THEMA: Kompakt-Reisebericht, Februar 2016
13 Mär 2016 10:55 #423324
  • Kokomiko
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  • Kokomiko am 13 Mär 2016 10:55
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Kurzreisebericht, 7.2.-2.3.16

Liebe Fomis,
es folgt ein kompakter Bericht mit ganz persönlichen Eindrücken. Es ist kein Fotobericht und auch keine Schilderung der verschiedenen Essen, aber vielleicht hilft er trotzdem dem einen oder anderen.

Es ist unsere fünfte Namibiareise, diesmal mit erwachsenem Sohn und dessen Freundin, wobei die Senioren zumeist in Betten schliefen und die Junioren campten. Daraufhin wurden auch die meisten Unterkünfte ausgewählt.

Zum Ablauf:

Windhoek, Tamboti Guesthouse
Alles okay für den Preis. Sogar der Supermarkt „um die Ecke“ war gut sortiert. Dann die Bwana Stadtrundfahrt: Aufgrund unserer bevorzugten Reisezeit in der Nebensaison hatten wir noch nie das Vergnügen mit Carsten Möhle. Seine Vertreter waren aber ebenfalls sehr kompetent und sachkundig. Interessant, wie sich die Touren unterscheiden, wenn es unterschiedliche Führer sind. Diesmal war es Wotan, vor drei Jahren Tobias. Jeder hatte andere Schwerpunkte und spezielle Kenntnisse und Informationen. Fazit für uns: Auch Wiederholungen lohnen sich.

3 Tage Ababis
Wir sind keine Reisehektiker und bleiben meistens 2, manchmal 3, Tage am gleichen Ort. Die Junioren waren vom Campingplatz begeistert. Nur 3 Plätze, sehr gute zentrale Infrastruktur. Auch Campinggäste dürfen den Pool nutzen.
Natürlich eine Tagesausflug zum Sossousvlei. Darüber haben wir sicher nichts Neues mehr zu berichten. Unser Highlight war der Offroad-Kurs durch Uwe. Man lernt: Die Grenze liegt im Kopf und seltener am Auto. Sehr lohnend! Die Tipps haben uns auch einmal etwas aus der Patsche geholfen (Im Sand festgefahren).



1 Tag Gobabeb
Anfahrt über Mirabib. Gemeinsame Unterbringung in einer „Villa“. Die hat drei Schlafzimmer, Esszimmer, Wohnzimmer, Küche, 2 getrennte Bäder, einen Innenhof, Veranda, gut ausgestattete Küche usw.. Alles, was man auch für einen längeren Aufenthalt braucht. Alles sehr komfortabel im 60er Jahre-Stil. Früher residierten dort die etwas privilegierteren Forscher. Eine echte Empfehlung!
Schade, dass wir nur einen Tag dort waren, das Angebot an Aktivitäten (Vorstellung der Forschungsstation, Nature-Walk, Besuch des nahegelegenen Topnaar-Dorfes) hätte durchaus auch zwei Tage vertragen.





2 Tage Sophia Dale, Swakopmund
Gut, dass Tommy „fully booked“ war. So konnten wir der Empfehlung von Sophia Dale folgen und mit Marius eine Little Five-Individualtour mit Abholung machen. Das ging übrigens auch nachmittags. Marius war unter anderem als Fachmann verpflichtet worden, die Filmcrew von Mad Max zu überwachen und dafür zu sorgen, dass alles wieder einigermaßen in Ordnung gebracht wurde. Kleiner Gag: Beim Dünendrive stecken geblieben. Auch dabei lernt man einiges.





2 Tage Wüstenquell
Mit Anfahrt über den Welwitschiadrive. Die Guestfarm ist alle Empfehlungen wert! Für Besucher, die Einsamkeit mit allen Komfort lieben, ist das neue Zebrahouse eine echte Empfehlung. Dank eines Langzeitgastes gab es auch sehr interessante Hintergrundinfos über die Auseinandersetzungen zu Beginn des 1. Weltkrieges, die teilweise auf dem Gelände der Farm stattfanden. Die Junioren hatten eine sehr interessante, aber auch in der Hitze anstrengende, Wanderung. Zum Abendessen Besuch der Stachelschweine und eines Kap Fuchses. Wir wären gerne auch drei Tage geblieben.



