THEMA: allen Ernstens! in acht Wochen durch ZA, BW, NA
31 Jan 2016 15:11 #417250
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  • Gromi am 31 Jan 2016 15:11
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hallo Barbara, danke :) und herzlich willkommen im Forum :laugh: und auch im Club der AHVler ;)
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01 Feb 2016 20:07 #417472
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  • loeffel am 01 Feb 2016 20:07
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Hallo Gromi,

aufgrund unserer längeren Forenabstinenz hätten wir ja beihnahe deinen tollen Reisebericht verpasst :woohoo:
Toll, dass ihr diese "Ü-70-Tour" machen konntet und euren Spaß dabei so umwerfend mit uns teilt.

So einiges im Caprivi haben wir auch wiedererkannt.

Und ein Single Malt als Sundowner geht immer, nicht nur im südlichen Afrika ;)
LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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02 Feb 2016 10:33 #417551
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  • Gromi am 31 Jan 2016 15:11
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liebe Löffels, danke für die Blumen :) , dabei müssen wir danken, denn wir hatten so einiges von eurer Achträdertour (heimlich) abgeguckt :blink: Wenn Zögerlichkeiten bei unseren Machbarkeitsstudien auftraten :ohmy: , hatten die Löffels immer eine Vorbildfunktion :)
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02 Feb 2016 13:29 #417570
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Das ehrt uns natürlich sehr, dass unsere Touren sogar schon Vorbildfunktion haben :woohoo:
Aber ganz ehrlich - Eure Tour hätten wir nicht mal ansatzweise gewagt :) .
LG Stefan

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10 Feb 2016 13:07 #418696
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Schubs.....
Gruß
F.
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15 Feb 2016 11:20 #419388
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26. -27. September Düsternbrook
Wenn wir unsere Reise in Etappen definieren wollten, so wären wir jetzt an einer neuen angelangt.
Bis und mit Etosha durften wir eine faszinierende Tierwelt in beeindruckender Vielfalt und in ursprünglichen Landschaften erleben. Wir sind den Tieren sehr nahe gekommen (oder umgekehrt).
Zugegeben, wir hatten vielleicht nicht die aussergewöhnlichsten oder spektakulärsten Sichtungen, doch das, was wir sehen und erleben durften, hat uns in jeder Hinsicht tief beeindruckt.
Die Fahrt Richtung Düsternbrook auf der C38 ging wie immer schön geradeaus



