THEMA: Familienurlaub 2016 Camp Syncro
18 Sep 2016 19:46 #445303
  • Dr. We
  • Dr. Wes Avatar
  • Beiträge: 269
  • Dank erhalten: 521
  • Dr. We am 18 Sep 2016 19:46
  • Dr. Wes Avatar
Hi,

unser diesjähriger Familienausflug hatte das Camp Syncro zum Ziel.

Zusammenfassung:
Nach Zimbabwe das bisher größte Abenteuer. Da niemand der Restfamilie mitfahren wollte fuhren wir zu viert halt nur mit einem Jeep, dafür sicherheitshalber mit einem SAT-Telefon.

Die Route startete in Windhoek, ging über Etosha nach Epupa, von Epupa über Opuwo nach Orupembe, dort von Etambura nach Camp Syncro und zurück über Etambura nach Purros, von dort ein wenig kreuz und quer durch die Flusstäler nach Kowarib. Dann zum Brandberg und über Swakopmund und ein paar Tage Wüstenquell mit Familientreff der "Kapstädter" nach Windhoek zurück.

3500 km, ein Reifen, sonst kein Schaden am KFZ und die ganze Besatzung wohl auf. Mücken "0", Erlebnisse Klasse, Landschaft: wunderschön.

Ich möchte nur ein paar Einzelheiten mitteilen:

Zu Etosha: Dort waren wir ein paar Tage nur in Okaukuejo. Wir sind nicht herumgefahren, da wir einfach zu faul waren, die Dachzelte auf- und abzubauen. Im August zur Trockenzeit kommt sowieso alles zum wohl besten Wasserloch Namibias. Wir haben uns an die bekannte Mauer gesetzt und alles an Tierwelt einfach "kommenlassen". Bequemer geht`s nicht. Und es kam praktisch alles was die afrikanische Tierwelt bietet. Begleitet von Eis für die Kinder und Draft für den Papa, sogar das Mittagsessen verspeisten wir am Wasserloch, da es oft so spannend war. Die Elefantenherde mit Jungen war eine Sensation.

Dann wollten wir noch zwei Tage in Olifantsrus verbringen. Das reduzierten wir aber auf eine Übernachtung, da mangels Schatten und Pool die wenigen Tiere nicht reizten.

Mit einem Zwischenstopp in Opuwo zum Einkaufen ging es nach Epupa in die Omarunga Lodge, wegen des Pools für die Kinder. Die drei Tage vergingen zu schnell. Gott sei Dank liegt der größte Teil der Fälle im unzugänglichen Angola. So ist die Natur für die nächste Zeit gut geschützt. Nach Epupa geht ja mittlerweile eine "Autobahn".

Die Fälle finde ich in ihrer Natürlichkeit wie gerade aus Gondwana kommend. Leider floss wenig Wasser, so dass man nicht in den kleinen Fällen oben baden konnte. Na gut, dann halt wieder in den Pool.

Von Epupa ging`s wieder zurück zu einer Zwischenübernachtung in Opuwo, da die Strecke bis nach Orupembe sonst zu lange gewesen wäre. Das Essen in der Countrylodge war klasse, leider der Campingplatz sehr vom Getöse der Discos in Opuwo beeinträchtigt.

Von Opuwo fuhren wir über die südliche Route nach Orupembe. Eine wunderschöne Strecke, viel Geholper, aber völlig problemlos. Übernachtet haben wir auf die Hin- und Rückfahrt zum Camp Syncro in Etambura. Wir hatten die ganze Lodge für uns alleine. Atemberaubend, diese Aussicht, der Sonnenuntergang bei dieser Landschaft. Bitte youtube ansehen!

Der direkte Weg von Etambura nach Camp Syncro ist nicht meine Sache. Ich mag Off-Road-Felsen-Kletter-4x4-Touren nicht so, schon gar nicht mit einem Mietfahrzeug. Frau und Zwillinge halfen Papa aber durch Einweisen und das Ausfüllen der gröbsten Löchern und Fallgruben mit gefühlten 5.000 Steinplatten. Ich habe Blut- und Wasser geschwitzt, trotz langjährigem 4x4 Fahren. Die 4x4 Erfahrung bei der Jagd im schönen Allgäu ist halt etwas anderes als das was in Namibia gefordert ist. Aber, Dank der vielen Platten und Steine, nicht ein Kratzer!

Von der Red-Drum ist die Fahrt zum Camp dann ein reines Vergnügen.

