Nun die übrigen Unterkünfte:
Etambura: Zufahrt wohl nur mit 4x4 möglich. Freistehende Zelthäuser mit gutem Abstand, am Hang mit traumhafter Aussicht. Kein Moskitonetz, zwar Moskitoschutz an Terrassentür, aber darüber ein Bogen ohne Glas oder Gaze. Mit einfachsten Mitteln, aber liebevoll dekoriert. Dusche, WC, Waschbecken halb im Freien mit Schutzdach. Sehr sauber. Balkon mit Tisch + Sesseln.
Selfcatering; großer Speisesaal, Geschirr vorhanden, Tische werden vom Personal gedeckt, auch das Abspülen wird übernommen. Angestellte sehr freundlich und hilfsbereit. Vor dem Speisesaal große Aussichtsterrasse, Braaiplatz.
Allein von der Lage her ein Ort, den wir gern wieder aufsuchen würden. Allerdings erzählte Marius von Camp Aussicht, er sei hier mit einer Gruppe gewesen, und es hätte nichts funktioniert: kein Wasser, viele Lampen kaputt, kein Toilettenpapier, ...
Deshalb kann ich zu meinen Beurteilungen nur sagen, sie sind Momentaufnahmen und von meinem persönlichen Eindruck geprägt. Meine Erwartungen im Outback sind nicht hoch, wenn der Preis entsprechend passt, bei hochpreisigen Unterkünften dagegen habe ich schon gewisse Ansprüche. Was die Deko betrifft, so erwarte ich keine chinesischen Vasen, venezianischen Spiegel oder Bilder von Picasso, aber ein wenig "afrikanisches Flair", was mit Naturmaterialien wie einem Mobile aus Kameldornbaumschoten und Perlhuhnfedern ganz leicht und preiswert herzustellen ist.
Camp Aussicht war eine der Unterkünfte, wo wir keine großen Erwartungen hegten, jedoch angenehm enttäuscht wurden. Die vier Doppelzimmer liegen nebeneinander in einem langen Gebäude, sind klein aber sehr liebevoll dekoriert. Auf Plumpsklo sowie die Dusche, für die das Wasser in kleinen Kanistern in der Sonne erwärmt wird - man muss es dann selbst in einen Behälter gießen - waren wir vorbereitet, im Zimmer gibt es ein Waschbecken mit fließendem Wasser. Alles ist tadellos sauber. Das Frühstück wird auf der Aussichtsterrasse serviert, wobei man am Futterplatz viele Vogelarten sowie zwei Kaninchen beobachten kann. Das Abendessen (sehr gute Hausmannskost, 2-3 Gänge) nimmt man mit Lotti und Marius im Speisezimmer ein, wobei als weitere Gäste bis zu drei Stachelschweine mitessen. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art sind die Gespräche mit Marius, auch wenn wir seine religiöse Überzeugung nicht teilen konnten, so nötigten uns sein vielfältiges Wissen, sein Leben weit weg von jedem Ort, seine Handarbeit in den Minen, sein Umgang mit den Himbas sowie auch Lottis Geschick, es den Gästen wohl ergehen zu lassen, viel Respekt ab.
Wir besuchten mit Marius zwei Himba-Villages sowie die Dioptas-Mine - beides unvergessliche Erlebnisse. Camp Aussicht ist ein Ort, den wir auf jeden Fall sehr gern wieder besuchen möchten.
Dolomite Camp: Hier hatten wir Luxus pur, was dem NWR zu verdanken war. Der hatte nämlich die Buchung für ein Wasserloch-Chalet im Okaukuejo Camp verdaddelt und uns als Wiedergutmachung stattdessen im Dolomite ein Deluxe Chalet gegeben: traumhaft!!! Zum einen der Ausblick, den wohl alle Zelthäuser haben, das ist Namibia, wie wir es lieben: endlose Weite und Stille, nur Busch und Tiere. Unser Chalet lag mitten in die Felsen eingebaut, weit entfernt vom nächsten Nachbarn, nicht einsehbar vom Weg. Somit konnte man die großzügige Terrasse mit luxuriösen Liegemöbeln sowie den privaten Pool auch in "Saunabekleidung" genießen.
Dazu noch einen Balkon mit der herrlichen Aussicht über die Ebene des Nationalparks mit Tischchen + Sesseln. Moskitonetz. WC separat, Dusche separat, Waschbecken auf Ebene über Schlafbereich, wo man auch Kaffee kochen konnte.
