So weitergehts mit genug Wasser und Nahrung, das ich netterweise einem Touristen abschwatzen konnte!
Normalerweise ist meine Hemmschwelle da sehr groß, denn die Reisenden planen schließlich auch nur für sich selbst Wasser ein. Ich will mich da nicht prinzipiell drauf verlassen und lieber schleppe ich meine eigenen Vorräte mit, denn das gehört eben auch dazu!
Dennoch war ich sehr froh und dankbar, dass ich so viele nette und hilfsbereite Menschen auf meiner Reise treffen durfte. Das zog sich wirklich durch die Bank, ob es nur eine einfache Frage nach dem Weg war oder ich Ersatzteile für das Fahrrad brauchte, immer wurde mir über das Ziel hinaus Hilfe angeboten und auch ehrlich und herzlich eingelöst, falls nötig.
So kam es dass ich in Maltahöhe ein nettes Niederländisches Ehepaar auf dem Campingplatz kennen lernte, mit denen ich Abends noch lange dasaß und über Reisen und das Leben plauderte. Wir sagten uns Gute Nacht und gute Weiterfahrt, da ich schon früh loswollte am nächsten Tag.
Etwa um 10 Uhr holten die beiden mich dann ein, und hielten an. Die Frau kam aus dem Auto und meinte sie hätten noch eine Tasse Kaffe übrig von heute Morgen.
Ich war total überwältigt über diese herzliche Einladung zu einer Tasse Kaffe inkl. echt Niederländischer Kekse. Es war ja nur eine Tasse Kaffee denken jetzt sicher viele. (übrigens kein Rikoffy, sondern echter Filterkaffee)
Aber allein die Geste, anzuhalten und mir das anzubieten ist einfach so nett!
Dazu bekommen alltägliche und einfache Dinge auf (Rad)-Reisen einfach einen anderen Stellenwert.
Da ich keinen Kocher dabei hatte, fiel auch der Morgenkaffee für diese 3 Monate aus, so freute ich mich umso mehr um diese Geste und das kleine Dopingwunder.
Denn nachdem wir uns dann erneut verabschiedeten ging die Radlerei natürlich umso leichter, einmal wegen der Freude um die netten Niederländer und natürlich mit dem Kaffee und den Keksen im Blut!
Ja, ich denke oft an die beiden zurück, besonders in stressigen Momenten in welchen man sich einfach mal an kleinen Dingen freuen muss und Probleme die in Wirklichkeit nicht so schlimm sind mal wieder zu relativieren. Das ist schon ein wichtiger Lerneffekt den ich gemacht habe. Es gelingt sicherlich nicht immer, aber wenn man auch nur ab und zu dran denkt ist es schon viel wert.
So nun genug philosophiert jetzt gibts ein paar Fotos für den geistigen Urlaub zu sehn.
Das Gewitter gerade so umfahren. Puh!
Vielleicht hat jemand von Euch mehr Informationen zu diesem Berg?! Es konnte mir niemand genau sagen was er genau ist, einmal war es ein Vulkan, dann ein Meteoriteneinschlag oder auch eine heilige Stätte.
Wild campen in der nähe von Bethanie
Am Morgen bei Sonnenaufgang waren ein paar mehr Pfotenabdrücke um den Schlafplatz als am Abend zuvor...
Morgens kurz hinter Maltahöhe
kleiner Pass...Als Bayerin war ich sehr überrascht, dass ich den Pass so schnell überqueren konnte. Da hatte ich mir schlimmeres vorgestellt. Endlose Serpentinen, Schiebestrecken und Frustration. Aber die Strecke war wirklich ein wunderschöner Abschnitt, der sich auf alle Fälle auch mit dem Auto lohnt zu nehmen!
Jaja die Regenzeit.