Hallo Wolfgang, Ruth, Uwe, Zapea und Pascalinah,
freut mich, dass ihr mit an Bord gehüpft seid!
In der Tat hatten wir uns ein sportliches Programm vorgenommen. Klar, uns erwartete kein Erholungsprogramm aber wer sagt uns vorher, ob wir uns vom Afrika-Virus anstecken werden oder nicht? Da wir nunmal mit unseren 50+ nicht mehr die jüngsten sind (hüstel, hüstel), wollten wir von dieser Reise so viel Eindrücke wie möglich mitnehmen, denn wer sagt uns, ob wir nochmal wiederkommen? Falls der Virus dann doch zuschlägt (um es vorweg zu nehmen, das hat er!), wissen wir wenigstens, welche Ziele wir beim nächsten mal intensiver bereisen wollen und welche Ziele wir auslassen können.
So, es geht los - bitte anschnallen und das Rauchen einstellen:
Die Anreise
Bei den Flügen ist es ja so eine Sache. Beim Preisvergleich stellte sich heraus, dass ein Flug über Katar 600 Euro billiger war, als der Direktflug nach Windhuk. Wir entschieden uns also für die Variante München-Doha-Kapstadt-Windhuk-Johannesburg-München.
10.09. / 11.09.
Nachdem ich gestern keine Lust mehr hatte die Kameraausrüstung für die Reise fertig zu machen, musste ich heute morgen alles packen. Oh man, da kommt ganz schön was zusammen. Warum muss eine Fotoausrüstung auch nur so schwer sein. Wenn die mein Handgepäck wiegen wird es mal richtig teuer. So, jetzt noch schnell geduscht, dann kann es losgehen. Auf der A8 Richtung München reiht sich eine Baustelle an die andere. Trotzdem kommen wir recht zügig durch und haben am Flughafen angekommen noch genügend Zeit zum Einchecken. Die brauchen wir auch, denn wir stehen eine geschlagene Stunde in der Schlange. Das Handgepäck wird nicht gewogen, gut so! Wir gehen zum Gate und werden bei der Kontrolle genau gefilzt. Zuerst wird von meinem Fotoequipment ein Abstrich gemacht - Sprengstoffschnelltest! Dann möchte der Beamte durch beide Kameras und mehrere Objektive durchschauen. Könnten ja Attrappen sein! Einerseits ganz schön nervig, aber andererseits dient es auch unserer Sicherheit. Also lasse ich es über mich ergehen und bin froh, als wir endlich zum Gate gehen dürfen. Jetzt müssen wir nur noch durch das Boarding kommen, dann wäre die erste Etappe gemeistert. Von meinem Hangepäck nimmt keiner Notiz. So bleibt einzigst auf dem Flug nach Doha zu erwähnen, dass die Sitzreihen sehr eng bestuhlt waren und der Flug gespickt mit heftigen Turbulenzen war.
Oh man, sowas kann auch nur mir passieren. Wir steigen in den Flieger nach Kapstadt ein. An unserer Sitzreihe angekommen, versuche ich mit Schwung den schweren Fotorucksack in die Ablage zu schwingen, soll ja keiner merken, dass mein Handgepäck über 30kg schwer ist). Das war dann aber ein wenig zu viel Schwung - ich stoße mit dem Hinterkopf gegen den offenen Ablagedeckel hinter mir. Im Bruchteil einer Sekunde knallt der Kopf wieder nach vorne. Dabei ramme ich mir die Nase in den Fotorucksack. Super - ich schmecke Blut. Gebrochen scheint nichts zu sein, aber dann wäre die Nase vielleicht endlich wieder gerade.... (Anmerkung: Nach 30 Jahren Handball ist bei mir nicht mehr wirklich alles heile) Naja, ich nehme meinen Sitzplatz am Fenster ein. Auch hier sind die Sitzreihen wieder total eng bestuhlt. Keine Ahnung, wie ich das über neun Stunden mit meinem kaputten Knie aushalten soll. Um das alles noch zu toppen, fährt mein Vordermann seinen Sitz zurück - super!
Wir sind pünktlich in Kapstadt angekommen. Obwohl wir unser Gepäck direkt nach Windhoek durchgecheckt haben, landeten unsere Koffer auf dem Gepäckband. Gottseidank hatte ich von ähnlichen Erlebnissen bereits hier im Forum gelesen und war gewarnt. Das wäre ja lustig geworden, wenn wir am Airport Windhoek ohne Koffer angekommen wären.
Wir schnappen also unser ganzes Hab und Gut und verladen es auf einen Kofferkuli. Ich frage noch schnell jemanden nach dem Weg zum Schalter von Southafrican Airlines um dort erneut einzuchecken. Laut den Anweisungen sollten wir mit einem Aufzug in den zweiten Stock fahren. Logischerweise erwischten wir den falschen Aufzug und standen plötzlich mit unserem Wagen vor den Flughafenbüros. Um das noch zu toppen, fuhr ich mit dem Kuli auf meinen Fuß. Suuuuuper - Nase gebrochen, Fuß gebrochen und die Reise noch nicht einmal richtig gestartet. Wenn das so weitergeht, kann ich bald auch ein Buch schreiben: Hummeldumm für Individualreisende. Damit könnte ich echt reich werden....
So, die Koffer sind wieder eingecheckt. Jetzt haben wir noch drei Stunden Zeit bis der Flieger geht. Wir bummeln also noch ein wenig auf dem Flughafen und gehen dann ans Gate. Als der Flug aufgerufen wird, finden sich gerade einmal 30 Personen ein. Erfahrungen aus früheren Reisen zeigten uns, dass meistens dann das Flugzeug einer Streichholzschachtel gleich kommt. Katrins Mine beginnt sich zu verfinstern. Wir fahren mit dem Bus los und rätseln schon, zu welchem Flieger uns der Fahrer bringen wird. Zielsicher steuert er den kleinsten Flieger weit und breit an. Katrins Laune sinkt ins unermessliche...