THEMA: Anektoden und kleine Geschichten
06 Aug 2009 11:57 #111352
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  • Rodrigo am 06 Aug 2009 11:57
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Ein Geschichtchen:
Ich fahre mit meinem alten Landrover mit meiner südafrikanischen Schwester Richtung Blyde River Canyon, wir nähern uns einer Ortschaft, deren Namen ich vergessen habe; die Ortseinfahrt ist abschüssig, erlaubt sind 60 km/h. Ich kupple aus und lasse ihn laufen, wie ich es an abschüssigen Stellen manchmal tue, um Benzin zu sparen. Natürlich werde ich geblitzt, werde angehalten und mit dem Vorwurf konfrontiert, 80 gefahren zu sein. Meine Schwester flüstert mit noch zu: Rede Du mit der Polizistin, Dir hört man gleich an, dass du ein dummer Tourist bist. Ich rede gestenreich und behaupte, das könne gar nicht sein! Die Polizistin solle mal ins Fahrerhaus klettern und sich den Tacho ansehen! Und tatsächlich: Die Anzeige geht nur bis 70! Sie entschuldigt sich mit den Worten: Ja, ihre Messgeräte seien nicht sehr gut. Wir fuhren weiter und haben uns königlich amüsiert. Mein Tacho zeigt Meilen an, nicht Kilometer.
Wolff-Rüdiger
Omnia vincit amor
Letzte Änderung: 06 Aug 2009 12:37 von Rodrigo. Begründung: Tippfehler
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06 Aug 2009 12:18 #111354
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  • Crazy Zebra am 06 Aug 2009 12:18
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Weiter so..

vielleicht gibt's am Schluss ein Forumsbüchlein zum Ausdrucken so als Zeitvertreib im Flieger :)

VA
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06 Aug 2009 12:44 #111360
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  • ANNICK am 06 Aug 2009 12:44
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Hier meine Story:

Es war im Dezember 2008. Wir kamen von Vic Falls (Simbabwe) per Fuss über die Brücke nach Sambia. Nach der Grenze wollten wir ein Taxi um nach Livingstone zu fahren. Da standen nach der Grenze auch Mehrere. Ein Taxidriver guckte so komisch auf meine Füsse. Er wollte Mir umbedingt die Schuhe abkaufen. Seine Frau hatte nämlich Geburtstag und solche Schuhe hätte er nie gesehen. Ich muss zugeben meine Schuhe sahen schon super im Design aus. Glatte 5 euros hatten sie im Supermarkt im Sonderangebot gekostet. B)
Der Typ gefiel uns auf Anhieb und wir fuhren mit Ihm in die Stadt. Beim Bummeln bemerkte ich später das ich meine Plastiktüte mit Cyber Shot camera im Taxi habe liegen gelassen. Mein Mann war stocksauer. Er meinte deine Camera kannste gerade vergessen :woohoo:
Ungefähr 4 Stunden später spazierten wir auf der Hauptstrasse und wollten wieder nach einem Taxi sehen um zurück zufahren. Auf einmal hielt Eines an. Es war unser driver mit Plastiktüte samt Inhalt. Ich hätte Ihn umarmen können :P
Er fuhr uns wieder bis zur Grenze. Als Belohnung gab ich im einen 20 Dollars Schein. Er lehnte Ihn spontan ab und guckte wieder auf meine Schuhe... Was blieb Mir übrig :( Ich zog meine Schuhe aus, überreichte sie Ihm und wickelte meine Füsse in Zeitungspapier ein den der Boden war so heiss :blush:

Ich glaube ich habe noch nie so viele Afrikaner mit meinem Look zum Lachen gebracht :laugh:

Es grüsst
Annick
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06 Aug 2009 13:34 #111380
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Mal etwas Tierisches,

Savuti NP (BOT)

Es war so eine Stunde vor Sonnenuntergang,
wir richteten uns am Campground ein um ein gemütliches Braai (1) zu starten.

Ich entfachte das Holz und lies es vor sich hin brennen bis nur noch eine Glut vorhanden war die leicht weiss war auf der Oberschicht, ein untrügliches Zeichen das die Hitze nicht mehr zu gross war um unsere schönen Steaks zu verbrennen.
Meine Frau rüstet in dieser Zeit frischen Blattsalat den wir in Kasane einkauften.

Nun legte ich 2 herrlich gewürzte Stück Fleisch, das mit etwas Olivenöl eingepinselt wurde, auf den Grill, 4 Minuten zur einen und 3 Minuten auf der anderen Seite, es roch wunderbar nach Fleisch und Gewürzen und der Mund füllte sich vor Vorfreude auf das Gericht mit Wasser.

Auf dem Tisch der einige Meter entfernt war, gedeckt und die Gläser mit Wein gefüllt, es fehlte nur noch der Salat.

Meine Frau lief richtung Auto um den Blattsalat zu holen der sonst in der Abendsonne wohl zum Festbankett der Fliegen geworden wäre.

Als sich meine Frau zum Auto hinwandte stand ich mit je 2 Tellern in der Landschaft, meine Arme leicht angewinkelt die Steaks auf den Tellern balancierend.

