13. Juli 2015

Wir trauen uns kaum aufzustehen, so kalt ist es bei Sonnenaufgang. Es ist echt eine Qual, sich aus dem warmen Bettchen zu schälen. Doch so langsam drückt die Blase Heute nacht hab ich es nicht über mich gebracht, in die Kälte zu gehen... Man muss ja raus ins Toilettenhäuschen. Doch jetzt führt kein Weg dran vorbei.
Nach einer Katzenwäsche fahren wir rüber zum Farmhaus. Marco ist wieder ganz fit und auch ich fühle mich etwas besser und kann etwas essen. Das Frühstück ist hübsch angerichtet und bietet alles, was man braucht.



Wir beschließen, nach dem Frühstück eine kleine Wanderung auf dem Lodgegelände zu unternehmen. Beginnend an unserem Zelt ist ein Wanderweg ausgeschildert. Und noch ist es zu kalt, um sich an den verlockenden Pool zu legen. Das werden wir danach tun.

Also starten wir zu einer kleinen Wanderung. Ich möchte noch nicht allzu weit gehen, da ich mich recht kraftlos fühle und merke , dass es doch ganz schön anstrengend ist. Also laufe ich nach kurzer Zeit schon zurück in Richtung Zelt, Marco geht noch eine große Runde.





Als Marco auch wieder zurück ist, wird es auch nicht spannender als in den letzten Tagen, denn wir machen ein Nickerchen und begeben uns im Anschluss an den Pool. Nun wärmt die Sonne schön und ich kann auch wieder etwas zu Mittag essen.
Am Pool lesen wir und spielen Scrabble, was man sich im Farmhaus leihen kann. Es ist sehr entspannt und tut wirklich gut.



Bevor es zu spät wird, fahren wir zurück zum Zelt und duschen noch bei Sonnenschein, damit es nicht zu kalt wird. Dann machen wir uns fertig und fahren wieder zurück zum Dinner.



Als Vorspeise gibt es eine Gemüsesuppe, die so überwürzt ist mit etwas, das Marco und mir überhaupt nicht schmeckt, dass wir leider nichts davon runterbekommen. Es schmeckt extrem nach Oregano und Gewürzen, sehr stark und überdeckt jeden Gemüsegeschmack der Suppe.
Obwohl es uns total peinlich ist, müssen wir die Teller fast unangerührt wieder zurückgeben - wir bekommen es einfach nicht runter. Auch nicht aus Höflichkeit. Der Kellner schaut schon etwas besorgt.
Dann folgt für Marco Steak mit Kartoffeln und Kürbis und für mich Pilze mit Kartoffeln und Kürbis... Leider mit dem gleichen Gewürz... Es ist sicherlich absolute Geschmackssache und die Lodge kann nichts dafür. Aber dieses Gewürz ist für uns einfach überhaupt nichts. Alles schmeckt danach - man kann sich nichts rauspicken, was das Gewürz nicht erreicht hat... Dazu kommt, dass ich auch noch ein recht anstrengender Vegetarier bin, denn viele "Alternativen" mag ich auch nicht - so zum Beispiel Pilze. Das kann die Lodge nicht wissen und ist absolut mein persönliches Pech. Nun ist es uns noch peinlicher, denn auch diesen Gang können wir nicht annähernd so aussehen lassen, als hätten wir etwas gegessen. Wir picken auf den Tellern rum und schieben hin und her, aber es wird nicht weniger... Und eigentlich sind wir nicht sehr kompliziert. Mit Kartoffeln und Kürbis könnte man uns schon zufriedenstellen... Aber diese Gewürze...
Der Kellner traut sich gar nicht abzuräumen, weil er denkt, wir essen noch... Irgendwann erfinden wir eine Ausrede und entschuldigen uns... Wir hätten "Magenprobleme" und es liege absolut nicht an der Küche Der Arme hat ein total schlechtes Gewissen... Aber es ist halt Geschmack. So viele Bewertungen der Lodge loben die Küche in den Himmel... Wir sind hier eine Ausnahme und möchten nicht unhöflich sein.

