ein paar kurzes Inputs zur Diskussion:
- Systemkamera oder DSLR - mit beidem kann man super Fotos machen, ein grundsätzliches "besser" gibt es nicht
- "Die beste Kamera" gibt es nicht pauschal, aber vielleicht für dich persönlich. Deshalb: Es ist wichtig, dass du damit klarkommst, dass du dich wohlfühlst beim Fotografieren und das du das Gefühl hast, dass es passt. Sonst wirst du ewig dem "anderen" hinterherrennen
- Die Kamera selber kommt und geht, entscheidender sind eher die Objektive, da sie in der Summe meistens teurer, langlebiger, werterhaltender und für die Qualität der Fotos viel wichtiger sind. Informier dich also vor einem System/Marken-Entscheid gut über das Objektivangebot und ob das deinen Vorstellungen und Fotografiergewohnheiten entspricht.
- Als wichtiger Faktor für den Kamerakauf erachte ich nicht das System, sondern die Sensorgrösse. Grosser Sensor bedeutet: Mehr Spielraum beim Spiel mit Schärfentiefe, bessere Fähigkeiten bei wenig Licht (sei es wegen kurzen Verschlusszeiten oder Dunkelheit). Bei ISO 100 am Tag und Landschaftsaufnahmen mag man die Unterschiede kaum feststellen, in der Dämmerung am Tele hingegen sehr deutlich. Kleiner Sensor bedeutet: Weniger Gewicht, kleineres System, idR. günstiger
- Systemkameras haben einen grossen Nachteil und das ist die Akkulaufzeit. Die ist bei DSLRs je nach Anwendung zwischen 2 bis 4fach länger. Das muss kein Problem sein, kann aber gerade auf Safari in Afrika durchaus ein Argument sein.
- Systemkameras haben aber auch einen Vorteil und das ist der Autofokus: Es gibt kein "falsch fokussiertes Objektiv" mit Front-/Backfokus. Bzw. gibt es vielleicht schon, aber das Bildergebnis ist trotzdem scharf, weil mit Kontrastfokus gearbeitet wird (DSLR: Phasenfokus, ausser im Liveview)
- Nicht ganz unerheblich sind auch die Gadgets, "Nebenfähigkeiten" und sonstigen Eigenschaften von Kameras. Von 4k-Video mit 60fps, WLAN, GPS und doppelte Kartenslots über Anzahl Bedienelemente, Auswahlräder und Schwenkbare Touchsdisplays und co. Es gibt kaum zwei identische Ausstattungen. Stell dir zusammen was dir wichtig ist, worauf du wert legst.
- Und jetzt kommt für mich der Punkt, weshalb ich bisher noch nicht von der DSLR weggekommen bin: Die Bedienung einer Kamera. Meine DSLR liegt perfekt in der Hand, ist sehr gut geeignet um auch ein "grosses/schweres" Tele dranzuhängen, die Bedienräder sind genau dort wo ich sie möchte, die Einstellungen kann ich problemlos blind bzw. mit dem Auge am Sucher vornehmen, es fühlt sich einfach alles genau richtig/am richtig Ort an. Diese positive haptische Erfahrung hatte ich bisher noch bei keiner Systemkamera, im Gegenteil, daran verzettel ich mich einfach zu oft.
Meine persönliche Empfehlung wäre deshalb: Geh in ein "richtiges" Fotogeschäft, frag ob du eine (oder besser zwei) Kameras mit Objektiv z.B. für einen Tag oder ein Wochenende ausleihen könntest gegen Gebühr und frag ob du dies am Kaufpreis anrechnen könntest falls es dazu kommen soll. Dann nimmst du dir Zeit und fotografierst ein bisschen das, was dich interessiert und kannst herausfinden mit was es dir am Ende besser gefällt (vom Bildergebnis und vom allgemeinen Umgang mit der Kombination).
(Ich bin hauptsächlich Nikon-DSLR-Nutzer mit mehreren Bodies, verwende teilweise aber auch eine P600-Bridge, immer mal wieder eine Kompaktkamera oder mein Smartphone. Tests mit Sony A6000, A7R, Fuji x100s und MFT waren für mich bisher nicht zufriedenstellend)