THEMA: Was waren eure "magischen Momente"?
23 Jun 2015 21:34 #389397
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  • BikeAfrica am 23 Jun 2015 21:34
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Fredi1 schrieb:
Es gibt 2 Arten von Afrika-Reisenden.
Die einen machen ihre Afrika-Tour, finden sie schön und das war's dann.
Die zweite Kategorie - und ich glaube, da gehören alle Formis dazu - sind von dem Kontinent, seinen Menschen, der Natur und den Tieren verzaubert und kommen immer wieder.
... es gibt mindestens noch eine dritte Kategorie:
Diejenigen, die die Reise furchtbar finden und sich sicher sind, nie wieder nach Afrika zu kommen. Das sind meist Touristen, die entweder die aufdringlichen Menschen und das Handaufhalten für jeden Handschlag nervig finden und ihre erste Reise als Pauschalreisender nach Marokko, Tunesien, Ägypten oder Äthiopien unternommen haben oder eine Hotelanlage am Strand z.B. in Gambia oder Kenya nie verlassen haben, weil sie beim Versuch gleich massiv angebettelt oder von Verkäufern umringt wurden.
Ich glaube fast, dass es keinen anderen Erdteil gibt, der einen so in seinen Bann zieht ( und nicht mehr loslässt ).
... und auch keinen, vor dem viele Menschen so viel Angst haben. Ok, Nahost hält da noch mit ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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24 Jun 2015 06:42 #389419
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Hoi zämä

Magische Momente in Afrika...das gabs für mich auch! B)
Und nicht wenige! :laugh:

Der Erste war wohl als ich im Nairobi Safari Walk beim Hauptquartier des Nairobi NP's von einer Zecke in den Bauch gebissen und mit Rickettsien versorgt wurde...keine 12 Stunden nachdem ich erstmals einen Fuss auf afrikanischen Boden gesetzt habe! :S
Somit hatte ich mein erstes (und bisher einziges) afrikanisches Gesundheitssouvenier... :angry:

Der zweite Moment war wohl als sich in Nairobi ein Militärangehöriger in Privatwagen mit der Pistole den (eigentlich nicht vorhandenen) Vortritt vor unserem Auto sicherte... :blink:
Da hab ich einen kurzen Moment daran gezweifelt ob das der richtige Kontinent für mich ist... :whistle:

Der dritte Moment war am Lake Naivasha, als ich 'mein' erstes wild lebendes Wildtier in Afrika sah:



Der vierte Moment war wohl in der Masai Mara, wo ich mich an einem Pick-Nic-Platz erstmals in meinem Leben 'zuhause angekommen' gefühlt habe:



Das alles war während meiner ersten Reise...aber auch jede andere Reise hielt magische Momente bereit, mehr dazu später...die Arbeit ruft! ;)
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24 Jun 2015 10:47 #389441
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Hier noch zwei schöne Erlebnisse:

Wir sassen abends beim Lagerfeuer auf der Campside third bridge, als plötzlich Antilopen um uns herum sprangen. Der Grund war ein Löwenrudel, das die Brücke überquert hatte und direkt hinter unseren Autos
vorbeizog.

Ein anderes mal in der Pipers pan in der Zentralkalahari mussten wir unser Abendessen verschieben und in das Auto flüchten, weil 2 grosse Löwenkater durch unser Lager spazierten.

das sind alles so Geschichten, die dir niemand nehmen kann. Aber wenn man sie bei Freunden erzählt, die noch nie in Afrika waren wird man schnell als Aufschneider angesehen, weil man sich so etwas hier überhaupt nicht vorstellen kann. Viele glauben hier wahrscheinlich, dass wir in so eine Art Safaripark reisen.
Gruss Fredi
Die Massai haben erzählt, dass sich zwei Löwen das Grab als Ruheplatz ausgesucht haben. Von dort haben sie eine gute Sicht ins Tal und auf das Wild. Ich darf nicht vergessen, es Denys zu erzählen, er würde sich darüber freuen. ( Frei nach Tanja Blixen)
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24 Jun 2015 10:58 #389444
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  • freshy am 24 Jun 2015 10:58
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Zuerst einmal:
[Ein herzliches Dankeschön an alle, die in diesem Thread für das Miterleben vieler magischer Momente gesorgt haben.
Ich kann mich nur schwer entscheiden, denn die Magie begleitete uns auf allen unseren Touren durch Namibia, Botswana und Südafrika. Zwei Beispiele sollen genügen:

