THEMA: Papa mal wieder in Kenia
22 Jan 2014 18:00 #322469
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  • Papa Kenia am 22 Jan 2014 18:00
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Tag 5

Lebewohl Amboseli! So schnell siehst du mich nicht wieder. Ich war jetzt zum dritten Mal hier. Und vermutlich auf lange Sicht zum letzten Mal. Der Park ist einfach nicht nach meinem Geschmack.

Vielleicht hätte ich anders geredet, wenn der gestrige Tag anders verlaufen wäre. Ist er aber nicht. So hieß es für Juma und mich zu einer unchristlichen Zeit um vier Uhr aufstehen. 4.15 Uhr war Abfahrt.

Normalerweise macht das Tor zum Park erst um 6 Uhr auf. Juma hatte gestern noch telefoniert und erreicht, dass das Tor bereits um 5 Uhr für uns geöffnet wird. Nach einigem Suchen fanden wir diese Person auch, die uns genauso verschlafen wie wir es waren das Gate öffnete.

Jetzt ging es über die Hauptstraße nach Nairobi. Es regnete. Es regnet eigentlich immer in Afrika. Wieso eigentlich?

Kurz vor acht Uhr erreichten wir Nairobi. Halb Neun standen wir noch auf der gleichen Stelle. Na ja, fast. Big traffic. Der helle Wahnsinn. Es regnete übrigens nicht mehr. Die Sonne schien. Und irgendwie erreichten wir dann doch noch den Flughafen. Juma versuchte der Dame am Schalter von Mombasa Air Safari klarzumachen, dass ich ursprünglich vom Amboseli aus fliegen wollte/sollte. Und dass ich daher keinerlei Buchungsbestätigung oder ähnliches hätte. Peter hätte den Flug gestern telefonisch umgebucht. Die Frau kramte in ihren Unterlagen und zog tatsächlich ein Blatt Papier hervor auf dem ‚Amboseli’ stand. Darunter stand mein Name und die Namen von 5 weiteren Personen.

Im Nu verschwand bei mir auch der bittere Beigeschmack. Die Frau wies mich an, in die Wartehalle zu gehen. Ich verabschiedete mich von Juma; gab ihm ein ordentliches Trinkgeld und setzte mich zu anderen Wartenden in die Wartehalle.

Es ist immer wieder verwunderlich wie organisiert Afrika ist. Ich hatte keine Buchungsbestätigung. Ich hatte kein Flugticket. Ich hatte eigentlich gar nichts. Dafür hatte der Pilot einen Zettel mit 9 Namen. Ich wurde beim Vornamen aufgerufen und zur kleinen Maschine vor der Abflughalle gelotst.

Um 9.45 Uhr begann dann doch noch das Abenteuer Masai Mara für mich. Ich hatte schon daran gezweifelt. Aber jetzt saß ich in der kleinen Maschine. Von den 12 Sitzplätzen waren nur 9 belegt. Die Maschine hob ab und landete viertel vor elf auf dem Keekorok Airstrip. Dann ging es wieder in die Luft um 10 Minuten später auf dem Musiara Airstrip zu landen. Dieser Airstrip scheint ausschließlich für Gäste des Governors’ Camp zu sein.











Ich brauche wohl nicht erwähnen, dass es inzwischen wieder regnete.

Aber was soll’s? Wenn es ein paar Tage vor Weihnachten im Libanon seit Jahrzehnten erstmalig mal wieder richtig heftig schneit; wenn in Deutschland zu Weihnachten aufgrund der Temperaturen wieder gegrillt werden kann, dann kann das Wetter in Afrika auch mal verrückt spielen. Die kleine Regenzeit hat sich da wohl um einige Wochen nach hinten verschoben. Auf nichts ist mehr Verlass.

Ein Fahrer des Camps holte mich am Flieger ab Der war trotz der gefühlten 25 Grad eingepackt wie ein Eskimo. Schneit es hier auch mal ab und zu? Auf dem Weg zum Camp sah ich die ersten Topiantilopen. Nach gut zehn Minuten kamen wir im Camp an. Die nächsten drei Nächte war das Governors’ Camp mein Zuhause.

Nach der freundlichen Begrüßung wurde mir Zelt 32 zugeteilt. Zum ersten Mal seit ich unterwegs war packte ich meine Tasche vollends aus. Bisher hatte ich nur immer nach Tastsinn die Sachen aus der Tasche gefischt, die ich gerade brauchte.

Das Zelt: Hallo! Zwei Doppelbetten und zwei Einzelbetten? Hatte ich noch Mitbewohner? Natürlich nicht. Dieses Zelt war ganz nach meinem Geschmack. Und die Lage sowieso.














Die Anlage ist ganz schön weitläufig. Die Zelte 1 bis 28 stehen am Mara River, 29 bis 37 liegen an der offenen Savannenseite. Das Camp ist nicht eingezäunt. Und es ist das erste Camp, wo ich Wachleute mit Gewehren gesehen habe.

Es gibt ein im Winkel gebautes Hauptzelt, wo die Mahlzeiten eingenommen werden. Bei gutem Wetter wird das Mittagessen unter freiem Himmel serviert.

Dann ist da noch eine Bar mit diversen Sitzgelegenheiten sowie ein Freisitz nur wenige Meter vom Mara River entfernt. Von hier aus kann man hervorragend die Hippos beobachten.

