THEMA: Sicherheitshinweis - heute in AZ
27 Aug 2015 18:51 #397480
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  • BikeAfrica am 27 Aug 2015 18:51
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... ich habe inzwischen in mehreren Ländern Begegnungen mit falschen und noch mehr mit echten Polizisten gehabt, die gerne nebenbei ein bisschen Geld verdient hätten. Bisher habe ich das immer freundlich und bestimmt ausdiskutiert und nie erkennen lassen, dass ich in Zeitdruck bin oder mich die ganze Geschichte nervt. Irgendwann haben die keine Lust mehr, wenn sie merken, dass es beim nächsten Tourist oder Autofahrer einfacher geht. Habe da auch schon ab und zu 90-120 min auf 'ner Polizeiwache verbracht unter Androhung von Gefängnis. Besonders toll ist es, wenn Schichtwechsel ansteht, und die einen Touristen dort haben, über den sie noch Bericht schreiben müssen für die Ablösung. Dann haben sie nicht nur kein Geld bekommen, sondern auch noch zusätzliche Arbeit. Wenn man nicht spätestens dann gehen kann, hat man womöglich tatsächlich ein Problem.

Ich muss allerdings sagen, dass die allermeisten Polizisten äußerst freundlich und hilfsbereit waren. Ich habe schon häufig auf oder bei Polizeiwachen im Zelt übernachten dürfen oder bei Polizisten zuhause. Sie haben mir zu Fuß nicht nur den Weg gezeigt, sondern mich bis zu 2 km dorthin geführt, vor Banken auf mein Fahrrad aufgepasst, mir mit dem Polizeiwagen als Leitfahrzeug den Weg zu einer Unterkunft gezeigt und dann dort sogar zweimal noch einen günstigeren Preis ausgehandelt. Nach den ganzen Horrorgeschichten, die ich vor meinen Reisen über Polizisten und Zöllner in Afrika gelesen und gehört hatte, war das in Summe eine positive Überraschung. Und die wenigen Ausnahmen ... damit muss man in Afrika halt mal rechnen.

Solche Dinge gibt es aber auch hierzulande und ich erzähle noch ein persönliches Erlebnis von vor einigen Jahren im Rhein-Main-Gebiet zur Hauptverkehrszeit. Das hat mich nämlich viel mehr schockiert, dass solche Dinge auch bei uns passieren.
An einem viel befahrenen Autobahnkreuz stand direkt nach der Abfahrt ein Fahrzeug im Grünstreifen. Ich habe mich noch gewundert, aber das dauerte nur kurz. In dem Bogen zur nächsten Autobahn standen dann nämlich etwa fünf Polizeiwagen mit je mindestens zwei Mann Besatzung und haben alle Alleinfahrer (kein Zeuge dabei) rausgewunken und sie beschuldigt, ohne angelegten Gurt gefahren zu sein. Als ich antwortete, er sähe ja, dass ich angeschnallt wäre, bejahte er das und verwies darauf, dass ihn aber der Kollege im Grünstreifen verständigt habe. Aufgrund der geringen Entfernung wäre das kaum möglich gewesen. Als ich verlangte, den Kollegen dort zu sprechen, wurde mir das verweigert.
Mir wurde angeboten, die Strafe an Ort und Stelle zu zahlen, was ich nicht getan habe. Stattdessen habe ich mit anderen Fahrern, die ebenfalls ungerechtfertigt angehalten wurden, die Telefonnummern getauscht und wir uns verständigt, dass jemand, der am Ende zahlen muss, die anderen verständigt. Am Ende habe ich auf meinen schriftlichen Widerspruch auf den Bußgeldbescheid hin nichts mehr gehört. In der Zeit, die ich dort verbrachte, war aber zu erkennen, dass jeder Polizist, der einen Fahrer wieder fahren ließ, sofort den nächsten Alleinfahrer wieder anhielt.

Ergänzung: Da gab es zwischendurch keinen Kontakt über Funk. Der erste Wagen stand nur als Alibi dort.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Letzte Änderung: 27 Aug 2015 20:15 von BikeAfrica.
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27 Aug 2015 21:55 #397497
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  • BMW am 27 Aug 2015 21:55
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...Auto und Polizisten sind echt..........denk ich mal.....Korruption eben.........

dass in der AZ ein Bericht ist, könnte intern zu Nachforschungen führen, zu

wünschen wäre dies.......