Abholung von Gepäck und Personen jeweils per "Golfwagen", die Autos parken unten. Zwei großzügige Restaurants, leckeres Frühstücksbuffet, sehr gutes 3-Gänge-Menü. Personal hilfsbereit, freundlich, flott.
Okaukuejo Rastlager: Die Damara Mopane Lodge ist eine große Anlage, die einige Busse verkraften kann, trotzdem ist sie individuell gestaltet und so geführt, dass man als Einzeltourist die Gruppen kaum wahrnimmt. Okaukuejo dagegen ist für mich die Massenabfertigung par excellence, sprich schauderhaft. Wir waren 2008 schon einmal dort, damals in einem Rondavel, diesmal logierten wir durch den oben schon erwähnten Buchungsfehler in einem der Reihenhäuser. Einrichtung, Dekoration, Moskitonetz, Sauberkeit - alles in Ordnung, aber eben diese Anreihung der Häuserzeilen, keine Aussicht, keine Terrasse. Dann der Massenbetrieb im Restaurant, nun ja, wir wussten es vorher, wollten aber einen Stopp zwischen West und Ost im Nationalpark, also selbst schuld!
Das Essen selbst war nicht zu beanstanden, Frühstücksbuffet reichlich; zum Dinner-Hauptgang Buffet. Im Nachhinein waren wir froh, dass es mit dem Wasserloch Chalet nicht geklappt hatte, denn dieses steht nicht, wie wir dachten, am Wasserloch, sondern dazwischen sitzen/stehen noch die vielen anderen Bewohner des Camps, die auch die Tiere beobachten wollen. So hat man da vor seiner Terrasse ein ständiges Kommen und Gehen, außerdem ist der Abstand zur Wasserstelle ziemlich weit - man sieht viel besser, wenn man vorne an der Mauer sitzt.
Wir waren nur eine Nacht dort, dafür würde ich - falls wir noch einmal Etosha besuchen sollten wieder eins der Reiehenhäuser bbuchen, weil meiner Meinung nach der höhere Preis der Waterhole Chalets und auch der Rondavels nicht genügend Vorteile bietet. Nachzutragen wäre noch: Dusche/WC und Waschbecken in einem relativ kleinen Raum.
Onkoshi Resort: Hier waren wir lange im Zweifel, liebäugelten mit Onguma und anderen Unterkünften, entschieden uns aber letztendlich für Onkoshi wegen der Lage direkt an der Pfanne, wegen dieser in Namibia wohl einmaligen Aussicht. Wir haben es nicht bereut, dies war auf der ganzen Reise die hochwertigste Unterkunft. Sehr geräumige Zelthäuser auf Stelzen in gutem Abstand zum Nachbarn, ungehinderte Sicht über die Pfanne bis zum Horizont, Sonnenuntergang mit gleichzeitigem Mondaufgang - unbeschreiblich! Sehr großer Wohn-/Schlafraum, wunderschön eingerichtet, liebevoll und reich dekoriert. WC, Dusche und Waschbecken jeweils separat; Moskitonetz. Über zwei Seiten reichende Veranda mit Sesseln + Tisch.
Großzügiges Restaurant, reichhaltiges Frühstücksbuffet, exzellentes 3-Gänge-Menü. Personal gut geschult, freundlich und kompetent. Der totale Gegensatz zu Camp Aussicht
, aber auch hier würden wir gerne noch einmal logieren.
Frans Indongo Lodge: Hier waren wir 2011 schon einmal, es hatte uns gut gefallen als Abschluss vor dem Heimflug. Einzeln stehende Häuser, Abstand genügend. Kleiner Wohn, großer Schlafbereich in einem Raum, sehr geschmackvoll dekoriert, Moskitonetz. Dusche, WC und Waschbecken in einem ausreichend großen Raum. kleine Terrasse mit Stühlen.
Sehr schöne Gartenanlage mit Bächlein, Aussichtsturm, Aussichtsterrasse am Wildgehege mit Wasserstellen. Restaurant mit offenem Kamin, reichhaltiges Frühstücksbuffet; exzellentes 3-Gänge-Menü wird vom Personal "zelebriert", Angestellte gut geschult, freundlich, kompetent. Curio Shop mit außergewöhnlichen Schmuckstücken und Souvenirs. Das Wildgehege kann man auch zu Fuß betreten und dort wandern oder spazieren gehen.
So weit meine persönliche Einschätzung der Unterkünfte, sie haben alle ziemlich genau dem Eindruck entsprochen, den ich durch die Websites bzw. Aussagen hier im Forum bekommen habe. An dieser Stelle nochmal Dank für alle Antworten und Tipps im Vorfeld unserer Reise, die mir sehr geholfen haben.