Hallo Jürgen,
mit Interesse las ich Deine Reisevorbereitungen. Hakusembe-Lodge kann ich empfehlen, war ich 2010 im September. Die Sunsetour und auch das Dinner waren Spitze.
Was Deine anderen Überlegungen betrifft, vermute ich, dass Du das erste Mal in Namibia unterwegs bist. Mal so ins Okavango-Delta reinschnuppern? Das ist ungafähr so, als ob Du mal in Frankreich reinschnuppern möchtest. Du scheinst keine Vorstellungen von der Entfernung und Weite des Landes zu haben. Wenn man ins Okavangodelta reinschnuppern möchte, dann per Flug von Maun aus. Und von Hakusembe nach Maun ist ein ziemlicher Ritt, kein Vergnügen. Sicher kannst Du dann zu Hause erzählen: "Ich war dort." Aber nicht wirklich. Von Hakusembe bis Kasane brauchst Du schon einen Tag.
Die Popa Falls kannst Du auch vergessen. Das ist kein Wasserfall sind nur eine Stromschnelle und im September nicht zu erkennen. Ich war damals im September dort und konnte nicht verstehen, dass man diesen Strudel so hoch preist.
Die Victoriafälle sind im September auch nicht so spektakulär, wie Du sie evtl. aus dem Fernsehen kennst. Da fließen nur kleine Rinnsäle hinab. Allerdings kann man die Felsstruktur und die Abbruchkante sehr gut sehen und fotografieren, ohne dass man anschließende die Kamera wegwerfen muß.
Nein, das ist alles viel zu weit für die 4 Tage , die Dir noch zur Verfügung stehen.
Ein bisschen Deltafeeling könntest Du Dir noch holen, wenn Du von Rundu aus den Caprivistrip bis Kongola und dann auf die C49 zum Mudumu National Park oder Mamili National Park fährst, z.B.Namushasha Lodge. Dort haben wir im September / Oktober sehr viele Elefanten und Büffel gesehen. Diese Lodge bietet auch eine Safari zu Wasser(am Morgen) und zu Land (am Abend an). Ich liebe den Caprivi, und er ist ein guter Ersatz fürs Okavangodelta.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, wie wir 2010 unseren Hochzeitstag verbrachten: Von Kasane aus hatten wir für 2 Nächte eine Tour auf einem Ichobezi-Houseboot gebucht. das war ein absolutes Highlight unserer Reise. Leider fand ich hier im Forum noch nie einen Hinweis darauf. Deshalb möcht ich mal darüber schreiben. Es ist einfach fantastisch, in aller Ruhe auf dem Chobe zu reisen, ein Campari-Orange in der Hand, die Tiere am Fluß und im Fluß zu beobachten. Vor allem beim Sonnenuntergang, wenn die Tagestouristen weg sind. Und wenn Du am Morgen von den Tieren am Ufer geweckt wirst. Es gibt nur 3 oder 4 Doppelzimmer an Bord. Außerdem hat man noch ein oder zwei Motorboote zur Verfügung und mehrer Guides, die einen, wenn man möchte, noch näher an ein Tier bzw ans Ufer fahren. Das Essen war auch sehr gut.
Allerdings ist die Sache etwas umständlich, da das Boot Hoheitsgebiet von Namibia ist. Man muß also in Kasane den Grenzübergang am Chobe zwecks Ausreise passieren, rüber zum Impalila Island per Boot fahren, um wieder nach Namibia einzureisen. Rückwärts das umgekehrte Prozedere. Allerdings wird man von einem Crew-Mitglied in Kasane abgeholt und begleitet.
Ich würde Dir empfehle, die 4 Tage noch in Namibia zu nutzen. Der Grenzübergang kostet ja auch wieder Geld und die Fahrzeugmiete wird auch höher sein bzw. die Versicherung fürs Auto.
Ich werde in 3 Wochen, am 24. April nach Namibia fliegen und 5 Wochen bleiben. Ich würde nie wieder Namibia und Botswana kombinieren. Es ist einfach schade, mit so viel Stress durch die schöne Landschaft zu düsen.
Letztes Jahr war ich 4 Wochen ohne Fahrzeug in Namibia. Jeweils 2 Wochen auf einer Farm. Ich muß sagen, ich habe es genossen und mir taten die leid, die jeden Tag auf der Pad lagen. Ich war unter anderem 2 Wochen auf Düsternbrook, Deiner letzten Station. Sehr schön.
Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem etwas umfangreich geratenen Beitrag etwas helfen und wünsche Dir weiterhin viel Freude bei den Reisevorbereitungen.
Liebe Grüße von Liane
