Mittwoch, 2.9.2015 Frans Indongo Lodge – Windhuk River Crossing Lodge
Heute geht es zurück nach Windhuk. Nach langem Überlegen habe ich entschieden, die von Eva und Thomas empfohlene Strecke über Kalkfeld und das Erindi Game Reserve zu fahren. Auf B-Straßen habe ich - wie schon häufiger erwähnt - überhaupt keine Lust
.
Nach dem leckeren und reichhaltigen Frühstück checken wir aus. Im Curio-Shop nehmen wir noch ein paar hübsche Salz- und Pfefferstreuer und Stachelschweinstacheln mit.
Eigentlich hatten wir Stoffel versprochen, ihn heute Morgen mit nach Otjiwarongo mitzunehmen. Da er aber eine frühzeitigere Mitfahrgelegenheit gefunden hat, ist er schon über alle Berge.
Wir verabschieden uns von den Mitarbeitern der Lodge und es geht zunächst auf der B1 Richtung Otjiwarongo und dann weiter die C33 Richtung Kalkfeld. In Otjiwarongo habe ich es wieder einmal verpeilt zu tanken
, aber der Sprit sollte auch so ausreichen.
Wider Erwarten sehen wir in Kalkfeld eine Tankstelle – diese scheint neu zu sein und ist auch in unserer Karte nicht eingezeichnet. Aber eine Auffüllung des Tanks beruhigt ungemein
.
Von hier aus nehmen wir die D2414 grobe Richtung Mount Etjo Safari Lodge. Endlich wieder Gravel unter den Rädern
.
Diese Strecke ist ein absoluter Traum – endlich
LANDSCHAFT:
Wir freuen uns über das traumhafte Wetter und den klaren Himmel, den wir die ganze Zeit vermisst haben. Jetzt kann nun auch meine Mutter sehen und verstehen, was wir bislang so vermisst haben:
Uns begegnet während der gesamten Fahrt bis Okhandja übrigens gerade mal
EIN einziges Auto!
Nach einer wunderschönen Fahrt durch herrlichste Landschaft erreichen wir das Gate des Erindi Game Reserve. Die D2414 verläuft mitten durch das Private Game Reserve von Erindi.
Ein schwerbewaffneter Ranger des Reserves kommt am Eingang auf uns zu und fragt nach unserem Reiseziel
.
Dann notiert er sorgfältig das Autokennzeichen, beäugt unseren Innova kritisch von allen Seiten und überreicht uns schließlich eine Broschüre mit den Regeln für die Durchfahrt. Er weist uns ausdrücklich darauf hin, dass wir die Hauptstraße nicht verlassen dürfen und das Reserve auch aus der Luft von Hubschraubern überwacht wird. Dann öffnet sich das Tor.
Mit Glück hätten wir hier auch Tiere sehen können - haben wir aber nicht
.
Viel zu schnell passieren wir schon bald wieder das Gate am anderen Ende des Reserves und vereinzelt tauchen gepflegte Farmhäuser auf.
Nach einem kurzen Stück biegen wir rechts auf die D2121 und schon bald erblicken wir dieses Schild
:
Wir vermuten ehrlich gesagt eher einen schlechten Scherz eines Farmers und erklären meiner Mutter, dass es in diesem Teil Namibias weder Hippos noch Krokodile heimisch sind
.
Eigentlich wollten wir hier nun für eine kurze Rast anhalten, aber irgendwie trauen wir uns doch nicht, das Auto zu verlassen. Wir rätseln eine ganze Weile, was es mit diesen Schildern wohl auf sich haben könnte
.
Irgendwann biegen wir um eine Kurve und ein großes Farmgebäude mit einem Hubschrauber auf dem dazugehörigen Landeplatz weckt meine Aufmerksamkeit . Ich halte an, um mir das Ganze mal genauer anzusehen.