In Outjo holten wir unser aufgeschobenes Frühstück in aller Gemütlichkeit im "Farmhouse Café" nach. Anschliessend füllten wir Gemsbok an der nächst gelegenen Tankstelle auf, hatten aber nicht bemerkt, dass diese kein Plastikgeld nahmen. Bares hatten wir auch nicht mehr. Die nette gutgläubige Tankwartin erlaubte uns aber zur nächsten Bank zu fahren um das benötigte zu holen. Als "Sicherheit" notierte sie sich unsere Autonummer!
Auf der Standard Bank waren wir natürlich nicht die Einzigen. Wir stellten uns in die Reihe der Geduldigen.
Das dauerte.
Ernst in seiner pflichtbewussten und rechtschaffenen Art produzierte langsam Angstschweiss und sah uns schon als Zechpreller abgeführt.
Als wir dann endlich zum Schalter gerufen wurden, war bereits mehr als eine halbe Stunde vergangen und wir wussten aus einschlägigen Bankerfahrungen, es wird weiter dauern.
Ihr kennt ja sicher das afrikanische Bankschalterprozetere. Ich erkläre es mal schnell für diejenigen, welche noch unwissend sind.
Nach dem gegenseitigen versichern, dass mit der Gesundheit alles bestens ist und ihrer Frage, ob sie etwas für uns tun könnte, trugen wir unser Anliegen, für 200 US$ Namibiadollar kaufen zu wollen, vor.
Sie fragte nach unserer staatsbürgerlichen Zugehörigkeit, bat um einen Reisepass und verschwand damit in die hinteren Räumlichkeiten.
Und das dauerte.
Freundlich lächelnd kam sie zurück und beschäftigte sich mit ihrem Computer, d.h. sie starrte angestrengt auf dessen Bildschirm, drückte hin und wieder eine Taste und blickte uns zwischendurch freundlich lächelnd an.
Und das dauerte.
Dann endlich wandte sie sich dem Drucker zu. Nach einer ergebnislosen Wartezeit entschuldigte sie sich und verschwand wieder nach hinten.
Und das dauerte.
Sie kam mit einem Stapel Kopierpapier zurück. Der Drucker spuckte dann zwei Seiten aus und wir freuten uns.
Sie schob diese zu uns durch, mit der Bitte diese zu prüfen und zu unterschreiben. Es war die Bestätigung des Tagesnotenkurses. Mit unserer Bestätigung verschwand sie wieder in die hinteren Räume.
Und das dauerte.
Ernst schaute verstohlen auf die Uhr und wir wechselten das Standbein.
Zurückgekehrt hypnotisierte sie wieder den PC, druckte wieder Papiere aus und reichte sie uns zur Prüfung und Unterschrift.
Und -heureka! Es waren die Umtauschquittungen. Wir unterschrieben, sie stempelte noch unser Exemplar, fragte nach der gewünschten Anzahl und Grösse der Scheine und wandte sich der Geldschublade zu.
Und das dauerte.
Schliesslich zählte sie uns die 2643.12 NA$ (wir hatten relativ kleine Noten gewünscht) akribisch umständlich vor und schob uns das Geld mit der Quittung und dem Reisepass durch, wünschte uns freundlich lächelnd noch einen schönen Tag und gute Reise.
Aber das müssen wir sagen, so lange freundlich und zuvorkommend sind wir noch nie an einem Schweizer Schalter bedient worden.
Wir hetzten mit schlechtem Gewissen zur Tankstelle zurück. Dort trafen wir auf einen etwas gelangweilt herumstehenden jungen Mann, welcher von unserer Sache nichts wusste. Er ging auf Suche nach der freundlichen Tankwartin.
Und das dauerte.
Diese musste dann erst einmal nach der Quittung suchen, fand sie aber nicht. Wir wussten aber wie viel wir schuldig waren und gaben ihr das Geld nebst einem "Verzugszins" und sie strahlte voller Zufriedenheit.
Danach fuhren wir weiter



immer gerade aus.
Diese spielten am Wegesrand "hol's der Geier"



und warteten auf die nächsten Verkehrsopfer.
Kurz vor Otjowarongo entdeckten wir noch eine Rarität für alle angefressenen Eisenbahnnostalgiker.





In einem etwas minimalistisch ausgestatteten Superspar kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und bestraften uns am Imbisstand mit einer merkwürdig aussehenden Teigtasche, welche auch so schmeckte.
Weiter ging es dann auf der B1. Die Landschaft wurde bergiger und buschiger.





Nach Okahandja ging es dann nach rechts über eine Gravelroad
durch eine grossartige Hügellandschaft mit viel Baumbestand.





Wir erreichten Düsternbrook um halb Vier.



Es entpuppte sich als ein sehr gut erhaltenes historisches Farmhaus mit schönen Nebengebäuden, etwas erhöht gelegen am Ufer des immer noch Wasser führenden Dobra.









Wir hatten für eine Nacht auf der CS reserviert und auch schon angezahlt und meldeten uns gleich noch für das Dinner und zum Frühstück an.
Es waren gerade zwei Safariwagen für die Fütterungstour zu den Katzen am abfahren und wir konnten noch mit hineinspringen. Die Tour heisst "Cats unlimited" und da wir von Geparden- und Leopardensichtungen bisher ausgenommen waren, freuten wir uns diese endlich mal in natura zu erleben.
Unser Guide fuhr in ein eingezäuntes Gelände hinein. Dort raste er auf alpinen Fahrwegen mit unangepasster Geschwindigkeit, dass wir so richtig weichgeschleudert wurden. Der Wagen hatte sicher schon zum fünften Mal die Null auf dem Kilometerzähler und brachte das auch äusserlich zum Ausdruck.



Nach mehrmaligen anhalten und umschauen, hielten er an einem Platz und ging Lockrufe aussendend herum.
Er hatte uns erklärt, dass es hier zwei Gepardenweibchen gäbe und im anderen Gehege wären noch zwei Männchen und weil sich Männleins und Weibleins so gar nicht sympathisch fanden, mussten sie getrennt gehalten werden, sonst gäbe es Mord und Totschlag.
Nach einem Weilchen kam dann tatsächlich ein Weibchen etwas missmutig angelaufen.



