THEMA: Unsere Uganda Reise 2013
13 Dez 2013 19:23 #316759
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Nachdem wir nun schon zwei Wochen wieder zu Hause sind und ich hier so viele schöne, spannende Reiseberichte gelesen habe, möchte ich unseren Reisebericht ebenfalls hier einstellen.
Ich mache so was zum ersten Mal, also seht mir eventuelle "Anfängerfehler" bitte nach.
Ich wünsche allen viel Spaß :)

Ich hatte ja hier einiges von der Freundlichkeit der Menschen in Uganda gelesen und kann dies nur bestätigen. Wir wurden überall so herzlich und liebevoll begrüßt und aufgenommen, ganz viele Menschen fassten uns einfach nur an, sagten „God bless you“ und strahlten. Trotz der absolut schwierigen Lebensverhältnisse war ich beeindruckt von der Lebensfreude und der Kraft dieser Menschen.

Kurz zur Erklärung:
Unser Reiseleiter ist im Bereich Solartechnik tätig und dort sehr erfolgreich. Er hatte 2010 die Idee, in Uganda als soziales Projekt einen Außenstandort im Bereich Solartechnik einzurichten. Dieser kleine Standort ist im Laufe der letzten drei Jahre auf ein Areal von 2 qkm, 15 Häusern, Lagerräumen und Werkstätten angewachsen. Er hatte zur Einweihung des Außenstandortes zu dieser Kundenreise aufgerufen.
Wir waren also eine Reisegruppe von 70 Personen, die sich am Dienstag, 19.11.2013 um 14.30 Uhr auf den Weg zum Flughafen nach Frankfurt machten.

Schon auf der gemeinsamen Zugfahrt konnten wir uns teilweise gegenseitig kennenlernen. Wir waren bunt zusammengewürfelt, der jüngste Reiseteilnehmer war 16 Jahre, die meisten waren um die 50 Jahre und älter.
Der Flug selbst ging erst um 20.15 Uhr. Geflogen sind wir mit Emirates, womit wir wirklich sehr zufrieden waren. Da es mein erster längerer Flug war, konnte ich meine Aufregung kaum unterdrücken.
Ich war daher sehr froh, als es pünktlich und ohne Schwierigkeiten los ging. Der Flug selbst war, bis auf „kleinere“ Wackeleien problemlos, meine gefürchtete Panikatacke stellte sich nicht ein (zumindest nicht auf dem Hinflug).
Trotzdem war ich froh, als wir nach rund 6 Stunden erst einmal in Dubai zwischenlandeten. Dort hatten wir 1,5 Stunden Zeit, danach ging es noch mal 5 Stunden weiter nach Entebbe.



]
Dort lernten wir unsere erste Lektion im „warten“, willkommen in Afrika, lachte unser Reiseleiter.
Obwohl wir als Gruppe angemeldet waren, dauerte es fast 3 Stunden bis wir alle durch die Kontrollen waren. Alle Koffer waren da und das wäre schon das erste „Wunder“, wie uns der Reiseleiter erklärte. Es käme schon öfter mal vor, dass ein Gepäckstück nicht da wäre und bei einer so großen Gruppe hatte er schon fest damit gerechnet. Als wir aus dem Flughafen kamen, erlebten wir unser erstes Gewitter, kurz aber heftig.
Der Bus, der uns abholen sollte war abenteuerlich. Niemand von uns glaubte wirklich, dass er uns alle auf einmal und auch noch unser Gepäck sicher ans Ziel bringen würde. Beim Einpacken der Koffer krochen der Busfahrer und zwei andere Männer in den Laderaum des Busses und versuchten, alle Koffer unterzubringen. Rechts rein, links wieder raus! Am Schluss wurde der Innenraum des Busses mit den restlichen Koffern „vollgestopft“ und wir konnten nur noch staunen.



Der Bus rechts im Bild war unser, auf dem Bild sieht er besser aus als in Wirklichkeit :)

Dann ging es auf einem Umweg durch Kampala zu unserem eigentlichen Ziel. (Wir sollten ja sofort so viel vom Land sehen wie möglich, da wir ja „nur“ 7 Tage dort sein würden. Dies zog sich wie ein roter Faden durch unseren gesamten Aufenthalt, immer wurde jede Minute „voll“ genutzt und Zeit zum durchatmen gab es wenig.)
Die Fahrt durch die Hauptstadt war wirklich verrückt. Alle Eindrücke stürmten auf einmal auf uns ein, der Lärm, die Gerüche, die Menschenmassen. Wir waren verblüfft, dass wir tatsächlich keinen einzigen Unfall sahen, so wie da gefahren wurde.






Wir hielten mehrere Male kurz an und waren sofort umringt von Kindern, die uns staunend betrachteten.




Nach über zwei Stunden Fahrt wurde die Straße dann schlechter und wir fuhren eigentlich von einem Schlagloch zum nächsten und das etwa 1 Stunde lang. Es wurde schon langsam dunkel, da waren wir fast da. Das Solarcenter, ist außen von einer Mauer umgeben und oben mit Stacheldraht bestückt. Ein riesiges Eingangstor wurde von Wachmännern geöffnet und wir konnten durchfahren.
Der Anblick der sich uns bot war verrückt. Vorher durch das absolut grüne Niemandsland gefahren, war hier plötzlich ein Innenhof mit 15 kleinen Häuschen und anderen Gebäuden und überall standen Menschen die uns begrüßten, winkten und lachten. Wir waren nun fast 30 Stunden unterwegs und ließen das Gepäck komplett im Bus und trafen uns erst einmal im Versammlungshaus“.




