Hallo Matia,

ich kann Deine Frage sehr gut verstehen. Wenn man bestimmte Erwartungen hat, sollte man sich über seine Urlaubsziele doch bestmöglichst informieren. Wenn Du in den Etosha fährst und dort kleine ruhige Camps in der Wildnis erwartest, wirst Du natürlich enttäuscht sein.
Im Gegensatz dazu kannst Du Etosha durchaus geniessen, wenn Dir im Vorfeld durchaus klar ist, dass die Camps eben mehr ein nächtliches Touristenlager sind , Du Dich aber über die tolle Landschaft und durchaus viele und schöne Tiersichtungen freuen kannst.

Wenn Dein Hauptziel Namibia mit all seinen tollen Landschaften ist, dann sind ein paar Tage Etosha sicher gut.
Ich würde mir eine Rundreise Namibia überlegen mit ein paar Tagen Etosha oder alternativ KTP.

LG

Montango

seitenumbruch

Hallo Matia,

wir können nicht beurteilen, ob Du enttäuscht sein wirst. Wir kennen Dich kein bisschen. Nur Du kennst Dich. Soweit völlig unwidersprochen richtig.

Warum fragst Du uns dann aber nach unserer völlig subjektiven Meinung, die Dir doch dann überhaupt nicht weiterhelfen kann. Versuche doch lieber, Statistiken zu bekommen, die sind dann schön objektiv. oder?

Trotzdem noch ein Versuch der völlig subjektiven Schilderung zweier Parks:

Ich kenne Etosha und KTP. Ich mag den Etosha sehr, wir hatten super Tiersichtungen, ich finde ihn abwechslungsreich und im Westen haben wir oft allein an den Wasserlöchern gestanden, im Osten selten. Die Camps sind von sehr unterschiedlicher Qualität, aber ich fahre dort nicht wegen der Camps hin, sondern wegen der Tiere. Mein Mann mag den Etosha auch, aber länger als drei volle Tage kann ich ihn dort nicht halten, dann will er aus dem Auto und ein Stück zu Fuß gehen.

Mein Mann mag den KTP sehr, er liebt die Landschaft dort, mit Tiersichtungen waren wir dort nicht sehr erfolgreich, dafür sind die Wildernesscamps ein Traum (Selbstversorgung), die Lodges mit mehreren Hundert Euro pro Nacht sind uns zu teuer. An einigen Stellen waren wir alleine, an anderen waren viele Südafrikaner. Nossob finden viele hier im Forum toll, ich fand es ungemütlich bis hässlich. Ich bräuchte dort, so wie mein Mann im Etosha, nicht länger als 3 volle Tage zu sein.

Übrigens, mein Mann und ich "ticken" nach vielen Jahren Ehe ziemlich synchron und trotzdem empfinden wir hier und da Dinge unterschiedlich. Ich kann Lilytrotter glaube ich verstehen. Fahr da hin, wo Du weißt, dass es Dir gefällt, oder lass Dich auf was Neues ein, aber bei Vergleichen ist die Chance, dass es schief geht, sehr hoch.

Viele Grüße
Karin

Matia schrieb:
Hallo, Matia,

Du unterstellst mir, ich wolle dich lächerlich machen.
Nein! Das will ich nicht!
Das ist eine unzulässige Interpretation von dir und nicht besonders nett.
Vielleicht kommst du dir so vor, aber unterstell mir nicht eine solche Intention!

Wir alle versuchen dir deine Fragen zu beantworten und ich bin nicht die einzige, die dir vorsichtig versucht nahe zu bringen, dass dein Ansatz etwas sinnfrei ist.

Nun bin ich zwar noch nie auf Safari gewesen, wie du, und kenne dich natürlich nicht persönlich, doch nach mittlerweile rund 2 Jahren Aufenthaltsdauer in afrikanischen Nationalparks traue ich mir zu, dir deine Fragen nach bestem Wissen beantworten zu können.

Und nichts anderes habe ich getan: Du fürchtest enttäuscht zu sein, fragst nach Tierdichte und Touristenmassen. Du wirst in Etoscha Tourimassen finden und über den Rest wurde schon genug geredet.