Unser Guide, Furchtlosigkeit demonstrierend, hatte Fleischbrocken in den Händen und die Vorstellung begann.



Er warf die Fleischstücke in die Luft und das Tier sollte diese im Sprung fangen, was eher, wir nahmen an, aus Alters- oder Trägheitsgründen, nicht so richtig gelang.
Dann erschien noch das zweite Weibchen, auch nicht gerade sehr motiviert. Sie erweckte den Eindruck einer älterlichen Seniorin.





mit schlechter Dentalhygiene.
Unser Guide hatte sich dann doch sicherheitshalber wieder in den Wagen zurückzogen, verteilte von dort die letzten Fleischstücke und versuchte die beiden damit zu wildtierischen Aktionen zu motivieren, aber sie hatten (nur heute?) keinen Bock.





Eine konnte sich noch zu einem Gefälligkeitsmännchen aufraffen.



ob sie meinte in ihrem früheren Leben ein Erdmännchen gewesen zu sein?

Die Vorführung ging im Gehege nebenan weiter. Dort wohnte ein Leopard. Wir mussten etwas länger warten, aber er kam. Ein schönes Männchen, etwas müde aber offensichtlich hungrig.
Unser Guide hatte auf dem Vorführbaum drei Lockbrocken hin gereiht. Doch der Leo kannte den Trick, sprang ohne nachzudenken routiniert auf den Baum





und schwupp war alles weg.
Er lag und stand noch eine kurze Zeit fotogen auf dem Ast herum





Dann sprang er wieder auf eine bequemere Unterlage zurück und verschlang den Rest seiner Zweitagesration.



Aber dann entschied er: Ende der Vorstellung, kehrte uns den Rücken zu und lief geschmeidig davon.



Wir versuchten das Gesehene später mit dem Titel "Cats unlimited "in Verbindung zu bringen, aber irgendwie passt das un- nicht so richtig.
Zurück auf der Farm bezogen wir unsere CS. Das Bushcamp ist ein sehr idyllisch gelegener Platz mit vielen grossen alten Bäumen, hat fünf Stellplätze und ist eingezäunt.



Die Badehüsli sind eher minim ausgelegt (pro D+H 1DU, 1 Lav., 2 WC)



An der Poolbar nahmen wir noch einen Apéro zu uns und Ernst versuchte wieder einmal vergeblich seinen Laptop mit einem fiktiven WLAN zu connecten.
Zum Dinner im Farmhaus sassen wir mit noch fünf Mitessern an einem schönen grossen Familientisch und es ergab sich schnell eine fröhliche Gesprächsrunde. Das Pouletgericht mit Gemüse, Reis und Salat war als gute Hausmannskost sehr schmackhaft zubereitet.
Satt und zufrieden begaben wir uns aufs Nachtlager.

Düsternbrook CS NA$ 165,-/P/N, Cats Drive 140.-/P

27. - 29. September Windhoek
Und es war Sonntag. Nach einem ausreichenden Frühstück im Farmhaus machten wir uns gegen zehn Uhr auf direkten Weg nach Windhoek.
Da es noch ziemlich früh am Tag war, beschlossen wir uns erst einmal im Städtchen etwas umzuschauen. Aber wie schon gesagt, es war Sonntag. Mit anderen Worten tote Hose. Unseren Gemsbook stellten wir mutterseelenalleine auf einen Parkplatz der Independence Ave ab und machten uns zu Fuss in die nähere Umgebung.
Leere Strassen hier



und da



und dort



Im Café Zoo nahmen wir einen stärkenden Imbiss zu uns und liefen anschliessend durch die einsamen Strassen.
Kamen an der geschlossenen Kaiserkrone vorbei



