Tag 7
Heute geht es definitiv Richtung sambischer Grenze, Katima Mulilo ist unser Ziel. Insgeheim hatte ich gehofft, vielleicht sogar Livingstone zu erreichen, aber dazu hat unsere kleine Runde heute Morgen im südlichen Teil Savutis zu lange gedauert....was soll´s...
Die dunklen Wolken haben sich verzogen und der Himmel zeigt sich wieder bei bester Laune in strahlendem Blau.
Für unsere Verhältnisse sind wir früh dran, ca. 7.30 Uhr sind wir mit Frühstück und Zusammenpacken fertig. Aber wir wollen noch nicht direkt starten, vielleicht gibt es ja doch noch eine tolle Sichtung nach dem Spektakel des 1. Tages in Savuti.
Und ja, die gibt es in der Tat, es passiert ja meistens, wenn man nicht damit rechnet....
Ungefähr 30 Minuten rollen wir inzwischen seeehr gemütlich wieder kreuz und quer durch die Landschaft, versuchen uns zu erinnern, wo gestern doch noch etwas Wasser und/oder Matsche vorhanden waren. Um die Kwando Pan herum gab es gestern einige Elefanten, vielleicht haben wir ja Glück und treffen noch auf andere Tiere.
Vereinzelt sehen wir in der Tat Elefanten, dann direkt an der Kwando Pan eine große Antilopenherde und dann kommt unser Glücksmoment.....was läuft denn da hinten entlang?
Es sind Wildhunde, eine kleine Gruppe Wildhunde steht etwas entfernt und schaut in unsere Richtung! Und dann rennen sie los, weg von uns.
Ich denke natürlich: Mist, das war´s...wenn du Glück hast, kannst du ihre Hinterteile noch verschwinden sehen.....raus aus dem Auto und erst mal die Kamera draufgehalten....
anschließend fahren wir in die Richtung, in der sie verschwunden sind, wie vom Erdboden verschluckt! Wir hatten es befürchtet, aber so spurlos verschwinden grenzt ja schon an Zauberei....
Wäre nun jemand an der Kwando Pan vorbei gefahren, wären keine Tiere sichtbar gewesen, aber sie waren noch da, das gesamt Rudel befand sich im Wasser/Schlammloch und soff, was der Tümpel hergab....so ein Glück!!
Es sind insgesamt 7 Tiere, die Erwachsenen beobachten die Umgebung sehr aufmerksam, aber vor uns haben sie überhaupt keine Scheu. Ich habe auf keinem Photo Blickkontakt, sie schauen sozusagen durch uns hindurch. Dadurch können wir extrem nah heran und uns anschauen, wie nach ausgiebigem Schlammbad erst mal gedöst wird.
Kein Geräusch oder Bewegung, die wir machen, scheint sie zu irritieren oder gar zu stören...
Ja, was soll ich sagen, wir müssen uns verabschieden, wahrscheinlich hätten wir ihnen noch bis Mittag zuschauen können....die Piste ruft.
Noch ein kurzer Stop im camp, dort markieren wir auf der Karte mit einem farbigen Pin, wo wir die Wildhunde gesehen haben, vielleicht kann ja noch jemand davon profitieren....
Der Ranger meint, es gäbe seit geraumer Zeit in der Umgebung ein 10-köpfiges Rudel, haben wir uns verzählt?
Es ist sehr heiß inzwischen, den Tieren offensichtlich auch, sie ziehen den Schatten vor und wir sehen nur sehr wenige.
Das Gocha gate ist schnell erreicht, ebenso Kachikau, wo die Sandpiste endet und leider wieder Asphalt auf uns wartet. Direkt zu Beginn des Dorfes machen wir eine kurze Pause und erhöhen wieder den Reifendruck.
Kurz darauf verlassen wir Botswana an der Ngoma Bridge und erreichen Namibia. Diesen Grenzübergang haben wir vor 1 Jahr in umgekehrter Richtung überschritten. So unproblematisch und schnell wie damals war es auch diesmal, zumal kaum andere Reisende unterwegs waren.
Katima Mulilo ist nach ca. 70 km erreicht, nun stellt sich die Frage: weiterfahren oder hier übernachten?
Wir hätten Livingstone vielleicht noch bei Tageslicht erreichen können, hätte aber auch sehr knapp und vor allem stressig werden können. Wir haben Lust auf einen gemütlichen Abend und entscheiden uns nach kurzer Überlegung für die Namwi Island Campsite direkt an einem kleinen Seitenarm des Sambesi. Der Platz ist riesig, macht einen sehr guten Eindruck und ist fast leer. Wir können uns aussuchen, wo wir stehen wollen, natürlich direkt am Steilufer mit Blick aufs Wasser.
Zuvor hatten wir uns im Ort noch schnell ein Sixpack Bier und etwas für den Grill beschafft.
Holz gibt´s im camp incl. nettem Plausch mit der Inhaberin.
Ein Wachmann mit Gewehr zeigt sich einmal kurz bei Dämmerung in der Nähe unseres Platzes, danach war Ruhe und wir freuten uns bei einem netten Feuerchen endlich auf Sambia...