Fazit: Du wirst enttäuscht sein.

Gruß lilytrotter




PS:
Hier im Namibia-Forum sind eine Anrede/ein Gruß zum Abschluss als Zeichen der allgemeinen Wertschätzung seines Gegenübers immer gern gesehen.

Hallo zusammen

Dass der Eindruck sehr subjektiv ist, bin ich mir völlig bewusst. Deshalb ja auch der Vergleich zum South Luangwa. Nicht weil es gleich sein sollte, sondern um einen Massstab zu haben.

Und nein, ich finde meinen Ansatz nicht sinnfrei. Wie gesagt, ich habe meine Erfahrungen im Tsavo gemacht. Möchte ich so nicht nochmals haben. Oder ein anderes Beispiel: Wir waren diesen Sommer auf Bali (unter anderem) und haben dort im Rahmen einer organisierten Rundreise eine Delfintour gemacht. Zusammen mit mind. 50 anderen Booten. Es war übel.
Ich habe auf Teneriffa mal eine Delfintour gemacht. Wir waren 2 Boote und hatten eine halbe Stunde mit den Delfinen, die um unser Boot schwammen. Es war der Hammer.

Was ich damit sagen will: Hätte ich mich im vorhinein informiert (was ich nicht getan habe, da eh organisiert), hätten wir uns die Delfintour schenken können. War aber eh nur ein ganz kleiner Teil. Wenn nun aber der Höhepunkt der Reise so sein sollte, fände ich das... etwas schade. Und der Tsavo (wobei die Lodges super waren) ging in die Richtung der Delfintour auf Bali.

Für mich sind die Lodges übrigens durchaus ein wesentlicher Teil des Safarigefühls.

Statistiken finde ich eben schwierig. Der Yellowstone NP hat Unmengen an Besucher, trotzdem verläuft es sich (verhältnismässig gut). Die Statistik sagt nichts darüber aus, wie man die Zahlen konkret erlebt. Oder auch darüber, wie gut man sich den Menschenmassen entziehen kann.

@lillytrotter Ich hatte wirklich das Gefühl, dass du mir sagen wolltest, ich solle doch am besten in einen Zoo gehen, da dort immer Tiere zu finden sind. Von wegen NP Fees und nicht erbrachte Gegenleistung der Tierwelt. Sollte es nicht so sein, möchte ich mich für die Unterstellung entschuldigen.

Liebe Grüsse

Hi Matia,

in Deinem Beispiel vergleichst Du Delfintour mit Delfintour. Hier versuchst Du nun aber zwei Schutzgebiete, die unterschiedlicher kaum sein können, zu vergleichen. Das geht eben nicht so ohne weiteres.

Wenn Deine Anforderungen an ein afrikanischen Nationalpark Tierreichtum, kleine intime Lodges und keine anderen Touristen sind, dann bist Du in Etosha (und 90% aller Nationalparks) falsch. Wenn Du aber offen für "das Andere" bist, dann wird Dir Etosha sehr gefallen. Tierreichtum gibt es auch in Etosha, bei Lodges musst Du entweder Abstriche innerhalb des Parks machen (wobei Dolomite und Onkoshi relativ klein sind) oder eben außerhalb übernachten. Touristen (so wie Du es ja auch bist) gibt es in Etosha, aber es verläuft sich außerhalb der Camps meist sehr (anders z.B. als ich es bei einer Löwensichtung in der Maassai Mara oder auch aus demKrüger Nationalpark kenne). Etosha hat im Jahr vielleicht 200.000 Besucher, d.h. an jedem Tag 550 Besucher (oder eben doppelt so viele, wenn die zwei Tage bleiben etc). 550 Besucher bedeutet 200 Fahrzeuge... auf einer Fläche der Größe Israels (zugegebenermaßen, treffen sich die Autos auf den wenigen Straßen und 50 Wasserlöchern auch mal).

Vielleicht hilft Dir das bei der Entscheidungsfindung?

Viele Grüße aus Windhoek
Christian