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THEMA: Namibias Wüstenlöwen - Sind sie zu retten?
08 Nov 2013 15:59 #311940
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  • Guido. am 08 Nov 2013 15:59
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Hallo,

Man darf das Problem Trophäenjagd und das Problem Human-Wildlife-Konflikt meines Erachtens nicht in einen Topf werfen. Die Trophäenjäger schießen ausschließlich die adulten, prächtigen Mähnenlöwen und haben da mittlerweile ein ziemlich krankes Verhältnis von männlichen adulten Löwen zu weiblichen Löwen verursacht. Die Locals erlegen nur die Problemtiere (unabhängig vom Geschlecht), was in der Praxis häufiger die Weibchen sind. Natürlich dezimieren sie den Bestand damit auch, sorgen dabei aber nicht für so ein krankes Verhältnis von männlichen zu weiblichen Tieren.

Glücklicherweise waren unter dem Nachwuchs der letzten Zeit wohl außergewöhnlich viele männliche Tiere. Keine Ahnung, ob die Natur da irgendwelche noch unbekannten Regelmechanismen auf Lager hat oder das nur ein glücklicher Zufall ist. In einigen Jahren könnte das Geschlechterverhältnis auf jeden Fall wieder besser aussehen - wenn es denn so lange keine oder nur eine wirklich nachhaltige Trophäenjagd gibt.

Die Löwenpositionen sind auf der Website, weil u.a. auch lokale Lodges und von TOSCO bezahlte Lion Guards die Daten monitoren und ggf. Locals mit Viehbestand warnen, wenn sich Löwen nähern. Es gibt andere Ideen, wie man die Positionsdaten der Löwen aufbereiten und auch im Sinne der Locals effizienter nutzen kann, aber es ist manchmal nicht so einfach, die richtigen Leute zu überzeugen ;)

Ansonsten fände ich es absolut OK, wenn man in der Gegend auch ein Permit kaufen muss, sagen wir 10 EUR/Tag/Nase. Mit den Einnahmen könnte man dann u.a. Locals für Viehschäden entschädigen und so die Akzeptanz für die Löwen erhöhen. Meines Erachtens sollte gerade die aktuelle schlimme Dürre auch ein Anstoss sein, neu zu überlegen, wie sinnvoll es ist, in dieser (semi)ariden Gegend vor allem auf Viehhaltung zu setzen und welche alternativen Einkommensmöglichkeiten man für die Locals schaffen kann. Langfristig plant Namibia dort den Kunene Peoples Park und dessen Anbindung mit dem Etosha NP. Keine Ahnung ob/wann das mal Realität wird.

Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge, aber nach meinem Eindruck hatte das Desert-Lion-Conservation-Projekt schon mal eine schlechtere Perspektive. Während die Unterstützung früher auch viel von außen kam, kommt sie nun wohl viel aus Namibia selbst und das ist überaus positiv.

Beste Grüße

Guido
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19 Nov 2013 07:50 #313565
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Hi Volker,
deswegen wäre ein Schutzgebiet auch effektiver als ein Jagdverbot
ein solches Schutzgebiet ist ja seit Jahren geplant und soll - wohl - bis 2016 nun umgesetzt werden: de.wikipedia.org/wiki/Kunene-Volkspark

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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24 Jan 2024 10:09 #681039
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Ich poste es mal hier. Für den Nordwesten, zwischen Etosha und Skelettküste, sind vom Legacy Landscapes Fund (LLF) für 50 Jahre jährlich 1 Mio USD zugesagt worden. Damit soll v. a. auch das Wildtiermanagement in dem Gebiet verbessert werden.

Dateianhang:

Dateiname: 240117Skel...F[1].pdf
Dateigröße:307 KB
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Will das ja nicht schlecht reden, aber wenn ich das lese, habe ich massive Zweifel:

"The grant will be implemented by LLF’s trusted partners World Wildlife Fund (WWF) and Namibia’s own Integrated Rural Development and Nature Conservation (IRDNC) in support of the Ministry of Environment, Forestry and Tourism (MEFT). WWF and IRDNC will work closely with local partners, rural communities, and conservancies to oversee implementation in the region."

Das sind genau diejenigen, die die Misere verursacht haben.
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Das sind genau diejenigen, die die Misere verursacht haben.
Es sind aber auch die einzigen, die etwas machen können. Ohne Einbeziehung z. B. der lokalen Gemeinschaften muss man es gar nicht erst versuchen.

Viele Grüße
Christian
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