THEMA: Fleisch - und die Risiken
16 Mär 2015 22:14 #377647
  • Swakop1952
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  • Swakop1952 am 16 Mär 2015 22:14
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Leider ist das schmerzliche Thema über Parasiten heute sehr abrupt hoch gekocht. Drücken wir der Forenteilnehmerin ganz fest die Daumen, daß sie sich schnell erholen möge!

Dieses ist für die Einen etwas Selbstverständliches darauf zu achten, andere Verdrängen es oder wissen es nicht besser.
Dabei ist Namibia nur zum Bruchteil so verseucht wie die typischen tropischeren Länder Richtung Mittel- und Ostafrika.

Leute bereisen einen anderen Kontinent,denken aber nicht daran, zum Selbstschutz ihre Einkaufsgewohnheiten oder ihre Zubereitungs- und Eßgewohnheiten zu ändern.

Wer denkt über Hygiene oder durch Kenner beschautes Fleisch nach?

Woher bezieht man in Ländern wie Zambia oder Tansania sein Fleisch, wo es kaum oder keine Schlachthöfe gibt?

Wie viele machen sich Gedanken, wie die Tiere geschlachtet wurden und welche Hygienezustände dort herrschen?
Schon mal gesehen wie Exkremente bei der Schlachtung über das Fleisch bei der Zerlegung laufen?

Wie viele essen fast blutiges Fleisch unbekannter Herkunft?
Die leicht angebratenen Steaks, bei denen das Blut beim Schneiden noch herausläuft?

Wer hat sich schon mal überlegt, welche Parasiten es geben kann?
Hundebandwurm, Schweinebandwurm (Trichinen), und, und, und....
Fremde Hunde werden umarmt und abgeknutscht ohne zu wissen ob die Köter verseucht sind.
Wildschweinfleisch kann mit Trichinen verseucht sein.
Wie viele schleppen unwissend Parasiten in sich herum? Wir haben noch in der Schule gelernt daß z.B. der Schweinebandwurm am gefährlichsten ist, weil er auch in die Blutbahn geraten kann. Das weiß ich noch nach mehr als 40 Jahren! Die verschiedenen Typen wurden uns noch vorgeführt. Die Kinder in Europa lernen heute nicht einmal, was ein Hundebandwurm ist, obwohl weit verbreitet. Die Besitzer erkennen dieses normalerweise nicht einmal, sondern der Tierarzt beim Zufallsbesuch.

Vielleicht sollten sich mal einige Leute Gedanken darüber machen, warum so viele Einheinmische nur durchgegartes Fleisch essen. Hier wurde Lamm genannt. Lamm gehört aber nicht zum Fleisch das am meisten Parasiten trägt. Schon unsere Eltern haben uns beigebracht, wie man auf die Anwesenheit von Parasiten achtet, und daß man Fleisch durchgart, weil man die Parasiten nicht immer erkennen kann, sie aber bei der Durchgarung meistens abgetötet werden..
Deshalb sind in Namibia auch so viele Farmer in der Lage, eine Fleischbeschau durch zu führen.

Unsere Arbeiter dagegen hatten andere Vorstellungen über die Vorbehandlung des Fleisches, das nicht gekühlt, sondern oftmals in Streifen geschnitten 2-3 Tage über die Büsche gehängt wird, aber dann wiederum auch richtig durchgekocht wird.

Jeder kann essen gehen wo er möchte, ich bin jedoch sehr wählerisch wo ich mal eben etwas in mich hineinschiebe, und muß so manches Mal schlucken, wenn ich sehe wo und wie manche Touristen essen gehen. Und dann noch am liebsten "rare" oder "underdone" bestellen. Da suche ich mir doch lieber jene Gastwirte aus, wo ich am ehesten meinen Standard erwarten kann.
Da gehe ich doch lieber im libanesischen Restaurant als in einem basic geführten afrikanischen Restaurant essen. Aber jedem das Seine. Guten Appetit!



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Letzte Änderung: 16 Mär 2015 23:34 von Swakop1952.
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16 Mär 2015 22:56 #377649
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  • beate am 16 Mär 2015 22:56
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Hallo Swakop.

Du bestätigst meine Reiseerfahrungen:
Solange ich (lang lang ists her) gereist bin, wie die meisten: Unterkunft im Sterne-Hotel (-Lodge), dort natürlich auch alle Mahlzeiten, hatte ich auf jeder Reise mindestens 1 - 2 Tage "Ausfall", d.h. ich lag mit Bauchkrämpfen und Durchfall halbtot im Bett.

Seitdem wir dann vor ca. 20 Jahren dazu übergegangen sind, Campingurlaub mit Selbstversorgung zu machen, hatte ich keinen einzigen Ausfalltag mehr. Denn ich habe noch gelernt, wie man Lebensmittel zubereitet :laugh:

Und wenn ich jetzt wieder in Tanzania beobachtet habe, wie dort teilweise die Gäste bekocht wurden, dann hat es mich nicht gewundert, dass wir Autos getroffen haben, wo Driver/Guide und Gäste gemeinsam an Durchfall litten.

