Hi Zebrax,

Du kannst natürlich Namibia kulinarisch nicht mit Südafrika, v.a. der Kapregion vergleichen. Hier mangelt es schon an 90% der Frischprodukte die Du dort findest. Und Du hast Recht: Es gibt vielerorts gute Hausmannskost zu prima Preisen. Man ist - zum Glück - weit vom französischen "wir suchen mal wo etwas auf dem Teller zu Essen zu finden ist" entfernt. Es gibt hier doch einige gute bis sehr gute Restaurants; das sind meist aber nicht die bekannten touristischen Anlaufstellen, v.a. nicht in Windhoek. Ich persönlich gehe auch gerne in Gourmet-Restaurant in Südafrika, Deutschland etc. essen. Aber immer nur zu denken je kleiner die Portionen und je höher der Preis, desto besser ist es... das habe ich deutlich anders erlebt.
Generell finde ich, dass hier beim Essengehen Preis-Leistung meistens stimmt (es gibt natürlich Ausnahmen - meist Touristen"fallen").

Das nächste Mal wenn Du hier vor Ort bist fragst Du mich vorher und ich gebe Dir einen Restauranttipp der Dich nicht enttäuschen wird.

Viele Grüße
Christian

Christian,

das Menü sieht schon viel versprechend aus. Hätte ich gern getestet.

Unter der Gefahr, dass du meine Anmerkungen übertrieben findest, beschreibe ich ein paar Fragen, die mir spontan einfallen. (Es wären mehr.)
1) Ist die Artischoke frisch oder aus der Dose? Ja, das ist ein Unterschied.
2) Ist das Fleisch zart und auf dem Punkt gekocht? (hier sieht es so aus)
3) Ist die Soße von einem selbstgekochten Fond hergestellt?
4) Ist der Risotto sehr sahne- und käselastig? Kombiniert mit Fleisch kann das schwer im Magen liegen.
5) Ist das Vanille-Eis selber hergestellt?
6) Wird der Mousse 100% selber hergestellt oder werden halbfertige Produkte verwendet?

Und wenn alles positiv ist, bin ich sehr zufrieden.

Ich kann mir nicht helfen, auf solche Details prüfe ich mein Essen. Was ich selber kochen kann, dazu brauche ich kein Restaurant.

-Zebrax

@ Logi - Ocean Cellar. Wobei die Austern "rund um die welt" uns positiv überrascht hat. Wir sind keine Austern-Liebhaber.

@Christian: Mache ich gern!

-Zebrax

Zebrax schrieb:
...bitte keine Sahne in das Risotto :-O...wenn Du einen Safran oder Weisswein Risotto machst geht mit Sahne sonst die ganze schöne gelbe /weisse Farbe dahin.

Das A und O ist ein guter Reis der seinen "Biss" behält...ein guter Fond (nicht zu kräftig...eher etwas mit Wasser verdünnen). Trockener Weisswein zum ablöschen. Das Cremige bekommt der Risotto durch Rühren und etwas Butter und frischen Parmesan -nicht zu viel- am Schluss unterziehen...und schauen dass er nicht zu fest einkocht, lieber zu "flüssig" servieren...lg andreas

Von den luftigen Haute Cuisine Höhen vielleicht wieder mal runter:
Ich war mit ein paar Leuten im Mai in Swakopmund. Tug war gut, aber laut. Mir passiert das in Namibia immer wieder mal. Ich fahre irgendwie total "runter" und dann empfinde ich Situationen, die ich hier in Österreich völlig OK finde eben als laut, stressig. Ich würde aber jederzeit wieder ins Tug (war mein zweiter Besuch).

Am nächsten Abend wollte ich ins Hansa, die Rezeptionistin hat aber im Deutschen Haus reserviert. Da habe ich seit der Übernahme ja einiges gehört was mir nicht gefallen hat. Was soll ich sagen, mir hat es sehr geschmeckt, allen anderen in der Gruppe (insgesamt waren wir 7) auch. Eine Sauce war unter jeder Sau, aber ich mag Saucen eh nicht soooo gerne, war mir also eher egal. Rest war super.

@Maputo - eben! Aber wie oft kriegen wir in Sahne und viel Käse angereicherte Risottos vorgesetzt? Zu oft.

@WernerW - Haute Cuisine findet auf einem anderen Niveau statt. Haben wir uns ein paar mal im Leben angetan. Aber ehrlich, uns ist das Geld zu Schade dafür.

Warum ist es so schwer, Essen zu finden, die ehrlich gekocht, frisch und gesund ist? Das ist noch lange kein Haute Cuisine.
Teller überladen, fleischlastig, verkochtes und zu wenig Gemüse, Fritiertes, Pommes, zu viel Fett in der Pfanne, Sahnesoßen und überzuckerte Nachtische erfüllen einfach nicht diese Kriterien. Jetzt bitte keine Diskussion wegen Fleischdiät und Gemüsemangel in Namibia. Ich verstehe das.

Wenn ich sehr ländlich in Namibia unterwegs bin, freue ich mich über ein ganz normales Essen. In Swakopmund, Windhoek und sehr gute Unterkünfte steigen meine Erwartungen. Ich war auch im Spar Supermarkt in Gott-weiß-wo. Die Versorgung ist gar nicht so schlecht. Das es geht zeigen die Erfahrungen in Hoodia und Aoba und ein paar weitere Unterkünfte. Nördlich der roten Linie kann es vielleicht schwieriger werden. Wir waren nur 3 Tage in Divundu. Aber Tage, die ich nicht hätte missen wollen.

-Zebrax