THEMA: Obulus-Parken
21 Jun 2011 21:34 #192109
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  • 4camper am 21 Jun 2011 21:34
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Liebe Fomis,

hoffentlich habe ich mich bei der Suche nicht wieder zu blöd angestellt... Jedenfalls ist mir nach Lektüre der verschiedensten Reiseberichte schon bewusst, dass sich beim Parken u.a. an Supermärkten Kinder für die Bewachung des Fahrzeugs einfinden, denen ich dann gerne einen angemessenen Obulus geben will. Ist schon klar, dass dies auch eine persönliche Einschätzung ist, aber dennoch wäre es schön, hier noch einen Tipp (oder mehrere) von Erfahreneren zu erhalten, vielleicht auch was andere Situationen (Guides) betrifft. (Ja, Obulus und parken und und und) hatte ich schon gesucht ;-)

LG
4camper
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21 Jun 2011 21:41 #192110
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  • chrigu am 21 Jun 2011 21:41
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Hallo

Ich gebe Tagsüber wenn ich so ein-zwei Stunden da stehe 1-2 N$. Da entscheidet häufig der Bauch ob es 1 oder 2 N$ gibt. Abends/Nachts kann es etwas mehr sein.
Es kann aber auch sein, dass ich nichts gebe. Zum Teil sind die Aufpasser so scharf darauf, dass Sie Geld einkassieren können, dass Sie nicht mal merken wenn ein neues Auto kommt oder wenn jemand einsteigt. Das hat mit aufpassen nichts zu tun.
Zudem gebe ich das Geld lieber, wenn derjenige der Aufpasst mich noch aus der Parklücke herauswinkt.

Herzliche Grüsse
Chrigu
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21 Jun 2011 21:50 #192112
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  • Gerd1942 am 21 Jun 2011 21:50
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Hallo,

nein, Kindern solltest Du Dein Fahrzeug nicht zur Bewachung anvertrauen. Es gibt in fast allen größeren Städten Car Guards, die daran zu erkennen sind, dass sie so eine Art Umhang - wie sie z. B. Sportler beim Marathon tragen - haben, auf dem etwas von Car Guard steht. Die fragen Dich, ob sie auf Deinen Wagen aufpassen dürfen. Wenn Du zurückkommst, gibst Du denen dann - je nach Dauer Deiner Abwesenheit - zwischen zwei und fünf N$. Nachts beim Parken vor einem Restaurant gebe ich im allgemeinen auch bei kürzerer Parkdauer N$ 5. Wenn Du Gepäck im Auto hast, dann fahre sinnvollerweise in ein Parkhaus. Zumindest in Windhoek gibt es dort dann richtige Guards, die dort zur Bewachung fest angestellt sind. Zu denen fahre ich dann hin und bitte sie, auf den Wagen aufzupassen. Normalerweise verspreche ich denen dafür N$ 10 bis 20. Das ist zwar für namibische Verhältnisse viel Geld, aber mein Gepäck ist es mir Wert.

Andere Trinkgelder/Tipps - da solltest Du mal in der Suchfunktion nachsehen.
Da hatten wir mal eine ausführliche Diskussion. Standard ist für mich aber, dass ich im Restaurant bei wirklich gutem Service 10 % gebe, was im übrigen bei manchen Restaurants (z. B. TUG in Swakop) erwartet wird. Bei weniger gutem Service gebe ich weniger und im Extremfall auch gar nichts. Das ist aber dann die Ausnahme. Dem Tankwart gebe ich - aber nur wenn er mehr macht als tanken - je nach Umfang seiner Zusatzleistung N$ 2 - 5.

Was der Busfahrer bekommt oder der Guide beim Game Drive hängt auch wesentlich von der Leistung ab. Da kann und will ich keine Empfehlung abgeben.

Liebe Grüße
Gerd
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22 Jun 2011 04:57 #192116
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  • WoMa am 22 Jun 2011 04:57
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Gerd hat völlig Recht: Kindern überlässt man das Aufpassen nicht, dafür gibt es in der Regel "professionelle" Car Guards. Ich gebe Kindern nebenbei bemerkt grundsätzlich kein Geld.

