11.05.2015 Nächstes: Ziel Kunene River Lodge
Heute Morgen ist der Wasserstand des Kunene deutlich niedriger.
Es sind „Inseln“ zu sehen, die gestern Abend noch nicht da waren.
Es liegen heute nur 165 km vor uns und somit haben wir wieder viel Zei,t Land und Leute zu genießen und zu erleben.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Da wir uns nicht trauen, die D3700 Pad entlang des Kunene zu fahren, heißt das für uns, zuerst mal wieder ein Stück zurückzufahren.
Unsere Route verläuft über die C43 und dann bei Otjivize auf die D3701 Richtung Swartbooisdrift.
Auf halben Weg kommen uns 3 junge Himbamädchen entgegen. Sie winken und machen uns Zeichen anzuhalten.
Wie immer füllen wir Wasserflaschen auf und verteilen etwas Essen. Die 3 sind äußerst fotogen und haben Spaß daran, sich in der Kamera zu betrachten.
Kurz vor Otjivize halten wir an einem Waisenhaus an.
Diese Einrichtung ist uns schon auf der Hinfahrt aufgefallen und wir hatten beschlossen auf der Rückfahrt anzuhalten.
So fahren wir also vor das verschlossene Tor. Während wir überlegen, wie wir auf uns aufmerksam machen könnten, kommt ein junges Mädchen in westlicher Kleidung vorbei, die zielstrebig auf das Tor zugeht.
Sie spricht gut englisch und wir können unser Anliegen vorbringen.
Ohne zu zögern nimmt sie uns mit und stellt uns Frau Horn vor.
Frau Horn, eine Deutsche aus Berlin, gehört zu den Gründern des Hilfswerkes Kaokoveld eV.
Obwohl wir hier unangemeldet auftauchen, nimmt sie sich viel Zeit uns die ganze Geschichte zu erzählen. Und während wir im Halbschatten eines Baumes im Garten sitzen, lässt sie die letzten Jahre Revue passieren und erzählt uns, wie es dazu kam, dass sie heute hier sind.
Dies alles wiederzugeben, würde jetzt den Bericht hier sprengen.
Sie und ihr Verein haben es ich zur Aufgabe gemacht in Betreuung, Bildung und Ernährung der Kinder zu investieren. Sie sind seit 2001 vor Ort und betreuen mittlerweile 85 Kinder.
Sehr stark am Herzen liegen ihr Bildung und Ernährung.
In unmittelbarer Nähe zu dem Waisenhaus gibt es 2 Schulen. Eine davon unterstützt sie mit großem Engagement und Erfolg. Lehrer und Schüler sind ihr dafür sehr dankbar.
Leider sind Ferien, sonst hätte sie uns in die Schule mitgenommen.
In der anderen Schule, die natürlich auch nicht von ihr bzw. dem Verein unterstützt wird, herrschen laut ihrer Schilderung katastrophale Zustände. Die zuständigen Lehrer sind auch nicht willens etwas dran zu ändern, sondern bringen den Kindern Sätze wie “Give me cash“ bei, um dann die Touristen mit ausgestreckter Hand anzubetteln. Zum Glück haben wir solche Kinder auf unserer Reise nur einmal erlebt.
Sie erzählt von den Anfängen, von der Veränderung der Kultur der Himba, und und und…
Soweit wir das beurteilen können und von dem was wir gesehen haben macht sie hier eine gute Arbeit.
Frau Horn freut sich immer über Geld- und Sachspenden. Dringend benötigt werden
Schultaschen, Schuhe, Kleidung für Kinder und auch Erwachsene (Lehrer).
Hier mal die Internetadresse für alle die sich mehr dafür interessieren:
www.kaokoland.de/
Auch dies, wenn auch diesmal nicht mit Bildern unterlegt, war eine sehr interessante Begegnung, die uns aus einer anderen Sicht, viele neue Einblicke und Erkenntnis gab.
Wir setzen unseren Weg fort, nehmen in Otjivize irgendwie eine falsche Pad und gelangen in eine wunderschöne Landschaft.
Natürlich müssen wir auch wieder zurück und die Menschen im Dorf winken uns lachend zu. Sie schauten uns schon bei der Hinfahrt verwundert an.
Irgendwo auf der D3701, kurz vor einer Umleitung, steht ein junger Himba und hofft einen Lift.
Wir halten an, „bauen unser Auto um“ und können ihm auf dem Rücksitz neben dem Kühlschrank ca. 50 cm Sitzfläche anbieten.
Die Unterhaltung geht im Prinzip nur per Hand zu Fuß. Er spricht kein englisch, wir kein Ovahimba und somit rede ich deutsch mit ihm.
Ich mache ihm klar, er solle uns anzeigen, wo wir anhalten sollen, denn eigentlich wissen wir nicht wirklich wohin er möchte.
Wir fahren also die Umleitung und irgendwo im „Nichts“ deutet er uns an zu halten.
Ah … ich verstehe… er ist die Ablösung des Kuhhirten. Sein Freund staunt nicht schlecht, als er mit dem Auto vorgefahren kommt.
Er erklärt uns noch mit ausschweifenden Armbewegungen den Weg und schon sind wir wieder weg.
Gegen Mittag erreichen wir die Kunene River Lodge.
Wir können uns eine der freuen Campsites aussuchen und entscheiden uns für Nr. 7 mit Blick auf den Kunene.
Zur Begrüßung stellen sich gleich mehrere Äffchen und ein kleiner Wasserwaran ein.
Auf der Terasse der Lodge haben wir einen wunderschönen Blick auf den Kunene. Alles ist ganz ruhig und friedlich.
Und es tut die Erlebnisse der letzten Tag "sacken" zu lassen und zu verarbeiten.
Auch eine Lapa mit Wifi Anschluss lädt zum relaxen ein.
Und während ich mal kurz Kontakt zu Freunden via Internet suche, werden wir von 2 Fledermäusen oder sind es Flughunde beobachtet.
Den Abend lassen wir gemütlich mit Blick auf den Kunene in aller Ruhe ausklingen.
Gefahren: 165 km