THEMA: Ganz schön schräg... Namibia Nord-West Mai 2016
05 Jul 2016 08:28 #436611
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Mittwoch, 25.05.2016 Opuwo Country Lodge / 201 km

Etaambura hatte uns wirklich sehr gut gefallen. Aber heute mussten wir wieder weiter – nächste Station war Opuwo. Beim Frühstück hieß es dann, wir brauchen doch niemanden mitzunehmen – auch ok. Als wir dann abfahrbereit waren, staunten wir nicht schlecht, nun kam doch Kakus Schwester Quency mit. Die saß schon die ganze Zeit schweigend am Feuer. Na dann :dry:

Rockdassies gibts auch


Wir fuhren zuerst Richtung Orupembe und bogen dann nach links auf die 3707 ab. Das Fazit für diese D-Straße fiel fürchterlich aus :sick: Landschaftlich zwar schön gelegen, aber die Piste bot auch wirklich alles auf von weggewaschenen, steinigen Pads, tiefsandigen Flussbetten, Wellblech wechselnd mit glattem Gravel und sogar eine kleine Wasserdurchfahrt. Es war wirklich eine Tortur für Mensch und Fahrzeug :evil: Zwei Fahrzeuge kamen uns entgegen und einen Sammeltransport überholten wir. Die armen Menschen, mussten sich auf der Ladefläche eines Pick-ups durchschütteln lassen.


Zum "Lone Man in Kaokoveld" gibt es einen interessanten Artikel







Unsere Mitfahrerin war nicht sehr gesprächig, aber während einer Pause erzählte sie uns, dass sie jetzt in die 12. Klasse geht und dann Medizin studieren möchte. Selten passierten wir ein Dorf und einmal sprang Ralf ein Junge direkt vors Auto :woohoo: – er wollte uns anhalten :angry: Erst nach Kaoko Otavi hatte das Geschüttel ein Ende, ab da wurde die „Straße“ zu einer normalen Pad und wir erreichten dann endlich nach 5 ½ Stunden Opuwo.
Wir ließen Quenzy irgendwo raus und fuhren dann zum Opuwo Country Hotel wo wir einen Campingplatz reserviert hatten. Da heute Feiertag war (Africa Day), ging es auf den Straßen sehr lebhaft zu. Eine Menge an Leuten war unterwegs :)
Im Hotel gönnten wir uns erst einmal ein Rock Shandy, das war mehr als verdient.



Einige gut gekleidete Schwarze waren hier zum Mittagessen eingetroffen. Man kommt sich da in den Urlaubsklamotten incl. schmutziger Füße immer etwas schäbig vor :whistle:





Wir beobachteten noch das Eintreffen einer deutschen Reisegruppe und begaben uns dann zu unserem Stellplatz Nr. 1 auf der Campsite. Bis wir mal gerade standen, das dauerte – es gab einfach zu viele Möglichkeiten und keine passte so richtig. Aber letztendlich fanden wir dann eine eingermaßen ebene Position für unser Auto.





Nach der abendlichen Dusche zündeten wir das Feuer an und grillten ein etwas zähes Oryx. Gut, vielleicht war es auch etwas zu lange auf dem Grill :whistle: Vom Dorf unten schallte sehr laute Musik herauf. Das ergab eine Lärmkulisse wie auf einem Rummelplatz gemischt mit Hundegebell und Motorgeräuschen. Um uns herum waren fast alle Plätze belegt. Hier war es schon wieder deutlich kühler und so verzogen wir uns bald ins Bett.

Der morgige Tag beginnt dann mit der Suche nach einer Werkstatt. Nicht einfach in Opuwo ;)

Schöne Grüße

Panther
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06 Jul 2016 08:14 #436733
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in Arbeit

Donnerstag, 26.05.2016 Epupa Camp / 177 km

Irgendwann wurde wohl auch die lauteste Musik abgestellt, wir konnten trotz dem Rummel gut schlafen. Nur die drei Wachleute hörte man ab und zu. Morgens bekamen wir netten Besuch von zwei grauen Katern, die sich bei uns sichtlich wohlfühlten. Es war fast wie zu Hause :)



