Moin zusammen,

vielleicht mache ich mich nun bei den Campern unbeliebt, aber im konkrete Fall wurde ja nach einem "einsamen" Ort zum Campen gesucht. Dann wird sich über die von Lodgegästen teuer bezahlten Annehmlichkeiten "aufgeregt" (Wasser, Strom) um dann aber einen Drink an der Lodgebar kaufen zu wollen (also eine dieser Annehmlichkeiten zu genießen, für den man als Camper schlichtweg nicht gezahlt hat; wenn man 400 statt 8000 Dollar ausgegeben hat). Das der Manager/Personal sich unfreundlich und vor allem unprofessionell verhalten hat ist ganz klar. Da gibt es keine Diskussion.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian

Hi Christian.

Ja, betriebswirtschaftlich/kurzfristig ist dein Argument zutreffend.

Wenn ich in Hamburg ins Atlantic gehe und einen Tee trinke, habe ich als Straßenlaufkundschaft ohne Zimmerbuchung für den prachtvollen Saal auch nicht bezahlt. Trotzdem werde ich mit ausgesuchter Höflichkeit bedient.

Meine Tochter, 13 Jahre, hat es m.E. ein paar Tage später auf den Punkt gebracht, als wir mitbekamen, wie im Etosha Dolomite Camp (okay, nicht die 8000 NAD Klasse, "nur" 5000) ein Paar, offensichtlich Camper, kam und fragte, ob Sie einen Kaffee trinken könnten. Sie durften, und wurden genauso freundlich behandelt wie wir, die dort 2 Tage 2 Deluxe Chalets hatten.

Meine Tochter sagte nämlich: Die Nambwa-Leute sind einfach dämlich, weil wer so behandelt wird, kommt später garantiert nicht wieder. Und ihr (also meine Frau und ich) werdet in 2 Jahren, wenn ihr alleine die geplante Namibia-Tour macht, garantiert nicht in die Nambwa-Lodge gehen.

Also betriebswirtschaftlich vielleicht doch nicht klug oder verständlich ...

Wo ich dir recht gebe: Es gibt "Sozialauswahl", d.h. ohne entsprechendes Geld und/oder Kleidung, Sauberkeit etc. (woran es Campern vielleicht sogar mehr fehlt als an Geld) kommt man in manche Locations nicht rein. Unter anderem auch, um das vorhandene, vor allem teuer zahlende Publikum nicht vor den Kopf zu stoßen. Wenn ich im Atlantic vornehm diniere, möchte ich am Nebentisch auch eher keine bierselig grölende Gruppe sitzen haben.
Aber dann erwarte ich schon, und so ist es in der Regel auch, dass die nicht gewünschte Klientel auch nicht angelockt/eingeladen wird.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass es Luxus-Lodges gibt, die kein Camping-Angebot haben. Aber wenn es ein Camping-angebot gibt, dann erwarte ich Höflichkeit und Gastfreundlichkeit.

MichaelAC schrieb: ich darf als Campinggast (der gastfreundlich als Campinggast behandelt werden soll) aber trotzdem nicht erwarten die Einrichtungen der Lodge mitbenutzen zu dürfen... ja, ich mache mich jetzt unbeliebt, aber ich finde es ein Unding, wenn ich bspw als Lodgegast und eben Vollzahler keinen Platz am Pool mehr bekomme, weil die Campinggäste meinen, diesen mitnutzen zu müssen - entweder entscheide ich mich für Camping und bleibe dann auch auf der Campsite und deren (ggf nicht vorhandenen) Einrichtungen (Notfälle mal ausgenommen) oder aber ich zahle den Lodgepreis, um in den Genuss der Lodgeeinrichtungen zu kommen.

wenn Camper und Luxus-Lodge sich beissen...frag ich mich warum solche Nobelherbergen überhaupt noch Campsites anbieten...
Wir fahren keine Camps mehr an wo Einrichtungen wie z.B. Pool nur den Lodgegästen vorbehalten sind...

FSausS schrieb: weil das reine Anbieten der Campsites nicht impliziert, dass die Lodge-Einrichtungen mitbenutzt werden können es hat doch einen Grund warum sich für Camping entschieden wurde, warum also Campen aber gleichzeitig nicht auf die Vorzüge der Lodge verzichten wollen? entweder die Vorzüge nutzen wollen, aber dann eben auch als Lodgegast dafür bezahlen oder eben campen.

Hallo,

da bin ich ganz der Meinung von Marie und Christian. Wir sind überzeugte Camper, weil wir Camping mögen, nicht, weil wir eigentlich den Luxus der Lodge wollen und es nur nicht bezahlen können oder wollen.

So gibt es halt Lodges (meistens die etwas größeren und weniger exclusiven z.B. Palmwag), die die Gäste im Restaurant oder am Pool "mischen", andere Lodges haben einen extra Pool für Camper (z.B. Kubu Lodge) oder die Camper müssen halt unter sich bleiben.

Daran kann ich nichts Schlimmes finden. Ich campe sowieso nur dort an Lodges, wo es keine abgelegenen einsamen Sites gibt.

Wir waren auch schon im Moremi in hochpreisigen Lodges. Ich hätte es dort als Gast extrem unmöglich gefunden, wenn am Abend im Restaurant jede Menge weiterer Gäste aufgetaucht wären. Ich suche mir ja so eine teure Lodge (900 €/N) auch danach aus, wie familär und exclusive das ist. Da gibt es dann 8-10 Zelte mit max. 20 Personen, man kommt ins Gespräch, sitzt gemeinsam am Tisch und am Feuer. Da möchte ich am Buffet und am Pool nicht mit Campern drängeln

Wenn ich eine einsame Campsite in Roiiputs habe, möchte ich ja auch nicht, dass die Gamedrivecars aus der Lodge bei mir Picknick machen

Warum der Ton des Managers in diesem Fall so unhöflich geworden ist, mag ich nicht beurteilen. Wir wissen ja nicht, welche Diskussion voraus ging

LG

Montango