So, nach 32 Tagen bin ich nun wieder in der Stadt, in der es schneit. Zurück aus dem Land, in dem einige nicht mal an Schnee glauben.
Erstmal ein paar Eckdaten:
Route: Windhoek-Walvis Bay-Swakopmund-Otjiwarongo/Waterberg Plateau-Ongwediwa-Opuwo-Ruacana Wasserfälle und Kunene-Lüderitz-Oranje River-Aussenkehr-Keetmanshoop-Windhoek.
Zu dritt haben wir eine Distanz von 5000 km geschafft, davon 4500 per Anhalter.
Meine Reisepartner Anna und Anton mit entsprechendem Straßenzeichen:
Trampen funktioniert in Namibia besser als in jedem anderen Land. Ich meine damit, dass dort, wo Autos fahren, man auch mitgenommen wird. Unser Wartezeitrekord beträgt 105 Minuten, max. Distanz/Tag waren ca. 1000 km (von Opuwo bis 20 km vor Mariental). Einmal mussten wir 18 km zu Fuß laufen (von Waterberg Plateau zur Hauptstraße), da am Abend keine Autos in die Richtung fuhren. Wir waren bis auf die Strecke von Oranje River bis Windhoek immer zu dritt unterwegs und haben uns nicht geteilt. Womit die Forumteilnehmer allerdings Recht hatten: die Touristen nehmen einen nicht mit. Wir wurden jedenfalls nur einmal von einem europäischen Touristen (aus der Schweiz) mitgenommen, die restlichen Fahrer waren Einheimische - weiß oder schwarz. Die Schwarzen neigten oft dazu, sich als Möchtegelder (russisch: dengopros) zu entpuppen, ließen sich aber manchmal mithilfe unseres Reisezertifikats zu kürzeren Lifts überreden.
Finanzielles: Meine Ausgaben in Namibia beliefen sich auf ca. 250 Dollar, einschließlich 13 Hotelübernachtungen (in Walvis Bay und Lüderitz, 130 und 150 N$/p.P. im Doppelzimmer), Lebensmittel, Sonnencreme und Straßenatlas für ganz Afrika, den ich am letzten Tag in Windhoek gekauft habe. Sonst haben wir 14 Mal bei Couchsurfern bzw. Peace Corps-Volonteuren übernachtet und dreimal im Zelt (Kunene, kurz vor Mariental, Oranje River).
Während unserer Reise hatten wir keinerlei Konflikte mit Dritten - weder mit Tieren noch mit Menschen, nur manchmal miteineinander
Nationalparkbesuche abgesehen von Waterberg haben wir uns gespart. Unsere letzten Couchsurfer aus Windhoek haben uns am letzten Tag zu einem Game Drive mitgenommen, war interessant, man kommt sich aber dann trotzdem wie in einem Zoo vor. Unterwegs am Straßenrand und bei unseren Spaziergängen haben wir folgende Tiere gesehen:
diverse Antilopen: Oryx, Kudu, Springbock
Schakale
Südafrikanische Füchse
Damanen
Steppenpaviane
Seerobben (in Walvis Bay)
Vögel: Lärmvogel, Strauss, Flamingo, Pelikan, Kamarane
Echsen: Agama, Chamäleon (hat allerdings nur Anna gesehen).
sowie diverse Insekten
Unsere Highlights waren:
- Reise zu Pelican Point in Walvis Bay (Seerobben!)
- die Stadt Opuwo mit Himbas und Hereros (wo sonst sieht man heutzutage, wie eine Frau oben ohne im Supermarkt an der Kasse zahlt???)
- der Weg nach Lüderitz mit außerirdischen, sich abwechselnden Landschaften und auch Lüderitz selbst
- Camping am Oranje River (wir haben einen wunderbaren Platz zum Zelten am Damm gefunden; entlang des Flusses haben wir verschiedene Antilopen beobachtet).
Die meisten Fotos habe ich noch nicht bearbeitet, bitte daher für ein richtiges Reisebericht um etwas Geduld.