THEMA: Raubüberfall
14 Sep 2015 15:54 #399181
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  • WoMa am 14 Sep 2015 15:54
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myrio schrieb:
Mein Neffe ging übrigens ebenfalls in Swakop auch nie ohne Colt aus dem Haus.

:ohmy: :ohmy: :ohmy:

Ganz ehrlich: man muss ja nicht gleich paranoid werden. Ich habe mir vor kurzem das erste Mal ein Pfefferspray gekauft, und zwar hauptsächlich wegen der Strassenköter die mich und meine Hunde vermehrt angegriffen haben. Und das waren auch die einzigen, gegen die ich das Spray bisher eingesetzt habe.
Siebenstein schrieb:

und die leute die sagen, ach, das kann dir auch in deutschland passieren. klar kann dir das auch hier passieren, aber sind wir doch mal ehrlich. die chance dass dir hier sowas passiert, ist sehr viel geringer. ich bin jetzt zum beispiel in meinem leben ca. 1000x nachts durch ziemlich viele "merkwürdigen" ecken von frankfurt am main gelaufen und außer ein paar schlägerein mit besoffenen bin ich recht gut zurecht gekommen. ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei 1000x nachts durch irgendwelche ecken in SA genauso verläuft =)... und wenn, dann bleibt es nicht bei schlägerein mit besoffenen.

Zunächst mal: Namibia ist nicht SA. Für SA kann ich nicht sprechen. Aber ich lebe seit nun mehr fast neun Jahren in Windhoek, bin auch schon viel in der Stadt herumgelaufen, Einkaufen gefahren, abends zum Essen oder zum Sport gefahren. Ich hatte noch nie eine komische Situation. Nachts lauf ich grundsätzlich nicht durch die Gegend (dunkel war es schon öfter mal, vor allem im Winter), aber Überfälle auf Touris passieren ja auch oft tagsüber - ich habe selber noch keinen erlebt, auch nicht als Zuschauer. Es ist schon auch ein Unterschied, ob man irgendwo als Tourist ist oder dort zuhause ist...
Ich stimme Okaukuejo grundsätzlich zu: es ist einfach eine andere Mentalität hier. Ich sage aber, dass die Leute hier (noch) viel weniger gewaltbereit sind als in SA. Was das Mitleid und Verständnis angeht: auch da kann ich sagen, dass man in der "normalen" Bevölkerung dieses schon vorfindet, wenn auch mehr in einer oberflächlichen Art und Weise.
Es ist eben nicht Europa hier, sondern Afrika. Deswegen muss man nicht erwarten, dass man an jeder Strassenecke überfallen und abgestochen wird, aber man muss sich klar machen, dass die Menschen anders ticken. Okaukuejo hat das eigentlich sehr gut beschrieben.