gingen durch schön angelegte aber entvölkerte Parkanlagen





erfreuten uns an den vielen üppig blühenden Jacarandabäumen



fragten uns, ob dem Herrn Goethe die Adresse für sein Institut gefallen hätte



und liefen auf eben dieser Strasse zur, natürlich geschlossenen, Christuskirche



welche sich authentisch vom danebenstehenden architektonischen Missgriff distanzierte.
Erklärend möchte ich einfügen, wir gingen hier auf Spurensuche von Ernstens ganz früherem Leben. Währen seines 10-jährigen Immigrantenlebens in Südafrika, wohnte und arbeitete er auch zwei Jahre in Windhoek.
Der Wiedererkennungseffekt und seine Dèjá- vu's hielten sich aber in Grenzen. 43 Jahre Zeitgeschichte gehen nicht nur an einer Stadt spurlos vorüber.
Aber seine erste Bleibe haben wir gefunden. In seinen Erzählungen beschrieb er sie immer als ein nettes kleines Häuschen mit viel Garten und einem schönen Zaun.



Er hat es trotzdem wiedererkannt.

Dann beschlossen wir unserer Unterkunft aufzusuchen. Wir holten Gemsbok aus seiner einsamen Verbannung und fuhren ins "Tamboti B&B". Dort hatten wir für zwei Nächte reserviert.
Uns wurde ein nettes Zimmer mit einer kleinen Terrasse und Blick auf einen, wegen Wassermangels, leeren Pool zugewiesen.
Als erstes meldeten wir uns bei Bwana tucke-tucke zu einer Stadtbesichtigungstour für den nächsten Tag an. Leider war Carsten Möhle z.Zt. in der Wildnis unterwegs. Man sagte uns, wir würden 10.15 Uhr am Hotel abgeholt.
Dann hiess es auspacken und Kleider sichten.
Unsere Reisetaschen mussten wir aber ausserhalb parkieren. Mit Bürste und Wasser ging es dann erst einmal dem dick aufgetragenen Etoshastaub an den Kragen.
Mit unseren Terrassennachbarn, einem netten deutsches Ehepaar, verabredeten wir uns zum Nachtessen in einem indischen Restaurant in der Nähe. Wir waren wieder einmal an zwei total verrückte Weltenbummler geraten, welche zwar auch nicht mehr die jüngsten, aber in fast jeder Ecke dieser Welt schon unterwegs waren. Und das vielmals mit dem Velo (!). So sassen wir noch lange in interessante Gespräche vertieft bis das Personal durch Stühle hoch stellen uns signalisierte, dass wir die letzten sind und sie den Laden schliessen wollten.
Ein eindrücklicher Tag und Abend ging sehr unterhaltsam zu Ende.

Nach einem guten Frühstück im wehrschaft-rustikalen Ambiente des Esszimmers, erwartete uns pünktlich der Mitarbeiter von Bwana tucke-tucke (leider ist uns sein Name abhanden gekommen. Ich nenne ihn, ägsgüsi, der Einfachheit halber Jürgen). Nachdem er noch weitere fünf Mitfahrer eingesammelt hatte fuhr er auf direktem Wege zur Aussichtsplattform von Windhoek. Dort oben hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt.



Doch zum Ausschau halten wurde uns keine Zeit gegönnt. Jürgen erzählte uns erst einmal sehr anschaulich und kompetent viel Interessantes über die Geschichte von Windhoek und Namibia. Wir standen um ihn herum in der prallen Mittagssonne und ich hatte meinen Hut vergessen!
Sein Vortrag zog sich in die Länge und die Sonne knallte mir durch mein schütteres Blondhaar direkt ins Hirn. Nach einer gefühlten Ewigkeit durften wir dann noch etwas herumschauen und fotografieren. Zum Beispiel



dieses anbiedernde Geburtstagsgeschenk der ehemaligen DDR.
Dann fuhr uns Jürgen zu vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die Christus Kirche präsentierte sich aussen und innen mit einem für die Jahrhundertwende typischen Stilmix.



Auf dem Vorplatz unterstützten wir noch das einheimische Kunsthandwerk mit dem Kauf von handgeschnitzten Nuss-Schlüsselanhängern für die Familie.
In Front zum Unabhängigkeitsmuseum erzählte uns Jürgen von der sehr zwiespältigen Sympathie der Bevölkerung zu diesem Bau und dessen Erbauern.



