THEMA: Die Eulenmuckels auf Safari: Flüsse, Tiere, Wüsten
10 Feb 2016 12:30 #418688
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  • fotomatte am 10 Feb 2016 12:30
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Sodele, auch ich bin nun bei euch wieder auf dem Laufenden.

Und was soll ich sagen: ich hatte nun so viele Deja-vus bei eurem Bericht, das gibt´s eigentlich ja gar nicht.
Nur bei den Temperaturen, das war nun doch eine gänzlich andere Hausnummer, bei nachts nie unter 20 Grad und tagsüber bis 44 Grad ( im Schatten unter einem grossen Kameldorn gemessen ).

Und nun sitze ich hier in meinem a....kalten Büro mit ausgefallener Heizung und warte darauf, dass der Heizungsfuzzi aus seinem fastnachtlichen Koma erwacht und eine neue Platine einbauen kommt, während es draussen still vor sich hin schneit.. Ach, wär´ich doch noch in Afrika....

Schwer begeisterte Grüsse,
Matthias
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10 Feb 2016 21:15 #418809
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@Guggu:
Ich freue mich sehr auf die weitere Reise mit euch.
Vielen Dank für dein Lob. Wir haben dich sehr gerne dabei.

@Matthias: Welcome back! Mit den Temperaturen, die du im südlichen Afrika erlebt hast, können wir leider nicht mithalten. Es freut uns, dass du vieles wiedererkannt hast. Hoffentlich funktioniert deine Heizung nun wieder.

Liebe Grüße
Uwe
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10 Feb 2016 21:18 #418810
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Tag 29. Freitag, 24. Juli 2015 – Olive Trail

Büllsport, Naukluft

So kalt, wie der letzte Abend geendet hatte, so frisch begann auch der Morgen, denn unsere Campsite lag im Schatten des Berges. Daher dauerte es ziemlich lange, bis uns die ersten Sonnenstrahlen wärmten. Als Uwe aufstand, hatten wir null Grad, die sich noch recht lange hielten. So begann der Tag spät und langsam.

Bergschmätzer



Ein paar Felsenratten sahen vorbei.





Während wir frühstückten, blätterten wir die Info-Mappe von Büllsport durch, die wir gestern ausgehändigt bekommen hatten. Darin waren die verschiedensten Wanderrouten detailliert beschrieben. Für einige hätte es einer vorherigen Anmeldung an der Farm bedurft, da man vor der Wanderung ein Stück gefahren wird. Für andere waren wir schon zu spät dran. Alle Beschreibungen von Routen durch Kluften, an Höhlen und Köcherbäumen vorbei, bei denen man Kudus, Bergzebras, Klippspringer oder Rosenpapageien hätte entdecken können, hörten sich sehr reizvoll an, und wir konnten uns fast nicht entscheiden. Schließlich beschlossen wir, heute endlich den Olive Trail zu wandern. Seit Jahren haben wir dies vor, aber immer war etwas dazwischengekommen. So packten wir einen Rucksack mit Getränken und Proviant und fuhren ca. 20 Kilometer zum Eingang des Namib-Naukluft-Parks.





Die Landschaft entlang der Zufahrtstraße gefiel uns schon ausgesprochen gut. Bereits kurz hinter dem Tor sahen wir am Hang die ersten Bergzebras.



Zwergfalke



Rotschwanzschmätzer



Bei der Rezeption meldeten wir uns für den Trail an und erhielten eine kurze Belehrung. Wir sollten ausreichend Wasser mitnehmen, uns vor der Sonne schützen und keine Höhenangst haben. Außerdem müssten wir uns anschließend wieder zurückmelden. Das war doch schon einmal beruhigend. So konnten wir annehmen, dass uns evtl. jemand suchen käme, falls wir in Schwierigkeiten stecken sollten. Wir erhielten noch eine fotokopierte Karte, und dann fuhren wir die paar Kilometer zum Parkplatz und Startpunkt des Rundwanderwegs.



Von hier an mussten wir den weißen Fußabdrücken und Pfeilen folgen. Umkehren war theoretisch schon möglich, allerdings waren die Markierungen aus der Gegenrichtung nicht zu sehen, da sie an Steinen und Felsen in Laufrichtung angebracht sind. Aus diesem Grund würde man sich verkehrtherum einfach nicht so gut zurechtfinden und evtl. verlaufen. Für unsere eigene Orientierung und da wir den Weg aufzeichnen wollten, hatten wir das GPS dabei. An einigen Stellen im Canyon waren die Felswände allerdings so steil und hoch, dass wir kein Signal mehr empfangen konnten.
Letzte Änderung: 10 Feb 2016 21:19 von Eulenmuckel.
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10 Feb 2016 21:20 #418811
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Der Olive Trail hat eine Länge von 10 Kilometern, und man benötigt etwa vier Stunden. Das erste Stück führte stetig auf einem teils steilen, aber gut ausgetretenen Pfad bis auf 1900 Meter bergauf, und die Aussicht wurde immer schöner. Uns boten sich tolle Blicke über Felshänge, Täler und die dahinterliegende Ebene.





