Da sich hier im Forum ja wohl hauptsächlich Touristen tummeln, wollte ich mal ein bißchen Dampf ablassen über drei Touristen, die mir letztens in Windhoek begegnet sind. Und deren Manieren ...
Immer wieder fällt mir bei Touristen auf, daß sie sich nicht sehr höflich benehmen. Sie drängeln an der Kasse im SPAR, fegen mit ihren Rucksäcken sämtliche Auslagen in irgendwelchen Geschäften runter oder versperren Gänge, weil sich sämtliche Mitglieder der Touristentruppe irgend etwas im Regal ansehen müssen.
Dabei achten sie selten auf andere Anwesende oder bemühen sich kaum, ihre Anwesenheit etwas "Namibia-kompatibler" zu gestalten. Wir hier in Namibia sind solche Rüpelhaftigkeiten nämlich nicht gewöhnt.
Ein gutes Beispiel von letzter Woche: Ich ging mit meiner Freundin ins "Craft Center" hier in Windhoek, um dort nach einer Straußeneilampe zu schauen. Meine ist nämlich durch die Hitze der Glühlampe gesprungen (Empfehlung: immer nur Energiesparlampen reintun, die werden nicht so heiß).
Normalerweise halte ich mich selten in solchen Touristenhochburgen auf, nur wenn ich Besuch habe oder eben nach etwas Besonderem suche wie in diesem Fall. Wir wollten also das Center durch den etwas engen Durchgang betreten, als uns drei Touristen entgegenkamen, die das Center gerade verlassen wollten, eine Frau und zwei Männer. Deutsche, und wenn ich richtig hingehört habe, Thüringer oder Sachsen.
Auf jeden Fall waren wir fast gleichzeitig an der Tür, die für mehr als eine Person zu eng ist. Allerdings hinderte das die Touristen nicht, sich mit Macht hindurchzudrängen und uns fast zu überrennen.
In Deutschland mag so etwas üblich sein, hier in Namibia nicht. Da bleibt man erst einmal stehen und läßt dem anderen den Vortritt oder spricht sich zumindest ab, wer zuerst durch die Tür geht. (Vor allem ist man als Mann höflich Frauen gegenüber und läßt die zuerst durchgehen oder hält ihnen die Tür auf. Das gehört sich einfach so.)
Hatten diese deutschen Touristen nicht nötig. Uns gehört ja die Welt ... *kopfschüttel*
Als sie mich beiseitestießen, rief ich etwas erstaunt aus: "He, mal langsam, Kinder!"
Nicht einer der drei reagierte, antwortete, drehte sich um oder entschuldigte sich gar für seine Rüpelhaftigkeit. So etwas Unhöfliches habe ich schon lange nicht mehr erlebt.
Die stürmten durch die Tür wie eine deutsche Eroberungsarmee im zweiten Weltkrieg.
Also bei aller Liebe, liebe Leute, dieses Zeiten sind vorbei.
Also falls das jemand von den dreien lesen sollte: Arbeitet mal an Eurem Benehmen. So benimmt man sich einfach nicht, wenn man in einem Land zu Gast ist (und auch sonst natürlich nicht, auch nicht zu Hause).
Und einen schönen Gruß an das nette Schweizer Pärchen, das wir vor drei Tagen auf Epako trafen. Die waren nett und höflich, wie es sich gehört. So wünschen wir uns die Touristen hier in Namibia.