THEMA: Namibia - Don´t worry - be happy!
29 Jul 2015 07:43 #393712
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  • LolaKatze am 29 Jul 2015 07:43
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Hallo Elsa,

würde euch ganz bestimmt gefallen - Natur pur und Landdschaft ohne Ende. Nur haben wir leider nicht wirklich viele Tiere gesehen :dry: .

Liebe Grüsse

Nina
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29 Jul 2015 12:51 #393778
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Hallo Nina,

wir hatten auch - nach einer Hotel-Ü in WDH mit Abendessen bei Joe`s B) - am 27./28. Juni unsere erste Camping-Nacht (Dachzelt) auf Bagetelle. Auch wir fanden die Campsite sehr schön. Allerdings war es unsere mit Abstand kälteste Nacht (Minusgrade). War aber okay, da wir uns Ski-Unterwäsche und Winterschlafsäcke von zu Hause mitgebracht hatten. Von daher haben wir keine Nacht gefroren - nur das Aufstehen war schon mal etwas ungemütlich.

Viele Grüße
Peter
Letzte Änderung: 29 Jul 2015 12:53 von pero65.
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30 Jul 2015 19:30 #394016
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Alles anschnallen, es geht endlich weiter.

Tag 8: Donnerstag, 18.Juni 2015 - zum Oranje und dann weiter nach Rosh Pinah

Auch heute fahren wir ohne Frühstück los, wir wollen uns unterwegs ein schönes und warmes Plätzchen suchen. Wir fahren noch schnell an der Canon Lodge vorbei - dem "Geheimtipp" des Österreichers - und sind gespannt, was uns erwartet. Wow, sind die Bungalows schön in die Landschaft integriert! Was uns aber noch viel besser gefällt, das sind die Steinformationen – leider hat hier die „Fotografin“ einen schlechten Job gemacht.











Die nächsten zwei Stunden fahren wir durch eine traumhaft schöne und abwechslungsreiche Landschaft und sind auch heute wieder erstaunt, wie vielfältig das hier alles ist. Aber ein schönes – davon gäbe es einige – und warmes – es ist einfach zu windig – Plätzchen zum Frühstücken ist einfach nicht zu finden.









Es ist so windig, dass sich hier sogar der "Kühlerlüfter" ständig dreht. Unheimlich hier mitten im Nichts und mit den Einschusslöchern.
Und dann geht es weiter durch das "Wonderland".





Aber ausser ein paar Bergzebras und diesem Kudu haben wir auch heute nicht viele Tiere gesehen :(





Und dann - von jetzt auf nachher – sind wir im Tal des Oranje. Nach den eher „Nicht“ Farben weiss, beige und hellbraun gibt es plötzlich grün und blau. Was für ein Kontrast: ein Fluss, der auch Wasser führt und diese Farben!







Plötzlich entdecke ich eine Pavian-Grossfamilie neben uns im Berg: gut 50 Tiere folgen uns ein Stück weit am Berg entlang, es sieht aus, als ob der Berg leben würde. Sie sind aber viel schneller, wie unsere Fotoapparate. Was für geschmeidige Tiere.





Wir geniessen das Grün und den Oranje. Was für eine Wohltat für Auge und Seele





Und dann geht es wieder ein Stück weit ins Gebirge hinein. Und nachdem wir am Oranje keinen geeigneten Platz gefunden haben fürs Frühstück – gibt es hier ein schnelles und karges Mittagessen, passend zur Landschaft.





Nach ein paar Kilometern geht es dann auch schon wieder zurück an den Oranje, wo eine Brücke über den Fluss führt.









Aber was ist das da vorne?



Eine Grenzkontrolle !?! Ausweis, Führerschein, der internationale, und die Frage ob wir Waffen hätten – natürlich nicht – und Steine. Warum, was sollen wir mit Steinen anfangen? Ach so, die darf man hier ja nicht sammeln. Nein, haben wir auch nicht. Der Grenzbeamte erklärt uns dann, dass er das Recht hätte, unseren Camper zu durchsuchen und macht dies dann auch (eher oberflächlich). Er scheint aber sichtlich amüsiert darüber zu sein, was deutsche Camper so alles mit dabei haben :lol: und wir dürfen passieren.