Gegen 8:00 Uhr waren wir heute schon abreisefertig, wollten wir doch mal schauen ob es jemanden gab der unsere lose Stoßstange reparieren konnte. Die Dame an der Lodgerezeption hat uns eine Werkstatt beschrieben, es war gegenüber dem Krankenhaus, aber da sah nichts nach einer Werkstatt aus :dry: Wir trafen einen Weißen, der deutsch sprach und der gab uns den richtigen Hinweis. Ralf sollte in einem Takeaway nachfragen. Dort saß der Chef, ein älterer Weißer, im schummrigen Licht auf einem Stuhl während daneben Rinderhälften zerteilt wurden. Er schickte einen Mechaniker samt gut ausgestattetem Werkzeugkasten und auch ein Schweißgerät wurde aus den Tiefen des Takeaways ans Tageslicht befördert. Zum Schweißen kam dann noch ein zweiter Mechaniker. Für 200 Nam$ wurden dann die Halter auf beiden Seiten wieder fachgerecht angeschweißt und wir waren zufrieden. That's Africa :) Der Gedanke in einem Takeaway nach einer Fahrzeugreparatur zu fragen wäre uns jetzt nicht so direkt in den Sinn gekommen. Eine richtige Werkstatt wie z.B. in Outjo scheint es in ganz Opuwo nicht zu geben :unsure:







Anschließend stand noch ein kleiner Einkauf beim OK auf dem Programm.Hier waren von der Himbafrau, Weißen und schmutzigen kleinen Jungs mit fast Nichts am Körper, alles unterwegs. Zu guter Letzt waren wir noch beim Tanken, danach konnte es weitergehen - nach Epupa.





Wir freuten uns auf eine eingermassen anständige Pad. Sie war ok, jedoch gab es viele Senken, an denen Wasser durchgeflossen ist. Auch Bauarbeiter waren zugange um weggespülte Pistenabschnitte wieder aufzufüllen. Ralf suchte einen schattigen Baum für eine Pause aus und schon kamen drei Kinder angelaufen und eine junge Himba in traditioneller Kleidung. Zwei Mädchen waren "normal" gekleidet und gingen auch zur Schule, wie sie uns erzählten. Sie wollten natürlich Süßigkeiten. Wir hatten nur Kekse, die wir dann verteilten und wir bekamen ein Foto. Leider wurden sie gleich auch fordernd und hätten vom T-Shirt bis zu Geld gerne alles genommen :pinch: Da fuhren wir dann doch lieber wieder weiter.





Wir erreichten dann Epupa. Ich habe mich schon auf den schönen Blick auf den Palmenwald gefreut, den man von der Straße aus hat. Und es war immer noch schön. Wir folgten der Beschilderung zum Epupa Camp und wurden dort freundlich empfangen. Die Campsite 5 war für uns gedacht, auf einem sonst leeren Platz. Wir standen unter Plamen an einem ruhigen Nebenarm des Kunene, aber mit Blick auf den Hauptstrom. Es gefiel uns gleich sehr gut hier.





Viele Vögel schwirrten umher, darunter auch Rosenpapageien, sogar Pied Kingfisher und Giant Kingfisher waren präsent. Später besuchten uns auch noch die Vervet Monkeys, aber ohne besonders aufdringlich zu sein. Wir verbrachten eine ruhig Lesestunde bevor wir um 15:30 Uhr ins Restaurant gingen zu Kaffee und Kuchen. Es gab noch einige weitere Gäste, die in den Zelten wohnten.

















Wir hatten uns für die Sundowner Tour zu den Fällen angemeldet, waren aber mit dem Fahrer Manuel ganz allein. Wir besuchten zuerst die beiden schönen Aussichtspunkte - dort hatten wir einen schönen Blick auf die Abbruchkante der Namibia-Seite von wo aus das Wasser in die Tiefe stürzte.









Dann ging es rauf auf den Hügel und erst hier sahen wir, wie viele Fälle es eigentlich gibt und wie breit der Kunene an dieser Stelle ist. Allerdings liegt der Hauptteil der Fälle schon in Angola.
Auf dem Hügel gibt es auch ein paar Stände, die zwar nicht besetzt waren, aber dieses Foto ist ganz speziell für Ruth (Eulenmuckel) B)









Bei Bier und Savanna und ein paar Knabbereien verbrachten wir hier oben eine schöne Zeit. Wir fuhren zurück und als wir auf der Campsite ankamen, war es schon fast dunkel. Dann gab es erst einmal eine Openair-Dusche, bei den milden Temperaturen eine angenehme Sache. Es trafen dann doch noch späte Gäste ein, ein Kleinbus voller Kinder :dry: Aber die bauten ihre Zelte auf und dann war gleich Ruhe :) Wir grillten den letzten Springbock und genossen den schönen Abend.