Nach dem "Essen" fahren wir zurück und gehen schlafen.
Morgen geht es nach GocheGanas und wir freuen uns riesig darauf. Hier wollen wir unsere super Reise ausklingen lassen, nochmal ein paar Gamedrives machen, entspannen, schwimmen, Fahrrad fahren .... Wir haben sehr hohe Erwartungen und hoffen, die letzten zwei Tage noch einmal voll auskosten zu können.


Liebe Grüße

Nadja und Marco

14.Juli 2015

Gegen 8 Uhr stehen wir auf, machen uns fertig und packen unsere Sachen. Wir verstauen schon alles im Auto, da wir direkt nach dem Frühstück aufbrechen möchten.

Wir genießen das Frühstück und checken aus. So richtig ist der Funke hier nicht übergesprungen, auch wenn alles schön war. Ich werde gern zu den einzelnen Unterkünften noch ein kleines Fazit schreiben.

Um 9 Uhr starten wir und sind nach kurzer Fahrt schon um 11 Uhr in GocheGanas. Der Empfang ist herzlich und die Landschaft hier ist einfach toll. Da wir so früh da sind, müssen wir ein wenig warten, bis unser Zimmer fertig ist und schauen uns die Anlage an.







Wir freuen uns schon, heute nachmittag den schönen Wellness-Bereich zu testen. Zuerst beziehen wir aber unser Zimmer und gehen zum Dinner. Das Restaurant ist sehr schön. Wir essen beide einen Salat und amüsieren uns über die unglaubliche Anzahl an Kellnern, die scheinbar alle auf einen bestimmten Handgriff spezialisiert sind: Einer bringt das Brot, der nächste das Besteck, ein Dritter nimmt die Bestellung auf, der Nächste bringt die Getränke usw.

Nach dem Essen entspannen wir im Wellness-Bereich am Indoor-Pool. Draußen weht ein starker Wind und hier drinnen ist es richtig toll.

Am Nachmittag nehmen wir in unserem Zimmer ein heißes Bad - das tut nach den zwei kalten Nächten im Wohnzelt echt gut.

Das Dinner am Abend besteht aus Melonenschiffchen und Oryx-Salat mit Gemüse, zum Dessert gibt es Pudding. Ich esse nur eine Tomatensuppe, um meinen Magen noch ein wenig zu schonen - so richtig fit bin ich immer noch nicht, aber so langsam fängt es wieder an, mir zu schmecken.

Vom Abendessen werden wir abgeholt: Es geht zum Star-Gazing. Und das ist einfach klasse. Mit einer ganz netten schweizer Familie bekommen wir tolle, professionelle Einsichten in den Sternenhimmel... Es ist absolut zu empfehlen und seinen happigen Preis wirklich wert. Wir sind begeistert.

Danach fallen wir glücklich und zufrieden in das kuschelige Bett, in dem uns Wärmflaschen erwarten.

Bis morgen, liebe Grüße
Nadja und Marco

Hallo zusammen Wir haben euch lange warten lassen... doch jetzt nutze ich die Zeit mal, den Bericht zu Ende zu bringen. Vielleicht ist ja der eine oder andere trotzdem noch dabei.

15.Juli 2015

Gegen 7 Uhr stehen wir auf und machen uns für das Frühstück fertig. Der Service ist leider heute so lahm, dass mein Kaffee erst kommt, als wir schon aufgegessen haben... Naja, kann ja mal passieren...

Im Anschluss machen wir einen Ausflug mit den hochgelobten und viel beworbenen Mountainbikes. Nach längerer Wartezeit an der Fahrradstation kommt der zuständige Rad-Profi (irgendein Kellner, der gerade Zeit hat) und wählt die für uns passenden Räder aus. Die Auswahl unserer Räder erfolgt nicht anhand unserer Körpergröße oder anderer Kriterien, sondern anhand des sehr wichtigen Kriteriums "Sind die Reifen aufgepumpt oder nicht?!" Somit erhalten wie die scheinbar einzigen beiden fahrbereiten Räder. Meins ist viel zu klein und die Bremse ist nicht wirklich toll. Außerdem machen die Räder allgemein einen sehr ungepflegten Eindruck, alles ist verrostet, lose Teile hängen rum, alles wackelt und sieht aus wie vom Sperrmüll. Einen passenden Helm gibt es auch nicht, hier müssen wir mit dem leben, was annähernd passt. Hätten wir uns in so einer hochklassigen Lodge wirklich anders vorgestellt...

