THEMA: Durch den Khaudum September 2015
20 Sep 2015 12:44 #399994
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Hallo zusammen,

zu einem kompletten Reisebericht, bin ich zu faul, aber ich möchte Euch trotzdem ein paar Informationen weitergeben, zum Khaudum, von dem man nicht so oft etwas hört.
Zusammen mit 2 Paaren aus dem Forum (Grüße nach München und Franken) und 3 gut ausgerüsteten Autos sind wir vom 4-6.September gemeinsam durch den Khaudum gefahren.

Wir hatten uns vorab über das Forum schon Wochen vorher verabredet und trafen uns tatsächlich am Abend vorher in der Mobola Lodge.
Beim Sundowner in der tollen Bar der Lodge gab es einiges zu erzählen, denn für uns alle war es schon Mitte bis Ende des Urlaubs.

Nachdem man immer wieder hört wie anspruchsvoll und tiefsandig vor allem die 55km im Norden sind, fühlten wir uns im Konvoi sicherer.
Wir fuhren von Nord nach Süd und wollten je eine Nacht in den Camps Khaudum und Sekereti bleiben
Vor dem Park reduzierten wir den Reifendruck auf 1,5 bar und freuten uns auf das Abenteuer. Kontrolliert hatte uns am Parkanfang niemand.





Was soll ich sagen? Die Strecke war zwar sandig, aber ohne Probleme zu befahren. Keines der Autos hatte auch nur annähernd Probleme, wir hätten auch gut jeder alleine fahren können.
Es war jedoch so wenig los, es kam uns bis zum Camp Khaudum nur 1 Auto entgegen, dass es wahrscheinlich schon sinnvoll ist nicht alleine zu fahren.
Wir wunderten uns trotzdem sehr, denn man hört ja immer wieder wie schwierig der Khaudum ist und wir waren selbst vor 17 Jahren dort und hatten es ganz anders in Erinnerung.



Wir brauchen mit gemütlicher Mittagspause 5 Stunden ins Camp Khaudum, jedoch sahen wir außer Vögel kein einziges Tier. Wir waren etwas enttäuscht.
Die nächste Überraschung folgte im Camp. Es gab tatsächlich eine Lodge mit 7 oder 8 Häuschen und einen neuer super schöner Campingplatz.








Der Preis war, wie schon um Forum diskutiert wurde, sehr hoch: 300N$ pro Person und 100N$ fürs Auto.
Wir kamen mit dem Manager ins Gespräch, der aus Windhoek kommt und auch nicht glücklich über die Preisgestaltung war. Die Lodge soll wohl 1000 Euro pro Nacht kosten und damit die teuerste
Lodge von Namibia werden. In 2 Monaten soll sie fertig sein.
Wir erfuhren auch, dass die LKWs, die das Material anliefern immer dicke Balken ans Auto binden, die den Sand glätten sollten, damit die Zufahrt einfacher wird.
Das war die Erklärung, weshalb die Strecke relativ gut zu befahren war. Außerdem soll ein Airstrip gebaut werden, direkt unterhalb der Lodge
Der Camping Platz war ohne Zweifel sehr schön. Es gab glaube ich 8 Sites, alle mit eigenem Dusch/Waschhäuschen und Platz zum Sitzen. Platz 1-4 hatten Blick auf die weite Ebene.
Die Sites liegen weit auseinander und es war außer uns nur noch ein Platz belegt. Hier Bilder von Camp Site Nr 3



Waschhäuschen mit Aussicht



Wir durften auch die Lodge anschauen, die mit Holzstegen miteinander verbunden war.
Es gab noch keine Inneneinrichtung, aber man konnte sich schon vorstellen, wie es später mal aussieht.
Ganz nett, aber wir fragten uns schon, ob die Rechnung aufgeht. Wer gibt so viel Geld aus, um in einen Park zu kommen, der relativ Tier arm ist und schwer erreichbar?
Auch der Campingplatz ist zwar schön, aber wenn es die spannende Anfahrt nicht mehr gibt, wer möchte noch so viel Geld fürs Campen zahlen, da gibt es in Botswana bessere Möglichkeiten?
Mal sehen, ob die Rechnung der Anleger aufgeht.
Ich habe Euch ein paar Bilder, damit Ihr Euch selber ein Bild machen könnt.