Morgen geht es auf die zweite Himbatour. Mal sehen was sich so in den letzten 8 Jahren, seit unserem letzten Besuch, verändert hat.

Schöne Grüße

Panther
Letzte Änderung: 06 Jul 2016 08:46 von panther.
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07 Jul 2016 08:40 #436897
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27.05.2016 Epupa Camp

Um kurz nach 6.00 Uhr standen wir bei frischen 13°C auf. Unsere Campnachbarn bauten ihre Zelte schon wieder ab. Wir tranken gemütlich unseren Kaffee bis wir uns um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg zur Lodge machten.



Wir hatten uns für eine Himbatour angemeldet. Manuel war wieder unser Fahrer und wieder waren wir alleine mit ihm. Zuerst besuchten wir die Himbagräber und Manuel erklärte uns die unterschiedlichen Gräber und die Bedeutung der Hörner (nach oben gerichtet für Männer, nach unten gerichtet für Frauen). Anschließend fuhren wir dann in das Dorf.





Manuel ist ebenfalls Himba und war heute deutlich gesprächiger als gestern. Wie immer waren es hauptsächlich weibliche Bewohner aller Altersklassen, die uns empfingen. Die Damen begrüßten uns mit einem freundlichen "Moro" und gaben uns auch die Hand.











Manuel erzählte uns sehr viel, aber auch die Bewohner stellten Fragen an uns ob wir verheiratet sind ob wir Kinder hätten usw.











Ich hatte auf einmal so einen kleinen Zwerg im Arm, der sich bei mir pudelwohl zu fühlen schien. Eine ältere Frau erklärte uns dann noch die ockerrote Paste und die Herstellung des Parfüms. Ich hatte später die rote Farbe überall. Auf der Rückfahrt nahmen wir noch eine Himbafrau mit zwei Kindern mit. Uns hatte der Besuch sehr gut gefallen und natürlich gingen wir hier auch nicht weg ohne einige Kleinigkeiten gekauft zu haben. Es ging aber in diesem Dorf deutlich professioneller zu als in dem anderen. Wahrscheinlich kommen hier auch deutlich mehr Touristen vorbei als in Etaambura.











Auf dem Weg in die Lodge muss man durch das Dorf an den Falls fahren. Hier leben sehr viele unterschiedliche Volksgruppen, aber so gut wie keine Himbas. Das Dorf ist in den letzten Jahren doch ganz schön gewachsen.





In der Lodge gönnten wir uns ein Shandy und machten später auf unserem schönen Platz Mittag. Nachmittags trafen 5 südafrikanische Autos ein, die standen aber am anderen Ende des Platzes und fielen somit nicht weiter auf. Neben uns stand dann ein deutsches Fahrzeug aus Viersen.



Rosenpapagei


Witwenstelze


Sichelhopf


Namaspecht




Heute blieb unsere Küche mal kalt, wir waren in der Lodge beim Abendessen. Außer uns waren nur zwei Damen zugegen. Es gab Bruschetta, zur Hauptspeise Game mit Reis, Broccoli und Mais :) Zum Nachtisch dann einen kleinen Kuchen. Das schmeckte alles sehr gut und wurde aber in einer so rasanten Geschwindigkeit serviert, als würde man uns bald wieder loshaben wollen :dry: Der Eindruck verstärkte sich noch, als die Bedienung uns dann noch die Sets und einige andere Sachen vom Tisch räumte. Da saßen wir dann doch lieber noch auf unserem Platz mit einem Gläschen Wein und lauschten dem Rauschen des Kunenes.



Morgen gehts zum Camp Aussicht. Das stand ja schon lange auf unserer Wunschliste. Wir waren gespannt :)

Schöne Grüße

Panther
Letzte Änderung: 07 Jul 2016 09:10 von panther.
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08 Jul 2016 08:25 #437018
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Samstag, 28.05.2016 Camp Aussicht / 254 km

Heute Morgen bezahlten wir unser Rechnung und fuhren wieder nach Opuwo. Hier wollten wir auftanken und etwas einkaufen. Auf dem Weg dahin begegneten uns nicht viele Autos. An einem Himbagrabmal legten wir eine kleine Pause ein.