Oktober 2013, Chobe NP, Ihaha Campsite, morgens kurz nach Sonnenaufgang:
Nach einem dramatischen Sonnenuntergang am Abend vorher hatte es in der Nacht ein heftiges Gewitter gegeben. Als wir unseren Camper morgens verließen, trauten wir unseren Augen nicht. Wir blickten auf eine weite Fläche Schwarz, die sich langsam vorwärts bewegte. Büffel, Büffel, nochmals Büffel beim Grenzübertritt von Namibia nach Botswana. Ihre Leiber glänzten in der frischgewaschenen Luft. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei.
Es kommt häufig vor, dass wir vor lauter Faszination vergessen, ein Erlebnis zu fotografieren. So auch diesmal. Doch es hat sich tief in unserem Gehirn festgesetzt.

September 2014, Bwabwata NP in der Sambesi Region:
Wir sitzen abends bei einem kleinen Feuer, als es um uns herum kracht, knuspert und brummt. Keine zehn Meter entfernt nimmt eine kleinere Elefantenherde ihr Nachtmahl ein. Als ein größerer Baum in Angriff genommen wird, staubt es so, dass Feuer und die Schemen der Elefanten in einer dichten Wolke verschwinden. Wir husten und niesen. Dann ziehen die Dickhäuter weiter.
Am anderen Morgen wollen wir den NP verlassen, fahren durch eine Savanne, in der das Gras sehr hoch steht und bemerken zu spät, dass wir mitten in einer Elefantenherde gelandet sind. Die Leitkuh stellt sich uns in den Weg, schlägt mit den Ohren und brummt. Sie lässt uns nicht aus den Augen, und sobald wir Anstalten machen weiterzufahren, hält sie uns unmissverständlich zurück. Vor, hinter und neben uns grast ihre Familie und lässt sich nicht stören. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir in der riesigen Herde standen, aber mit einem Mal teilte sie sich, gab den Pfad frei. Die Leitkuh hat sich abgewendet. Im Schritttempo und mit Herzklopfen durchfahren wir die zweigeteilte Herde, es ist wie Spießrutenfahren.

Einen schönen Tag wünscht euch
freshy
Letzte Änderung: 24 Jun 2015 11:03 von freshy.
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24 Jun 2015 11:57 #389456
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  • Montango am 24 Jun 2015 11:57
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Hallo,

auch von mir noch mal Danke für die vielen Momentaufnahmen in Wort und Bild.

Mir fällt auch noch einer der unendlich vielen Augenblicke ein, die man nie mehr vergißt.

Wir beobachten in der Serengeti eine Thomson Gazelle. Plötzlich erscheint ein Löwe, von der Gazelle unbemerkt schleicht er sich an.
Wir wissen nicht, ob wir Mitleid mit der Gazelle haben sollen oder ob die Fazination, die Jagd zu sehen überwiegt. Wir halten die Luft an und schauen zu.











LG

Montango
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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24 Jun 2015 12:28 #389464
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  • Cornelia am 24 Jun 2015 12:28
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Was für ein Thread! :) :) :)
Ich finde die Beschreibungen und Fotos Eurer "Magischen Momente" so klasse!
Vielen Dank.

Natürlich hatte auch ich schon viele solche Momente in Afrika.
Das letzte Erlebnis Ende Mai ist noch ganz frisch in meinem Herzen.
Auch wenn einige Fomis meinen Thread schon angesehen haben, möchte ich dieses Erlebnis doch mit vielen Menschen teilen. Deshalb nochmals unser kleines Video für die, die es noch nicht gesehen haben und die Beschreibung dieses magischen Moments:





23.05.2015
Unser letzter Tag im Krüger National Park. Nach drei Wochen Südafrika (Drakensberge, iSmangaliso, iMfolozi-Hluhluwe, Ithala, Swaziland und Krüger Park) wollen wir uns nun auf den Weg nach Johannesburg machen.