Camp Syncro: Einfach wunderschön! Ryan und Sarah , von hier aus viele Grüße!! Beide mehr als freundliche Menschen, vom ersten Moment der Begegnung warmherzig und nett.

Wir bezogen, wohl als erste Familie den großen Bungalow. Was für ein Luxus in diesem abgelegenen Teil der Erde. Zwei Doppelbetten, Dusche mit solargewärmten Wasser , 12V Licht, Küchenausrüstung, Braai-Stelle, eigener Veranda und viel Schatten.

Und dann die Hunde. Meine Zwillingen waren glücklich und -weg!!-, bei den Hunden. Abends brachten Sarah und Ryan die Kinder mit den Worten wieder: “Die Hunde sind müde und erschöpft vom Spielen mit den Kindern und müssen jetzt schlafen…”


Nachmittags wurde es stets spannend. Man kann es kaum glauben, wer alles bis dorthin fährt. Der Campingplatz war fast immer voll.

Drei Tage vergehen schnell und der Abschied war zum Heulen für alle, auch für die Hunde. Vielen Dank noch für die Einladung an meine Kinder ins Camp Syncro umzuziehen. Wenn die Pubertät so weitergeht, eine überlegenswerte Alternativ, he, he…

Camp Syncro war der Umkehrpunkt. Nun ging`s nur noch Richtung Süden. Nach Etambura über die blaue Tonne und eine Mars-Landschaft hoch Fünf. Dort möchte ich keinen Motorschaden haben. Endlose Steinfelder, glühende Luft, kein Lebewesen und eine Trockenheit, dass die Nase anfängt zu bluten….

Nach der Zwischenübernachtung in Etambura ging es nach Purros. Purros ist ein weiteres kleines Paradies in dem Steinemeer. Die großen Bäume sind eindrucksvoll, Campsite Nr. 6 sowieso.

Ich wollte mindestens zweit Tage bleiben, wurde aber überstimmt. Von Purros fuhren wir ein wenig kreuz und quer durch die Flusstäler. Wir waren, wie seit Opuwo fast immer, alleine unterwegs. Mehr als 2 - 3 Autos sahen wir pro Tag kaum. Irgendwo im Nirgendwo kam uns einer der bekannten Landcruiser, die für geführte Kleingruppen umgebaut sind, entgegen. Der Fahrer und Guide schaute leicht irritiert, dass ein normaler Touri-Jeep hier herumgeistert, besetzt auch noch mit hinter Handys hervorlugenden Kindern. Dann stellte ich ihm noch aus Gag die Frage, ob es hier nach Swakop geht? Na gut, er hatte Humor. Von dem Guide erfuhren wir, dass die Elefanten leider im Unterlauf des Hoanib wären. Das schafften wir nicht mehr.

Leider keine Elefanten. Dann ab nach Kowarib, denn da gibt’s einen Pool…, und Draft. Damit war der Abenteuerteil 2016 beendet.

Über die White Lady Lodge am Brandberg gings nach Swakop. Dort verbrachten wir zwei Tage, bis die Kapstädter kamen und wir unseren Familientreffen in Wüstenquell genossen.

In Wüstenquell hatten wir den ca. 5 km entfernten Bungalow gemietet. Mein Gott war das toll! Wenn ich je Hemingway-Gefühle aufgrund z.B. eines Rinderwahnanfalles bekommen sollte, dann ziehe ich mit Rita Hayworth dorthin zum Schreiben zurück. Diese Aussicht, diese Landschaft, diese Ruhe und Einsamkeit. Meine Kinder haben mich nach der abendlichen Schafskopf-runde (der Name kommt von der Qualität der Spieler) für verrückt erklärt, da ich am Braaifeuer begann Geschichten zu fabulieren, wie z.B: “Als ich 1789 mit meiner 375 Holland&Holland entlang dem Zambesi mit meiner Expedition Amundsen traf…”. Na ja, jeder Fiebertraum hat mal ein Ende. Die Kapstädter mussten nach ein paar Tagen wieder nach Kapstadt zurück und wir zu unserem Flieger nach Windhoek.



Alles in Allem, wieder ein wunderschöner Urlaub in “Africa“.

PS: Leider gibt es keine Bilder. Meine komplette Kameraausrüstung wurde am ersten Urlaubstag in Okahandia unter den Augen der Polizei und Security in einem Akt der organisierten Kriminalität mittels eines Jammerers geklaut. Aber dazu einmal später. (Auf Beileidsbekundungen oder Besserwisserei bitte verzichten).


Viele Grüsse
Stephan
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, lilytrotter, Logi, take-off, brisen, Mustang05, Simbolic, fiedlix