Während ich so in der Landschaft stand wie eine unnütze Laterne und das Fleisch auf den Tellern betrachtete bemerkte ich das ein Stück unmerklich grösser war, so gefühlte 100 Gramm.

So wie ich nun mal bin rief ich meiner Frau zu, Schatz, welches Stück Fleisch möchtest du, in der Hoffnung das die Antwort egal lauten würde.

In diesem Augenblick nahm ich einen Luftzug in den Haaren war und ein Geräusch das mir unbekannt erschien – eine Sekunde Später schweifte mein Blick über die beiden Teller und ein Gefühl in mir sagte das der eine erheblich leichter wurde.

Schock –

auf dem einen Teller war das Fleisch verschwunden, im gleichen Augenblick erfasste mein geübtes Auge einen braunen Vogel in Milangrösse, elegant dahin schwebend, in den Krallen

„mein“ Stück Fleisch haltend

um es nach 100 Flugmetern in den Busch fallen zu lassen wohl weil es zu heiss war.

Wir hatten dann nur noch ein Stück Fleisch, das Beste das ich je hatte, und so viel gelacht wie an diesem Abend habe ich seit Jahren nicht mehr!

Andern Tags war ich dann mit einem Grillrost bewaffnet den ich wie ein Baseballschläger griffbereit zur Seite stellte, entweder wir hatten dann 2 Stücke Fleisch oder Milan vom Grill.

Griesslix VA


PS
Dies ist eine wahre Geschichte, ich stand weder unter Alkohol noch unter Drogen!

(1) Braai = afrikans für BBQ
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Letzte Änderung: 06 Aug 2009 13:51 von Crazy Zebra.
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06 Aug 2009 14:01 #111387
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  • La Leona am 06 Aug 2009 14:01
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gute Idee!

Vor über 20 Jahren in Mombasa, im Hotel Intercontinental: Askaris, grün uniformierte Wächter sind in Position um zu verhindern dass Strandverkäufer die Gäste im Gartenareal und am Schwimmbad belästigen. Die Askaris stehen am Rande der Gartenanlage dort wo die Stufen zum Strand heruntergehen. Die Anlage ist ein tropisches kleines Paradies mit Kokospalmen, Frangipanibüschen, Oleander, Bougainville etc. Es ist herrlich still, heiss und es riecht nach Sonnenmilch.
Ich sitze in meiner Cafepause in der schattigen Cafeteria und beobachte wie einer der Askaris mit der Steinschleuder regelmässig Steine in die Palmenwipfel schiesst. Darunter liegen die Sonnenanbeterinnen auf ihren frotteebezogenen Liegen. Nach etwa dem 5. Stein wird es mir mulmig, und ich geh auf den Askari zu um zu erfahren was genau er hier tut.
- I’m killing monkeys.
- Aha, how does it work?
- Madam, I take the stone, I throw the stone, the stone kills the monkey
- I see. But what happens if there is no monkey?
Der Mann kratzt sich erst im Nacken, dann schiebt er seine Mütze zurecht um auch hier etwas Kratzen zu können, langsam hebt er sein Gesicht Richtung Himmel und guckt eine ganze Weile dann senkt er seinen Kopf langsam wieder gegen den Boden. Seine Augen treten beinahe aus dem Kopf als er all die Menschen auf den Sonnenliegen bemerkt.
- Oh sorry madam, oh sorry madam, the stone falls down
Völlig benommen steckt er seine Steinschleuder ein und geht wieder auf seinen Posten an der Treppe.

danke für den Anstoss sich zu erinnern
gruss leona
Gruss Leona
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06 Aug 2009 14:19 #111394
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  • eggitom am 06 Aug 2009 14:19
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Badeferien in Tunesien, ziemlich in der Mitte zwischen Sousse und Monastir. Familie eggitom will mit dem Bus nach Monastir - fährt zwar direkt vor dem Hotel, verpasst haben wir ihn aber trotzdem. Nicht verpasst haben wir (oder er uns) einen Taxischlepper, der uns wort- und gestenreich eines der zahlreich herumstehenden gelben Taxis vermitteln will - selbstverständlich zu einem Preis, der um einiges über den Empfehlungen unseres Reiseführers liegt.

Ausnahmsweise, weil feilschen sonst nicht so meine Stärke ist (fragt mal meine Frau :( ) bleibe ich fest, und er will schon aufgeben, als ein weiteres der gelben Fahrzeuge vorbeifährt. Dessen Fahrer willigt ein, uns zu unseren Preisvorstellungen zu chauffieren.

Wir steigen ein, das Taxi fährt los, der Taxameter auch. Am Ziel angekommen steht die Anzeige immer noch unter dem vereinbarten Preis. Fair und brav wie ich bin, will ich dem Driver den höheren, vereinbarten Preis bezahlen, was er mit Hinweis auf den Taxameter freundlich ablehnt.

Seine Ehrlichkeit wurde dann selbstverständlich mit einem entsprechend höheren Trinkgeld belohnt.

Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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