THEMA: Veterinärzaun Namibia, Botswana
24 Jul 2010 16:20 #148047
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  • HOPEKAST am 24 Jul 2010 16:20
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Hallo und danke an alle, die so ausführlich geantwortet haben.
Mal schauen, ob wir mit diesen Informationen und unseren Einkäufen gut durchkommen
Gruß und nochmals danke
Hopekast
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24 Jul 2010 23:55 #148108
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  • Spitzkoppe 2 am 24 Jul 2010 23:55
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Hallo,
mein Mann und ich sind schon lange Leser und Profiteure dieses wunderbaren Forums.
Ende Mai sind wir von unserer fünften Reise ins südliche Afrika zurückgekehrt.
Zur Maul- und Klauenseuche möchte ich jetzt mal meinen ersten Beitrag schreiben. Ich bin Tierärztin, aber nur im Kleintierbereich tätig, also nicht wirklich der Paarhufer-Seuchenexperte. Aber auf ein paar Fragen kann ich trotzdem antworten.
Die MKS ist in Afrika wirklich ein großes Problem.
Im südlichen Namibia mit den gut abgesperrten Farmland hat man das Problem wohl gut unter Kontrolle bzw ist Seuchenfrei. Aber im Norden (Caprivi und nördliches Botswana) wird es , glaube ich , immer ein Problem bleiben.
Da lassen sich wegen der Wanderwege des Wildes die Gebiete nicht einfach so absperren. Aber leider gibt es da auch genügend Überträger, selbst der Elefant, obwohl kein Paarhufer
ist empfänglich für die MKS. Und dummerweise bleibt das Virus auch monatelang in der Umwelt, z.B. Boden lebensfähig, kann somit gut über Überträger z.B. auch Autoreifen transportiert werden.
Kontrollen in Nord-Südrichtung erscheinen mir da schon sinnvoll. Ob es allerdings die Seuchenwannen und die Läppchen, auf denen man seine Schuhe abtritt, bringen bezweifele ich.
MKS ist hochinfektiös und breitet sich furchtbar schnell aus.
Der wirtschaftliche Schaden für die Farmer ist immens, denn das Fleisch ist unverkäuflich.
Für den Mensch besteht eine wirkliche Gefahr eigentlich nur, wenn man direkten Kontakt zu erkrankten Tieren hat oder unbehandelte Produkte zu sich nimmt. Virusausscheider gibt es auch nicht, da das Virus eh durch Magensäure abgetötet würde. Wir Touris verseuchen die Umwelt also nicht.
Eigentlich sollte man auch in Kasane kein MKS infiziertes Fleisch kaufen können, aber Gammelfleisch in Deutschland auch nicht.Und rohes Fleisch zu verzehren, macht ja wohl im Afrikaurlaub auch niemand.
Noch ein kurzes Erlebnis. Wir haben dieses Jahr das Lizauli Traditional Village besucht und genau an dem Abzweig von der C 49 zum Dorf wurde am Straßenrand ein Rind geschlachtet und unter den Bewohnern aufgeteilt. Wie viele Kilometer das hoffentlich nicht virushaltige Blut an Autoreifen und Füßen verteilt wurde, möchte ich gar nicht wissen.

Viel Grüße
Gudrun
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25 Jul 2010 06:36 #148110
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  • Matt am 25 Jul 2010 06:36
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Vielen Dank für diese interessanten Infos!

Leider hat Botswana dieses Problem bis heute nicht in den Griff bekommen. Und, gemäss Studien, brach die Krankheit im Land selber aus und wurde nicht ins Land gebracht. Trotzdem verstehe ich, dass die Regierung bemüht ist, die Gefahr der Verschleppung zu vermeiden.

Aber wie wir nun ja wissen, ist das MKS-Virus sehr überlebensfähig und deshalb auch schwer zu kontrollieren, vor allem bei dem Wildwechsel, welchen man in Botswana glücklicherweise noch beobachten kann.

Mich störten diese Kontrollen überhaupt nicht. Denn ich habe schon mal Kühe gesehen, welche am MKS-Virus erkrankt sind.. und das ist gar nicht schön... Deshalb auch mein volles Verständnis für die, naja teilweise schon fragwürdigen Methoden...
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