Wir fahren durch die tolle Landschaft und es wäre wirklich schön- doch ich kann mit meinem Rad einfach nicht mehr fahren. Es ist so klein und dadurch so unheimlich anstrengend. Ich drehe um und lasse Marco die Runde alleine fahren. Er freut sich sehr über ein bisschen Sport.
Ich schiebe das Rad zurück, denke öfter darüber nach, dieses Mistding hier auf dem Weg liegen zu lassen... Kann mich aber durchringen, es bis zur Fahrradstation zu bringen. Auf dem Weg zum Pool kann ich mir eine Beschwerde an der Rezeption nicht verkneifen. Ich finde diese Räder wirklich unzumutbar und eine Frechheit. Die Lodge wirbt auf ihrer Homepage mit tollen Mountainbike-Ausflügen. Bei so einem Schrotthaufen an Ausstattung (finde ich) sollte eine Lodge, die so viel auf sich hält, diesen Zweig doch lieber einstampfen. Entweder vernünftig, oder gar nicht.... Ist zumindest meine Meinung. Aber das hier den Kunden zu verkaufen ist unverschämt. Solche Schrottteile könnte man höchstens gratis an die Häuser stellen, damit die Gäste damit bei Bedarf so mal fahren können. Aber als kostenpflichtige Aktivität... absolut unpassend für so eine Lodge...





Ich mache die Dame darauf aufmerksam, dass ich diese Leistung nicht bezahlen werde und bekomme nur ein "No problem"...

Am Pool warte ich dann 30 Minuten, bis sich eine der vielen Servicekräfte mal bewegt, um meine Bestellung aufzunehmen. Bei Kaffee und Appletizer warte ich dann in der Sonne auf Marco.
Nach seiner Rückkehr erzählt er auch noch von seinen Problemen mit dem Rad...
Aber egal... Ich denke, ihr habt es verstanden

Ich buche mir für 12 Uhr eine Massage, dann machen wir uns auf dem Zimmer frisch und ich kann schon los zum Spa-Bereich, während Marco es sich für ein Nickerchen gemütlich macht.

Fortsetzung

Nach der Massage, die sehr schön ist, ist es schon Zeit für den Lunch. Ich nehme eine Tomatensuppe und Marco isst Springboksteak mit Kartoffeln und Gemüse.
Nach dem Essen wollen wir unbedingt ins Schwimmbad. Draußen ist es zwar sonnig, aber sehr windig und daher zu kalt. Wir lesen, schwimmen, gehen in die Sauna und machen uns dann auch schon wieder fertig für den Game-Drive.
Matthews ist unser Fahrer. Zunächst scheint es, als wären wir allein, doch als wir losfahren, kommt noch eine Mutter mit ihrer Tochter dazu. Die beiden kommen aus Kapstadt, die Dame testet Unterkünfte für Ihre Kunden und fragt uns aus... Wir geben bereitwillig Auskunft über unsere Kritik, die sie voll und ganz bestätigen kann.
Der Gamedrive ist einfach nur genial. Matthews erzählt viel über die Besonderheiten des Gebietes und wir sehen viele Tiere: 2 ganz junge Giraffenbabys und unzählige Teenager und erwachsene Giraffen, Rhinos , Wasserböcke, Oryx, Gnus, Strauße, Warzenschweine, Löffelhunde, Schakale...


















Die Landschaft hier mit den Hügeln im Hintergrund ist traumhaft schön. Man kann sich kaum vorstellen, dass Windhoek gleich in der Nähe ist, man sich aber trotzdem vorkommt, als wäre man von allem abgeschieden.






Ich mag besonders die Staubfahnen der verrückten Gnus, die wild durch die Gegend rasen und vor der untergehenden Sonne ein tolles Bild schaffen...









Wir bleiben bis zum Einbruch der Dunkelheit bei den Rhinos und fahren dann wieder zurück zur Lodge.
Der Gamedrive hier hat uns wirklich sehr gefallen. Wir werden auf jeden Fall morgen noch einen buchen! Das muss einfach sein als Vorbereitung auf den nahenden Abschied von Namibia.

