Hallo Polarlicht,
nur keine Panik. Wenn ihr etwas umsichtig seid, dann werdet ihr auch wieder heil nach Hause kommen.
Damit haben wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Naja - eigentlich solltet ihr schon damit rechnen, dass es in der Regenzeit auch Regnen kann. Wobei der Regen eigentlich das absolut kleinste Problem ist. Auch wenn in einer Wetterkarte überall Wolken sind, so ist Regen zumeist ein eher lokales Problem. Manchmal kann es dort aber heftig werden, d.h. über 100mm in wenigen Stunden.
Das eigentlich Problem ist aber nicht der Regen, sondern das Wasser, das dabei auf die Erde kommt. Aber das bleibt nicht da, wo es runtergekommen ist sondern pflegt sich gerichtet an einem Gefälle von diesen Orten zu entfernen. Dadurch füllen sich die Riviere, Trockenflüsse laufen plötzlich. Das kann bei Wanderung im Tal des Fish-River sogar lebensgefährlich sein. Wasser kann ganz überraschend von weit entferntem Regen stammen. Letztes Jahr gab es im Norden schwere Überschwemmungen, wobei der Regen dazu in Angola fiel. Zumeist führt es dazu, dass Straßen, die durch ein Revier führen (und auf Nebenstrecken nur ganz selten eine Brücke haben) eben kurzzeitig oder für Tage nicht passierbar sind. Aktuelle Informationen dazu gibt es aber nur vor Ort, d.h. ihr müßt euch immer wieder erkundigen, wie sieht die Strecke aus, was erwartet euch... Sinnvoll macht ihr das bei Leuten, die euch entgegen kommen oder an Tankstellen, Siedlungen etc. Wenn ich unbedingt weiter muss und das Auto keinen snorkel (höhergelegte Luftansaugung hat) kann es auch sinnvoll sein mit stehendem Motor von einen anderen (z.B. LKW) durch ein Wasser gezogen zu werden, bevor ich riskiere, dass mein Motor Wasser zieht. AUch geben Unerfahrene oft zu wenig Gas, so dass die Abgase den Auspuff gegen den Wasserdruck nicht mehr verlassen können und der Motor abstirbt...
Niemals solltet ihr aber duch laufendes Wasser fahren, wenn es bis zum Body, d.h. höher als die Bodenfreiheit ist. Das Wasser staut sich sofort an der Fahrzeugseite und dabei werden jedes Jahr einige Wagen davongespült. Ich gehe jede Wasserdurchfahrt zu Fuß ab und prüfe dabei auch im Zick-Zack den Untergrund. Bei stehenden Wasser ist dabei die Bilharziose (Parasit, der durch die Haut eindringt) ein echtes Problem. Der Wurm lebt aber nur in stehendem Wasser, nicht in fließendem.
Wenn ihr heute erfahrt, eine Straße ist dicht, weil der xy läuft, dann kann es morgen schon wieder problemlos befahrbar sein. Insbesondere wenn die Straßen im Revier befestigt sind, d.h. ihr nicht durch tiefen Schlamm fahren müsst. Also immer aktuell fragen und damit rechnen, dass ihr nicht heute sondern erst morgen oder übermorgen weiterfahren könnt. Leider passt dass nicht immer zu unserem europäischen Routenplanungen. Afrikaner haben aber Zeit.
Noch was anderesB) :
Gott sei Dank haben wir ein Allrad-Fahrzeug gemietet.
bin ich mir nicht immer so sicher:unsure: , denn nach meiner Erfahrung führt der 4x4 oft dazu, dass ungeübte Fahrer irgendwo reinfahren, wo sie besser nicht durch sollten....
Ihr dürft aber sicher sein, einen interessanten
Afrika-urlaub vor euch zu haben. Nicht so sicher wäre ich, dass er auch genau so abläuft, wie ihr in bisher geplant habt:unsure: . Daher wäre es gut, sich mit solchen Gedanken abzufinden und sich von europäischem Pauschalreiseansprüchen etwas zu verabschieden, dann werdet ihr es genießen können eben in Afrika zu sein
und das virus africanus wird auch euch erwischen.
Viele Grüße und allzeit lecker pad
jaw
...und berichtet bitte, wie es lief!