In diesem "Versammlungshaus" nahmen wir immer alle Mahlzeiten ein und trafen uns auch immer abends zum gemütlichen Beisammensitzen. Es lag in der Mitte des Centers und bot Platz für etwa 100 Leute.




Eines der 15 kleinen Häuschen im inneren des Centers. Nächstes Jahr ist ein Ausbildungsprogramm vorgesehen, das etwa 70 jungen Leuten aus Uganda ermöglichen soll, den Beruf des Elektrikers vor Ort zu erlernen. Die Jugendlichen werden dann in den Häusern hier wohnen.

Es gab Getränke und es war ein leckeres Essen für uns zubereitet worden. Leider war der Koch angesichts solcher Menschenmassen einigermaßen fassungslos, obwohl er darauf ja vorbereitet worden war. Aber er bekam es durch Improvisation sehr gut in den Griff.




Abendliches Buffet

Wir wurden dann auf unsere Häuser aufgeteilt und nahmen von der Umgebung vor lauter Müdigkeit kaum noch etwas war.
Jetzt war ich wirklich angekommen in Afrika, freuen verschiebe ich auf morgen gähn

Noch ein kurzer Abstecher ins Bad und dann ging nichts mehr :)




Donnerstag, 21.11.2013
Morgens werden wir vom hauseigenen Hahn geweckt, es ist 6.30 Uhr. Wir haben gut und tief geschlafen, wir treffen uns alle zusammen zum Frühstück. Man hat keine Kosten und Mühen gescheut um „den Deutschen“ alles so angenehm wie möglich zu machen. Jeder gibt sich die allergrößte Mühe und wir sind gerührt.
Heute ist die offizielle Einweihung des Solarcenters geplant, gegen 11 Uhr werden die ersten Gäste erwartet, oder vielleicht auch gegen 12 Uhr oder gegen 1 Uhr :)
Für uns ist es noch sehr ungewohnt, wie locker man hier mit dem Thema Zeit umgeht. Wir erkunden erst einmal das Center. Die Bananenstauden stehen direkt neben uns, irgendwie kommen wir jetzt erst richtig an.




Wenn wir aus dem Haus traten, hätten wir die Bananen direkt pflücken können :) Einige fanden auch den Weg mit nach Hause und jeder war absolut begeistert vom Geschmack.

Gegen 12 Uhr kommen dann tatsächlich die ersten Gäste, hochrangige Distriktleiter, „Bürgermeister“, „Polizeidistriktchefs“, eine Kindertanzgruppe und plötzlich ist auch eine Schulklasse da, die eigentlich gar nicht geplant war, die aber gerne die Feier verschönern will.




Der Präsident Museveni hatte sich ebenfalls angemeldet, das machte alles sehr spannend, doch kurz vorher hatte er dann doch noch alles abgesagt.
Die Feier begann mit unzähligen Reden, meistens auf Englisch, teilweise übersetzt ins Deutsche oder in die in diesem Abschnitt des Landes gesprochene Sprache. Schade, ich hatte extra zu Hause ein paar Sätze auf Kisuaheli gelernt, leider sprachen sie da einen anderen Dialekt und ich konnte zur Belustigung meines Mannes, mein Wissen nicht anbringen.

Die Kinder entfachten nach den offiziellen Reden ein wahres Feuerwerk an Musik, es war herrlich.
Dann gab es Essen für etwa 150 Leute und es war eine wahnsinnige Leistung für alle dort arbeitenden, wie gut sie das gemeistert haben.
Wir haben noch nie Kinder so viel essen sehen und konnten nur staunen, wie viel in so einen Kindermagen in kürzester Zeit reinpasst.

Wir kamen dann mit den Kindern ins Gespräch, sie waren sehr anhänglich, erzählten uns von ihrem Alltag, was uns sehr beeindruckte. Viele stehen morgens bereits um 3.30 Uhr auf und müssen 2,5 Stunden zur Schule laufen. Abends um 18 Uhr geht es dann wieder den ganzen Weg zurück. Und sie sind dankbar, dass sie lernen dürfen.

Zwei Mädchen fragten mich, ob in unserem Haus denn noch Platz wäre, ihre Eltern wären tot, ob ich sie bitte nicht mitnehmen könnte. Es schnürte mir den Hals zu und ich konnte sie nur ablenken, indem ich Fotos von ihnen machte und versprach, sie ihnen zu schicken. Da hatte ich was angerichtet. :woohoo: Sofort war ich von Kindern umringt und jeder wollte unbedingt ein Foto mit mir machen.





Nachher tauschte ich mit ihrem Lehrer die E-Mail Adressen aus und konnte auch gleich meine mitgebrachten Schulsachen mitgeben. Alle waren so dankbar und ich war froh, dass ich alles eingepackt hatte.

Es aber eine absolut fröhliche, lebenslustige Feier und es wurden in Kleingruppen Rundgänge durch das Center angeboten. Besonders die Männer waren daran sehr interessiert, weil die dortigen Solaranlagen erklärt und gezeigt wurden.
Als dann alle Gäste weg waren, ließen wir den Abend ruhig ausklingen und gingen relativ früh ins Bett.