Er berichtete von der wechselhafte Geschichte der nie umkämpften Festung und seinem Reiterdenkmal.
Vor dem Tintenpalast



schenkten wir den Statuen der Herren
Chief Hosea Kutako



Theophilus Namuntubangela



und Hendrik Widbooi (ohne Bild) gebührende Beachtung.
Weiter ging es dann im Auto an diversen Sehenswürdigkeiten wie der unsportlichen Turnhalle, dem musealen Bahnhof und
dem limitierten Männerhaus vorbei



Auf der Fahrt durch Katutura und Khomasdal beschrieb uns Jürgen sehr ausführlich die wechselhaft metamorphose Geschichte dieser beiden ehemaligen Townships.
Dann kamen wir auch schon zum Ende unserer Rundfahrt und nachdem wir Jürgen unseren Dank und die Fahrkosten überreichen hatten, machte sich unser leerer Magen bemerkbar und wir gingen zu seiner Beruhigung ins "Ocean Basket".
Wir zupften uns noch aus einem Geldautomaten mit unserer Mastercard 3000.-NA$ und liefen zurück ins Hotel. Dort klärten wir unsere Lieben zuhause per Mail und WhatsApp über unser Wohlbefinden auf und setzten uns auf den neuesten Stand des Weltgeschehens.
Dann beendeten wir den Tag auf der Terrasse in Gesellschaft einer guten Flasche Rotwein.

Tamboti B&B NA$ 750.-/Unit/N, Rundfahrt 400.-/P

29. September - 01. Oktober Swakopmund
Gegen halb neun, nach einem ausgiebigen Frühstück, machten wir uns auf in Richtung C28. Sie begann kurz hinter Windhoek und outete sich als eine teilweise üble 250 km lange Gravelroad.





Wir kamen gegen Mittag auf dem



an und es war sehr heiss.
Wir waren ja alpine Passtrassen fahren gewöhnt, weniger aber mit dieser Qualität.





Nach zwei Stunden wurde es wieder flach, ganz flach





Da gehts lang!

Kurz vor drei erreichten wir Swakopmund



und checkten im vorgebuchten "Veronikas B&B" ein.



Die Veronika ist aber ein netter deutschstämmiger Mann und heisst Hans-Jürgen.
Er informierte uns über Swakobmund, wo man was ansehen sollte, wo gut zu essen ist und organisierte für uns eine Bootsfahrt am nächsten Tag von Walvis Bay aus.
Unser Zimmer war sehr klein und sparsam möbliert.
Das Städtchen konnten wir zu Fuss in 20 Minuten über einen schönen Strandweg erreichen.





Es war unterdessen sehr windig und saukalt geworden. Diesen Temperatursturz, am Mittag fast 40°, hatten wir so nicht erwartet und froren uns die Nasen rot und dachten über Handschuhe nach.
Es reichte noch für einen kurzen Stadtbummel aber dann zog es uns in die Wärme.
Bei "Erich's" assen wir gut und reichlich ein feines Fischcurry und einen Ratsherrentopf.
Den Heimweg nahmen wir aber schnellen Schrittes durch die windgeschützte Wohnsiedlung.

Am nächsten Tag wurden wir nach dem Frühstück pünktlich um acht mit dem Shuttlebus vom Bootsbetreiber abgeholt. Er sammelte dann noch ein paar andere Mitreisende aus diversen Unterkünften ein und dann ging es Richtung Walfis Bay.
Es war immer noch sehr kalt, stürmisch aber schön. Wir hatten uns aber gut mit warmer Kleidung versorgt.
Am Hafen angelangt





bezahlten wir die Bootsfahrt mit Mastercard und dann hiess es einsteigen.
Der Katamaran war ziemlich gross und wir befanden uns mit ca. 20 anderen international durchmischten Leuten an Bord.



Kaum waren wir aus dem Hafen, hüpfte dieser Kostgänger publikumswirksam aufs Deck.



Für eine reichliche Gage in Form von feinen Fischen, zeigte er uns ein paar Kunststückchen und liess sogar einige Streicheleinheiten zu.
Es ging zügig in Richtung Seal Point an diversen vor sich hin rostenden Schiffswracks vorbei.





Unser Guide erklärte uns anschaulich die Topografie der Bucht und ihr artenreiches Tierleben.



Ernst schaute daraufhin angestrengt aber ergebnislos nach letzterem.



