27.09.2014 Murchison-Falls-Nationalpark – Ndali Lodge
Nach dem Frühstück verlassen wir um 6:45 Uhr die Paraa Safari Lodge und fahren zum Fähranleger. Es schüttet immer noch und so bleiben wir auch während der Fährüberfahrt im Auto sitzen. Gegen 7:15 Uhr sind wir am anderen Ufer. Auf der Weiterfahrt zum Kichumbatyobe Gate entdecken wir Paviane, Wasserböcke, Perlhühner, Rüppell´s-Glanzstare, Rossturakos, Nördliche Hornraben, Dominikanerwitwen
und, in einem Waldgebiet, viele Mäusebussarde, sowie einen Waldbussard.
Auch hier gibt es wieder lästige Tse-Tse-Fliegen. Als Silke die Autotür für eine Pipipause öffnet, wird das Auto von mehreren Biestern geentert. Zum Glück schaffen wir es auch diesmal ohne einen Biss davon zu kommen. Neben den Fliegen entdecken wir noch einen weiteren blinden Passagier – außen an der Fensterscheibe hängt eine große Seidenspinne, die sich mit einem seidenen Faden gut gesichert hat und so über eine halbe Stunde mit uns fährt.
Gegen 9:30 Uhr verlassen wir den Murchison-Falls-Nationalpark. Die Fahrt führt durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und kleine Dörfer. Gegen 11:15 Uhr machen wir eine kurze Pause mit Tankstopp in Hoima. Die Weiterfahrt verläuft recht unspektakulär, bis wir um 13:30 Uhr an eine Stelle kommen, wo sich ein mit Zuckerrohr beladener Laster in einem Schlammloch festgefahren hat. Als wir ankommen stehen schon mehrere Autos da. Man versucht gerade einen PKW, der am Laster vorbei wollte und dann ebenfalls im Schlamm stecken blieb, aus dem Schlamm zu befreien. Mit unzähligen Helfern bekommen sie das Auto frei. Als nächstes ist ein Land Cruiser mit alten Bekannten aus der Paraa Safari Lodge an der Reihe und der bleibt nicht nur im Schlamm stecken, sondern auch noch am LKW hängen. Höhere Fahrzeuge habe keinerlei Chance an der Engstelle durchzukommen. Nachdem der Versuch scheitert, den Laster aus dem Schlamm zu ziehen, beginnt man Stück für Stück den Straßenrand abzutragen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt dann endlich der Landi am LKW vorbei.
Nach über 90 Minuten Wartezeit ist dann auch Erisa mit unserem Bus an der Reihe und wird mit tatkräftiger Unterstützung der einheimischen Bevölkerung durch den Schlamm geschoben.
Wir sitzen noch nicht richtig im Auto, da geht ein heftiger Gewitterregen nieder, der aber bald wieder nachlässt. Gegen 16:25 Uhr machen wir eine kurze Pause in Kyenjojo. Durch Tee- und Bananenfelder geht die Fahrt weiter Richtung Kabata,
bis sich etwa eine Stunde später ein schleichender Plattfuß bemerkbar macht.
Zum Glück kommt ein befreundeter Guide unseres Fahrers vorbei und so fahren wir mit dessen Auto zur, ca. 30 Minuten entfernten, Ndali Lodge. Die Lodge liegt auf einer Anhöhe am Nyinambuga See (Bunyaruguru Kraterseeregion). Wir werden mit Saft und feuchten Tüchern begrüßt und dann zu unserem Chalet gebracht.
Schönes Zimmer mit kleinem Bad und eigener Veranda. Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir zum Haupthaus zurück und genehmigen uns erstmal einmal einen Gin Tonic. Gesellschaft leisten uns dabei die drei zur Lodge gehörenden Hunde. Nach und nach kommen auch die anderen Gäste und wir werden ins Esszimmer gebeten. Die Atmosphäre in der Lodge ist sehr familiär. Man sitzt gemeinsam bei Kerzenschein an einer langen Tafel. Bevor das Essen serviert wird, stellen wir uns kurz gegenseitig vor. Neben den Gastgebern Aubrey und Clare, besteht die Runde noch aus je einem Paar aus Australien, New York und Irland. Allerdings, „richtige Touris“ sind nur die Australier und wir. Die beiden anderen Paare leben im Moment aus beruflichen Gründen in Kampala. Zum Abendessen gibt es eine herzhafte Suppe, „Fingerfoot“ in Form von frittiertem Gemüse, Lasagne und eingelegte Bananen. Es schmeckt alles sehr lecker und auch der Wein ist super. Wir sitzen noch lange in geselliger Runde zusammen und unterhalten uns über Gott und die Welt. Als wir in unser Chalet kommen, brennen auch hier Kerzen und Öllampen. Die Lodge verfügt über Solarstrom und so steht auch in der Nacht – wenn auch nur begrenzt – normales Licht zur Verfügung. Allerdings gibt es keine Steckdosen im Zimmer – Akkus können aber im Hauptgebäude aufgeladen werden.