Wobei allerdings Durchfall und Bauchkrämpfe nicht zu vergleichen sind mit dem, was Du so beschreibst.

Gruss Beate
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17 Mär 2015 10:32 #377686
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Tut mir leid wenn ich ein verdrängtes Tabuthema angetastet habe und vielleicht manchem das blutige Steak nicht mehr schmeckt.
Aber keine Angst, in den meisten ordentlichen Metzgereien in Namibia, Südafrika und an die südafrikanischen Handelsketten angegliederte Fleischmärkte in Botswana kann man in den meisten Fällen bedenkenlos einkaufen.
Wer allerdings sein Fleisch auf traditionellen afrikanischen Märkten einkauft, auf den Märkten gegartes Fleisch ißt, oder Restaurants besucht die ihr Fleisch von dort beziehen, spielt mit dem Feuer! Die Einheimischen vertragen ohnehin viel mehr und haben sehr viel mehr Resistenzen aufgebaut als der durchschnittliche in Europa aufgewachsene Mensch. Sie vertragen vieles, was für uns den Exitus bedeuten kann.
Letzte Änderung: 17 Mär 2015 10:36 von Swakop1952.
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17 Mär 2015 10:58 #377696
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Leute bereisen einen anderen Kontinent,denken aber nicht daran, zum Selbstschutz ihre Einkaufsgewohnheiten oder ihre Zubereitungs- und Eßgewohnheiten zu ändern.
so ist es! wir haben in unserer sterilen und klinisch reinen Welt ganz vergessen (oder verdrängt), dass wir dafür mit dem Verlust unserer natürlicher Resistenz "bezahlt" haben.
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17 Mär 2015 11:05 #377700
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Hallo Swakop1952,

ich finde das Thema mehr als nur interessant! Ob als "erfahrene" Reisende od. "Neulinge" wir lernen alle von deinen Erfahrungen und deinem Wissen!

Jahrelang litt ich in unseren Afrika-Urlauben an Durchfall; das Einzige was geholfen hat, war ein wirklich hochprozentigen Schnaps am Morgen auf nüchternen Magen (das war wirklich eine Überwindung und kein Genuss). Später bin drauf gekommen, dass ich das Wasser nicht vertrage. (Mein Mann hatte damit überhaupt keine Probleme) Seitdem kaufe ich für Kochen, Kaffee od. Tee nur noch die 5 l Kanister und habe keine Probleme mehr.

Im letzten Urlaub bekam mein Mann plötzlich große Probleme. Er hatte Krämpfe, Durchfall-und das mitten im Hwange N.P: Statt campen habe ich uns ein Chaletim Main Camp gemietet und nach 3 Tagen mit Antibiotika ging es langsam besser. In Sinamatella schlug der Durchfall wieder zu. Wir haben unseren Zimbabwe Aufenthalt verkürzt, sind zurück nach Botswana. In Kasane hat er einen Arzt aufgesucht (Privat Health Centre in der Nähe der Apotheke). Der dortige Arzt meinte, dass es am Essen liegen würde. Das Antibiotika solle er weiter nehmen und Diät halten. Bis zu Hause (unter Einnahme von den Medikamenten) ging es gut, danach kam der Durchfall zurück. Erst nach der Einnahme von weiteren Antibiotika war der Durchfall (und ich spreche von Durchfall mit wirklich schlimmen Krämpfen!) war er geheilt.

Als Camper brate, grille ich unser Essen meist selbst. Ab und an gehen wir natürlich auch essen und da werde ich mir in Zukunft überlegen, wo und wo nicht.

Ich nur unterstreichen, was Swakop geschrieben hat, man muss schauen, was man isst und alles gut durchbraten/lassen!

Uns ist es eine Lehre und da ich jetzt weiß, worauf ich achten muss, hoffe ich, dass wir Ende September ohne Krankheit reisen werden.

Jambotessy
Nur im Vorwärtsgehen gelangt man ans Ende der Reise.
(Sprichwort der Ovambo)

1x Togo + Benin (mit TUI), 1x Ruanda + Zaire ( mit Explorer Reisen), 3x Kenia (in Eigenregie mit dem Bodenzelt), 19 x südl. Afrika (in Eigenregie Namibia, Botswana, Zimbabwe, Sambia, Südafrika/ 17x mit dem Dachzelt und 2x ohne Dachzelt)
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17 Mär 2015 11:38 #377707
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  • Berg-Eule am 17 Mär 2015 11:38
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Hallo und ein Dankeschön für eure Erfahrungsberichte, Infos und Tipps!

Für mich kommt Rohes oder Halbgares nicht infrage, aber meinem Mann werde ich es weiter sagen - man muss ja nichts riskieren.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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