Wir haben im Crocodile Bridge Camp übernachtet.

Früh am Morgen fahren wir auf dem Crocodile River Drive in Richtung Malelane, wo wir dann den Park verlassen wollen. Es ist noch ziemlich neblig. Nach ein paar Kilometern auf der Pad sehen wir trotzdem schon von weitem: Da liegt etwas auf der Piste! Ganz langsam fahren wir heran.





Nun sehen wir was es ist: Drei Löwinnen liegen gemütlich im Sand. Zuerst nähern wir uns auf 10 m, dann auf 5 m und dann noch näher – die Löwen beachten uns nicht.








Jetzt bemerken wir auch, dass eine Löwin am Oberschenkel und am Fuß verletzt ist. Sie leckt sich dauernd die Wunden.

Die beiden anderen Löwinnen dösen und gähnen und sind ganz entspannt. Wir sind begeistert und können uns gar nicht satt sehen an den großen Tieren!








Inzwischen sind auch andere Autos angekommen. Die Löwinnen dösen weiter und lassen sich nicht stören. Irgendwann wittern sie dann in eine Richtung, stehen auf, recken und dehnen sich und gehen auf der Piste ein Stück weiter.

Wir hinterher. Nun sehen wir, dass weitere Löwen aus dem Busch kommen, darunter zwei Junge. Die Katzen begrüßen sich, schmusen ein bisschen, die Jungen spielen. Alles geschieht direkt vor unseren Augen. Ist das toll anzusehen!!

Wir hinterher. Nun sehen wir, dass weitere Löwen aus dem Busch kommen, darunter zwei Junge. Die Katzen begrüßen sich, schmusen ein bisschen, die Jungen spielen. Alles geschieht direkt vor unseren Augen. Ist das toll anzusehen!!





Irgendwann kommt dann die ganze Familie auf unser Auto zu, trottelt langsam vorbei und läuft noch lange auf der Piste, bis die ganze Truppe dann im Busch verschwindet.





Insgesamt waren es wohl 8 Löwen. Wir sind ganz erfüllt und glücklich, dass wir dieses Ereignis über eine halbe Stunde miterleben durften. Alle anderen Autos sind nun verschwunden, Wir stehen noch am Rande der Piste, um unsere Fotos zu sichten.

Und plötzlich sehen wir links im Gebüsch die verletzte Löwin. Wir hatten sie am Anfang ganz aus den Augen verloren! An irgendetwas macht sie sich zu schaffen… Und dann höre ich es: Ein leises Fiepen kommt aus dem Busch. Kurz darauf hat die Löwin ein Junges im Maul und kommt auf uns zu.

Wie toll, ein so kleines Löwenbaby in freier Wildbahn beobachten zu können! Die Mama setzt ihr Kleines vorsichtig ab. Das streicht um ihre Beine und fiept. Die Löwin macht ein paar Schritte, das Baby läuft unbeholfen hinterher.





Die Mutter nimmt es wieder ins Maul und trägt es über die Piste. Sie versucht die Witterung aufzunehmen. Die anderen Löwen sind schon längst verschwunden und inzwischen sicherlich weit weg. Unsere Löwin humpelt, ihr Fuß ist ganz schön angeschwollen. Ob sie beim Jagen verletzt wurde? Jetzt setzt sie das Baby wieder ab und geht vorweg durch das hohe Gras. Das Kleine fiepend hinterher.
Das Gras ist noch feucht vom Nebel. Das ist sicher ungemütlich für das Kleine. Das Fiepen wird lauter. Dann trägt die Mutter ihr Junges wieder ein Stück. Und irgendwann sind Beide dann hinter Büschen und Bäumen verschwunden.

Hermann und ich schauen uns an und können noch gar nicht realisieren, was wir da gerade erlebt haben.

Liebe Grüße
Cornelia
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