THEMA: Namibia zum 15. Mal - Erfahrungen, Nachdenkliches
25 Mai 2016 06:57 #432059
  • Burschi
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  • Burschi am 25 Mai 2016 06:57
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Hallo Fomis,
das soll kein eigentlicher Reisebericht werden, dazu stehen schon viele im Forum, auch keine Anleitung zu einer ausgefeilten Reiseroute, auch keine Fotos von Duschkabinen und Klodeckeln und auch keine Bilder von fröhlichen Sundownern.
Dies war meine 15. Reise in Namibia und mein 13. Besuch in der Etoscha und ich möchte einfach nur ein paar Beobachtungen und Tipps weitergeben, die ich in diesen drei Wochen erlebt habe. Persönliche Dinge, die auch Bestandteil der Reise waren, lasse ich weg. Ich werde ein paar Gedanken zu einzelnen Stationen der Reise wiedergeben.
1. WINDHOEK
Ich habe mein Stammquartier gewechselt, weil ich mit Service, Betriebsklima und Leistung nach etlichen Aufenthalten hier nicht mehr zufrieden war. Es ist ein häufig empfohlenes Quartier, Namen will ich nicht nennen. Stattdessen habe ich erstmals in der "Pension Sonneneck" in der Eros Road übernachtet: Sehr netter Empfang und Service, große saubere Zimmer, die vor allem sehr ruhig gelegen sind, sichere Abstellung des Fahrzeuges, ordentliches Frühstück, gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann es nur weiter empfehlen und werde das nächste Mal wieder hier wohnen.
Auch in der Pension Uhland habe ich eine Nacht am schluss verbracht. Hier gilt Gleiches wie für die Pension Sonneneck. Auch die würde ich weiter empfehlen. Von der deutschen leitung habe ich zwar niemanden gesehen, aber auh alle Angestellten haben ihren Job ordentlich erledigt. Vorteil hier: Man bekommt auch am Abend noch ein kleines Abendessen, wenn man Joes Beerhouse nicht mehr sehen kann und mag. Auch ist der Fußweg in die Stadt noch akzeptabel.
Weniger Erfeuliches gibt es vom "Gourmet" (ehemals Kaiserkrone) zu berichten. Der Besitzer hat mal wieder gewechselt. das Speisenangebot ist deutlich geringer, die Qualität leider auch schlechter geworden. Die afrikanischen Speisen sind von der Karte verschwunden. Leider keine Empfehlung mehr wert.
Keine Alternative ist meiner Meinung nach das "Street Cafe´" in der Independence Av. "Linefish" (??) mit Pommes ist Massenprodukt.
Ansonsten weiß ich von Windhoek nichts Positives zu berichten. Hier wird gebaut, als wolle man ins Guiness-Buch für Bauweltrekord. Jeder Vizeminister bekommt wohl sein eigenen Hochhaus. Dass man sowohl beim Bau, als auch dann beim Betrieb jede Menge Wasser braucht, hat man hier scheinbar vergessen, Windhoek steht schon sowieso knapp vor dem Wasserkollaps. Aber das interessiert die Bauunternehmen - übrigens viele chinesische Firmen! - eher wenig.
Und was den Verkehr betrifft: Da kann ich nur sagen: Windhoek sehen und möglichst schnell wieder verschwinden! Was war das doch im Jahr 1998 bei meinem ersten Besuch hier noch für ein beschauliches nettes Städtchen!
2. OTJIWARONGO
Hier war ich bei Bekannten auf einer Farm. Wie immer gelebte nette namibische Gstfreundschaft. Die Gespräche beim Braai am Abend aber bedrückten mich ein wenig. ich gebe nur die Quintessenz als Warnung wieder: Der Bereich und den Superspar - eine eigentlich Top-Einkaufsmöglichkeit auf der Fahrt nach Norden - ist ein Kriminalitätszenttrum. Fast täglich finden hier Taschendiebstähle und Taschenraub statt. Einheimische gehen mit Pfefferspray am Handgelenk bewaffnet in den Laden! Aufklärungsquote gleich Null. Hier ist extreme Vorsicht beim Abstellen und beim Beladen der Autos geboten. Schade, ich war eigentlich immer gerne hier. :(
3. GOOTFONTEIN
Auch hier war ich bei Bekannten auf einer Farm. Leider auch hier Thema: Kriminalität, jedoch in anderer Form: Viehdiebstahl. es wird Vieh gewildert und gestohlen wie noch nie in Namibia. Manche Farmer verlieren so viel Vieh dadurch im jahr, dass sich die Viehzucht nicht mehr rentiert. So auch bei meinen Bekannten. Durch Generationswechsel ändert sich nun auch die Struktur der Farm. Aus einer Rinderfarm wird eine Jagd- und Gästefarm. Dies geschieht leider an vielen Orten im Land. ich halte das auf Dauer gesehen für eine schlechte Entwicklung.
4. ETOSCHA
Hier gibt es gute und schlechte Nachrichten:
Die gute zuerst: ich habe noch nie so viele Tiere Ende April in der Etoscha gesehen wie bei diesem Besuch. Meine Empfehlung hier im Forum für September / Oktober muss ich wohl revidieren und jetzt den April empfehlen. :) ;) ich habe in vier Tagen 20 Rhinos an unterschiedlichsten Orten, fast 200 Elefanten und viele viele andere Tiere gesehen. Dabei waren auch täglich Löwen an den verschiedensten Wasserlöchern.
Dazu mal ein paar Bilder:










Zu den Orten, an denen ich die Nashörner gesehen habe, schreibe ich absichtlich nichts. Aber wer zur rechten Zeit am rechten Ort ist, kann Gottseidank noch viele in der Etoscha sehen.
Dann mache ich nun erst mal eine kleine Pause bis zur "schlechten" Nachricht.
Viele Grüße:
Burschi
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25 Mai 2016 07:44 #432063
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  • ichirene am 25 Mai 2016 07:44
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hallo Burschi
zuerst danke für deine info. Ich bin seit 3 Wochen von meiner 1 Monat 16 Afrika Reise davon 8x Namibia zurück. Auch ich habe leider festgestellt das die Kriminalität zunimmt, leider. Ich hat ab dem 16 Tag einen einheimischen fahre von Epupa über Marineflusstal bis WDH er hat mir einiges erzählt und auch Er hat angst von der wachsenden Kriminalität.

Find ich gut das du den Ort wo du die Rinos gesichtet hast nicht bekannt machst. Ich habe noch nie so viel Asiatische Touristen gesehen wie dieses mal, mei fahre meint, das sie heraus finden wo die Rinos sind und dies dann ihren Leuten bekannt geben... :angry:
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25 Mai 2016 12:53 #432108
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  • Jaspar061103 am 25 Mai 2016 12:53
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Ist ja der Hammer.... 20 Rhinos und an die 200 Elis und dazu noch Löwen :woohoo: :woohoo: :woohoo: .... Was hattest du für ein Glück!!! Wir waren im März da, hatten auch immerhin um die 10-12 Elis, aber Rhinos und Löwen waren Mangelware :( .
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25 Mai 2016 13:20 #432110
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  • engelstrompete am 25 Mai 2016 13:20
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Hallo Burschi,
was für ein Glück hattest Du in Etoscha. :woohoo: :woohoo:
Das freut mich sehr, wir haben auch einige Male in April den Etosha besucht und zwar nicht soviel aber dennoch auch viele verschiedene Tiere beobachten können. Deswegen Namibia OHNE Etoscha, wäre ein NO GO für uns . :laugh: :laugh:

Schrecklich Deine Erfahrung was die Kriminalität angeht, dennoch vielen Dank das Du es uns hier im Forum so weiter gibst. :)

Liebe Grüße

Cécile :)
"I never knew of a morning in africa when I woke up and was not happy". Ernest Hemingway
Reisebericht:2010 "Nach 4 Anläufen als Selbstfahrer in Namibia"
namibia-forum.ch/for...hrer-in-namibia.html
Reisebericht 2011 Eine neue Erfahrung....
www.namibia-forum.ch...eiseberichte/187663- eine-neue-erfahrung.html[/size]
2007 ,2008 ,2009 2mal ,2010,2011 Namibia Botswana.
2011 Shanghai, 2012 Florida Virgin islands Karibik.
2012 Namibia und KTP
2013 Das erste Mal Südafrika Kruger NP
2014 Kapstadt und Kruger NP
2015 Kruger National Park
2016 kruger National Park
2017 Kruger National Park
[/url]
2 KLICKS auf die "SONNE" und man liest den Reisebericht OHNE Kommentare !!!!!
Letzte Änderung: 25 Mai 2016 13:20 von engelstrompete.
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25 Mai 2016 13:28 #432111
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  • BMW am 25 Mai 2016 13:28
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Guten Tag Burschi,

.......schätze Deine nüchterne Betrachtungsweise und Deine über die Jahre gesammelten Erfahrungen.....