Dieser Teil war recht anstrengend, und Ruth schwitzte bereits nach 200 Metern. Sie verfluchte ihr Fleece-Oberteil, das sie wie zuvor befürchtet, nun extra tragen musste. Das konnte ja heiter werden. So hielten wir immer wieder an, um zu verschnaufen und die Aussicht zu genießen.





An einer gegenüberliegenden Felswand sahen wir viele Klippdachse in atemberaubendem Tempo herumspringen.
Der anschließende Abstieg war zwar weniger anstrengend, aber doch mühsam, da uns kleine, lose Schottersteine bei jedem Auftreten ins Rutschen brachten. Dennoch hatten wir viel Spaß, den Hang hinunterzuschlittern.





Danach ging es durch eine zu Beginn noch ziemlich breite Schlucht.





Mit GPS und Karte versuchten wir einzuschätzen, auf welchem Teil der Strecke wir uns wohl in etwa befänden.



So ging es immer den weißen Pfeilen und Markierungen nach, bis die Felswände langsam näher zusammenrückten.





Anschließend liefen wir ein langes Stück durch ein steiniges, trockenes Flussbett. Hier war es aufgrund der steilen Felswände sehr schattig. Ein eisiger Wind pfiff, und wie glücklich war Ruth plötzlich über ihr Fleece-Oberteil! Es waren einige Kletterpartien über verschiedene Felsbrocken zu meistern. Manchmal war nicht auf den ersten Blick zu erkennen, wie man am besten zwischen den Steinen oder an ihnen hinunter seinen Weg fortsetzen musste, aber mit ein wenig Probieren fanden wir immer eine Möglichkeit. Diese Passagen haben übrigens großen Spaß gemacht.









An einer Stelle befand sich noch ein wenig Wasser. Hier kamen Kap-Ammern und Rosenköpfchen-Papageien zum Trinken. Auch ein Klippschliefer nagte in einem Busch. Er war überhaupt nicht scheu und ließ uns recht nah herankommen.



Oft standen Olivenbäume und Köcherbäume am Wegrand, und Feigenbäume waren in die engsten Felsspalten hineingewachsen.
Nach etwa 7 Kilometern erreichten wir den spannendsten Abschnitt mit den berüchtigten Ketten. Die Canyonwände standen so nah zusammen, dass nur ein schmaler Durchgang blieb. In der Mitte hatte sich ein stinkiger Pröddel mit schwarzem Wasser gesammelt. Die Dame im Office hatte erklärt, dass man sowohl an der linken als auch an der rechten Felsseite entlangklettern könne. Beide haben als Hilfen das Kettengeländer. Man würde spontan sehen, welche Seite für einen persönlich die einfachere wäre. Etwas unschlüssig standen wir herum, denn so klar war uns das nicht. Klar war Ruth nur, dass sie als erste klettern wollte, um nicht so lange herumzustehen, bis sie doch noch Zweifel bekommen könnte.
Es war beruhigend festzustellen, dass man nicht gleich tot wäre, wenn man die paar Meter an der Wand abschmierte. Trotzdem hätte so ein Absturz wohl ein paar ordentliche Hautabschürfungen zur Folge, ganz zu schweigen von der wenig verlockenden Aussicht auf ein Bad im Stinketümpel. So dachte Ruth nicht weiter nach und kletterte auf der linken Seite voran, während Uwe ihre unrühmlichen Kletterkünste aus sicherer Entfernung kommentierte. Zunächst fand sie noch guten Tritt, hielt sich kaum an den Ketten fest und verpasste dabei den Moment, sich in die Ketten zu hängen, so dass sie sich schließlich fast hockend am Fels sitzend wiederfand. Es ging so nicht mehr wirklich vorwärts, dafür aber auch nicht zurück. Ruth ist überaus froh, für die nachfolgende Unterhaltung in Form von „Was-ist-los?-Es-geht-nicht-weiter.-Dann-komm-zurück!-Geht-auch-nicht!“ keine weiteren Zeugen gehabt zu haben. Ein kurzer Anflug von Panik, und dann klemmte sie sich die Ketten kurzerhand unter die Achseln. So war das sicher nicht gedacht, aber es ging weiter.







Uwe lachte sich halb schlapp, und ihm war nun sofort klar, dass er die andere Seite der Wand nehmen würde. Bei ihm sah das auf jeden Fall auch deutlich gekonnter aus.



Im Schatten der Schlucht wurde es mit fortschreitendem Nachmittag immer kühler, und es fegte teilweise ein frischer Wind zwischen den Felsen hindurch.