Freitag, 22.11.2013
Heute wollen wir zur Paraa Lodge fahren, von wo dann morgen die Safari starten soll. Um 8 Uhr gab es wieder ein gemeinsames Frühstück. Der Reiseleiter hatte für die ganze Gruppe Autos gemietet, die gegen 9 Uhr eintrafen. Wir wurden also auf die Autos verteilt und konnten gegen 10 Uhr endlich losfahren. Da lernten wir dann gleich noch eine „typische Eigenart“ von dort kennen. Die Autos kommen fast leer an und dann muss erst mal getankt werden.
Also war unser erster Anlaufpunkt eine Tankstelle. Also 70 Leute wieder raus aus den Autos und alle 11 Autos tanken. Da war schnell mal 1 Stunde weg. Wir fielen überall auf, die ersten zwei Autos wurden angeschaut als wir ankamen, die nächsten Autos einfach nur ungläubig angestarrt und ca. ab dem 6. Auto wurde nur noch geschrien und gelacht und alle kamen angerannt. Es war zu lustig, wir fotografierten die Einheimischen und die zückten ihre Handys und fotografierten uns :)
Ich vertrieb mir die Zeit mit den versammelten Kindern und meinen mitgebrachten Luftballons :)


Nach ca. 1 Stunde stiegen wir alle wieder ein, es dauerte jedoch nicht lange, da waren wir bei der nächsten Tankstelle angekommen und das ganze wiederholte sich.
Insgesamt hatten wir drei Tankstopps und zwischendrin ging unser Auto kaputt. Der Fahrer blieb cool, alles aussteigen, auf die anderen Autos verteilen, schließlich hatten wir für „Uganda Verhältnisse“ in den Autos ja eh zu viel Platz und er fuhr langsam nach Masindi um das Auto irgendwie reparieren zu lassen. (Wie er uns nachher erklärte, wusste er von Anfang an, dass das Auto eigentlich kaputt war. Er ist aber trotzdem damit losgefahren, weil das Auto ja bestellt war…)




Ratloses warten nachdem feststeht, das wir mit diesem Auto erst! einmal nicht weiterfahren konnten. Es dauerte jedoch nicht mal 2 Stunden, da stieß der Fahrer wieder zu uns und erklärte uns stolz, das Auto wäre in Masindi mit "nur" ein paar Hammerschlägen repariert worden :woohoo: Na wollen wir das beste hoffen :)

Durch die Tankerei und das kaputte Auto hatten wir ziemlich viel Zeit verloren. Der „Zeitplan“ wurde ein „bisschen“ umgelegt und wir fuhren gleich zu den Murchison Falls, obwohl wir eigentlich die Nilfahrt erst geplant hatten. Dort hatten wir etwa 1 Stunde Aufenthalt und waren beeindruckt von der Aussicht und dem Tosen der Wassermassen.




Dann hatte man es plötzlich sehr eilig, weil wir die Fähre zur Paraa Lodge erreichen mussten. In einem Höllentempo, ging es auf den Schlaglöcher gesäten Wegen zur Fähre. Um 18.45 Uhr, nachdem wir insgesamt 8,5 Stunden unterwegs waren , kamen wir dort an und konnten gleich übersetzen.




Fähre zur Paraa Lodge, fotografiert am nächsten Tag bei der Heimfahrt

Ein bisschen mulmig war uns beim Anblick der Fähre ja schon, sie sah nicht unbedingt so vertrauenswürdig aus, wenn man bedenkt, was alles drauf geladen werden sollte. Einer unserer Reiseleiter sagte dazu nur: "Die Hände bitte nicht in Wasser hängen lassen, hier gibt große Krokodile, die beißen sich fest, dann ich muss nehmen Machete und trennen Arm ab um Krokodil wieder loß zu werden". :whistle: Aha, gut zu wissen :)


Wir waren absolut müde und kaputt und da es schon fast ganz dunkel war, konnten wir das „Ankommen“ gar nicht richtig würdigen. Wir bezogen unsere Zimmer und sahen vom Balkon den Pool und irgendwie hatte jeder den gleichen Gedanken: Da will ich rein :)

Eigentlich war der Pool schon geschlossen, doch den ca. 40 Muzungus, die da jetzt standen, hatten sie nichts entgegenzusetzen und wir ließen uns ins Wasser gleiten.





Absolut herrlich nach dieser Anfahrt :) Abends konnte ich kein Bild mehr machen, es war stockdunkel, aber am nächsten Tag sah der Pool noch genauso schön aus :)

Dann hieß es schnell umziehen und das aufgebaute, absolut super leckere Buffet zu genießen.
Um 22 Uhr fielen wir absolut tot müde, aber mit vielen Eindrücken, in unsere Betten.
Morgen geht es zur Safari, darauf freuen wir uns riesig und sind total gespannt.

Samstag, 23.11.2013
Eigentlich war geplant, um 6 Uhr zu starten und Lunchpakte mitzunehmen. Dieser Plan wurde jedoch „kurzfristig“ geändert (oh wie ich diese Planänderungen liebe), es wurde doch erst gefrühstückt und bis alle in den Autos waren, war es 7.20 Uhr. So ganz toll fanden wir das nicht, wurden dann aber beim Anblick der Tiere ganz aufgeregt.


Unser erster Affe, wahrscheinlich war dieser Affe an diesem Tag das meist fotografierte Tier in diesem Park weil alle Autos von uns anhielten und Fotos von ihm machten :)




Wir fuhren unterschiedliche Routen und leider waren wir in einem Auto, das keine Elefanten zu Gesicht bekam. Die anderen erzählten uns nachher von einer großen Elefantenherde mit etwa 40 Tieren und das sie diese längere Zeit direkt neben der Straße beobachtet hätten.
Wir waren da schon etwas neidisch.
Wir sind auch weite Strecken im Park gefahren ohne viele Tiere zu sehen, was mich sehr gewundert hat. Auch Vögel haben wir kaum gesehen. Leider hat auch unser Fahrer den Motor vom Auto nur ein einziges Mal ausgemacht beim anhalten, weil er Angst hatte, das Auto, welches ja am Vortag „kurz“ kaputt war, würde nicht mehr anspringen.

