kleinen Jungtieren, die durch das ausgetrocknete Flussbett wandern.
Auf dem Picknickplatz Dikbaardskolk folgt unsere nächste Pause. Hier treffen wir auch das Personal der Polentswa Lodge, die bei ihrer Fahrt in den Urlaub diesen Platz ebenfalls zu einer Rast nutzen. Das seltsamste Safari Fahrzeug, welches wir sehen ist ein PKW Mercedes E-Klasse, besetzt mit 4 Personen. Die beiden Frauen sind geschminkt, wie für eine Abendveranstaltung, Männer in Anzugshose und Hemd. Sie wenden und fahren wieder Richtung Rooiputs/Twee Revieren. Viel Spaß beim nächsten Werkstattbesuch !!!
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir die Te Shebube Rooiputs Lodge, mit exakt dem gleichen hochpreisige Niveau wie ihre Schwester Lodge Polentswa.
Auch hier werden wir von der Köchin empfangen, die Managerin ist auf Pirschfahrt !!
Neben uns sind nur noch ein südafrikanischer Fotograf, Gerhard Steenkamp, und 3 Südafrikanerinnen, die mit ihm auf Fotokurs sind, Gäste der Lodge. Mit diesen fährt auch die Managerin auf Pirsch .
Bewertung der Rooiputs Lodge:
- Anfahrt erfolgt von der Nossob Piste über die Zufahrt zum Rooiputs Camp Site. Auch hier fehlt ein Hinweisschild, wir müssen
uns erst bei Gästen des Camp Site erkundigen.
- links und rechts eines großen Holz Chalets/Haupthaus mit Restaurant/Bar und Leseecke befinden sich insgesamt 11 Holz
Chalets. Sie sind mit Blick auf die Dünen auf Holzplattformen gebaut. Die Chalets sind über einen Holzsteg miteinander
verbunden.
- große Solaranlage, kein laufender Generator wie in Polentswa, Wifi im Bereich desHaupt Chalet
- jedes Chalet hat eine große Terrasse, getrennt vom Innenraum durch Glasschiebetüren
- jedes Chalet hat für die Wasserversorgung eine eigene Gas-Wassertherme. Bei der Abnahme dieser Konstruktion würden in
Deutschland die Haare zu Berge stehen. In unserem Chalet war nur sehr heißes Wasser vorhanden. Ich griff zur Selbsthilfe
und stellte den Boiler neu ein. Die weißen Boiler an den Hütten passen nicht in die Landschaft.
- Wir hatten Chalet Nr. 9. In diesem hörte wir starke „Zisch“ Geräusche zwischen den Holzbalken und dem Strohdach. Da wir
eine Schlange vermuteten, informierten wir die Managerin. Nach ihren Äußerungen stammen die Laute von Fledermäusen. Es
stellte sich dann tatsächlich heraus, dass sich Fledermäuse im Chalet befinden, die nachts über unsere Köpfe fliegen. Was wir
als lustig empfinden, könnte für andere Gäste nervendsein. Für uns war es herrlich, die kleinen Fledermäuse im schwachen
Licht zu beobachten.
- Der in Dokumentationen der Lodge angegebene Pool ist eigentlich ein Tauchbecken. Während unseres Aufenthaltes war es
ohne Wasser, da es Löwen ständig zum Saufen benutzen.
- Von dem ausgeschriebenen Konzessionsgebiet ist nichts zu spüren. Die auf botswanischer Seite parallel zum Nossob
verlaufende Piste wird durch alle genutzt.
- Nachtpirschfahrten sind auch ausgeschrieben, werden aber durch die Managerin abgelehnt. In Gesprächen ist erkennbar
dass die Managerin mit einer Belegung von 6 – 10 Gästen zufrieden ist, die Lodge ist aber für mehr als das Doppelte
ausgelegt – wie in Polentswa betriebswirtschaftlicher Irrsinn.
Nach den Beiträgen im Forum soll auch in Rooiputs das Management der Lodge inzwischen ausgewechselt sein.
- Sehr schön ist die Lage der Lodge, dazu kommt das ständig präsente Löwenrudel. An den Spuren ist erkennbar, dass die
Löwen bis zu den Terrassen der einzelnen Chalets kommen. Interessant dabei ist, dass sich unsere
Terrassentür/Glasschiebtür nicht verriegeln ließ.
Wie in Polentswa wird auch hier das Potential der Lodge nicht genutzt.
Löwenspuren an unserer Terrasse
Nach einem kleinem Imbiss begeben wir uns 16.30 Uhr auf eine erste Pirschfahrt im Rooiputs Gebiet bis zum Camp Twee Revieren. Wir beobachten Oryx Antilopen beim Überqueren der Dünen, große Springbock Gruppen mit vielen Jungtieren und staunen über die großen Nester der Webervögel.
Im Camp Twee Revieren gelingt es uns im Shop endlich Ansichtskarten zu erwerben, ja wir benutzen noch diese konservative Art der Kommunikation.
Nach einem abendlichen Dinner am Lagerfeuer und Gesang der Angestellten, die Küche kann besser singen als kochen, freuen wir uns auf die Beobachtungen am nächsten Morgen.
LG
Günter