Am Ortsrand von Opuwo stoppten wir dann nochmal um ein paar Fotos zu machen und machten uns dann auf die Suche nach einem Geldautomaten. Am OK-Supermarkt gab es einen Geldautomaten der FNB Bank, aber es stand eine lange Menschenschlange an :woohoo: , wahrscheinlich hatte es Geld gegeben und Wochenende war auch. Dort wollten wir uns nicht anstellen. Bei der Bank of Windhoek, auf der gegenüberliegenden Strassenseite, war nur eine kurze Schlange, aber der Automat spuckte mit keiner unserer Kreditkarten etwas aus :( Mehr Glück hatten wir dann bei der Standard Bank, die im Hinterhof des Komplexes lag :) Nachdem die Geld-, Essens- und Dieselvorräte aufgefüllt waren ging es weiter zum Camp Aussicht.





Als wir Richtung Sesfontein auf die C43 abbogen, gab es dort das erste Elefantenschild. Sollte es hier tatsächlich schon Elefanten geben?
Eine kurvige Pad, am Straßenrand wuchsen schöne Baobabs, führte uns bis zum nördlichen Abzweig zum Camp. Von dort waren es noch ca. 5 km ausgewaschener, steiniger und teilweise auch steiler Piste.







Die Schilder die hier aufgestellt sind sollen wohl Mut machen :)









Lotti, die Frau von Marius, begrüßte uns sehr freundlich und wir konnten uns den Platz - außer der Nr. 5 denn da stand ja schon LolaKatze aus dem Forum :) - auswählen. Wir waren hier auf ca. 1600 m Höhe und es wehte ein frischer Wind. Wir entschieden uns für die Nr. 4, die wie alle Plätze Plumpsklo mit Ausblick und Eimerdusche hatte. Hier oben wird nur gesammeltes Regenwasser verwendet, damit sollte man sparsam umgehen. Wir fanden das alles ganz urig und fühlten uns gleich wohl.











Wir ließen Wasser aus unserem eigenen Tank in die Vogeltränke und hatten sogleich Besuch von vielen unterschiedlichen Piepmätzen. Vom Rosenpapagei angefangen bis zum Granatastrild. Ein wahres Paradies für Fotografen und Vogelliebhaber.

Granatastrild (Weibchen)


Granatastrild (Männchen)


Angolagirlitz


Mahaliweber


Rosenpapagei


Glanzstar


Um 16:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Haupthaus, wo Marius Steiner uns seine Mineralien, die er auch zum Verkauf anbietet, zeigte und die ein oder andere Geschichte zum Leben und der Arbeit hier in der Einsamkeit erzählte. Neben den Mineralien bzw. Dioptas Halbedelsteinen aus der Mine hat er sich noch ein zweites Standbein mit den Übernachtungsmöglichkeiten, einfache aber urige Zimmer und Camping, geschaffen. Da kamen wir so ins Plaudern mit ihm und den beiden LolaKatzen, das war richtig interessant. Auch hier am Haupthaus gab es genug Möglichkeiten die Vogelwelt zu beobachten.





Monteirotoko


Rüpelpapagei






Bis wir uns versahen, begann die Sonne so langsam unterzugehen und wir machten uns auf den Weg zu unserem Platz.



Es wurde etwas kühler und wir verzichteten auf die abendliche Dusche. Statt dessen zündeten wir ein Feuer an. Zu Abend gab es Käsegriller und Kartoffelpüree mit Salat. Wir mussten uns heute am Feuer wärmen, das waren wir gar nicht mehr gewohnt :unsure:


Am nächsten Tag besuchen wir die Dioptas Mine bevor wir uns dann in Richtung Khowarib Schlucht aufmachen. Und was es mit "Tieren an der Wäscheleine" auf sich hat, erfahrt ihr dann ab Montag ;)

Ein Schönes Wochenende wünscht
Panther
Letzte Änderung: 08 Jul 2016 09:26 von panther.
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11 Jul 2016 08:51 #437310
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Sonntag, 29.05.016 / 76 km

Die Nacht wurde gar nicht so kalt wie es der gestrige Abend ankündigte. Trotzdem lag ich dick angezogen im Bett. Ralf hat mich ausgelacht :dry: In den Morgenstunden begann ein sehr kräftiger kalter Wind zu blasen - meinen Frühstückskaffee nahm ich ausnahmsweise im Auto ein. Da auch die Sonne erst etwas später über dem Hügel aufging, dauerte es eine Weile bis die Temperaturen etwas angenehmer wurden. Dafür war die Aussicht sehr schön. Die Vögel kamen wieder zahlreich zur Tränke und wir konnten uns gar nicht losreißen.









Es war schon 09:00 Uhr als wir bei Lotti bezahlten und noch ein Paar Ohrringe für Ralfs Schwester mitnahmen. Hier gibt es auch eine Vogeltränke und die Tokos werden mit Maisbrei gefüttert. Hier ließen sich auch die Goldbugpapageien blicken. Wir schauten noch eines der Zimmer an, einfach aber ok.