Daher haben fast alle unsere Bilder einen kleinen „Wackelkontakt“, was mir sehr leid getan hat.
Dafür konnten wir sehr viele Giraffen sehen, auch ganz genau vor unserem Auto.





Ich hätte stundenlang stehen bleiben und sie einfach beobachten können. Einigen kam es aber schon komisch vor, als ich dann das ca. 30. Bild von ihnen schossen, sie waren der Meinung, nun haben wir ja jetzt Giraffen gesehen, warum halten wir denn schon wieder an, aber das war uns dann auch egal. Wir mussten um jeden Stopp kämpfen und irgendwann setzen wir uns einfach durch und wurden auch etwas nachdrücklicher wenn wir „Stopp“ riefen. Es war, als hätte unser Fahrer Geld dafür bekommen, nicht anzuhalten. Er hatte es immer eilig.







Ich denke das hier ist ein Uganda-Kob

Laut unserem Fahrer sahen wir zwar keine Elefanten und keine Löwen, dafür aber einen seltenen Streifenschakal. Na also!




Streifenschakal

Einige Herden von Kaffernbüffeln konnten wir beobachten, einige Affen, Warzenschweine, und Kronenkraniche. Aber es war wie hier im Forum ja auch schon teilweise beschrieben wurde, es waren nicht so viele Tiere wie wir gedacht hatten.




Büffel mit Freund :)




Zwei Kronenkraniche - beide stark beleidigt, warum auch immer ;)




Leider weiß ich nicht, was für Tiere das hier waren, vielleicht kann da jemand helfen




Ausflug von Familie Warzenschwein



Uups, den hätten wir jetzt fast mitgenommen, unser Fahrer meinte wohl, er würde uns aus dem Weg gehen, tja falsch gedacht




Das kleine hätte ich gerne mitgenommen, hätte nur die Autotür aufmachen müssen, es lag so schön da :) Leider hat unser Fahrer nicht lange genug angehalten









Hier wieder zwei Bilder wo ich leider nicht weiß, welche Tiere zu sehen sind.
Der mit den Affen "kämpft" könnte ein Marabu sein?

Viel zu schnell ging die Zeit rum und nach etwa 4 Stunden ging es schon wieder zurück in die Paraa Lodge. Wir wären gerne noch wesentlich länger dort geblieben, aber unser straffer Zeitplan ließ das nicht zu.
Nach dem Mittagessen war dann die Nilfahrt an der Reihe, die eigentlich für gestern geplant gewesen war. Daher mussten wir die Safari verkürzen.
Die Fahrt auf dem Nil empfand ich als eines der schönsten Erlebnisse unserer Reise. Wir sahen dort am Ufer dann doch noch Elefanten und waren wieder etwas versöhnt das wir ihnen im Park nicht begegnet waren.


Letzte Änderung: 13 Dez 2013 22:54 von Pucker.
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14 Dez 2013 08:49 #316805
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  • Joerg am 14 Dez 2013 08:49
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Hallo Pucker!

danke fuer den schoenen Bericht.

die ersten Voegel sind Perlhuehner, der "kaempfende Marabu" ist ein Kronenkranich und der letzte ist ein Ground Hornbill, da faellt mir der deutsche Name jetzt nicht ein aber die Profis kommen ja bestimmt noch zu Wort :-)

Gruss aud Katima
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
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14 Dez 2013 09:16 #316807
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  • picco am 14 Dez 2013 09:16
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Hoi Pucker

Das ist ja mal eine andere Reise, 70 Personen...phu!!! :woohoo:
Wo ist denn das Solar-Projekt und von wem?
Ich bin selbstständeig als Planer im Bereich Heizung/Lüftung/Sanitär mit Schwerpunkt Alternativenergie tätig...da interessiert mich so was natürlich! Gerne auch per PN, wenn Du's nicht öffentlich machen willst.
Pucker schrieb:
Wir waren verblüfft, dass wir tatsächlich keinen einzigen Unfall sahen, so wie da gefahren wurde.
:laugh: Offensichtlich kennst Du andere ostafrikanische Städte noch nicht, Kampala ist echt harmlos! :laugh:
Aber für einen Europäer natürlich chaotisch!!!
Pucker schrieb:
Ich vertrieb mir die Zeit mit den versammelten Kindern und meinen mitgebrachten Luftballons :)
Sorry, aber ich halte das für keine gute Idee, denn wenn einer weggeweht wird landet er irgendwann in der Natur und/oder im Magen eines Tieres...deshalb find ich das nicht so gut...auch wenn die Kinder sicher viel Freude daran hatten!
Pucker schrieb:
Wie er uns nachher erklärte, wusste er von Anfang an, dass das Auto eigentlich kaputt war. Er ist aber trotzdem damit losgefahren, weil das Auto ja bestellt war…
:laugh: That's Africa, baby!!! :laugh:
Pucker schrieb:
Es war, als hätte unser Fahrer Geld dafür bekommen, nicht anzuhalten. Er hatte es immer eilig.
Schade, so einen Fahrer braucht niemand!!!
Pucker schrieb:
Ich denke das hier ist ein Uganda-Kob
Du denkst richtig! :)
Pucker schrieb:
Leider weiß ich nicht, was für Tiere das hier waren, vielleicht kann da jemand helfen
Das waren Perlhühner, und wenn Ihr nicht drüber gefahren seid sind sie's wohl heute noch... :evil:
Pucker schrieb:
Hier wieder zwei Bilder wo ich leider nicht weiß, welche Tiere zu sehen sind.
Der mit den Affen "kämpft" könnte ein Marabu sein?
Der 'Affenbekämpfer' ist wie seine Zuschauer ein Kronenkranich, das Wappentier Uganda's, der grosse schwarze Vogel ist ein southern ground Hornbill oder Südlicher Hornrabe, manchmal auch als Rotwangenhornrabe, Südhornrabe oder Kaffernhornrabe bezeichnet.

