Hallo Fomis,
das soll kein eigentlicher Reisebericht werden, dazu stehen schon viele im Forum, auch keine Anleitung zu einer ausgefeilten Reiseroute, auch keine Fotos von Duschkabinen und Klodeckeln und auch keine Bilder von fröhlichen Sundownern.
Dies war meine 15. Reise in Namibia und mein 13. Besuch in der Etoscha und ich möchte einfach nur ein paar Beobachtungen und Tipps weitergeben, die ich in diesen drei Wochen erlebt habe. Persönliche Dinge, die auch Bestandteil der Reise waren, lasse ich weg. Ich werde ein paar Gedanken zu einzelnen Stationen der Reise wiedergeben.
1. WINDHOEK
Ich habe mein Stammquartier gewechselt, weil ich mit Service, Betriebsklima und Leistung nach etlichen Aufenthalten hier nicht mehr zufrieden war. Es ist ein häufig empfohlenes Quartier, Namen will ich nicht nennen. Stattdessen habe ich erstmals in der "Pension Sonneneck" in der Eros Road übernachtet: Sehr netter Empfang und Service, große saubere Zimmer, die vor allem sehr ruhig gelegen sind, sichere Abstellung des Fahrzeuges, ordentliches Frühstück, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann es nur weiter empfehlen und werde das nächste Mal wieder hier wohnen.
Auch in der Pension Uhland habe ich eine Nacht am schluss verbracht. Hier gilt Gleiches wie für die Pension Sonneneck. Auch die würde ich weiter empfehlen. Von der deutschen leitung habe ich zwar niemanden gesehen, aber auh alle Angestellten haben ihren Job ordentlich erledigt. Vorteil hier: Man bekommt auch am Abend noch ein kleines Abendessen, wenn man Joes Beerhouse nicht mehr sehen kann und mag. Auch ist der Fußweg in die Stadt noch akzeptabel.
Weniger Erfeuliches gibt es vom "Gourmet" (ehemals Kaiserkrone) zu berichten. Der Besitzer hat mal wieder gewechselt. das Speisenangebot ist deutlich geringer, die Qualität leider auch schlechter geworden. Die afrikanischen Speisen sind von der Karte verschwunden. Leider keine Empfehlung mehr wert.
Keine Alternative ist meiner Meinung nach das "Street Cafe´" in der Independence Av. "Linefish" (??) mit Pommes ist Massenprodukt.
Ansonsten weiß ich von Windhoek nichts Positives zu berichten. Hier wird gebaut, als wolle man ins Guiness-Buch für Bauweltrekord. Jeder Vizeminister bekommt wohl sein eigenen Hochhaus. Dass man sowohl beim Bau, als auch dann beim Betrieb jede Menge Wasser braucht, hat man hier scheinbar vergessen, Windhoek steht schon sowieso knapp vor dem Wasserkollaps. Aber das interessiert die Bauunternehmen - übrigens viele chinesische Firmen! - eher wenig.
Und was den Verkehr betrifft: Da kann ich nur sagen: Windhoek sehen und möglichst schnell wieder verschwinden! Was war das doch im Jahr 1998 bei meinem ersten Besuch hier noch für ein beschauliches nettes Städtchen!
2. OTJIWARONGO
Hier war ich bei Bekannten auf einer Farm. Wie immer gelebte nette namibische Gstfreundschaft. Die Gespräche beim Braai am Abend aber bedrückten mich ein wenig. ich gebe nur die Quintessenz als Warnung wieder: Der Bereich und den Superspar - eine eigentlich Top-Einkaufsmöglichkeit auf der Fahrt nach Norden - ist ein Kriminalitätszenttrum. Fast täglich finden hier Taschendiebstähle und Taschenraub statt. Einheimische gehen mit Pfefferspray am Handgelenk bewaffnet in den Laden! Aufklärungsquote gleich Null. Hier ist extreme Vorsicht beim Abstellen und beim Beladen der Autos geboten. Schade, ich war eigentlich immer gerne hier.
3. GOOTFONTEIN
Auch hier war ich bei Bekannten auf einer Farm. Leider auch hier Thema: Kriminalität, jedoch in anderer Form: Viehdiebstahl. es wird Vieh gewildert und gestohlen wie noch nie in Namibia. Manche Farmer verlieren so viel Vieh dadurch im jahr, dass sich die Viehzucht nicht mehr rentiert. So auch bei meinen Bekannten. Durch Generationswechsel ändert sich nun auch die Struktur der Farm. Aus einer Rinderfarm wird eine Jagd- und Gästefarm. Dies geschieht leider an vielen Orten im Land. ich halte das auf Dauer gesehen für eine schlechte Entwicklung.
4. ETOSCHA
Hier gibt es gute und schlechte Nachrichten:
Die gute zuerst: ich habe noch nie so viele Tiere Ende April in der Etoscha gesehen wie bei diesem Besuch. Meine Empfehlung hier im Forum für September / Oktober muss ich wohl revidieren und jetzt den April empfehlen.
ich habe in vier Tagen 20 Rhinos an unterschiedlichsten Orten, fast 200 Elefanten und viele viele andere Tiere gesehen. Dabei waren auch täglich Löwen an den verschiedensten Wasserlöchern.
Dazu mal ein paar Bilder:
Zu den Orten, an denen ich die Nashörner gesehen habe, schreibe ich absichtlich nichts. Aber wer zur rechten Zeit am rechten Ort ist, kann Gottseidank noch viele in der Etoscha sehen.
Dann mache ich nun erst mal eine kleine Pause bis zur "schlechten" Nachricht.
Viele Grüße:
Burschi