Hallo Joli,
joli schrieb:für mich ist die Kombination "Namibia und Massentourismus" ein Schreckensszenario.
Mir auch. Nur ist diese Begrifflichkeit bei langfristig anvisierten 2 Millionen Touristen meines Erachtens nicht angebracht.
Was Namibia in meinen Augen so faszinierend macht, sind Leere, Weite und Stille.
Auch da stimme ich Dir zu und deswegen mag ich beispielsweise auch die Skeleton Coast, die viele nur öde und leer finden.
Nach meinen Erfahrungen aus 30 Jahren Namibiareisen halte ich dieses wunderschöne Ziel schon heute für "touristisch überbevölkert". Dabei geht es nicht allein um die Frage, wieviele Besucher das Land von der Größe und touristischen Infrastruktur her verträgt,sondern ob das, was die Einmaligkeit dieses Landes ausmacht, unter einer Steigerung der Besucherzahlen leidet oder gar zerstört wird.("Touristen zerstören, was sie lieben !") Ich muss für mich mit nostalgischer Wehmut feststellen, dass mir Namibia vor 30 Jahren in der Summe aller Eindrücke besser gefallen hat.
Ersetze Namibia in dem vorstehenden Absatz und das Gesagte passt auf 99% aller Länder dieser Erde. Das ist eben der Lauf der Dinge. Die Infrastruktur wird immer besser, das Reisen immer einfacher und das zieht dann eben zusätzliche Reisende an.
Teilweise macht man sich gar nicht bewusst, wie groß die Veränderungen in vielen Details sind. Beispiel: Wer wirklich will, kann z.B. heute an einem Tag (10-11 Stunden) von Windhoek an die Epupa Falls fahren. Das war noch vor 5 Jahren undenkbar. Bis Opuwo fährt man heute durchgehend auf Asphalt. Das war vor 5 Jahren noch nicht so. Und die Strecke von Opuwo zu den Epupa Falls galt vor 5 Jahren noch als reine 4x4-Strecke. Heute kommt man ganzjährig mit dem PKW hin.
Sonnige Grüße