Wir hatten heute extra unsere festen Schuhe angezogen und liefen nun einen kleinen Weg hinab zu Marius Dioptas Mine. Es gab zwei Stollen in die man etwas reinlaufen kann. Überall haben wir Fledermäuse vorgefunden, in der einen Höhle waren sie an einem Kabel aufgereiht wie auf der Wäscheleine. Wir machten ein paar Fotos, kraxelten noch etwas herum auf der Suche nach den schönsten Steinen. Dann liefen wir zurück zum Auto und machten uns startklar für die kurze Strecke zur Khowarib Schlucht.
Camp Aussicht hat uns auf unserer Reise am Meisten überrascht. Wir hätten nicht gedacht dass es uns dort so gut gefällt :)























Es gab auch noch eine zweite, südliche, Zufahrt zum Camp. Die war deutlich einfacher zu fahren, aber unten an der Strasse ist leider kein Hinweisschild zum Camp :dry: Hier lagen sogar einige Elefantenknödel herum, deren Verursacher wir aber leider nicht gesehen haben. Nach ca. 20 km Fahrt erreichten wir den Joubert Pass der erst seit kurzem wieder geöffnet war. Der Unterschied zu 2010 ist schon deutlich.

Richtung Nord - Süd




Richtung Süd - Nord 2016


2010


Am Abzweig nach Sesfontein passierten wir eine Polizeikontrolle, der Beamte wollte aber nur Ralfs Führerschein sehen. Andere Fahrzeuge wurden dagegen schon etwas gründlicher kontrolliert. In der Khowarib Lodge ließen wir uns dann ein Rock Shandy und ein Schinken-Käse Sandwich mit Salat schmecken. Dabei unterhielten wir uns mit einem Ehepaar aus der Schweiz, das auch als Selbstfahrer unterwegs war.





Danach fuhren wir auf die Community Campsite. Dort waren keine Gäste aber auch kein Personal :huh: So suchten wir uns einfach den schönsten Platz aus, das war die Nr. 2 mit einem schönen Schattendach und sogar einem Häuschen mit Spüle :) Jeder Platz hat außerdem eine eigene Dusche und WC. Nicht zu vergessen, den schönen Ausblick hinunter auf den etwas wasserführenden Hoanib. Leider waren keine Elefanten da. Etwas später erschien dann doch jemand. Ralf musste mit einem Kugelschreiber für die Anmeldung und Zündhölzern für den Donkey aushelfen.









Immer noch blies ein starker Wind, hier aber wieder deutlich wärmer. Heute kochten wir mal wieder Nudeln, die dann mangels Schinken mit Wiener Würstchen, Zwiebeln und Eiern angebraten wurden, dazu gab es Salat. Ganz alleine blieben wir jedoch nicht, auf der anderen Seite fanden sich drei südafrikanische Autos ein. Wir genossen noch unser großes Feuer und gingen dann ins Bett um noch etwas lesen.

Morgen gehts dann durch die Khowarib Schlucht Richtung Etosha. Wir waren schon gespannt was uns erwartet :unsure:

Schöne Grüße

Panther
Letzte Änderung: 11 Jul 2016 09:16 von panther.
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12 Jul 2016 08:26 #437399
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Montag, 30.05.2016 Etosha Olifantsrus / 168 km

Letzte Nacht wurde ich immer wieder mal von dem heftigen Wind geweckt, er rüttelte heftig an unserem Zelt :unsure: Um kurz nach 8:00 Uhr waren wir startklar um die Khowarib Schlucht zu durchfahren. Wir waren gespannt, was uns da erwartete. Kurz nach dem Campingplatz mussten wir eine steile Abfahrt und ebenso wieder eine steile Auffahrt, noch dazu in einer leichten Kurve die nach rechts hing, bezwingen. Seit unserem speziellen Erlebnis habe ich bei so etwas sehr gemischte Gefühle :woohoo: Nach Begutachtung der Auffahrt schafften wir es dann aber problemlos.
Es ging einige Male durch den Fluss, aber nur einmal stand noch etwas Wasser drin, sonst gab es nur Tiefsand. Meist führte ein steiniger Weg am Ufer entlang oder kurz über freie Ebenen. Ab und an führte der Weg oder besser gesagt die Spur auch ins Nichts und wir kamen nicht weiter. Da half aber dann der Umweg durch das sandige Flussbett. Wir fanden ein fast zerfallenes Zebra und in der Nähe hatte es im Sand Spuren von einer Katze - irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man hier erst mal den Weg sondieren muss :unsure: Die Umgebung war aber wirklich toll, umrahmt von hohen Felsen und Bergen. Als wir die Schlucht hinter uns gelassen hatten, ging es weiter durch ein sandiges Flussbett - und das 40km. Unser Auto musste ganz schön gegen den tiefen Sand arbeiten. Immer wieder warfen wir einen Blick auf unser Navi, wie Kilometer um Kilometer abgeknabbert wurden :dry: Wir begegneten nur einer Giraffe, sonst nichts und niemandem.













