Hallo,
Namibia hatte wegen Stromknappheit schon Stromabschaltungen und die Verfügbarkeit von Strom ist essentiell für die Entwicklung des Landes. Mehr Stromerzeugungskapazitäten sind dringend notwendig, sonst geht man einen Schritt Richtung Failed State. Für neue Kraftwerke gilt immer: niemand soll beeinträchtigt werden, der Strom muss billig sein und er muss umweltfreundlich produziert werden. Alle 3 Anforderungen zusammen lassen sich nur in Wolkenkuckucksheim erfüllen. Irgendeinen "Tod" muss man ein bisschen sterben.
Einige Spinner in Namibia träumen von einem Atomkraftwerk in Namibia. Gäbe es dafür hier mehr Zustimmung? Oder für ein schön dreckiges Kohlekraftwerk? Ein Wasserkraftwerk bei Orakawe wäre meines Erachtens ein vertretbarer Kompromiss.
Nach Angaben von Nampower kommt der Damm dann ca. 40-43km flussabwärts von Epupa hin und der Rückstau wird bei maximalem Füllstand bis an den Fuss der Epupafälle reichen. Die Fälle selber bleiben so bestehen.
Ich hoffe, dass es für den Staudamm bei dieser Position bleibt. Die Beeinträchtigungen für die Himbas wären überschaubar. Die Gegend ist schwer zugänglich und der Stausee soll an der breitesten Stelle 4km breit sein. Bei einer prognostizierten Fläche von 57km² wäre er meistens wohl eher 1km breit. Da wird nicht viel überflutet und das ist dann mehr ein breiter Fluss als ein riesiger Stausee. Der Name Baynes wäre dann auch etwas irreführend, weil der Mount Baynes dann noch ca. 40 km weg ist. Ab Epupa Falls wäre der Fluss dann vermutlich 40 km flussabwärts schiffbar, was dann vielleicht neue touristische Angebote ab Epupa ermöglicht.
Mount Baynes liegt ca. 70km westlich von Epupa und nur 20 km östlich vom Marienflusstal. Bei einem Damm an der Position wäre zu befürchten, dass die Straße zum Damm dann eventuell durch das Marienflusstal geführt wird. Für die, die das Marienflusstal lieben, wie es ist, wäre es dann versaut. Für breitere Touristengruppen würde es durch eine bessere Infrastruktur erst erschlossen. Für die traditionelle Lebensweise der vielen Himbas dort wäre mehr Infrastruktur sicher eine Bedrohung.
Ich würde annehmen, das man Planungen für die Verkehrsinfrastruktur in der Gegend nicht nur vom Dammbau sondern auch von anderen dort angedachten Großprojekten abhängig macht. Von den gigantischen Plänen der Chinesen (ECE) zum Abbau und zur Verarbeitung von Eisenerz in der Region hat man zum Glück schon länger nichts mehr gehört. Aber Namibia treibt trotzdem die Pläne für einen Hafenbau bei Cape Fria voran und es ist weiter geplant, eine Eisenbahnlinie von Cape Fria bis Katima Mulilo zu bauen. Wenn das kommt, steht das Kaokoveld vor großen Veränderungen.
observer24.com.na/bu...rt-on-cape-fria-port
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Beste Grüße
Guido