10. November: Goodbye Tok Tokkie, hello Sossusvlei
In der Nacht habe ich wie ein Murmeltier geschlafen, möchte mich eigentlich nochmal umdrehen. Doch der Sonnenaufgang treibt mich aus den Federn. Er ist hier noch schöner als nach der ersten Nacht, weil der Blick weiter ist.
Heute geht es gemütlich zurück zum Farmhaus. Wir genießen die letzten Stunden in dieser einmaligen Umgebung.
Ich bin allerdings ganz schön schlapp und froh, dass der heutige Marsch vergleichsweise kurz ausfällt. Es ist schon wieder sehr früh sehr heiß und Sebastiaan sorgt für ausreichend Trinkpausen.
Dann heißt es: Farmhaus in Sicht.
Bei kalten Getränken und Snacks erholen wir uns ein wenig, lassen diese fantastischen Tage noch einmal Revue passieren. Dann trennen sich unsere Wege. Ich bin fast ein wenig traurig. Wie sehr dieses tolle Erlebnis uns doch zusammengeschweißt hat! Wir fahren alle Richtung Sossusvlei, sind aber in unterschiedlichen Unterkünften untergebracht. Keinen unserer Weggefährten treffen wir noch einmal wieder. Schade!
Die Strecke zur Sossus Dune Lodge ist landschaftlich eine Wucht und von der Entfernung her kaum der Rede wert, mittags sind wir da. Hier ist es noch heißer, falls das überhaupt möglich ist. Die Lodge gefällt uns gut, unser Zimmer ist groß, geradezu luxuriös und nah zum Pool gelegen, an dem wir den frühen Nachmittag verbringen werden. Auswahlkriterium Nummer eins war natürlich die Lage im Park, wir melden uns für die morgendliche Tour ins Deadvlei an. Dorthin haben wir es bei unserem ersten Aufenthalt 2012 nicht mehr geschafft, nachdem Thomas hohes Fieber bekommen hatte und krank geworden war.
Sossus Dune Lodge von oben.
Was meine aktuelle gesundheitliche Verfassung angeht, haben die Bakterien die Schlacht endgültig gewonnen. Ich kann noch nicht einmal mehr ungestraft etwas trinken - ein Unding bei gefühlt 45 Grad. Jetzt reicht's!
Ich fahre härtere Geschütze auf, greife zu den mitgebrachten Antibiotika, und an dieser Stelle können wir einen Strich unter die leidige Geschichte machen: Den Rest der Zeit verbringen wir beide ohne weitere Probleme.
Am Nachmittag fahren wir gemütlich auf der Teerstraße in Richtung Sossusvlei, lassen uns treiben und bleiben bis Sonnenuntergang.
Das Abendessen auf der großen Lodge-Terrasse ist nicht überragend, aber okay, es geht ein leichter Wind, der einen Hauch Kühlung verschafft. In unserem Chalet ist es dafür umso heißer, dazu haben wir mit einer Moskitoplage zu kämpfen, die sich uns nicht erklärt. Das Netz ist geschlossen und dicht, wo kommen die nur her? Erst am nächsten Abend lösen wir das Rätsel, diese erste Nacht aber bleibt kurz und unruhig, ganz anders als unter freiem Himmel. Das Aufstehen fällt dennoch leicht: Es wartet das nächste Highlight auf uns - schon wieder...