Ein kleines Video von unserer Fahrt durch die Khowarib Schlucht

Endlich konnten wir das Flussbett wieder verlassen, kamen an ein paar Hütten vorbei und standen dann vor einem geschlossenen Tor. Wir hatten den Veterinärzaun Kamdesha erreicht. Auf den ersten Blick schien alles verlassen, aber dann kamen doch einige Personen angelaufen. Unvorstellbar für uns, dass dieser Weg häufig genutzt wird - ist er doch im absoluten Niemandsland :S Die Polizei und der Kontrolleur waren sehr freundlich, sie warfen einen Blick in den Kühlschrank und in das Innere des Campers. Wir hatten sowieso kein rotes Fleisch mehr dabei, Milch und Würste waren kein Thema. Der restliche Pfad bis zur geteerten C35 war nochmal ein echter Graus, vielleicht aber auch, weil wir für heute genug hatten von schrecklichen Straßen. Und dann endlich wieder Teer unter den Rädern. Was für eine Wohltat :)



Bis zum Galton Gate des Etosha Westteiles waren noch ca. 11 km zurückzulegen. Die Registrierung fand im Türmchen statt, aber die Eintrittsgebühr musste im Gebäude gegenüber entrichtet werden. Afrikanische Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Eine Polizistin wollte dann noch in das Wageninnere sehen und fragte ob wir Waffen oder tierische Produkte dabei hätten.







Bis nach Olifantsrus waren es noch ca. 65 km zu fahren. Dabei klapperten wir die Wasserlöcher Renostervlei, Jakkalswater und Okawao ab. Überall waren sehr viele Giraffen zu sehen, einmal sogar über 20 Stück. Viele Antilopen und sogar ein Spitzmaulnashorn konnten wir entdecken.

















Auf der Campsite angekommen, wurden wir von Kona freundlich begrüßt und herumgeführt. Hier ist es noch etwas intimer als auf den großen Plätzen im Park. Es gibt einen kleinen Kiosk, der aber nur Getränke hat - leider kein dunkles Savanna :( Aber Frühstück konnte man ordern.
Etwas zur Geschichte des Platzes erzählt ein kleines Museum. Vor über 30 Jahren wurde der Platz als Elefantenschlachtplatz genutzt, wovon heute noch der große Galgen übrig ist. Damals wurden hier über 500 Elefanten getötet und komplett verwertet. Aufgrund der großen Dürre suchten die Tiere hier nach Nahrung und Wasser und da die Natur hier nicht über genügend Ressourcen verfügte, beschloss man, sie zu töten.





Wir fanden dann ein nettes Plätzchen für uns und das Auto, richteten uns ein und gingen dann zuerst mal an das Wasserloch. Hier sitzt man schön überdacht und hat einen Blick von oben auf die Tiere.





Prompt kam auch gleich ein Elefantenbulle zum Trinken. Durch die erhöhte Position, bot sich ein ganz neuer Blickwinkel auf das Tier, das sich das Wasser einflößte, das es nur so gluckerte. Eigentlich bietet der Hide auch im Untergeschoss eine schöne Perspektive auf Augenhöhe. Aber die Fenster hat wohl seit Ewigkeiten keiner mehr geputzt :evil: Sehr schade.



















Zu Abend machten wir die letzten Käsegriller mit Püree und Salat. Dann gingen wir wieder zum Wasserloch - mittlerweile war es rot beleuchtet, was aber für das Fotografieren eher suboptimal war :evil: Die nächsten 1,5 Stunden waren wir hier ganz alleine und hatten das Glück, eine braune Hyäne zu sehen, zwei Stachelschweine und einen Springhasen. Über diese Ausbeute waren wir ganz glücklich :)







Morgen heißt es dann früh aufstehen. Wir gehen auf "Löwenjagd" :P

Schöne Grüße

Panther
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