THEMA: Sicherheit - Welche Gegenden evtl. meiden?
05 Mär 2015 17:24 #376193
  • Phexbull
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  • Phexbull am 05 Mär 2015 17:24
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Hallo.
Ich bin nun (7 Wochen bevor es losgeht) doch über div. Berichte hier im Forum und sonstwo im Internet gestoßen, bei denen ich z.T. etwas nachdenklich werde, was die Sicherheit betrifft. Wir waren schon viel in der Weltgeschichte unterwegs und auf ein paar Betrügereien waren wir irgendwie immer mehr oder weniger eingestellt... :dry:
Nur, jetzt habe ich teilweise viel von Überfällen in Lodges, also echt "homejacking" gehört :ohmy: Das finde ich schon krass. Wir sind mit Dachzeltcamper unterwegs, wie soll das dann erst beim campen sein? Mein Mann fragt sich, ob es vielleicht besser ist, sich in irgendeiner Form zu "bewaffnen"; Schlagstock o.ä. mitnehmen (er ist Kampfsportler, könnte also damit umgehen).

Gibt es eurer Erfahrung nach Gegenden, die als besonders unsicher gelten? Windhoek ist klar, wie schätzt ihr Caprivi und Ovamboland ein? Da spielen sich die Horrorgeschichten meist irgendwie ab, hab ich das Gefühl...


Sorry wenn ich paranoid klinge, aber das Ganze lässt mich irgendwie doch nicht mehr so ganz los...


Gruß

Kati :)
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06 Mär 2015 07:01 #376254
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  • travelNAMIBIA am 06 Mär 2015 07:01
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Hallo Kati,

was soll man Dir dazu antworten. Mach Dir nicht zu viele Sorgen, verhalte Dich wie überall auf der Welt und in aller Regel wird Dir nichts passieren. 250.000 Touristen im Jahr in Namibia passiert zu 99,9 % auch nichts. Die größte Gefahr ist ein Verkehrsunfall durch eigenes Verschulden... erst weit danach kommt die Möglichkeit irgendwo überfallen zu werden.

Man muss sich ja nachts nicht in den großen Städten in dunklen Gassen in unbekannten Gegenden aufhalten - aber das gilt eigentlich auch überall auf der Welt.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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06 Mär 2015 07:25 #376258
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  • Reisemaus am 06 Mär 2015 07:25
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Hallo Kati,

Ich verstehe, dass solche Berichte beunruhigend sind, aber es sind Ausnahmen. Die Wertsachen nachts nicht im Auto lassen, sondern mit ins Zelt nehmen, in großen Städten vorsichtig sein, und den gesunden Menschenverstand einschalten. Im Caprivi kenne ich Lodges, da kann man nicht mal das Zimmer/Zelt abschließen, da laut Besitzer noch nie was passiert ist. Wir würden vor ein paar Jahren in Mexiko viel mehr abgezockt, und in 6x Namibia ist uns noch nie etwas passiert.
Genießt die Reise!
Doro
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06 Mär 2015 08:49 #376268
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  • Swakop1952 am 06 Mär 2015 08:49
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Das Thema war letzte Woche Topic für alleinreisende Frauen, aber das gilt auch für ganz normale Reisende:

www.namibia-forum.ch...uen-gefaehrlich.html

Man braucht das ja nicht immer wieder aufs Neue durchkauen.
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06 Mär 2015 11:54 #376292
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  • BikeAfrica am 06 Mär 2015 11:54
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Hallo Kati,
Phexbull schrieb:
Mein Mann fragt sich, ob es vielleicht besser ist, sich in irgendeiner Form zu "bewaffnen"; Schlagstock o.ä. mitnehmen (er ist Kampfsportler, könnte also damit umgehen).

ich bin kein Kampfsportler und meist alleine mit dem Rad in Afrika unterwegs. Neben einem halben Jahr Namibia habe ich noch 14 andere Länder in Afrika besucht. Ich bin mit Zelt unterwegs und zelte manchmal zwangsläufig wild (dann mache ich aber auch kein Licht mehr). Ich fahre häufig einfache kleine Pisten, wo oft stundenlang kein Auto vorbeikommt. Für die Einheimischen wäre es einfach, mit dem Auto ein Stück aus einem Dorf zu fahren und mich dort zu überfallen. Niemand würde es mitbekommen.