Aus dem Augenwinkel erkenne ich eine größere Wasserstelle und wir reiben uns ungläubig die Augen – denn was wir da sehen gehört hier irgendwie nicht hin
:
Zuerst dachten wir allen Ernstes das könnten auch Holz- oder Metallskulpturen sein – aber die vermeintlichen Skulpturen bewegen sich - wenn auch für unsere Augen kaum erkennbar
:
Das sind doch tatsächlich „echte“ Hippos!
Jetzt sind wir erst einmal völlig geplättet und meine Mutter versteht die ganze Aufregung irgendwie nicht wirklich
.
Mit dem nötigen Respekt beobachten wir das Treiben an der Wasserstelle. Die Tiere und uns trennt kein Zaun und sie sind sehr nah:
Nachdem wir die Flußpferde ausgiebig beobachtet haben und es kaum fassen können, setzen wir unsere Fahrt fort und immer wieder begegnen uns Warnhinweise:
Solltet ihr irgendwann auf dieser Strecke unterwegs sein, empfiehlt es sich tatsächlich dringend, den Hinweisschildern Folge zu leisten
.
Wir rätseln immer noch, wer sich hier in dieser Gegend wohl Hippos und Krokodile als Haustiere hält. Die Krokodile haben wir übrigens nicht gesehen.
Auf der Weiterfahrt begegnen uns Strauße und Oryx:
An einer Weggabelung erscheint des Rätsels Lösung – die Tiere scheinen zu dieser Jagdfarm zu gehören:
Auch der letzte Teil der Strecke auf der D2110 Richtung Okahandja ist wirklich schön zu fahren.
Das letzte Stück bis Windhuk auf der B1 ist dann allerdings eine einzige Katastrophe
.
Viele LKWs und noch mehr Verrückte, die immer wieder zu haarsträubenden Überholmanövern ansetzen
.
Ich bin heilfroh, als wir endlich Windhuk erreichen und die B6 Richtung Flughafen erreichen. Von dieser Straße geht es in Höhe des Avis Damms rechts eine relativ steile und holprige Pad hoch zur River Crossing Lodge. Aber unser Innova schafft auch diese Strecke locker!
Angekommen auf der River Crossing Lodge werden wir mit einem Begrüßungsgetränk empfangen und wir genießen auf der herrlichen Terrasse den wunderschönen Ausblick auf die Stadt.
Auf dem Gelände der Lodge treiben sich direkt an den Bungalows ziemlich viele Baboons herum :
Von unserem Zimmer aus haben wir einen schönen Blick auf die umliegenden Berge – dies könnte auch irgendwo in den Alpen sein:
Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet und für 3 Personen bietet unser Zimmer nicht wirklich viel Platz, wir finden es jedoch völlig ausreichend, da wir ohnehin keine Zeit auf dem Zimmer verbringen:
Nachdem wir das Auto vollständig ausgeladen haben und unsere Siebensachen irgendwie verstaut haben, machen wir uns auf zur Terrasse, um uns einen wohlverdienten Gin-Tonic zu genehmigen.
Die Lodge wird übrigens auch von Einheimischen gerne für einen Sundowner besucht, die Lage und der Ausblick sind wirklich wunderbar :
Die Lodge und die Bungalows sind im Stil der alten deutschen Farmhäuser gestaltet. Alte Fensterrahmen dienen als Bilderrahmen für Fotos aus längst vergangener Zeit.
Zum Abendessen können wir zwischen 2 Vorspeisen, 3 Hauptgerichten (Fisch, Fleisch, Vegetarisch) und 2 Desserts wählen. Schön finden wir die Feuerstelle mitten im Raum - und das Feuer brennt – denn es ist schon recht frisch hier oben sobald die Sonne untergegangen ist.
Unser vorletzter Abend in Namibia
!
Insbesondere Nico wird nach nunmehr einem Jahr in Namibia recht wehmütig ums Herz.
Fortsetzung folgt! Morgen erleben wir nochmals einen unverhofft besonderen Tag in Windhuk!