Unser nächstes Ziel ist Rosh Pinah, eine private Bergbaustadt, die etwa 2.500 Einwohner hat und die hauptsächlich von der Skorpion-Zink-Mine lebt.
Wir haben hier das Amica Guesthouse reserviert, weil wir die Strecke bis nach Klein-Aus nicht an einem Stück fahren wollten und weil wir hier keinen geeigneten Campground gefunden haben. Ausserdem müssen wir wieder einkaufen – für die nächsten 10 Tage – und natürlich auch tanken. Der Supermarkt, obwohl auch ein SPAR Markt, führt hier so ganz andere und auch kaum auf Europäer zugeschnittene Produkte, wie in den übrigen Märkten. So haben wir hier das einzige Mal kein Vollkornbrot bekommen. Dann geht es aber endlich weiter zu unserer Unterkunft.
Das Amica Guesthouse ist ein nettes kleines Gästehaus inmitten einer Wohnsiedlung. Ausgeschildert ist der Weg zum Parkplatz - und von dort aus kommt man dann in das Guesthouse. Der Parkplatz ist aber nicht abgeschlossen. Ein "komisches" Gefühl hatten wir aber nicht.









Nachdem wir unseren gesamten Hausrat - zumindest hat sich das so angefühlt - ins Zimmer geschleppt haben (so schön ein Guesthouse oder eine Lodge auch ist - es ist einfach eine ständige Umräumerei),
geniessen wir den „Luxus“ eines Gästehauses am nachmittag und essen hier auch. Es gibt Kudu Filet mit Gemüse und baked potatoes. Lecker! Und der Nachtisch: ein richtig feiner, weicher, fluffiger, saftiger und nicht zu süsser Schoko Kuchen mit einer Custard Creme ist einfach der Hit. Hmmmmm. Dazu natürlich wieder einen leckeren Weisswein.
Wir fallen mal wieder hundemüde und pappsatt ins Bett.

Wir sind jetzt schon eine Woche unterwegs – kaum zu glauben, wie die Zeit vergeht.

Amica Guesthouse
: Ein wirklich nettes und einfaches Gästehaus. Hier steigen fast ausschliesslich Arbeiter und Geschäftsleute der Minen ab und manchmal auch ein paar Touris auf der Durchfahrt. Man bekommt hier ein gutes Abendessen und ein ausreichendes Frühstück. Es gab einen Safe, der aber nicht funktionierte. Und man kann hier wirklich schön einen nachmittag am Pool verbringen.
Letzte Änderung: 30 Jul 2015 20:11 von LolaKatze.
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31 Jul 2015 17:16 #394131
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Tag 9: Freitag, der 19.Juni 2015 – Fahrtag nach Klein-Aus Vista

Die Bestellung des Frühstücks war etwas gewöhnungsbedürftig. Auf einem kleinen Zettel kreuzt man alles an, was man möchte – und man bekommt dann auch nur das. Wenn man einen Toast möchte, dann muss man den ankreuzen, möchte man Bacon zu den Spiegeleiern, ankreuzen, Tomaten, Pilze oder sonstwas, ankreuzen. Wir haben das System leider erst viel später verstanden und so waren unsere Eier ziemlich „nackt“. Aber wir wurden dennoch satt.

Wir haben Rosh Pinah auf der C13 verlassen – eine typische langweilige Teerpad - und haben unterwegs noch an einem typischen Picknick-Platz angehalten.







Als es dann endlich in die D727 abging, waren wir dann ganz froh. Das gefällt uns schon viel besser.



Mit den Tiersichtungen sind wir nicht wählerisch, wir müssen wohl oder übel das nehmen, was uns vor die Linse läuft.









Diese Strecke führt durch ein – für namibianische Verhältnisse – fruchtbares Tal und es war einfach eine wunderschöne und abwechslungsreiche Strecke. Unterwegs sind uns etwa 2 Autos begegnet und hin und wieder war eine Farm zu sehen.



Aber was ist das? Kürbis? Melone? Zuchini? Wir wissen es nicht, hatten aber auch nicht den Eindruck, das das essbar ist.