Hab Deinen Reisebericht übrigens in der Reiseberichtübersicht Uganda verlinkt.
Letzte Änderung: 14 Dez 2013 09:17 von picco.
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14 Dez 2013 14:32 #316832
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  • Klaudi am 14 Dez 2013 14:32
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Hallo Pucker,

auch von mir vielen Dank für diesen etwas anderen Reisebericht. Sehr interessant zu erfahren, wie es zugeht, wenn so eine große Gruppe unterwegs ist. Wie Picco, würde auch ich gern mehr über das Solartechnikprojekt erfahren - gerne auch als PN.

Viele Grüße
Klaudi
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14 Dez 2013 15:28 #316843
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Hallo Joerg, picco und Klaudi,

danke euch für eure Beiträge, das ermuntert mich, weiter zu schreiben.
Ist ja schon ein bisschen was anderes was ich erlebt habe, für euch, die ihr schon so oft in Afrika unterwegs seid, sicher wenig neues dabei.

Die Namen der Tiere, tja da hapert es noch ein bisschen, danke für eure Hilfe :)

Picco, war doch meine erste Afrika Reise, da war ich natürlich noch verblüfft über alles :)
Ja mit dem Fahrer hast du leider recht, wir haben uns auch ein bisschen geärgert über ihn.
Die Perlhühner leben übrigens noch, es sei denn, einer der Männer, die wir nachher an der Tankstelle getroffen,
haben, hatte sie im Gepäck :evil: Ich stell dann gleich mal ein Bild von ein ;)

Danke fürs "verlinken" :)

Das mit den Luftballons, ja du hast schon irgendwie recht, die haben da ja eh ein riesen Problem mit dem Müll. Immer wenn wir gegessen haben, war der Tisch von weißer Asche überzogen, weil die immer irgendwo ein "Müllfeuer" an hatten.

Bin erleichtert, das euch der Bericht ein bisschen gefällt, mehr Infos über das Solarprojekt werde ich euch gerne schicken.

Vielen Dank auch an alle anderen Mitleser, werde gleich noch ein bisschen weiter schreiben :)

Schöne Grüße
Pucker
Letzte Änderung: 14 Dez 2013 15:30 von Pucker.
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14 Dez 2013 16:26 #316856
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Fortsetzung unseres Reiseberichts:

Während der Nil Fahrt konnten wir natürlich sehr viele Flusspferde sehen, doch die meisten tauchten recht schnell ab, wenn wir mit dem Booten näher kamen. Daher gab zwischen meinem Freund und einem anderen Mitreisenden, die beide sehr begeisterte Foto Fans waren, einen kleinen "Wettstreit", wer zuerst das erste "gähnende" Flusspferd auf Foto bannen würde.

Es dauerte eine ganze Zeit, aber als es dann beiden endlich fast zeitgleich gelang, waren sie stolz wie verrückt :)





Hier das Ergebnis der langen Wartezeit





Und noch ein Bild welches ich besonders schön fand, weil man so was sonst nur im Fernsehen sieht und immer denkt, es sei eine "Fotomontage" :)

Auch etliche Vögel konnten wir beobachten.










Einige von uns stiegen dann am Rand aus dem Boot aus und wurden von einem Führer abgeholt. Sie wollten den Weg noch hochlaufen und die Wasserfälle von oben beobachten.

Fast an den Wasserfällen angekommen, ließ uns unser Boot im Stich. Leider hatte man keinen Ersatzmotor dabei und so „tümpelten“ wir erst einmal eine halbe Stunde, getrieben von der Strömung, da rum.







Irgendwie bekamen sie das Boot dann wieder flott, aber nach etwa 20 Minuten ging nichts mehr. Allmählich trieben wir auf einen Flecken Schilf zu, auf dem gemächlich ein riesiger Elefant graste. Wir „dockten“ am Schilf an und an Bord brach leichte „Panik“ aus, wie der Elefant wohl auf unser Boot reagieren würde.
Mein Freund und ich amüsierten uns prächtig, fotografierten und filmten was das Zeug hielt und lachten über die Aussage:“Pass auf, der kommt mit seinem riesigen Rüssel ganz nach oben auf dem Boot, also wenn der noch! näher kommt, dann geh ich aufs Klo“ :woohoo:
Fast alle Männer an Bord standen nun neben den „Bottsmännern“ und fachsimpelten, wie man das Boot denn nun wieder flott bekommen könnte. Eilig hatte es mal wieder niemand und am Ende war es eine Frau aus unserer Gruppe, die den rettenden Einfall bzw. den rettenden Kabelbinder aus Deutschland in der Tasche hatte. Unter großem Gelächter und Gejohle wurde er eingesetzt und nach kurzer Zeit war der Motor tatsächlich wieder flott.
Gegen 18.15 Uhr kamen wir also wieder in der Lodge an und gingen erst einmal wieder schwimmen. Abends gab es um 20 Uhr ein gemeinsames leckeres Abendessen vom Buffet und es wurden die vielen Eindrücke des Tages ausgetauscht.

