hey "Freunde",
ein superinteressantes Thema hat sich hier wieder aufgetan ( danke Miss Ellie). und ich vermute, nicht zum letzen Mal.
Es gehört für mich natürlich ins Forum. Wer mit offenen Augen reist wird den Auswirkungen selbst begegnen. Und je nach gebildeter Meinung kann jeder das dann als Fortschritt empfinden oder als fremd.
Zuerst gebe ich Ellie Recht: auch für mich unverständlich, das so offensichtlich mit verschiedenen Maßstäben Permits verteilt und Rechte angewendet werden. Ohne sichtbar schlechtes Gewissen. Bei Hinweisen auf solche Mißstände wird rumgeeiert, abgewartet, unter den Teppich gekehrt..
Na ja - wie sollte es auch anders haltbar sein. Hauptargument ist, wie ganz vorn im Beitrag schon steht: Geld und Rohstoffe.
Da muss man doch ein wenig großzügig sein, oder nich?
Nur weil bisher alle Besatzer oder Kolonialisten das nicht genutzt haben, alles rauszuschleppen - jetzt macht es jemand. Uns bleibt nur die Rolle des ohnmächtigen Zuschauers.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Überlegung das jede Investition auch Gutes bringt. was ist der Maßstab für "gut".
Billigramsch?
Ausbeutermentalitäten nach Vorbild der Wanderarbeiter, von denen auch schon in China unzählige täglich von der Hand in den Mund leben und unter gefährlichsten Arbeitsbedingungen arbeiten. Über die nicht so viel berichtet wird, weil Journalismus in China nich erwünscht ist?
Produktion ohne Rücksicht auf Umwelt und langfristige Schäden?
Dieser allzeit gepriesene Fortschritt in China hat ganz dunkle Schattenseiten, hier gebe ich Kurt Recht. Da bin auch ich ein Schwarzseher für die Zukunft. Hoffentlich erschrecken wir uns nich mal ganz doll..
Der Schaden, der nachweislich überall auf der Welt ständig durch den Raubbau angerichtet wird ist für mich auch nicht mit Hinweisen auf "sind ja nicht alle schlecht" zu entschuldigen.
Wo kollektiv nach außen eine Fassade aufgebaut ist und dahinter kein Respekt vor Mensch und Natur zu sehen, da mag es schön sein, wenn ihr einzelne "Freundschaften" pflegt.
Das hilft den schon entstandenen verallgemeinerten Eindruck jedoch nicht abzuschwächen.
Es gibt bestimmt nicht viele Möglichkeiten sich solch andersartigen Kulturen dauerhaft unvoreingenommen zu nähern. Als ich das erste Mal ein China-Town in Amerika gesehn hab, tja da hab ich noch gestaunt. War ja auch weit weg. Jetzt nich mehr so.
Wir können natürlich sagen, das es uns nicht weiterbringt ein ganzes Volk und seine Taten nur schlecht zu sehen. Aber zuschauen dürfen wir? Wie an dem Ast gesägt wird..?
Kurt, danke für den Satz mit dem "Geschäft..".
Leider leider hat es auch bei mir ein wenig gedauert das so zu sehn, deine Worte kann ich heute nur 3x unterstreichen
(der persönliche Hintergrund: meine Eltern waren 3x sehr abenteuerlich im chinesischen Hinterland weil sie eine Landschaftsform so faszinierend finden. Mussten aber immer einen gestellten Begleiter beihaben der auf sie aufpasst, sie sollten ja dann doch nich alles sehen. Da das Reisen irgendwann nicht mehr uneingeschränkt geht wollten sie wenigstens hier ein wenig Kulturaustausch finden. Ergebnis dessen ist, das sie wöchentlich vom Kulturinstitut beschäftigt werden um verschiedene Veranstaltungen zu organisieren und auch schon mal die Statisten zu spielen wenn Staatsbesuch kommt.. der kleine Finger hat nun fast zu einem abgerissenen Arm geführt. Ich hoffe der Spuk ist bald zu Ende.
Langsam sind sie auch nicht mehr so angetan, finden es nicht lustig, wenn Kritik nicht erwünscht ist, auch der leiseste Hinweis das mal was nicht machbar ist wird mit dem Hinweis auf Freunschaft und so flachgehalten..)
Fragt doch mal chinesische Freunde direkt nach solchen Dingen (Umwelt, Arbeitsbedingungen, Marktsuche auf anderen Kontinenten..) bekommt ihr da Antworten?
und ich denke das was wir mitkriegen ist nur die Spitze des Eisberges.
Wir müssen ja nicht wissen wenn ein Sack Reis umfällt, nur fallen mittlerweile viel umfangreichere Dinge um.
Im Prinzip versuche ich danach zu leben, jeder soll machen was er für richtig hält, es gibt keine weltweiten Regeln, aber sich in andere Leben und Länder einzumischen - das geht zu weit.
So, nun werde ich Montag die Doku gucken, ich hoffe es kommt ein wenig deutlicheres als in dem Vorab-Ausschnitt von heute.
beobachtende Grüße, Paula