An einer sonnigen Stelle machten wir eine kurze Rast und picknickten das selbstgebackene Brot mit Salami und Blauschimmelkäse.
Das letzte Wegstück war einfach zu wandern, da es entlang der Fahrspur des 4x4-Trails verlief. Zurück am Auto waren wir müde, aber froh, diesen tollen Ausflug gemacht zu haben. Nachdem wir uns wieder abgemeldet hatten, fuhren wir zurück nach Büllsport. Am Wegrand sahen wir einige Bergzebras in den Hügeln.



An unserer Campsite heizten wir den Donkey für die Dusche an und machten Feuer. Heute Abend gab es Pizza aus dem Potije. Das Duschhäuschen hatten wir als Unterschlupf gegen den Wind bereits schnell wieder lieb gewonnen.



Bis wir die drei Pizzen gebacken, das ganze Geschirr gespült, den Potije gereinigt und geölt und die meisten Sachen aufgeräumt hatten, waren wir total k.o. Außerdem hatte es wieder auf sechs Grad abgekühlt. So gab es für uns keinen Grund, den Schlafsäcken länger fern zu bleiben.

Tageskilometer: 60
Letzte Änderung: 10 Feb 2016 21:24 von Eulenmuckel.
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14 Feb 2016 19:32 #419310
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Tag 30. Samstag, 25. Juli 2015 – Nach Swakomund

Büllsport, Naukluft – Meikes Gästehaus, Swakopmund

Heute Morgen war es noch ein bisschen kälter. Dafür setzte nachts aber auch wieder der Wind ein. Er rappelte an den Zeltwänden und ließ uns nicht schlafen. Die Campsite auf Büllsport ist wirklich sehr schön und hat eine tolle Aussicht. Bei den Temperaturen fiel es uns aber ein wenig schwer, das zu genießen. Das Frühstück verschoben wir auf später, packten alle Sachen zusammen und verabschiedeten uns von den Felsenratten. Dann fuhren wir zur Farm und brachten die Schlüssel zurück.







Auf der C14 ging es nach Westen ca. 50 Kilometer bis Solitaire. Bei Kaffee und Apfelkuchen stärkten wir uns, jedoch nicht im Schatten der Bäckerei, sondern davor in der Sonne. Dann füllten wir unseren Wasservorrat mit dem leckeren Naukluft-Wasser auf und fuhren weiter nach Nordwesten. Über Gaub- und Kuiseb-Pass kamen wir schnell voran. Und das taten andere auch. Wir waren erstaunt, wie viel Verkehr hier herrschte. Häufig wurden wir überholt, und es war ein wenig anstrengend zu fahren, da man ständig in eine aufgewirbelte Staubschicht gehüllt wurde.













Bei Walvis Bay machten wir einen kurzen Abstecher zur Lagune und sahen dort viele Flamingos, die jedoch wegen der Ebbe weit entfernt standen. Über die Küstenstraße erreichten wir Swakopmund und wurden wie immer sehr lieb von Meike und Klaus begrüßt. Wir tranken Kaffee und erzählten. Wir genießen die heimelige Atmosphäre bei den beiden am anderen Ende der Welt immer sehr. Ohne Fahrerei und viel Programm sind die Tage in Swakopmund für uns immer ein kleiner Urlaub im Urlaub.
Nach einer langen Dusche gingen wir ins Tug zum Abendessen. Wir hatten uns schon eine ganze Weile auf das gute Essen dort gefreut.



Nach so vielen Tagen im Dachzelt ist das bequeme Bett in Meikes liebevoll eingerichteten Zimmern eine Wohltat. Daher dauerte es auch nicht lange, bis wir zufrieden schliefen.

Tageskilometer: 338
Letzte Änderung: 14 Feb 2016 19:32 von Eulenmuckel.
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14 Feb 2016 20:10 #419315
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  • tiggi am 14 Feb 2016 20:10
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Liebe Eulenmuckels,
ich bin arg erstaunt, wie sich unsere Tour der euren ähnelt. Da haben wir uns nur um einen Tag auf Bagatelle verpasst und bei Meike und Klaus hing noch euer Duft im Zimmer. ! :silly: :woohoo:

Eure Klettertour ist allerdings sehr außergewöhnlich, da ihr doch eher auf vier Rädern eilig unterwegs seid. Umso schöner muss es sein, wenn man sich frei bewegen kann! Ruth hat meine volle Bewunderung für die Tour. Spätestens am Seil wäre ich irgendwie nicht weitergegangen. Im Klettercenter (Kraftwerk in Lüneburg) bei uns ist es immer ganz einfach, aber da gibt es auch weiche Matten unter mir. In Namibia ist man schon sehr auf sich gestellt, wenn es nicht mehr geht! Tolle Leistung! Oder wurde sie von einem Vogel gelockt?

Nun freue ich mich aufs Kaokoveld und den Fortgang eurer Reise
Liebe Grüße
Biggi
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