1 Tag Mowani Campground
War ganz okay als Zwischenstation. Leider hatten wir morgens kein Wasser. Das Damaradorf ist den Besuch wert. Wir hatten Fotos von unserem Besuch vor drei Jahren dabei, aus denen dann Aquarelle entstanden sind. Das war der Kick! Viele wollten individuell fotografiert werden und baten um die Dateien, falls daraus wieder Bilder entstehen. So wurde es ein ganz herzlicher Besuch, der sich doch etwas von den normalen Führungen abhob.





Übrigens: Der Supermarkt in Uis war toll sortiert und hatte auch frische Waren im Überfluss im Angebot.

2 Tage Palmwag
Die Campsite ist jetzt nicht so der Brüller, die Zimmer sind okay. Service ist sehr freundlich. Wir sind in der Concession Area nicht selbst gefahren, sondern haben die Drives mitgemacht. Nur wir vier, Nebensaison sei wieder mal Dank. Die Fahrzeuge der Lodge packen das Gelände einfach besser als unser Hilux. Der Basalt dort kann ein echter Reifenkiller sein. Die Landschaft war die Sensation: roter Basalt, grüne, frische Gräser, blauer Himmel.


Auf der Fahrt weiter nach Norden wurde die Landschaft immer noch grüner. Kurz vor Sesfontein (kurzer Abstecher) gab es ein mobiles Hererodorf, die mit ihren Bakkies und Anhängern voll mit Rindern dem Regen gefolgt waren. Haben wir so auch noch nie gesehen. Manchmal war man an das Allgäu erinnert. Grüne Flächen, übersäht mit gelben Blumen. Aber auch erkennbare Straßenschäden durch den im Januar einige Tage fließenden Hoanib und dessen Nebenläufe. Aber die Grader waren schon im Einsatz.



3 Tage Khowarib
Die absolute positive Überraschung. Sehr freundliches Personal, tolle Unterbringung, gutes Essen, tolle Aktivitäten! Teilweise die gleichen Aktivitäten wie Palmwag (Rhinotracking), aber günstiger und in kleineren Gruppen.
Die Campsite auf einer Terrasse über dem (immer laufenden Rivier) ist ein Traum. Die Flächen „oben“ sind weniger attraktiv. Kleiner Nachteil: Frösche. Unterhalb des Campingplatzes ein „Pool“ mit Wasserschildkröten. Sehr empfehlenswert: der Naturewalk. Einmal von der Lodge bis zur Quelle und dann von der Lodge bis zur Versickerung. Zum Himbadorf wäre es nur eine halbe Stunde Fahrt. Einer der Guides von Khowarib kommt von dort.



Wir haben die Elefantentour gebucht, die in der Concession Area stattfand, da der Hoanib nach dem starken Regen im Januar noch unpassierbar war. Leider alles knapp verfehlt, nur frische Spuren von Elefanten und Rhinos gefunden, nicht aber die Tiere selbst. Hat sich aber trotzdem gelohnt, auch weil das Fahrzeug von Khowarib-Safaris etwas abseits der offiziellen Routen fahren durfte. Allein schon der Kawaxabpass war den (Tages-)Ausflug wert. Den hätte unser Auto nicht gepackt. Kleines Detail: In der Lodge wurde man wieder mit Drinks und kühlen und feuchten Tüchern begrüßt. Für diese Lodge und den angeschlossenen Safariveranstalter werbe ich gern!

1 Tag Grootberg bzw. Hoada-Camping
Für uns nur eine Zwischenstation ohne Aktivitäten. Dafür vom Pool aus Elefanten mit dem Fernglas beobachtet. Der absolute Tipp für Camper ist aber Hoada. Die Junioren waren begeistert. Wir hatten vorher gelesen, dass die Sauberkeit des Pools bemängelt wurde. Leute, das ist ein Naturpool! Einfach den dort liegenden Käscher nehmen, die Fliegen abfischen und am Rand platzieren. Dann in den Pool legen und den Agamen und Vögeln beim Festmahl aus nächster Nähe zusehen!





2 Tage Okaukuejo, 1 Tag Halali
Same procedure as every year. Abends die Rhinos in Okaukuejo, tendenziell weniger Tiere aber eigentlich hat nichts gefehlt (Elefanten, Löwen, Hyänen). Das Land war GRÜN! Mit einer Überfülle an Blüten. Wir haben es genossen, das Land auch einmal so zu erleben! Die Highlights diesmal: Tierkinder ohne Ende (Gnus, Zebras, Springböcke, Impalas, Warzenschweine). In Okaukuejo herrschen abends und nachts ja bekanntlich die Schakale, in Halali die Honigdachse! So nahe habe ich die noch nie gesehen. Und die gelten ja als furchtlos. Wir hatten jedenfalls Respekt.