Sonntag, 24.11.2013
Morgens waren wir zeitig am frühstücken, verabschiedeten uns mit einem kurzen Bad im Pool und dann ging es wieder zurück zum Center.
Unterwegs wurde, neben den üblichen Tankstopps, einige Male kurz angehalten. Bei dieser Gelegenheit machte ich die schlimmste Erfahrung meiner Reise, eine „ugandische Toilette“, wobei ich sehr dankbar war, dass man nur das Bild sieht, aber der Geruch ist wahrscheinlich für alle Zeiten in meinem Gehirn abgespeichert :sick:




Nachfolgend das Picco versprochene Bild, aber ich glaube es waren nur "normale"Hühner dabei :)




Es war beeindruckend wieder die Reaktion der Menschen zu sehen, besonders die der Kinder. Alles war zutiefst erstarrt beim Anblick so vieler Muzungus, aber dann wurde gelacht und alles war gut.

Eigentlich wollten wir im Red Chili zu Mittag essen, dieser Plan wurde jedoch "kurzfristig" geändert. Unser Reiseleiter telefonierte mit einem "befreundeten" Koch und dort fuhren wir dann auch hin. Er hatte für uns in einem Zelt alles hergerichtet und es gab ein leckeres Buffet und genügend kalte Getränke, einfach herrlich.




Zurück im Center waren wir gut durchgeschüttelt von den langen Autofahrten der letzten Tage und das abendliche Beisammensein fiel daher für uns nicht sehr lange aus.

Montag, 25.11.2013
Heute wurde früh gefrühstückt, denn es stand ein Besuch eines guten Freundes unseres Reiseleiters auf dem Programm. Dafür mussten wir aber erst mal wieder ca. 3 Stunden querfeldein fahren. Es stellte sich heraus, dass es absolut richtig war, so früh aufzubrechen. Alle saßen wir schon in unseren Autos, aber es ging einfach nicht los. Eine Stunde wurde diskutiert und wir schwitzten und wussten nicht was los war. Am Ende erfuhren wir dann, das der „Chef“ der Fahrer mit dem vorher bezahlten Geld abgehauen war und leider die Fahrer nicht bezahlt hatte. Nun weigerte sich ein Fahrer zu starten, er wollte neues Geld sehen.
Nach über einer Stunde gab er schließlich auf, da er vermutlich einsah, dass unser Reiseleiter es mit der Sturheit der Ugandaer absolut aufnehmen konnte.

Nicht nur der Besuch bei „Fred“ war geplant, sondern wir wollten einen dort aufgestellten und mit Solarplatten bestückten Sendemast begutachten, ein kleines Dorf besuchen und den Markt in der Stadt.
Uns kam das Programm schon am Anfang etwas „fiel“ vor und jedem von euch ist sicher klar, dass wir nicht die Hälfte von allem geschafft haben :)

Wir fuhren auf absolut Schlaglöcherpisten ins Nirgendwo, anders kann man es kaum beschreiben.




Nach über 3 Stunden kamen wir bei unserem Gastgeber „Fred“ an. Er war vorher eindeutig von unserem Reiseleiter instruiert worden, nichts vorzubereiten, schon gar kein Essen, da deutsche Mägen da viel zu empfindlich seien.
Was wir jedoch dann dort vorgefunden haben, hat alles übertroffen. Es machte uns absolut sprachlos. Fred war mit seiner gesamten Familie „angetreten“ um uns willkommen zu heißen. Es waren sehr viele Vertreter verschiedener Institutionen da und seine Frau hatte drei Tage! nur für uns gekocht. Selbst unser Reiseleiter war angesichts dessen, was dieser Mann da, wie auch immer, auf die Beine gestellt hatte, sprachlos.




Wenn ihr das Bild hier seht, könnt ihr euch vielleicht unsere Überraschung und Irritation vorstellen, die wir in dem Moment erlebt haben.




Es folgten die üblichen, sehr langen! Reden und Begrüßungen, dann wurde zum Essen gebeten. Tja, was sollten wir jetzt tun? Sie waren so stolz auf alles und wir überlegten fieberhaft, wie wir aus der Nummer jetzt wieder rauskommen würden, zumal wir vorher die „Toilette“ gesehen hatten.
Mein Freund schließlich traf es wieder mal auf den Punkt mit der Aussage: Ach das können wir ruhig essen, die Ziege hat jetzt drei Tage durch gekocht, da sind alle Bakterien tot :woohoo: Nach dieser aufmunternden Aussage traute ich mich auch etwas zu essen und ich muss sagen, es war wirklich lecker! Vertragen habe ich es übrigens ebenfalls :)





Hier noch ein Bild das so gar nicht in die Gegend passte


Nach dem Essen bestand Fred darauf, dass wir sein „Haus“ anschauen sollten. Er war so stolz und wir mussten uns zusammen reißen, um unseren Schock zu verbergen.
Die Bilder hier können kaum rüberbringen wie es innen aus sah, es war schrecklich. Und da wohnen annähernd mindestens 12 Personen?? Wir gingen geschockt ins Haus rein und kamen absolut sprach- und fassungslos wieder heraus.




Hier sieht man den "Kühlschrank" und die "Vorratskammer".

Dann gab es noch die "Küche" und das kleine schon aus Stein gebaute "Haus", in das wir nacheinander geben wurden.