Dann: eine Kreuzung – wir fahren auf der D446 in Richtung Aus.



Und hier geht es dann schon wieder auf die B4 zu in Richtung Aus – so wie viele von euch die Strecke kennen, eine kerzengerade Teerpad durchs „Niemandsland“.





Und es ist jetzt genau die richtige Zeit für Kaffee und Kuchen - im Hotel in Aus soll es leckeren Apfelkuchen geben, heisst es - den gab es aber nicht. Lediglich sehr sehr süsse andere Kuchen – hat aber trotzdem geschmeckt.











Hätte aber auch irgendwo in einem deutschen Café in Deutschland sein können.

Dann ging es weiter nach Klein-Aus Vista, wo wir die nächsten drei Nächte auf dem Campground verbringen werden.





Die Rezeption ist sehr schön anzusehen und hier kann man auch Mountain Bikes mieten, um den (sehr anspruchsvollen)Trail zu fahren und einmal im Jahr gibt es hier auch eine Mountainbike Challenge.





Wir melden uns an - und dafür wird natürlich auch wieder die Autonummer gebraucht, die ich immer noch nicht auswendig kann - wir zahlen den Obulus für die Wanderwege, bekommen eine Broschüre dazu - sogar in deutsch - und dann fahren wir los zum Campground.



Der Campground mit etwa 10 Plätzen liegt ein paar Kilometer vom Haupthaus entfernt. Jeder hat seinen eigenen mit einem Windschutz versehenen Platz mit Bänken und einem Feuerring, das saubere Sanitärhäuschen teilt man sich mit den anderen Campern. Man hat Wasser am Platz, es gibt aber keinen Strom. Und jede Site hat einen Baum, der Schatten spendet. Einer hatte einen besonders tollen Baum mit vielen Webervogelnestern. Der Platz war an allen drei Tagen (fast) voll. Und obwohl wir hier nicht alleine waren, hat uns der Platz sehr sehr gut gefallen.





So, alles hergerichtet, dann ist jetzt Zeit für ein „Willkommens-Bierchen“ und dann war chillen angesagt: Strausse beobachten, zusehen, wie die Sonne die Landschaft in alle möglichen Farben hüllt - einfach Campgroundidylle geniessen.













Mit frischem Fleisch versorgt, wurde natürlich auch wieder gegrillt und ein schönes grosses Lagerfeuer entfacht, hach wie wir das lieben.







Letzte Änderung: 31 Jul 2015 17:42 von LolaKatze.
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31 Jul 2015 20:40 #394145
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  • Elsa am 31 Jul 2015 20:40
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Hach, was soll ich sagen: einfach nur SCHOEN! :silly:

Jedesmal wenn ich heute einen USA-Fan hoere bei dem Satz "... diese Meschenleere und diese Weite..." muss ich schmunzeln. Derjenige war bestimmt noch nie in Namibia... :woohoo:

Super Bericht und tolle Fotos!

Schoenes Wochenende Dir und Hansi!

LG,
Elsa
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01 Aug 2015 09:42 #394171
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Tag 10: Samstag, der 20.Juni 2015 – Kolmanskop und Lüderitz

Heute sind wir wieder ganz früh aufgestanden und ohne Frühstück kurz vor 7 Uhr losgefahren. Natürlich nicht ohne den umwerfenden Sonnenaufgang genossen zu haben. Was für tolle Farben.



Heute bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob unsere „Planung“ überhaupt so machbar ist.
Geplant war nach Kolmanskop zu fahren, ausgiebig zu fotografieren bevor wir an der Besichtigungstour teilnehmen. Dann sollte es nach Lüderitz weitergehen zum Tanken und Einkaufen und mittags wollten wir an der Mole eine Kleinigkeit essen. Zur Verdauung war dann noch die Besichtigung von Lüderitz angedacht und mit ganz viel Glück könnten wir noch auf die Shark Island fahren. Für die Wildpferde in Garub würde die Zeit wohl leider nicht reichen, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit (und das ist nun mal bereits gegen 18 Uhr) am Campingplatz eintreffen wollen. Aber meine Bedenken waren völlig umsonst.

