19.12.2015 – Fahrt zum Desert Camp – 333km
Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir unsere Sachen soweit zusammen und machten uns vor der Abreise auf zum Fruit & Veg und anschließend zum Superspar. Da wir uns während der kommenden Tage nur zwei Mal selber verpflegen mussten, benötigten wir neben den Basics und Getränken nicht allzu viel...
Die Auswahl in beiden Supermärkten war phänomenal und wir bekamen alles ohne Probleme und konnten den Einkaufszettel komplett abhaken. Unsere Kühlbox wurde das erste Mal in Betrieb genommen und beladen.
Zurück im Namib Guesthouse checkten wir aus, zahlten unsere Rechnung und auf ging es über die B2 und dann weiter über die C14 Richtung Süden.
Das Wetter war an diesem Tag wieder total diesig und ziemlich ungemütlich und machte uns den Abschied aus Swakop leicht…
Kurz vor Walvis Bay gab‘ es wieder eine „Straßensperre“ und wir bekamen weiteres Infomaterial zu "sicherem Fahren während der Weihnachtszeit". Zumindest hatten wir auf unserer Fahrbahn nicht so eine lange Autoschlange, wie auf der Gegenseite…
Auf der C14 änderte sich das erste Mal in diesem Urlaub der Straßenbelag…
Am Vogelfederberg legten wir einen kurzen Stopp ein und ich besuchte die Toilette – nicht wirklich empfehlenswert!
Der Himmel war mittlerweile fast wolkenlos und die Temperaturen merklich angestiegen.
Immer wieder gab es hohe Kuppen auf der Strecke, doch der Weg war ja breit genug und aufgrund der Trockenheit sah‘ man die Staubwolken entgegenkommender Fahrzeuge schon von weitem.
Die Trockenheit war erschreckend, die Weite jedoch beeindruckend. In der Ferne sahen wir Bewegungen – unsere ersten Zebras in diesem Urlaub! Leider waren sie zu weit weg, um sie bei der flirrenden Hitze wirklich erkennbar aufs Foto zu bekommen… Wie ist ein Überleben hier überhaupt möglich?!
Wir machten einen Fahrerwechsel und ich durfte das Steuer übernehmen. Kurz darauf verpassten wir unseren ersten Oryx, der dekorativ unter einem Baum stand. Natürlich sollten wir noch sehr, sehr viele davon sehen – aber den ersten haben wir nun mal nicht fotografiert…
Zugegebenermaßen war meine Fahrtstrecke deutlich spannender, da nach endlosem Geradeausfahren nun der Teil durch den Kuiseb Canyon anstand. Dies hatte zur Folge, dass ich freudig hoch, runter, rechts und links durch die Kurven gefahren bin. Die Landschaft war wunderschön!
Mein Beifahrer konzentrierte sich jedoch immer mehr auf die Straße und ich als Fahrer auf die Ausschicht - aufgrund dessen stand kurze Zeit später wieder ein Fahrerwechsel an.
Die Landschaft veränderte sich, nach dem Canyon blieb es hügeliger und man sah richtig, wie sich die Gesteinsschichten vor langer Zeit aufgeschichtet hatten.
Die Pferde, die wir am Wegesrand trafen, sahen leider sehr mitgenommen aus…
Die Landschaft war faszinierend und wunderschön und bald überquerten wir den südlichen Wendekreis.
Eine kleine Farm am Wegesrand, in farbenfroher Aufmachung und schattensuchenden Rindern.
In Solitaire legten wir einen kurzen Stopp ein. Während Markus den Wagen betankte, lief ich über das Gelände und fotografierte die Autowracks und beobachtete ein paar Erdhörnchen.
Nachdem das Grab von Moose McGregor so präsent dort zu sehen war, kamen wir natürlich auch um den obligatorischen Apfelkuchen nicht herum.
Es war nicht viel los an diesem Tag und wir genossen den ruhigen Schattenplatz und beobachteten einige Vögel, die wiederum auf Kuchenkrümel spekulierten.
African red-eyed bulbul
Die angegebenen Regenmengen im Jahr 2015 betrübten uns… Sie lagen noch weit unter dem Wert von 2014 und es war fast Ende Dezember...
Ich hoffe, dass die Regenfälle in den letzten Wochen mittlerweile auch diese Region erreicht haben!
Von Solitaire aus, ging es weiter auf der C19, die letzten 80 km standen an…
Gegen 16:00h trafen wir am Desert Camp ein. Markus hatte bei der Buchung bereits das Zelt Nr. 201 reserviert, da es ganz am Ende liegt und wir somit nur links Nachbarn hatten – abgesehen von dem Webervogelbaum zu unsere rechten Seite…
Die junge Dame an der Rezeption überreichte uns den Schlüssel und wir liehen zudem eine Kiste mit Geschirr, Besteck etc. für 300 N$ (bekommt man bei vollständiger Abgabe wieder) und bezogen unser Quartier für die nächsten 2 Nächte.
Unser „Zelt“ gefiel uns auf Anhieb ausgesprochen gut! Auf der Terrasse gibt es eine Art Reißverschlußschrank, dahinter versteckt sich eine Küchenzeile mit Kühlschrank, Wasserkocher etc. Das Schlafzimmer ist recht geräumig und sauber, durch die Netzfenster zu allen Seiten, kann man ordentlich Durchzug machen – allerdings legte sich bei uns der Wind am Abend, so dass zuerst doch recht warm war… Von der Terrasse hat man einen traumhaften Ausblick und wir fühlten uns direkt richtig wohl!
Aufgrund der vielen Webervögel aus der Nachbarschaft und der Trockenheit ringsum, übte ich mich im Vogeltränkenbau... Zuerst versuchte ich es mit der „natürlichen“ Variante und habe etwas Wasser in eine Baummulde gekippt. Gefreut hat sich hier wohl nur der Baum – meine Tränke wurde nicht eines Blickes gewürdigt.
Also habe ich es dann doch mit der künstlichen Vogeltränke versucht. Was soll ich sagen?! Dieses Bild entstand genau im richtigen Augenblick, da sich ansonsten kein einziger Webervogel dafür interessierte…
Dabei hüpften sie vorher in Scharen vor unserer Terasse rum! Na, wer nicht will…
Da sich die Vögelchen nicht für’s Wasser interessierten, machten wir uns auf den Weg zum Pool. Dieser war zwar recht warm, aber trotzdem war es angenehm, bei dieser Hitze mal mit dem Kopf unter Wasser zu kommen.
Am Pool gibt’s eine kleine Bar und zudem W-Lan, nicht sehr schnell, aber um ein paar Lebenszeichen nach Hause zu senden reichte es allemal.
Blick von der Terrasse:
Am frühen Abend machten wir unser erstes Braai, mit Beef und Boerewors, in diesem Urlaub. Danach genossen wir den Abend und die Ruhe. Ein Springbock zog vor unserer Terrasse vorbei (ich hoffe, ihr entdeckt ihn auch).
Ein weiterer Tag ging zu Ende und wir gingen glücklich und mal wieder zeitig ins Bett…
Gute Nacht,
Nadja