2 Tage Onguma (Bush Camp)
Die positiven Berichte über Onguma trügen nicht! Die Rondavels sind klasse und auch die Campsite ist absolut empfehlenswert. Das Wasserloch bei Pool und Lapa war stark frequentiert. Ich habe noch nie so viel Kudus auf einem Haufen gesehen (über 20). Die Impalas sind Stammgäste. Nightdrive leider ohne nachtaktive Tiere, dafür aber mit einem schönen schlafenden Mähnenlöwen. Schon wieder eine Empfehlung.



2 Tage Okonjima
Insgesamt schon eine tolle Einrichtung, wobei der „Saal“ in Bush Camp akustisch einer Bahnhofshalle glich. Aber alles perfekt organisiert, wobei die Ersteinführung fast schon zu viel des Guten war. Zuviel Infos auf einen Schlag.
Wir haben den Africat-Drive und ein Wild Dog-Tracking gemacht. Beides sehr empfehlenswert. Alle vier wilden Hunde gefunden und auch zwei Leoparden und eine braune Hyäne. Die Guides sind sehr bemüht, das Fahrzeug optimal für die Fotografen zu platzieren. Die Drives sind ihr Geld wert!



Die Junioren haben zwei der drei angebotenen self-guided-walking trails (Dik Dik- und Tschakma-Trail) gemacht. Man kommt dabei den Tieren sehr nahe! Manchmal waren beide, Mensch und Tier, überrascht. Hier gilt unsere Empfehlung wieder eher der Campsite. Im nahe gelegenen Day Visitors Center kann man sich übrigens gut und günstig verpflegen lassen. Mir gefällt die Lapa dort besser als der Saal der Lodge.

Kleiner Tipp am Rande: Wir können die App maps.me für das iPhone empfehlen. Die Karte für Namibia ist natürlich nicht auf dem Niveau von t4a, dafür aber kostenlos und bietet sogar eine Navigationsfunktion, die wir aber nur in Windhoek genutzt haben. Für uns in Kombi mit der t4a Papierkarte absolut ausreichend. Sogar auf den Hikes in Okonjima oder in der Palmwag Concession Area wusste man immer, wo man war. Keine mobilen Daten! Nur GPS, erstaunlich präzise.

Fragen beantworte ich gerne.

Gruß

Wolfgang
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13 Mär 2016 11:57 #423333
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  • Butterblume am 13 Mär 2016 11:57
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Hallo Wolfgang,

in der Kürze liegt die Würze! :woohoo:
Deinen informativen Bericht schätze ich sehr. Habe mir ein, zwei Ideen notiert, die eingebaut werden, falls es uns mal wieder nach Namibia verschlägt.

Hinsichtlich einiger anderer Destinationen teile ich deine Einschätzung aus eigener Erfahrung. Vielen Dank für das Auffrischen der Memories und die schönen Fotos.

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
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13 Mär 2016 13:04 #423346
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  • Gerd1942 am 13 Mär 2016 13:04
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Danke Wolfgang,

das ist auch meine Art, Reiseberichte zu schreiben. Kurz, knapp und manchmal ein bisschen Phantasie. Ich kenne alle von Dir geschilderten Destinationen und war über die eine oder andere gute Beurteilung überrascht. Aber das ist halt so - mal haben die Leute einen guten, mal einen schlechten Tag.

Liebe Grüße
Gerd
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13 Mär 2016 13:44 #423351
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  • Gromi am 13 Mär 2016 13:44
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Danke Wolfgang
für deinen äusserst informativen Kurzundbündigbericht. :cheer: Habe mir diesen schon als Spicker notiert.
Frage: wie war eure Meinung zu Wetter und Temperaturen? :pinch: auf den Bilder sieht alles sehr blau aus :unsure:
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13 Mär 2016 13:54 #423354
  • Hanne
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  • Hanne am 13 Mär 2016 13:54
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hallo Wolfang,

danke für die Informationen , Eindrücke und Beurteilungen, fand das sehr hilfrich.
Einen schönen Sonntag wünscht
Hanne
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13 Mär 2016 14:00 #423355
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  • Armin am 13 Mär 2016 14:00
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Hallo Wolfgang,

vielen Dank für den kurz und bündigen Reisebericht. Wie habt ihr eigentlich Gobabeb gebucht?

Viele Grüße
Armin
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