@myrio:
Deine Bedenken kann ich gut nachvollziehen, und auch deine Kritik an der Bundesregierung. Zur Zeit sind es ja mehr die Zuwanderer aus dem Nahen und Mittleren Osten - ebenso Menschen mit einer fremdländischen Mentalität, mit Traumata, teilweise mit Gewaltbereitschaft.
Es wird eine Riesenherausforderung, diese Menschen in Deutschland einzugliedern. Mehr will ich dazu gar nicht schreiben - es schmerzt mich zu sehr, wie sich das alles entwickelt hat.
Letzte Änderung: 14 Sep 2015 15:54 von WoMa.
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14 Sep 2015 18:51 #399232
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  • myrio am 14 Sep 2015 18:51
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Danke für deine Zustimmung, Woma.
Oft erhalte ich leider nur laxe lapidare Bemerkungen zu diesem Thema, unter dem Motto :
Irgendwie wird es schon funktionieren! !!??
Ich kann soviel Passivität im Denkprozess nicht nachvollziehen.
Es erscheint mir, als ginge es die Meisten nichts an.
Der katastrophale, nicht wiedergutmachbare Fehler war
der zwar christlich-sozial gemeinte, aber total
unüberlegte Willkommensgruss
von Merkel/Gauk, der zu einem
nicht endenden Flüchtlingsstrom führte.
Das war Aufforderung zum Verlassen der ungeliebten zerstörten Heimat derer, die ein Bleiberecht erwirken können, aber eben auch der unglücklichen Menschen, die ihren unstillbaren Wunsch nach einem glücklicheren Leben mit neuen Chancen freudig nachkamen.
Soweit die Realität.
Aber wenn hier niemand seine Stimme erhebt, dass es zu einem sofortigen! !!! Stop der Zuwanderer aus den sicheren Herkunftsländern kommt, dann wird es immer dramatischer und auch schlimm für die, die wieder in ihre Heimatlämder zurück müssen.
Das zu diesem Thema.
HG
Frank
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12 Okt 2015 22:35 #402892
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  • Reinhard am 12 Okt 2015 22:35
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Zitat Okaukuejo:
"Es gibt ganz interessante Bücher, in denen man nachlesen kann, dass es für die schwarzen Stämme eigentlich nie den Begriff des Privatbesitzes gab. Den haben erst die Weißen mitgebracht, als sie aus Europa hierherkamen."

Von dieser Sichtweise bin ich nicht überzeugt.
Die San, die noch vor 100 Jahren Sammler und Jäger waren, also nur das Eigentum nannten, was sie auf ihren Wanderungen tragen konnten, haben Tiere als Allgemeingut angesehen, das demjenigen gehörte, der es erlegte. So wie es heute in D beim jagdbaren Wild ist, das erst dann dem Jäger gehört, wenn er es erlegt hat. San haben aber auch Rinder erlegt, weil sie für sie in dieselbe Kategorie wie ein Springbok gehören. Deshalb gab (gibt?) es lange heftige Auseinandersetzungen zwischen den San und z.B. schwarzen Rinderhirten, die die San als Viehdiebe ansehen, z.B. in Botswana. Ob diese Rinder nun Stammeseigentum waren oder der Familie oder einer Person gehörten, macht glaube ich keinen wesentlichen Unterschied.

Die neolithische Revolution, die Ackerbau und Viehzucht brachte und damit Eigentum, das es zu verteidigen galt, haben aber, anders als die San, alle schwarzen Stämme durchlaufen. Sie kennen also Privateigentum seit Jahrtausenden und die pauschale Aussage, wonach schwarze Stämme nie den Begriff des Privatbesitzes kannten, teile ich nicht. Demnach halte ich es nicht für "natürlich", dass viele Schwarze klauen, sondern dieses Phänomen hat aus meiner Sicht seine Gründe in einer Entwurzelung und sozialen Verlotterung. Dabei führt Entwurzelung und soziale Verlotterung nicht zwangsläufig in eine kriminelle Karriere und eben aus diesem Grund haben diese Kriminellen auch eine persönliche Verantwortung für ihr Handeln. Dessen Wurzeln liegen m.E. eben nicht in einer nebulösen historischen Tradition. Die Täter haben also eine Verantwortung für ihr Tun und können nicht sagen: wir sind halt so, da können wir nichts für. Das empfinde ich als zu billige Entschuldigung. Die Schlussfolgerung daraus, dass nämlich alle Schwarzen zumindest latent Eigentumsdelikte begehen (klauen), teile ich ganz ausdrücklich nicht.
Ich will keinem unterstellen, dass er das gemeint habe. Aber wenn man die suggerierte Mentalität oder Einstellung zu Ende denkt, müsste man zu dieser Schlussfolgerung kommen. Frank baut darauf jedenfalls auf.
Mag sein, dass ich nicht alle Bausteine richtig zusammengesetzt habe für mein Verständnis der Dinge. Für Ergänzungen bin ich daher gern zugänglich.
Gruß
Reinhard
Letzte Änderung: 12 Okt 2015 22:36 von Reinhard.
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