Ca 1 km vom Camp ist ein Wasserloch, das wir abends zum Sundowner besuchten und wir sahen auch ein paar Tiere. Eine Herde Oryxe, Warzenschweine, 2 Elefanten, ein paar Springböcke.
Es war aber auffallend wie scheu die Tiere waren. Sie flohen spätestens, wenn das Auto anhielt, selbst die Elefanten. Als ob sie Angst davor hätten, dass wir ein Gewehr auf sie richten.
Es wird wohl doch leider noch sehr viel in dem Park gewildert.

Fortsetzung folgt mit dem nächsten Tag, der uns hinsichtlich Tiere mit dem Khaudum versöhnt hat….
Anhang:
Letzte Änderung: 20 Sep 2015 22:29 von Reisemaus.
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20 Sep 2015 15:02 #400004
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Hallo Reisemaus,

ich nehme schon mal Platz - wenn auch nur ein Kurzbericht, interessiert mich die Gegend sehr :)

Liebe Grüße
Sabine
Letzte Änderung: 20 Sep 2015 15:03 von Applegreen.
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20 Sep 2015 18:16 #400032
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Hallo Sabine,

sehr schön, ich reise auch bei Dir schon mit ;)
Bald geht es weiter...
Viele Grüße
Doro
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20 Sep 2015 19:00 #400041
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Hallo Reisemaus,
sehr interessant dein Bericht. :cheer: Auch wir standen schon mehrfach vor der Überlegung durch den Khaudum zu fahren. Meines Wissens darf man aber nur mit mind. zwei Fahrzeugen da durch fahren. Deshalb scheiterte unser Vorhaben bisher.
Deine Ausführungen (es wird am Eingang nicht kontrolliert...) sind gut zu wissen. Aber eine Luxuslodge in der Gegend ist doch verrückt! :woohoo: :evil: Das erinnert mich an die neuen Zelten im Nambwa Camp, aber dort sind auch Tiere vorhanden. Aber vielleicht muss man nur warten und dann vermehren sich die Tiere schon.... :evil: :sick:
Ich warte gespannt auf deine Fortsetzung... und auch auf noch mehr Tiere.

LG
Biggi
Letzte Änderung: 20 Sep 2015 19:01 von tiggi.
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20 Sep 2015 19:49 #400049
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Hi Biggi,

ja, deshalb waren wir ja auch mit drei Autos und mit 7 Personen unterwegs. Wir hatten uns auch nicht alleine hereingetraut,
aber wegen der Strecke ist es glaube ich nicht mehr nötig.
Eher, wenn Du mit dem Auto ein Problem hast, musst Du sonst etwas länger auf Hilfe warten.

Nambwa kenne ich leider nicht, aber die Fotos von der neuen Lodge sehen wirklich ähnlich aus. Leider werden alle
letzten "Geheimtipps" noch verbaut.

Wir fanden es trotzdem interessant und wir haben zwar keine Katzen aber viele Elefanten gesehen
Liebe Grüße
Doro
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20 Sep 2015 22:18 #400056
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Vom Camp Khaudum zum Camp Sikereti

Die Nacht war ruhig, man hörte keine Löwen brüllen und sah auch am nächsten Morgen keine „verdächtigen“ Spuren. Obwohl wir schon auch Elefantendung im Camp gesehen hatten, es muss wohl
doch auch Elefantenbesuch geben, aber wir hatten nicht das Vergnügen. :(

Der Manager hatte uns empfohlen die östliche Route zu nehmen (über das Wasserloch Leeupan), da es dort wohl öfters Löwen gibt, die faul am Wasserloch liegen.
Wir hofften ja schon, auch Löwen zu sehen, aber um es gleich vorweg zu nehmen, dieses Glück hatten wir leider nicht.

Wir fuhren bis zum ersten Wasserloch Doringstraat auf relativ guten Wegen und da gab es einen schönen Lookout Turm. Diese Lookouts gab es an vielen Wasserlöchern. Die waren gut in Schuss und eine super Möglichkeit das Auto mal zu verlassen und Tiere zu beobachten. Leider gab es auch hier keine Tiere zu sehen. Es war 10 Uhr morgens, also noch nicht zu heiß. Wir kletterten ein wenig auf dem Hide herum, scannten die Gegend mit dem Fernglas und machten trotzdem ein paar Fotos.






