travelNAMIBIA schrieb:
Moin zusammen,
wir sind ja kein politisches Forum, deshalb nutze ich mal diesen älteren Thread und mache keinen neuen auf. Heute hat die Bundesregierung die Taten gegen Herero und Nama offiziell als Völkermord anerkannt. Es wird dazu eine gemeinsame Erklärung mit Namibia in den kommenden Tagen geben.
Siehe u.a.
www.tagesschau.de/in...mord-herero-103.html
Viele Grüße aus Windhoek
Christian
Diese Meldung ist nicht belegbar. Weder kann ich eine offizielle Pressemeldung auf der Website des Auswärtigen Amtes finden, noch ist der Pressesprecher des Auswärtigen Amtes befugt, für die Bundesregierung als solche zu sprechen. Aus meiner Sicht liegt es nahe, dass sich der Sprecher entweder missverständlich ausgedrückt hat oder dass er nur über Bundesminister Steinmeiers private und parteipolitische Ansicht gesprochen hat.
Selbst wenn die Bundesregierung die Vorgänge rund um den Hererokrieg als Völkermord bezeichnen, wird er dadurch noch lange nicht zu einem solchen. Entscheidend ist die juristische Bewertung.
Bei einem so großen zeitlichen Abstand ist ohnehin fraglich, wozu eine solche Bewertung noch vorgenommen werden soll. Soweit sich Nachfahren von ums Leben gekommenen Geld erhoffen, so werden sie in die Röhre schauen. Sich 100 Jahre später darauf zu berufen, dass ihre wirtschaftliche Situation aufgrund von Vorkommnissen im Leben der vorvorletzten Generation schlecht sei, ist juristisch ohne Zweifel absurd.
Der einzige Weg, inneren Frieden zu finden, ist die Wahrheit. Und die sollte von objektiven Historikern frei von Schuldzuweisungen verkündet werden. Und dazu gehört nicht nur die Wahrheit über den Einsatz der Schutztruppe, sondern auch die Wahrheit über das, was den Einsatz der Schutztruppe unmittelbar ausgelöst hat: Gezielte Ermordungen deutscher Sieder.
Von den damals Beteiligten lebt heute niemand mehr. Was spricht also dagegen, die Fehler beider Seiten offen zu besprechen? Seltsamerweise ist das aber bei den Hereros offenbar nicht gewollt.
Daher liegt aus meiner Sicht auf der Hand: Es geht um Geld und nichts anderes!
Auch die Regierung von Namibia hat offenbar kein Interesse an der objektiven Wahrheit. Vor der Windhuker "Alten Feste" befindet sich ein von Nordkoreanern hergestelltes in Stein gemeißeltes Bild. Es zeigt, wie Schutztruppenangehörige Frauen und Kinder am Galgen erhängen. Ein solches Vorkommnis ist in den letzten 100 Jahren weder behauptet worden, noch ist es auch nur ansatzweise historisch belegt. Es drängt sich der Verdacht auf, dass hier jemand der Phantasie freien Lauf ließ. Mit solchen Pseudoargumenten lässt sich eine breite Masse der Bevölkerung gut aufhetzen.