Wir haben gerade mal eine Stunde bis nach Kolmanskop gebraucht. Was für ein tolles Licht, was für eine tolle Landschaft.









"Fata Morgana" und Realität





Und dann, kurz nach dem Airport, ist auch schon unser estes Ziel zu sehen - Kolmanskop.





Wir waren kurz vor 8 Uhr dort und obwohl der offizielle Einlass erst um 8 Uhr ist, durften wir schon hinein. Natürlich erst nach Bezahlung des Permits von 80 N$/Person. Es waren schon einige Fotografen dort.







Angefangen hatte im April 1908 alles per Zufall, als Oberbahnmeister August Stauch und seine Arbeiter wie gewöhnlich die neue Streckenlinie von Lüderitz nach Keetmanshoop vom allgegenwärtigen Treibsand freischaufelten.







Der farbige Bahnarbeiter Zacharias Lewala präsentierte seinem Vorgesetzten einen unscheinbar aussehenden Stein, den er im Sand gefunden hatte. Lewala hatte in einer südafrikanischen Diamantenmine gearbeitet und vermutete, dass es sich um einen Diamanten handeln könnte. Stauch sicherte sich in aller Eile die Schürfrechte. Als er dann die Bestätigung erhielt, dass es sich bei dem Fund Lewalas tatsächlich um einen Diamanten handelte hing er seinen Job an den Nagel, rüstete eine Expedition aus und begann eiligst mit der Diamantenschürfung im Wüstensand.








Die Nachricht von Diamantenfunden in Deutsch-Südwest verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Das Diamantenfieber brach aus. Von überall strömten die Menschen herbei: Bauern verliessen ihre Scholle, Matrosen setzten sich von ihren Schiffen ab, Händler gaben ihre Geschäfte auf, Männer liessen ihre Frauen sitzen. Es hiess, man müsse sich nur bücken, um die Diamanten an der Oberfläche des Sandbodens aufzusammeln.





Hauptquartier wurde Kolmaskop. Schöne Häuser wurden gebaut, alle Materialien aus Deutschland importiert. Ab 1911 gab es elektrischen Strom. In einer Eisfabrik wurde Stangeneis produziert, das jeder Haushalt gratis bekam. Das erste Röntgengerät Afrikas wurde in Kolmanskop aufgestellt.








Stauch verkaufte die Gesellschaft 1920 an die CDM.



Diese beliess alles beim Alten. Das Casino wurde erst 1927-1928 gebaut, wiederum mit aus Deutschland importieren Materialien, einschliesslich einer Kegelbahn.



Als dann 1929 wesentlich grössere Diamanten bei Oranjemund entdeckt wurden, war das baldige Ende von Kolmanskop besiegelt. 1938 wurden die Förderanlagen stillgelegt und 1944 die Verwaltungsbüros nach Oranjemmund verlegt. 1956 verliess der letzte Sicherheitsbeamte die Stadt, die seither von den Wanderdünen zurückerobert wird.












Heute ist der Wüstenboden längst leergeräumt, man fördert die funkelnden Steinchen mit modernsten Geräten aus dem Meeresgrund vor der Küste. Aus August Stauch, dem ersten Diamantenschürfer, war ein vielfacher Millionär geworden. Auch Zacharias Lewala hatte es zu ein wenig Wohlstand gebracht. Doch die Weltwirtschaftskrise und zwei Weltkriege machten aus dem reichen August Stauch einen „armen Schlucker“.



Wir haben uns dann alles in Ruhe angeschaut und gaaaaanz viel fotografiert.



Hier im Casion würde die Tour dann starten.



Der Hunger hat und Kaffeedurst hat uns jedoch in die Cafeteria getrieben und wir haben auf die Führung um 10.30 Uhr verzichtet. Es gab leckeres Omelett für Hansi und ich habe mich auf Pancakes gefreut, die hier in Namibia aber wirklich richtige Pfannkuchen sind.





Und dann sind wir früher wie gedacht, nach Lüderitz weitergefahren





- Fortsetzung folgt -
Anhang:
Letzte Änderung: 01 Aug 2015 10:28 von LolaKatze.
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