Vom Camp Khaudum zum Camp Sikereti
Die Nacht war ruhig, man hörte keine Löwen brüllen und sah auch am nächsten Morgen keine „verdächtigen“ Spuren. Obwohl wir schon auch Elefantendung im Camp gesehen hatten, es muss wohl
doch auch Elefantenbesuch geben, aber wir hatten nicht das Vergnügen.
Der Manager hatte uns empfohlen die östliche Route zu nehmen (über das Wasserloch Leeupan), da es dort wohl öfters Löwen gibt, die faul am Wasserloch liegen.
Wir hofften ja schon, auch Löwen zu sehen, aber um es gleich vorweg zu nehmen, dieses Glück hatten wir leider nicht.
Wir fuhren bis zum ersten Wasserloch Doringstraat auf relativ guten Wegen und da gab es einen schönen Lookout Turm. Diese Lookouts gab es an vielen Wasserlöchern. Die waren gut in Schuss und eine super Möglichkeit das Auto mal zu verlassen und Tiere zu beobachten. Leider gab es auch hier keine Tiere zu sehen. Es war 10 Uhr morgens, also noch nicht zu heiß. Wir kletterten ein wenig auf dem Hide herum, scannten die Gegend mit dem Fernglas und machten trotzdem ein paar Fotos.
Unser nächstes Ziel war das Wasserloch Tari Kora, das weitere 24km entfernt war. Hier war der Park das erste Mal etwas sandiger und anspruchsvoller, aber immer noch ohne Probleme Dank niedrigem Reifendruck zu fahren.
Um die Mittagszeit erreichten wir das Wasserloch und trauten unseren Augen kaum – Elefanten über Elefanten!
Wir fuhren etwas näher und dachten, dass diese bestimmt auch gleich flüchten, aber die ließen sich nicht stören.
Das war der ideale Ort für eine Mittagspause. Es gab auch einen tollen Aussichtspunkt, der mit einem Zaun gesichert war.
Wir zählten an die 80 Elefanten, die sich hier im Wasserloch suhlten, tranken und wieder abzogen und immer kamen noch mehr.
Es gab sogar Babys, die so klein waren, dass sie kaum aus dem Wasserloch heraus kamen, streitende Elefanten und auch große Herden von Kudus und sogar eine Roanantilope.
Es war ein Kommen und Gehen . Und wir mittendrin mit einem Drink in der Hand, war schon ein tolles Gefühl.
So viele Elefanten auf einmal hatten wir selten gesehen und wir waren uns einig, dass der Park sich schon gelohnt hat.
Denn wir waren ganz alleine. Den ganzen Tag haben wir wieder nur 2 Autos gesehen und wir hatten alle Tiere für uns
Hier einige Fotos.
Nach ca. 1,5 Stunden führen wir gemütlich weiter. An jedem Wasserloch traf man jetzt Elefanten und auch Antilopen.
Wir sahen genug Impalas, Warzenschweine, Gnus, aber keine Katzen. Für uns war es der Park der Elefanten
Unseren nächsten Stopp machten wir am Wasserloch Baikiaea (glaube ich zumindest).
Dort gab es wieder einen Lookout und an die 20 Elefanten am Wasserloch.
Kurz vor dem Camp Sikereti kamen wir noch an einem toten Eland vorbei, auf dem sich die Geier tummelten.
Kein so schöner Anblick. Es sah aus, als ob es von 2 Stoßzähnen eines Elefanten zu Tote gerammt wurde.
Im Camp Sikereti konnten wir uns eine Camp Site aussuchen, es war auch hier nur ein Platz besetzt.
Nach dem schönen Campingplatz im Norden, waren wir hier enttäuscht. Hier war noch gar nichts renoviert und sah alles noch fast so aus wie vor 17 Jahren.
Es gab zwar eine Dusche mit kaltem Wasser, aber im Damenhaus war ein Wespennest und das Klo muffelte.
Der Platz war im dichten Busch und machte uns nicht sehr an. Fairerweise muss man sagen, dass wir nichts bezahlen sollten, nur den Parkeintritt.
Der Manager von letzten Camp hatte uns erzählt, dass auch dieser Platz bald renoviert werden soll.
Nach kurzer Beratung beschlossen wir weiter bis Tsumkwe zu fahren, auch weil 2 Familien am nächsten Tag noch eine lange Strecke vor sich hatten.
Wir campten in der Tsumkwe Lodge. Das war ok, die hatte wenigstens warme Duschen, aber auch nichts Besonderes.
Unser Fazit:
Wir hatten einen tollen Kurztrip in dem Khaudum, mit netten Leuten und guten Gesprächen.
Es machte mehr Spaß mit 3 Autos zu fahren und war auch sicherer.
Die Elefantenherden waren beeindruckend und wir waren auch überrascht, wie wenig besucht der Park ist.
Fahrtechnisch war es ganz lustig, aber nicht so anspruchsvoll, wie erwartet.
Landschaftlich ganz interessant, recht trocken, mit weiten Flächen, dann wieder Bäume und Büsche.
Es war schön, den Park zu durchfahren, aber wir denken das reicht jetzt auch wieder für ein paar Jahre.
Es hat in uns nicht dieses Verlangen geschürt, da müssen wir das nächste Mal unbedingt wieder hin.
Schade finden wir, dass dieses letzte Fleckchen Natur jetzt auch verbaut und erschlossen wird.
Viele Grüße
Doro