Um 13 Uhr wurde im besagten Hauptzelt zu Mittag gegessen. Es waren einige Safarigäste da. Aber wie sich herausstellte waren es alles Engländer bzw. Schotten.

Was sich aber für mich für die nächsten zwei Tage als äußerst angenehm erwies. Zu den Gamedrives wurden gleichsprachige Nationalitäten in ein Fahrzeug gepackt. Da ich der einzige deutschsprachige war, hatte ich zwei Tage lang das Fahrzeug mit Fahrer für mich allein.

Nach dem äußerst leckeren und reichhaltigen Mittagessen konnte ich noch bis zum Drive um 15.30 Uhr chillen.

Der Himmel riss so langsam auf und es hörte auf zu regnen.














Dann traf ich meinen Fahrer. Ich solle ihn beim Nachnamen nennen. Sein Vorname sei unaussprechlich. ‚Ntuala’ ist aber auch nicht gerade zungenfreundlich.

Wir waren noch keine 10 Minuten unterwegs, da hielten wir neben einem Prachtburschen von Löwen. Es folgten im Laufe des Nachmittags Elefanten, Büffel, Zebras, zwei Löwinnen. Wir kamen an einen Tümpel mit Hippos vorbei. Kurz vor 18 Uhr, wir waren schon auf dem Rückweg, stießen wir noch mal auf fünf Löwinnen.

















Für heute war ich platt und froh endlich zu duschen. Kopf freikriegen, Abendessen, Bier trinken, mit Schotten unterhalten und dann früh ins Bett. Nachts wurde ich ein paar Mal vom Schmatzen der Hippos geweckt. Die mussten direkt vor meinem Zelt gegrast haben. Aber ich war zu müde um noch mal aufzustehen.
Letzte Änderung: 22 Jan 2014 18:17 von Papa Kenia.
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22 Jan 2014 19:56 #322521
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Mensch, zwei Tage ein Fahrzeug mit Fahrer für Dich allein, da kann man doch nicht meckern. Ich wäre für einen freien Sitz für meine Fotoausrüstung dankbar.
Da hast Du Glück gehabt.
Die sonst so gelbe Masai Mara, habe ich in dem schicken grün noch nicht gesehen. War ja auch erst einmal im August 1997 dort. :laugh:

Holger
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Reisebericht: Mit der Cessna durch den wilden Süden Tansanias
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23 Jan 2014 08:26 #322589
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  • Butterblume am 23 Jan 2014 08:26
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Hallo Papa Kenia,

vielen Dank, dass Du Farbe in den trüben deutschen Winter bringst. Da sind Dir aber einige ganz fantastische Aufnahmen gelungen. Mein Kompliment!
Dann fand ich in Internet eine tolle Kleingruppenreise von knapp drei Wochen durch Namibia, Botswana und Südafrika. Die Tour war toll. Der Preis nicht. Schließlich kommt auf den normalen Preis immer ein „Papa Kenia“-Aufschlag. Sprich Einzelzimmerzuschlag. Obwohl der zugegebenermaßen moderat war.

Trotzdem habe ich habe ein paar Wochen gebraucht um mir den Preis ‚schön’ zu rechnen. Dann war der Preis schön.

Und dann wollte ich buchen. Und dann war die Tour ausgebucht. Toll! Wer zu spät kommt,…..! Ich hasse diesen blöden Vogel mit diesem komischen Wurm!!!!

Ähm, sei froh, dass der Kelch Südafrika-Namibia-Botswana-in-drei-Wochen an dir vorbeigegangen ist. Wir haben 2011 diese Reisegruppe getroffen... :pinch:

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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23 Jan 2014 10:32 #322619
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Der Mushiara Airstrip versorgt mindestens ein Dutzend Unterkünfte mit Gästen. Da landen zum Teil recht große Flieger.
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23 Jan 2014 18:03 #322708
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  • Papa Kenia am 22 Jan 2014 18:00
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@Holger_W

Da habe ich wirklich großes Glück gehabt. Und auch mit meinem Fahrer. Der war spitzenmäßg und wusste was Fotografen wollen!

Die Masai Mara scheint jedes Jahr im Dezember so grün zu sein. Sie war es jedenfalls die letzten 3 Jahre.


@Butterblume

Hallo Marina,

das baut auf! War es denn wirklich so schlimm? Es hört sich jedenfalls so an?! Die Route und die Unterkünfte waren jedenfalls nicht schlecht. Soweit ich das als Laie beurteilen kann.


@Topobar

Danke für die Info. Das war mir nicht bekannt. Dieses Foto hat mich zu der Vermutung veranlasst.



Weit und breit war sonst kein anderer Hinweis auf irgendein Camp. Aber wie gesagt, es war nur eine Vermutung. Ich lass mich gern eines Besseren belehren.


LG
Papa Kenia
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23 Jan 2014 18:11 #322711
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  • Butterblume am 23 Jan 2014 08:26
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Hallo Papa Kenia,

Route und Unterkünfte... Du sagst es! Viel Zeit für Tiere gucken in Nationalparks, geschweige denn Namibias traumhaft schöne Landschaften genießen bleibt dir dabei nicht.

Ist aber auch o.k., denn so können wir hier virtuell mal wieder das schöne, grüne Kenia erleben.

Herzliche Grüße
Marina
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