Bei der Höhe des Obulus halte ich es wie Chrigu: 1 bis 2 Namdollar, je nachdem wie lange ich stehe und wie gut der Aufpasser denn auch seinen Job macht - es gab auch schon mal gar nix wenn der Typ nicht mal bemerkt dass ich wieder fahre.
10 bis 20 N$ halte ich für übertrieben - man muss auch mal die Verhältnisse betrachten: ein Gartenjunge, der den ganzen Tag wirklich körperliche Arbeit verrichtet verdient zwischen 80 und 120 N$ pro Tag (plus Essen natürlich). Ein Car Guard hat vielleicht zwanzig Parkplätze zum Bewachen, die Autos wechseln sagen wir mal stündlich (meistens öfter) - das sind schon mal zwanzig Dollar pro Stunde wenn jeder nur einen Dollar gibt, und er macht nichts außer Gucken....:dry:

Was man einem Guide gibt weiß ich nicht. Ich hatte noch nie einen.
lg
WoMa
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22 Jun 2011 05:00 #192117
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  • Crazy Zebra am 22 Jun 2011 05:00
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Hallo 4Camper,

noch einige grundsätzliche Ueberlegungen.

Kinder etwas zu geben beinaltet die Gefahr der Kinderarbeit. In dieser Zeit lernen sie nicht. Zudem verdienen die Parkwächter in Namibia durch uns Reisende einen Lohn der recht ordentlich ist.

Beispiel:
Ein Bauarbeiter hat einen zugesicherten Mindestlohn von N$ 9.57 je Stunde. Stand 30.03.2011 (Quelle: AZ-Namibia)

Ein Parkwächter hat in der Regel mehrere Autos je Stunde.
Bei 5 Autos zu 2-3 Dollar sind dies 10 bis 15 Dollar.
Das bedeudet rund bis zu 50% mehr als ein Bauarbeiter für körperliche Arbeit bekommt.

Auch wenn dies für uns (und wohl auch Namibier) wenig ist, sollten wir darauf achten nicht zu sehr mit den "Gaben" nach oben zu übertreiben.

Beispiel:
Ich kenne einen Schweizer der gibt an der Tanke immer 10% des Benzinpreises als Trinkgeld, unabhängig davon ob die Scheiben geputz werden oder nicht.

Bei einem Tankvolumen von 70-80 sind das dann 80-100N$ oder beinahe ein Tagesverdienst eines Bauarbeiters. Auch wenn wir etwas Gutes tun wollen müssen wir Touris darauf achten nicht zu sehr in das soziale Gefüge in Namibia einzugreifen.

Klar dürfen wir "etwas mehr geben" aber man sollte es nicht übertreiben.

Wir wundern uns das auf gewissen Strecken mit Steinen nach uns geworfen wird wenn wir nichts "abdrücken". Nun an dieser Situation sind wir auch zum Teil selber schuld, haben wir doch mit den "Mitbringseln" angefangen.

Am Anfang kostete es uns nichts, und nach und nach sind Begehrlichkeiten entanden. Jetzt wird erwartet, und wenn nicht, bekommen wir es zu spüren.

Nun nochmals zum Thema:
1 oder 2 N$ für den Tankwart und den Parkwächter sind Standart.
1 oder 2 N$ als Tourist mehr zu geben ist in begründeten Fällen (guter Servie oder in der Nacht) auch nicht verkehrt.

Wir sollten ein wenig auch an die einheimische Bevölkerung denken die in Namibia leben muss. Die nicht in der Lage oder Willens ist die Touristenpreise zu zahlen.

Das ist nur "meine Ueberlegung" die kann falsch sein und soll keinen verbindlichen Ratschlag darstellen!

Am Ende bezahlt jeder nach seinem Gusto, aber über die Situation etwas nachzudenken ist, so denke ich, auch nicht verkehrt :-)
www.Kurt-und-Heidi.ch Reiseberichte - Bilder und noch mehr wir freuen uns über jeden Besuch
Letzte Änderung: 22 Jun 2011 07:10 von Crazy Zebra.
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22 Jun 2011 05:54 #192121
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Hallo 4camper,

vieles wurde schon sehr richtig geschrieben, v.a. auch der Hinweis vom Crazy Zebra.
Grundsätzlich gebe ich maximal N$ 2 tagsüber und bis zu N$ 3 nachts und immer nur an legale Bewacher (haben eine Weste + Ausweis der Stadt Windhoek). Zudem nur dann, wenn diese auch bei Ankunft und Abfahrt sichtbar (!!!) waren. Häufig kommt von irgendwo einer angelaufen wenn man wegfahren will und möchte "sein" Geld abholen. Da gibt es knallhart nichts. Wer nicht da ist, kann auch nicht aufpassen!

Sonnige Grüße
Christian
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