16.Juli 2015

Wir stehen früh auf und gehen zum Morning-Drive. Heute ist John unser Fahrer. Und ich muss leider sagen, wir haben in unseren ganzen Afrikareisen noch nie einen so ungeeigneten Guide gehabt... Er wirkt einfach nur schläfrig, ahnungslos, gelangweilt, inkompetent. Es macht überhaupt keinen Spaß, ihm zuzuhören und er leiert die Dinge runter. Hinweise wie "this is a waterbuck" sind von der Tiefe her alles. Auf tiefergehende Fragen antwortet er dämliche Dinge und weicht den Antworten aus... Ich finde es sehr anstrengend mit ihm und muss mich echt zusammenreißen...
Wir sehen Rhinos, Giraffen und Löffelhunde. Leider fährt John so schnell an den Löffelhunden vorbei, dass die Kleinen, die in diesem Moment noch süß zusammengekuschelt in einer kleinen Kuhle lagen, die Flucht ergreifen.







Zu den Rhinos fährt John über Stock und Stein... Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn die Guides keine Rücksicht auf die Natur nehmen, um die doofen Touris zu verwöhnen. Mir hätte das Rhino auch von weiter weg gefallen, ohne quer durch die Büsche zu fahren...









Auf dem Weg in Richtung Lodge sehen wir so viele Giraffen, die überall ihre Hälse aus den Büschen strecken. Das ist ein total tolles Bild, wir kommen uns vor wie in Jurassic Park. So viele Giraffen auf einmal haben wir noch nie gesehen. Überall, wo man hinschaut, sind diese tollen Tiere. Die Anzahl der Giraffen haben wir nur auf Video festgehalten - mir fällt gerade auf, dass es kein Foto von der Menge gibt.






Außerdem sehen wir noch viele andere Tiere, die sich uns zum Abschied zeigen...











Im Großen und Ganzen war es ein schöner Drive, da wir nochmal einige Tiere gesehen haben und John ja weitestgehend eher ruhig war.
Wir sind trotzdem froh, gestern einen ganz anderen Drive mitgemacht zu haben.

Nach der Ankunft in der Lodge gibt es Frühstück. Wir sind schon recht spät dran und haben richtig Hunger. Nach dem Essen gehen wir aufs Zimmer, duschen, packen unsere Koffer und checken aus.

Dann heißt es Abschied nehmen. Unser Flug geht zwar erst heute abend, aber hier hält uns nichts. Für einen Late Check Out zahlt man hier eine unglaubliche Summe - einfach unverschämt und nicht kundenfreundlich. Wenn man einen Gast mit gutem Gefühl entlassen möchte, und das Zimmer eh leer wäre, könnte man hier meiner Meinung nach ruhig nicht mit der Stoppuhr kontrollieren, ob er auch wirklich pünktlich auscheckt. Da wir keine Lust haben, auf unseren Koffern zu sitzen, machen wir es uns halt in Windhoek schön.
So passt das ja auch in das Bild, mit dem sich uns GocheGhanas im Ganzen gezeigt hat...
Mit großer Freude fülle ich hier den Feedback-Bogen aus...

Somit geht es für uns in die Stadt. Wir schauen uns die typischen Sehenswürdigkeiten an und schlendern durch die Sonne.






Dann entdecken wir das Goethe-Institut, das auch ein Cafe auf dem Innenhof hat. Hier ist es total niedlich und wir genießen den Nachmittag bei Schwarzbrot mit Cottage-cheese und Kaktusfeigen-Limonade.

Es war so eine tolle Reise und wir haben viele neue Dinge gesehen. Wir hatten wieder so unglaubliche Tiersichtungen, wie die braune Hyäne, den Leopard, die Geparden, Löwen, Löffelhunde, Erdmännchen..... Viele Wünsche haben sich erfüllt und viele Erwartungen wurden übertroffen. Ein paar wenige Dinge haben uns nicht so gut gefallen, aber darauf werde ich im Fazit zu den einzelnen Unterkünften eingehen.
Wir sind total zufrieden, dass wir diese unglaubliche Reise so kurzfristig geplant und gemacht haben. Für uns ist Namibia einfach ein geniales Reiseland mit so vielen unterschiedlichen Facetten. Für uns war es bestimmt nicht das letzte Mal Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns jemals satt sehen können an den schönen Landschaften und tollen Tiererlebnissen.