Hallo Sanne,
Sanne schrieb:
Rechnet der Unternehmer Kosten über sein Unternehmen ab, geht das Gesetz davon aus, dass er es im Rahmen seiner unternehmerischen Tätigkeit tut. Erst anschließend wird geprüft, ob es sich um betriebliche Ausgaben oder ggf. Privatentnahmen, nicht abzugsfähige Betriebsausgaben usw. handelt.
Wenn das so in Sachen Langzeit-Mietwagen angewendet wird, ist es völlig OK. Ich bin aber immer noch nicht so ganz überzeugt, dass der von Hajo verlinkte Text so zu interpretieren ist.
Sanne schrieb:
Die Forderungen nach Steuervereinfachungen sind wohl so alt wie das Steuerrecht.
Das wir mit das komplexeste Steuerrecht der Welt haben, ist unbestritten. Kirchhofs Modell war meines Erachtens genau richtig. Anders als all seine Kritiker unterstellt haben, enthielt sein Flat-Tax-Modell auch eine Progressionskomponente und die kleine Sekretärin hätte nicht den gleichen Steuersatz wie ihr Chef gezahlt. Aber egal. Kommt in Deutschland eh nicht und ist hier maximal Off-Topic.
Sanne schrieb:
Die Lobby der Steuerberater/Wirtschaftsprüfer ist enorm stark und das in Deutschland verbreitete Bestreben nach (Steuer-)Gerechtigkeit tut ihr übriges.
Zweifelsohne. Vorschläge der so gern beschimpften EU vor einigen Jahren, die Buchführungsanforderungen für kleinere Unternehmen drastisch zu senken, hat vor allem die deutsche Lobby der Steuerberater zu Fall gebracht.
Sanne schrieb:
Wenn nicht anders vereinbart, werden Buchhaltung, Steuererklärungen, Jahresabschlüsse nach Gebührenordnung abgerechnet und bemisst sich im Wesentlichen aus Umsatz- und Gewinnzahlen.
Ein Einzelunternehmer, der vielleicht 100K Umsatz macht, 40K Bruttogewinn hat, und 8K Einkommensteuer zahlt, kommt pro Jahr für Buchführung, Steuererklärungen und ein paar Stunden Beratung auf Kosten von 3 bis 5K. In Relation entspricht das etwa 10% vom Bruttogewinn. Das ist meines Erachtens eine absurde Größenordnung. Und ja u.a. Buchführungskosten sind dann Betriebsausgaben. Je nach persönlichem Grenzsteuersatz bekommt man trotzdem nur weniger als die Hälfte wieder und das bleibt mehrheitlich eine ärgerlich, sinnlose Ausgabe, die bei einfacherem Steuerrecht vermeidbar wäre.
Sanne schrieb:
Ob die nun grundsätzlich absurd hoch ist, ist wohl eine subjektive Einschätzung. Da ist meine Erfahrung eine andere, an Buchhaltungen, Steuerberatung usw. verdient man schon ewig kein Geld mehr.
Eine repräsentative Studie zum Einkommen der Steuerberater kenne ich nicht, aber alle Steuerberater die ich kenne, fahren Porsche 911, Audi A8, haben mehrere Ferienhäuser, ... Das die wie Du schreibst schon ewig alle kein Geld mehr verdienen, ist mir noch nicht aufgefallen. Jetzt kommt bestimmt als Replik, das ich mir dann mal einen billigeren Steuerberater suchen muss
Beste Grüße
Guido