Unser nächstes Ziel war das Wasserloch Tari Kora, das weitere 24km entfernt war. Hier war der Park das erste Mal etwas sandiger und anspruchsvoller, aber immer noch ohne Probleme Dank niedrigem Reifendruck zu fahren.

Um die Mittagszeit erreichten wir das Wasserloch und trauten unseren Augen kaum – Elefanten über Elefanten!
Wir fuhren etwas näher und dachten, dass diese bestimmt auch gleich flüchten, aber die ließen sich nicht stören.
Das war der ideale Ort für eine Mittagspause. Es gab auch einen tollen Aussichtspunkt, der mit einem Zaun gesichert war.
Wir zählten an die 80 Elefanten, die sich hier im Wasserloch suhlten, tranken und wieder abzogen und immer kamen noch mehr.
Es gab sogar Babys, die so klein waren, dass sie kaum aus dem Wasserloch heraus kamen, streitende Elefanten und auch große Herden von Kudus und sogar eine Roanantilope.

Es war ein Kommen und Gehen . Und wir mittendrin mit einem Drink in der Hand, war schon ein tolles Gefühl.
So viele Elefanten auf einmal hatten wir selten gesehen und wir waren uns einig, dass der Park sich schon gelohnt hat.
Denn wir waren ganz alleine. Den ganzen Tag haben wir wieder nur 2 Autos gesehen und wir hatten alle Tiere für uns
Hier einige Fotos.


















Nach ca. 1,5 Stunden führen wir gemütlich weiter. An jedem Wasserloch traf man jetzt Elefanten und auch Antilopen.
Wir sahen genug Impalas, Warzenschweine, Gnus, aber keine Katzen. Für uns war es der Park der Elefanten
Unseren nächsten Stopp machten wir am Wasserloch Baikiaea (glaube ich zumindest).
Dort gab es wieder einen Lookout und an die 20 Elefanten am Wasserloch.

Kurz vor dem Camp Sikereti kamen wir noch an einem toten Eland vorbei, auf dem sich die Geier tummelten.
Kein so schöner Anblick. Es sah aus, als ob es von 2 Stoßzähnen eines Elefanten zu Tote gerammt wurde.



Im Camp Sikereti konnten wir uns eine Camp Site aussuchen, es war auch hier nur ein Platz besetzt.
Nach dem schönen Campingplatz im Norden, waren wir hier enttäuscht. Hier war noch gar nichts renoviert und sah alles noch fast so aus wie vor 17 Jahren.

Es gab zwar eine Dusche mit kaltem Wasser, aber im Damenhaus war ein Wespennest und das Klo muffelte.
Der Platz war im dichten Busch und machte uns nicht sehr an. Fairerweise muss man sagen, dass wir nichts bezahlen sollten, nur den Parkeintritt.
Der Manager von letzten Camp hatte uns erzählt, dass auch dieser Platz bald renoviert werden soll.

Nach kurzer Beratung beschlossen wir weiter bis Tsumkwe zu fahren, auch weil 2 Familien am nächsten Tag noch eine lange Strecke vor sich hatten.
Wir campten in der Tsumkwe Lodge. Das war ok, die hatte wenigstens warme Duschen, aber auch nichts Besonderes.

Unser Fazit:

Wir hatten einen tollen Kurztrip in dem Khaudum, mit netten Leuten und guten Gesprächen.
Es machte mehr Spaß mit 3 Autos zu fahren und war auch sicherer. :whistle:
Die Elefantenherden waren beeindruckend und wir waren auch überrascht, wie wenig besucht der Park ist.

Fahrtechnisch war es ganz lustig, aber nicht so anspruchsvoll, wie erwartet. :silly:
Landschaftlich ganz interessant, recht trocken, mit weiten Flächen, dann wieder Bäume und Büsche.
Es war schön, den Park zu durchfahren, aber wir denken das reicht jetzt auch wieder für ein paar Jahre.
Es hat in uns nicht dieses Verlangen geschürt, da müssen wir das nächste Mal unbedingt wieder hin.

Schade finden wir, dass dieses letzte Fleckchen Natur jetzt auch verbaut und erschlossen wird.

Viele Grüße
Doro
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Letzte Änderung: 21 Sep 2015 10:25 von Reisemaus.
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