Dann aber überraschte uns ein, offensichtlich auch zum Programm gehörender Künstler mit seiner "Fang den Fisch"-Nummer.







Als dann alle Fische gefangen waren, machte er sich eilig davon.
Auf der Landzunge faulenzte eine Riesenkolonie von Robben in der Sonne



und damit hatte es sich schon mit den Tiersichtungen.
Der Bootsführer rief zum kulinarischen Highlite und uns wurden frische leckere Austern, diverse frittierte Häppchen und Prosecco serviert.



So angenehm verköstigt kamen wir wieder im Hafen an und wurden zu unseren Unterkünften zurückgefahren.
Wir verbrachten den Nachmittag mit einem Stadtbummel und meinten uns ständig in deutsch-schweizer Landen zu befinden.


Dort war Kaffee und Kuchen ein Muss!





Am Abend hatte uns Hans-Jürgen zum Dinner im Hansa Hotel, der besten Adresse in der Stadt, angemeldet.
Das Kudu Carpaccio



war einsame Spitze und mein Oryxfilet (Gemsbok weiss allerdings nichts davon) sowie Ernstens Lammcurry ein kulinarisches Erlebnis!
Wir traten beschwingt den Heimweg an und gingen rundum zufrieden ins Bett.

Veronika B&B NA$ 590.-/Unit/N, Bootsfahrt 600.-/P

01. - 02. Oktober Soliär
Der neue Tag empfing uns mit diesem immer wieder beschriebenen Nebel. Er begleitete uns bis über Walvis Bay hinaus in die Dünen.
Wir fuhren über die M36 immer gerade aus



durch eine von Sanddünen geprägte Landschaft



begegneten einem Geisterzug



und Herrn Sisyphos



bei seinem neverending Job
Dann wurde es wieder sehr flach.
Von da kamen wir



und nach dort fuhren wir



Doch da plötzlich ein immenser Steinhaufen in der Ebene



Es war der



und wir meinten Titanen hätten hier mutwillig ihr Spielzeug liegen lassen.



Wir stiegen hinauf und liessen die unendliche Weite





und die Steinkolosse auf uns wirken

Weiter ging es und der Horizont zeigte wieder mehr Strukturen.



Auf dem Kuiseb Pass fühlten wir uns fast wie zu Hause



und meinten "wohl falsch gefahren?"



Etwas später musste das auch noch dokumentiert werden



Ich habe mir schliesslich mein steinböckiges Leben nicht selber ausgesucht!
Weiter auf der C14 fuhren wir durch eine mondähnlichen Landschaft mit eingezäunten Farmland auf beiden Seiten.



Hier könnte man als Zaunlieferant sicher zu einem beachtlichen Wohlstand kommen.

Wir kamen gegen 15 Uhr in Solitär an.



Ein aussergewöhnlicher Platz mit skurrilem Ambiente





Jeder Oldtimerfreak würde beim Anblick dieser traurig vor sich hin rostenden Karossen in Tränen ausbrechen.
Wir durften uns auf der leeren CS unseren Standort selbst aussuchen.



Ein gepflegter Platz mit einem ebensolchen Waschhüsli.



Um die Hauptgebäude herrschte ein reges Kommen und Gehen.
Der Kaffedurst trieb uns in die ansässige



Es roch nicht nur nach gutem Kaffe sondern auch nach feinem Backwerk. Und das mitten in der Wüste. Nicht zu fassen.
Na?



Da geht doch jedem Süsskrämler das Herz auf. So einen feinen Apfelkuchen habe ich das letzte Mal von meiner Oma bekommen!
Am Abend reichte es dann nur noch für ein Käsebrot, aber ein guter Schluck Rotwein musste noch sein.
Ein fantastischer Sternenhimmel begleitete uns in den Schlaf.

Solitär CS NA$ 200.-/N

Dies zum Stand der Dinge momentan. Was es mit unseren Schlangenvisionen auf sich hatte, wie wir Einsamkeit definieren lernten, dem Zufall begegneten und entdeckten was es heisst wenn man "auf Sand baut", das erzähle ich euch das nächste Mal.
Anhang:
Letzte Änderung: 15 Feb 2016 14:34 von Gromi.
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