Küche



Eines der "Zimmer" im Haus


Im anderen Zimmer war so was wie eine "Schule" eingerichtet, Fred berichtete uns stolz, das er einige Kinder selber unterrichten würde.






Fred war einer der ersten Menschen in der „Nähe“ des Centers, der von der Solarenergie unseres Reiseleiters profitieren konnte. Dort verdienen die Menschen umgerechnet etwa 50 Euro, wovon sie etwa die Hälfte für Parafin ausgeben, mit welchem die Lampen dort betrieben werden. Dafür hatten sie dann etwa 2 Stunden Licht abends.
Unser Reiseleiter brachte, als er damals in Uganda anfing, kleine Solarlampen mit und die Familie konnte diese abbezahlen und hatte somit abends Licht, was absolut etwas besonders dort ist.

Nach etwa 1 Stunde sollten dann noch weitere Reden folgen, wir konnten Fred jedoch davon überzeugen, dass unser Zeitplan sowieso schon absolut durcheinander gewirbelt war und wir jetzt weiter mussten. So ganz verstehen konnte er das jedoch nicht und wir mussten ihm versprechen, zuerst noch eine "illegale Schnapsbrennerei" in der "Nähe" anzuschauen.

Also fuhren wir alle ca. 30 Minuten dorthin. Einige Männer aus unserer Gruppe waren sogar so mutig, den noch nicht ganz fertigen "Schnaps" zuprobieren :ohmy: Na dann prost :sick:




Kaum waren wir angekommen, kamen wieder viele Menschen aus ihren Hütten um uns zu begrüßen. Sie freuten sich wie verrückt uns zu sehen, fassten uns ständig an den Händen und dankten uns für unser Kommen. Dabei haben wir doch gar nichts gemacht, wir waren ratlos.
Erst später erfuhren wir, das einige dieser Menschen vom Solarprojekt profitiert haben und es war vorher abgesprochen worden, dass es die Möglichkeit gäbe für unsere Gruppe, einige Solarlampen zu spenden, die dann an diese Menschen verteilt würden. Deshalb waren sie so dankbar, obwohl sie noch gar nichts bekommen hatten. Einfach nur die Aussicht auf Hilfe war für sie schon Grund zur Freude.



Eine Mutter mit ihrem Baby aus dem nahen Dorf, sie sah sehr verzweifelt aus, sie tat uns sehr leid. Leider konnten diese Menschen kein Englisch, so das wir mit ihnen nicht reden konnten



Hier sieht man die ältesten Leute aus dem Dorf, sie waren so dermaßen dankbar, das uns fast die Tränen kamen

Wir verabschiedeten uns ganz gerührt und fuhren weiter zu einem Mobilfunkmasten, den uns der Reiseleiter unbedingt noch zeigen wollte. Auch dieser Mast ist im Solarprojekt eingebunden und wird jetzt nicht mehr von einem Dieselgenerator sondern mit Solar betrieben.

Leider lief uns die Zeit davon und so mussten wir relativ schnell aufbrechen zum Markt.
Es kam wie es kommen musste, als wir dort ankamen war es stockdunkel und wir sind nicht einmal ausgestiegen, weil unser Reiseleiter meinte, 70 Muzungus in der Dunkelheit auf dem Markt loszulassen wäre glatter Selbstmord. Wir stimmten ihm da absolut zu, aber es war schon sehr schade.
Die Rückfahrt ist mit Worten absolut nicht zu beschreiben, es war Wahnsinn. In der absoluten Dunkelheit, immer bemüht niemanden zu überfahren und kein Auto von unserer Gruppe zu verlieren, brachten wir die Strecke hinter uns und kamen gegen 20.30 Uhr im Center an.

Die Stimmung war sehr ruhig, das Essen wurde fast schweigend eingenommen und niemand hatte große Lust sich zu unterhalten.
Jeder hing seinen Gedanken nach und versuchte, die erlebten Eindrücke zu verarbeiten. Wir verabschiedeten uns dann recht schnell und gingen auch schlafen.

Dienstag, 26.11.2013
Ziemlich kaputt kamen wir am nächsten Morgen zum Frühstück. Heute heißt es schon Abschied nehmen und packen, denn nach den Erlebnissen der letzten Tage, wollte unser Reiseleiter absolut auf Nummer sicher gehen und sehr früh losfahren, um auf jeden Fall den Flieger zurück nach Dubai zu bekommen.
Der Abschied war sehr herzlich und ein großes Stück Wehmut war dabei. Die Zeit war viel zu kurz!

Unser Bus war tatsächlich schon da, die Gepäckstücke relativ :) schnell eingeladen. Vorher mussten einige Männer erst einmal ca. 20 Minuten eine sehr braune Brühe aus dem Laderaum des Busses putzen, aber hey kein Problem, oder? :)

Die Rückfahrt durch Kampala war wieder ein Erlebnis. Bis wir an eine große Baustelle kamen. Da standen wir dann. Nichts ging mehr. Nach etwa einer halben Stunde stieg unser Reiseleiter dann doch aus, übergab einen kleinen „Beitrag“ an den „Stauaufsichtsbeamten“ und schon konnten wir durchfahren.




Hier noch mal unser Bus während des Einladens des Gepäcks im Center



Diese Kinder waren mit ihrem Fahrrad und dem Wasserkanister zur Wasserstelle unterwegs



Hier die Wasserstelle, die wir allerdings erst nach einigen Kilometern erreichten, sie war ziemlich weit noch von den vorherigen Kindern entfernt. Sie hatten uns erzählt, das es immer sehr mühsam und weit wäre, Wasser zu holen.