Sie zeigen eine Entwicklung, die der "Neuling" logischerweise (ist nicht abschätzend gemeint) gar nicht

bewerten kann.......

lg, BMW
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25 Mai 2016 15:14 #432119
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Hallo, da bin ich wieder,
danke für die Rückmeldungen.
Die vielen Tiersichtungen aber haben ihren Grund. ich denke noch an meinen ersten Etoscha-Besuch, wo ich nur einen einzigen Löwen aus der Ferne gesehen habe und auch nur wenige Elefanten. Dieses Mal waren allein bei Olifantsbad zur Mittagszeit 80 Eles und an jedem zweiten Wasserloch ein Löwenrudel.
Aber jetzt kommt ja die schlechte Nachricht aus Etoscha. Was den Touristen freut - viele Tiere zu ungewohnter Zeit an den Wasserlöchern - ist ein großes Problem für die Tiere. Wohlgemerkt, es war Ende April, also am Ende der großen Regenzeit, aber es hat zum wiederholten Male viel zu wenig geregnet. Es gab kein einziges natürliches Wasserloch mehr, sodass die Tiere sich auf die angebotenen Wasserlöcher konzentrierten. Ähnlich schlecht steht es mit der Weide. Zwischen Andersen gate und Okaukuejo und zwischen Okaukuejo und Charlse marai Dam (1 Std. Fahrzeit!) steht kaum mehr ein Grashalm! Und jetzt kommen noch mindestens 5 Monate ohne Niederschlag! Die Tiere konzentrieren sich daher schon jetzt um die Wasserstellen. Dort liegen die Löwen faul herum, warten darauf, dass ihnen ein Zebra ins maul springt. Was für die einen schlecht, ist hat für die anderen gut.


Die beiden Löwinnen waren viel zu vollgefressen, um noch Interesse an den anderen Zebras zu haben.




Beim letzten Bild muss ich mich für die Qualität entschuldigen, aber die Löwenjungen waren im Schatten in etwa 300m Entfernung. Aber es ging ihnen sichtlich gut.
Nicht gut ging es mir in Okaukuejo. das angebotene Frühstück - was anderes esse ich sowieso hier nicht mehr - war unterirdisch! Die gute Bourewurst wurde in heißem Fett gebadet, der Frischwurstaufschnitt schwamm im Wasser, es war eingfach eklig. Das schlechteste Essen mit Abstand, was ich in Namibia serviert bekam. Dazu bereits um 5.30 Uhr zwei Busladungen Pauschaltouristen, die sich um eine (!) Kanne Kaffee gestritten haben. Der Service - mit Ausnahmen! - von einer Herzlichkeit, dass man glauben konnte, dass das Camp ein Straflager ist. Gut, das Zimmer war sauber und es hat ausnahmsweise mal alles funktioniert, aber sonst! Ich hatte natürlich auch das Pech in der Woche dort zu sein, als in Namibia 3 Feiertage in einer Woche waren. Dementsprechend laut und übervölkert war es im Camp. Aber eben das Essen!!! Wer das drei Tage ohne Probleme und Nebenwirkungen übersteht wird wohl demnächst den namibischen Tapferkeitsorden erhalten.
Dann aber doch noch mein persönliches Highlight: Ein neues schwarzes Zebra-Fohlen. (siehe dazu den eigenen Thread!)


Und, fast hätte ich es vergessen, seit langem mal wieder ein Bergzebra in der Etoscha bei Ombika!
Im Bild Bergzebra rechts, Steppenzebra links.



Reich an Beobachtungen aber etwas hungrig verließ ich nach 4 Tagen die Etoscha wieder.
5. Vreugde Guestfarm
Mit Recht verweist Christian hier im Forum immer wieder auf die Guestfarm. Welch ein Kontrast zu Okaukuejo: Herzlicher netter Empfang, schöner großer schattiger Garten, in dem sich viele Schmetterlinge und Vögel tummeln, sauberer Pool, sehr großes zweckmäßig eingerichtetes Zimmer, Kaffee und Kuchen am Nachmittag frei, sehr gutes Essen am Abend mit vielen netten Gesprächen mit den Gastgebern Rachel und Danie! Vielen Dank an die beiden!
Ihr seht, ich kann nicht nur meckern, sondern auch loben! :) :)
Burschi
20x Namibia, 6x Botswana, 6x Südafrika, 4x Simbabwe, 2x Sambia, 1x Tansania, 2x Kenia, 1x Mauritius
Letzte Änderung: 25 Mai 2016 15:18 von Burschi.
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