BMW
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28 Aug 2015 07:40 #397507
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  • Elchontherun am 28 Aug 2015 07:40
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Guten Morgen,

Auto und Polizist waren echt; ist uns auch schon passiert. Damals waren wir noch "erschrocken" (in einer Baustelle sollten wir ein Stoppschild überfahren haben).
Kurz hinter der Baustelle kam uns das Polizeiauto auf unserer Fahrspur mit Blaulicht entgegen :angry:

Leider wussten wir eben nicht, dass das "Bußgeld" z.B. auch auf jeder Polizeidienststelle in der Umgebung und auch noch Tage später bezahlt werden kann. Sogar 14 Tage später hätten wir es noch in Windhoek bezahlen können.
Dann hätte der Polizist aber ein Bußgeldmandat ausstellen müssen........
Nach dem Namen und der Telefonnummer fragen und gleich die Autonummer des Polizeifahrzeugs notieren, dann lassen sie wohl von ihrem Vorhaben des Betrugs ab.

Der Bericht in der AZ wird nichts bewirken, leider. Keiner hat Interesse daran, solche Vorfälle zu verhindern bzw. "Nachforschungen" anzustellen.

Einen schönen Tag wünscht
Elch
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem ich laut denken kann.
R.W. Emerson

Namibia 2013 - www.namibia-forum.ch...-reise.html?start=12
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28 Aug 2015 08:59 #397513
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  • Margrit am 28 Aug 2015 08:59
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[Der Bericht in der AZ wird nichts bewirken, leider. Keiner hat Interesse daran, solche Vorfälle zu verhindern bzw. "Nachforschungen" anzustellen.

Einen schönen Tag wünscht
Elch[/quote]

Aber man kann sich wirklich die Auto NR. merken & nach einem Ausweis verlangen. Meistens dann merken es auch die "Polizisten", dass es nicht so ring geht mit der Abzockerei.

& das ist ja schon was.

B) Gruss Margrit
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28 Aug 2015 17:46 #397583
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  • jaw am 28 Aug 2015 17:46
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Hallo,
es ist in Namibia nicht üblich, dass sich Polizisten auf dies Art und Weise ein Zubrot verdienen. Ich habe in Namibia fast keine schlechten Polizeierfahrungen in dieser Art, nur sind sie manchmal sehr wenig arbeitsfreudig. City Policre in Windhuk ist auch da ein positives Beispiel.

Korruption ist lästig, aber eben auch immer mal hilfreich, gerade in Afrika. Ich reise eben schon sehr lange ins südliche Afrika und irgendwann bekam Namibia, ich glaube von einem skandinavischen Land diese verdammten Laserpistolen spendiert. Damit war es nicht nur der fehlende Sicherheitsgurt sonden auch die Geschwindigkeitsübertretung, die mich manchmal in Kontakt zu den netten Polizisten brachte. Meist war das offizielle Mandat mit einer kleinen Zuwendung ohne Quittung zu umgehen. DAs war offen angeboten und für beide Seiten eine Lösung eines Problems.

Dann nahm die anti corruption commission (ACC) die Arbeit auf. Scheinbar fuhren die auch mit Videotechnik ausgestattet gezielt in Polizeikontrollen und boten den Polizisten eine Alternative zur Strafe ohne Quittung und wenn die drauf ein gingen waren sie den Job los. Das schaffte kurzzeitig erhebliche Personalfluktuation und für mich war die günstige Lösung weg, weil keiner ging mehr auf ein Angebot ein. Eigentlich gut - eigentlich.

Aber es nervt halt, wenn ich am roadblock stehe und wegen einem versiegelten Schaden am Rande der Scheibe gemaßregelt werde, während verkehrsunsichere, völlig überladene oder ein Auto mit halb zerstörter Frontscheibe ungehindert passieren, nur weil die Fahrer passender Hautfarbe habe. Und seitdem die Strafen so saftig erhöht wurden ist wohl wieder das Fenster für diverse Nebeneinnahmen weit offen.

Ich empfehle Vorkommnisse einfach dem ACC zu melden, das geht über deren Internetseite ganz einfach und die sind erstaunlich effektiv. Leider sieht es dann vor Gericht wieder anders aus, aber alleine die öffentliche Anklage ist schon wirksam bzw. in unteren Rängen kostet es sehr schnell den Job.

Viele Grüße
jaw
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
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22 Jan 2024 16:22 #680934
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  • Logi am 22 Jan 2024 16:22
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BETTLERN KEIN GELD GEBEN

Die Öffentlichkeit soll davon absehen, Kindern und Erwachsenen, die auf der Straße leben, Geld zu geben. Laut dem Leiter der Windhoeker Stadtpolizei, Leevi Ileka, beobachte die Stadtpolizei mit großer Besorgnis die steigende Zahl von Menschen, die auf der Straße leben. Er fügte hinzu, man habe festgestellt, dass die Mehrzahl der gemeldeten Raubüberfälle auf der Straße, insbesondere im zentralen Geschäftsviertel, von Menschen begangen wird, die auf der Straße leben. ...

LG
Logi
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