Einige von uns hatten Hunger, jedoch wollten wir hiervon lieber nichts essen :)





Ein kurzer Rundblick beim Tankstopp

Wir nahmen dann einen Umweg und fuhren auf Nebenwegen zum Viktoriasee.
Dort waren wir gut im Zeitplan :) , so dass wir für einen Stunde halten und ausruhen konnten.
Dort beobachtete ich eine Kindergartengruppe und konnte doch noch meine mitgebrachten Sachen weitergeben. Das freute mich sehr, weil es die letzte Gelegenheit war.
Die Kinder waren sehr glücklich und ich auch :)



Gerade noch rechtzeitig wurden wir mit dem Verteilen der Sachen fertig, da mussten wir auch schon zum Flughafen aufbrechen.
Da unsere Reise ursprünglich für August 2013 geplant war, dann aber auf November 2013 von Seiten des Reiseleiters verschoben wurde, hatte er als Entschädigung einen Tag in Dubai an die Reise kostenlos dran gehängt. Normalerweise hätten wir in Dubai nur 6 Stunden Aufenthalt gehabt und wären gleich weiter geflogen. Nach unseren Erlebnissen in Uganda sahen wir dem Tag in Dubai mit gemischten Gefühlen entgegen.

Als wir am Flughafen in Entebbe ankamen, hatten wir noch sehr viel Zeit. Der Flug nach Dubai war ruhiger als der Hinflug.
Mir ging es nach der Landung jedoch absolut nicht gut, ich hatte sehr große Schmerzen in beiden Ohren und konnte fast nichts mehr hören. Mein Kopf dröhnte und ich wollte nur noch schlafen.

Daher konnte ich die Ankunft in unserem Hotel überhaupt nicht genießen.
Für alle ganz fitten unter uns gab es ein Abendessen und einen nächtlichen Bummel durch die Straßen von Dubai. Ich kam jedoch nur noch bis in unser Zimmer, wo ich sogleich in Tiefschlaf fiel.

Mittwoch, 27.11.2013
Am nächsten Morgen war mein Kopf immer noch zu, die Ohren dicht und irgendwie wollte ich nur noch nach Hause.
Das Frühstück tat mir dann jedoch sehr gut und wir hatten danach eine Stunde Zeit bevor die Stadtrundfahrt begann.
Wir machten einen kurzen Abstecher runter zum Strand, die Hitze war jedoch zu viel und so gingen wir recht schnell zurück zum Hotel.
Koffer schnappen und rein in die bestellten Busse.
Die Stadtrundfahrt durch Dubai war sehr beeindruckend, auch wenn ich immer noch mit dem krassen Unterschied zu Uganda zu kämpfen hatte.
Gegen 17 Uhr gab es ein typisches arabisches Abendessen (sehr scharf!) und dann ging es über den Gewürz- und Goldmarkt direkt zum Burj Khalifa.

Der Blick von dort oben und die Wasserspiele waren schon toll. Jedoch war ich mittlerweile so kaputt, das ich von den 1.200 Geschäften im inneren kein einziges gesehen habe.




Blick von "fast" ganz oben auf dem Burj Khalifa



Burj Khalifa

Gegen 22 Uhr ging es dann zum Flughafen, wo wir noch bis 3 Uhr Zeit hatten.
Unser Flieger startete leider mit 40 minütiger Verspätung. Ob es an meiner Müdigkeit lag oder an der Hitze, meine gefürchtete Panikattacke überfiel mich beim Start und nur mit absoluter Mühe konnte ich mich zwingen, nicht wieder aus zusteigen. Es war einfach schrecklich und mehrmals war ich kurz davor, die Stewardess zu bitten, mir die Tür aufzumachen. Gott sei Dank bekam ich es aber nach - gefühlten Stunden (in Wirklichkeit etwa 15 Minuten) in den Griff, und so starteten wir zu unserer letzten Etappe richtig Heimat.

In Frankfurt angekommen, warteten wir auf unsere Koffer und dann noch mal 1,5 Stunden auf unseren Zug nach Hause. Bei der Heimfahrt konnte man den meisten von uns die Strapazen deutlich ansehen. Wir waren hundemüde und sehr glücklich, wieder gut gelandet zu sein.


Gegen 12 Uhr mittags kamen wir dann zu Hause an und wurden freudig von unseren Kindern, die die letzten Tage bei Oma waren, empfangen.

Also ich kann nur sagen, es war eine wahnsinnig aufregende, spannende Reise, mit Eindrücken die wir wohl nie vergessen werden und die uns sicher lange nicht loslassen werden.
Wie ich es hier in anderen Reiseberichten schon gelesen habe, haben uns die Menschen am meisten beeindruckt. Die Freundlichkeit und die absolute Lebensfreude, die Kraft und den Mut den diese Menschen jeden Tag aufs Neue aufbringen müssen um zu überleben.

Wenn wir diese Reise selber geplant hätten, ist uns ganz klar, hätten wir nicht die Hälfte von dem zu Gesicht bekommen, was wir jetzt so gesehen haben. Es war zwar sehr stressig, aber im Nachhinein trotzdem super schön, das alles erlebt zu haben.
Sehr schade finde ich, dass wir für den Markt und das Dorf keine Zeit mehr hatten, weil mich das eigentlich sehr interessiert hätte.

Ich hoffe, euch gefällt mein Bericht und ich konnte ein Stück unseres Urlaubsgefühls rüber bringen.
Letzte Änderung: 14 Dez 2013 19:09 von Pucker.
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