Ich mache das einfach ohne Angst und es gab nur eine brenzlige Situation, aber da hätten mir weder Kampfsportkenntnisse noch Schlagstock geholfen, sondern die Situation wäre dadurch völlig eskaliert. Lasst die Angst zuhause oder fahrt gar nicht erst los. Mit der Angst, dass etwas passieren könnte, wird es keine entspannende Reise.

Für mich ist Afrika eine Art zweites Zuhause geworden, weil ich die Menschen so nett und gastfreundlich finde. So etwas kannte ich vorher gar nicht. Dass es auch Kriminalität gibt, ist unbestritten. So schlimm, wie es in den Medien rüberkommt, ist es aber nicht.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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06 Mär 2015 19:32 #376364
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  • Tate Philipus am 06 Mär 2015 19:32
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Hi.. Deine Bedenken sind verständlich und auch wichtig. Entsprechend geht man mit offenen Augen durch die Fremde. Im Fall von Namibia jedoch nicht zwingend notwendig. Namibia gilt nicht umsonst als ausgesprochen sicher, im Vergleich mich anderen Afrikanischen Ländern. Es gibt aber gewisse Grundsätze, an die man sich halten sollte, aber auch die sind nichts Ungewöhnliches. Darüber informiert das Auswärtige Amt sehr gut und realistisch:

www.auswaertiges-amt...Sicherheit_node.html

In meinen letzten Jahren in Namibia und viel in Windhoek, Oshakati usw. bin ich selten in "haarige" Situationen gekommen. In Deutschland hingegen ständig, wenn man z.B. Abends feiern geht. Was dazu geführt hat, dass ich in diese Situationen gekommen bin, habe ich selbst verschuldet. Ich habe einfach, ausgelöst durch Routine, gewisse Grundsätze vernachlässigt. Durch mein Studium an einer der dortigen Hochschulen, habe ich natürlich viele Freunde dort gewonnen. Entsprechend beschränkt man irgendwann sein "nightlife" nicht mehr auf Läden, wo hauptsächlich Touristen unterwegs sind. Auch nicht auf Läden, wo hauptsächlich Weiße unterwegs sind (Rassismus ist in Namibia ein großes Thema!). Ich war halt immer mit meinen Freunden und Kollegen in Katutura und anderen Regionen unterwegs, wo sich sehr selten ein Weißgesicht , besonders Nachts, hin verirrt. Aber auch da muss ich sagen, in Deutschland habe ich immer DEUTLICH mehr Gewalt erlebt. Eines solltest du dir aber stets vor Augen halten. Die Menschen die dort Leben, gehen grundsätzlich davon aus, dass du Geld hast. Entsprechend solltest du dich verhalten. Trage nie Unmengen an Bargeld mit dir rum, es ist eiinfach nicht notwendig. 2000 N$ ist schon viel! Sehr viel! Ich setzte bewusst so hoch an, weil ich ganz andere Beispiele erlebt habe. Zumal das auch kaum in einen Geldbeutel passt, schließlich ist dir größte Banknote in Namibia 200 N$ und selbst damit bekommt man teilweise Probleme, wenn man mal seine Cola oder das Cab (taxi) bezahlen möchte, wenn es zu Wechselgeld kommt. Womit ich auch schon beim nächsten Punkt wäre, die Cabs. In Namibia, besonders in Windhoek gibt es zwar öffentliche Verkehrsmittel, dieses "Ssytem" ist allerdings unbrauchbar, um es mal auf den Punkt zu bringen. Nehmen wir mal den Fall, du bist in einem Stadtteil von Windhoek und möchtest in die Innenstadt. Dann gehst du einfach an eine nahe gelegene Straße, die etwas befahren ist und hältst dir eins von den zahhlosen cabs an. Erkennbar an der Nummer an der Seite und am Heckfenster (z.B. M342). Die hupen auch oft wenn sie jemanden am Straßenrand stehen sehen. Du wirst dann gefragt wohin du willst ("Which site?"). Das sind keine Taxis, also hilft es nicht eine Straße mit Hausnummer zu sagen. Diese Jungs orientieren sich an markanten Punkten wie beispielsweise "town", "independence avenue", "polytechnic" und viiiiele mehr. Entweder sagt der Fahrer "let´s go !" - also "ja!" oder er fährt einfach weiter, was nicht beleidigend ist. Viel mehr liegt die gewünschte Destination nicht auf seiner Route. Nimmt er dich/euch mit, zahlt man ihm am Ende der Fahrt entweder 10 N$ (Nahbereich) oder 20 N$, wenns mal etwas weiter geht. Dazu gibt es detaillierte Karten, welche die Zonen zeigen, das ist allerdings eher nebensächlich, wenn man nicht dort lebt. Schließlich sind 20 N$ für eine Fahrt von mehreren Kilometer, für einen Europäer vergleichsweise sehr wenig (ca. 1,60 Euro). Der Preis ist immer pro Person! Den Preis immer absprechen bevor man einsteigt und sich nicht sicher ist. Dieses Transportmittel kann ich nur empfehlen. Die Fahrzeuge sind zwar oft alles andere als schön, aber man ist ja auch in Afrika unterwegs und meiner Meinung nach gehört das zum Gesamtfeeling. Ich nutze die cabs auch nachts, alleine. Allerdings bin ich auch ein Mann und die Meisten kennen mich dort. Wenn es mal Nachst zu einem gewissen Punkt gehen soll und auch wieder zurück, bis vor die Haustür, kann/sollte man Gebrauch von den "richtigen Taxis" machen. Die Nummern dazu kannst du dir von Leuten geben lassen, die schon ein paar Tage dort unterwegs sind. Für eine Fahrt wird ein der Regel 60 N$ bis zum Ziel, auch Hausnummern, pro Person verlangt. Also absolut human.
Thema Katutura. Wie oft habe ich schon gehört "Waas du willst nach Katutura fahen????" - bullsh** !! Wer Windhoek besucht, sollte mal Katutura besucht haben. Historisch ein elementarer Ort und nebenbei meiner persönlichen Meinung nach, das typische Afrika. Ich kann nur empfehlen mal auf den Markt zu fahren, besonders am Wochenende. Ein wundervolles kulturelles Erlebnis. Im cab einfach sagen "Katutura market". Dort dann mal ein "kapana" essen und etwas bummeln. Man spürt einfach Afrika. Sehr schön!
Ihr werdet oft hören, ob es jetzt in der tourist information ist, oder von Einheimischen, geht dort nicht hin oder dort. Oftmals ist es einfach nur falsch!
Zurück zur ursprünglichen Frage. "Welche Gegenden meiden?". - Meine Antwort darauf lautet ganz klar - Keine! Vielmehr das eigene Verhalten anpassen. Mehr Mensch sein, weniger "Touri", der mit Geld um sich schmeißt und den Kangaroobeutel um die Hüfte hängen hat.
In Windhoek unbedingt zu "Craft market" und dort Mitbringsel für die Freunde zuhause kaufen. Dort sind die Waren authentisch und von communitys gefertigt. Sprich, man unterstützt das dortige Handwerk und Dörfer. Nicht das Zeug auf der Straße kaufen, nicht selten steht unter einem Holzelefanten in Kleinschrift "made in China". Dann natürlich nach Katutur auf der Markt, am besten morgens. Und wenn man gerne junge (internationale) Leute treffen möchte, Abends mal ins "Warehouse" fahren für ein leckeres Bierchen und angehenhmen Austausch.
Puh, ich könnte sooo viel schreiben. Aber ich denke als kleiner Einstieg sollte das schonmal genügen. Wenn du noch Fragen hast, kannst mich auch gerne über PN kontaktieren.

liebe Grüße und VIEL SPAß! Ihr werdet es lieben!

P.s. Wenn ihr Abends mal richtig toll essen gehen möchtet, mit klasse Ambiente, UNBEDINGT ins "Joe´s beerhouse" fahren. Dann allerdings mit einem Taxi, welches man kommen lässt, weil es etwas ab vom Schuß ist. Ihr werded das Ambiente, das Essen und alles was damit verbunden ist lieben :-)
Letzte Änderung: 06 Mär 2015 19:35 von Tate Philipus.
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