Jetzt wird es etwas bilderlastig, denn es fehlt uns etwas die Zeit zum Schreiben - ein defekter Toaster hat fast unsere Küche abgefackelt und wir müssen uns mit Versicherungen herumschlagen
Mahangu Safari Lodge
Zurück auf der B8 fahren wir noch einmal nach Rundu, um dort zu tanken. Wir haben noch ausreichend Lebensmittel, um nicht in die Stadt zu einem Supermarkt fahren zu müssen. Die Tankstelle liegt am Stadtrand von Rundu direkt an der B8 an einem sehr belebten Platz. Zunächst gilt unsere Aufmerksamkeit der Tankuhr, die schließlich bei 102 Litern stehen bleibt.
Wir haben einen durchschnittlichen Verbrauch von 13 Litern auf 100 Kilometer errechnet. Ganz schön durstig der Bushcamper dafür, dass wir mit maximal 80 Stundenkilometern ausschließlich auf Teerstraßen unterwegs waren.
Dem großen Angebot an Obst auf dem Platz können wir nicht widerstehen und kaufen einige Orangen. Damit haben wir auch die Genehmigung für diese beiden Fotos erhalten.
Wir haben bis zu unserer nächsten Unterkunft nur 220 Kilometer zurückzulegen, aber auf den Friseurbesuch verzichten wir.
Inzwischen unterhält uns auch eine lautstark diskutierende Gruppe junger Männer.
Worum es bei dem Palaver letztlich geht, können wir nicht feststellen. Möglicherweise streiken die Busfahrer und die angebotene Alternativbeförderung ist von einigen Fahrgästen als unangemessen abgelehnt worden.
Nur schwer können wir uns von diesem unterhaltsamen Ort losreißen, denn es hätte bestimmt noch das eine oder andere Interessante zu beobachten gegeben.
Der sich langsam meldende Hunger erinnert uns aber daran, dass wir auf dem Weg zu unserem Tagesziel noch der Mobola Lodge, wo wir auf der Rückreise für zwei Nächte eine Campsite vorgebucht haben, einen Besuch abstatten wollen. Da wir in mehreren Reiseberichten hier im Forum gelesen haben, dass es dort köstliches tiefgefrorenes Gamefleisch geben soll, beschließen wir, den geringen Umweg in Kauf zu nehmen und uns bei dieser Gelegenheit auch gleich die schönste Campsite reservieren zu lassen.
Bald ist die Mobola Lodge erreicht
und wir sind sehr überrascht, mit Salutschüssen begrüßt zu werden, zumal wir unseren Besuch gar nicht angekündigt haben. Kurze Zeit später erfahren wir, dass die Schüsse nicht unserer Begrüßung, sondern einer Schlange galten, die durch das Gebüsch gehuscht war und dort vertrieben werden sollte, um nicht die beiden Hunde des Eigentümers zu gefährden. Um seine Gäste nicht allzu sehr zu erschrecken, hält Alex seinen noch rauchenden Colt auf dem Rücken versteckt.
Auf der Suche nach der schönsten Campsite kommen wir an eine Brücke, die auf eine zur Lodge gehörende kleine Insel führt
und vor deren Betreten durch folgendes Schild gewarnt wird.
Bei unserer Besichtigung begleitet uns Alfred auf Schritt und Tritt.
Das äußerst liebe und anhängliche Dackelchen lässt uns nicht einen Augenblick aus den Augen.
Mit einigen Portionen Gamefleisch und mit großer Vorfreude auf unseren zweitägigen Aufenthalt lassen wir die Mobola Lodge und einen tief traurigen Alfred zurück.
Nach wenigen Kilometern Gravel, wo überraschend viele Menschen zu Fuß unterwegs sind, wie z.B. diese Frau mit ihrem Kind,
sind wir zurück auf der Teerstraße. Da sich hier derartige Behinderungen
in Grenzen halten und wir hier nicht eingekehrt sind,
kommen wir bald zu diesem Wegweiser
und wenig später zu der Lodge.
Die Lodge bietet außer Campsites, 10 Bungalows, 6 Safarizelte,
einen Pool,
und offensichtlich auch gelegentliche nächtliche Hippo Besuche.
Eine Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der Campsite gibt es nicht, da alle übrigen Plätze belegt sind. Gleichwohl sind wir mit unserer Campsite sehr zufrieden. Sie liegt, wie alle anderen Plätze auch, direkt am Fluss,
von wo aus man einen guten Überblick auf alles hat, was sich oberhalb
und unterhalb der Wasseroberfläche abspielt.
Obwohl es am Nachmittag ein wenig geregnet hat und noch immer dunkle Wolken mit weiteren Niederschlägen drohen, werden die Tische auf den Holzdecks oberhalb des Okawango liebevoll für das Abendessen eingedeckt.
Der Blick auf die Speisekarte
und auf den von uns gewählten Tisch
lassen die Vorfreude auf das Dinner steigen. Leider wird das Essen dem stimmungsvollen Ambiente nicht gerecht
Nach dem Essen sitzen wir noch ein wenig auf unserer Campsite und lauschen dem abendlichen Frosch- und Grillenkonzert bis die Sonne vollständig untergegangen ist.
Nachts haben wir tatsächlich Hippo-Besuch auf unserer Campsite, wir hören es vor dem Bushcamper Gras rupfen.
Nach dem Frühstück
geht es in den nahe gelegenen Mahango Game Park
Der Park gefällt uns sehr gut wegen der großen Vielfalt an Tieren und auch weil wir fast allein im Park unterwegs sind.
Unsere erste Lechwe
Als wir uns einem Wasserloch nähern, stehen dort ein einzelner Elefant und ein Geländewagen. Da uns sofort auffällt, dass der Wagen den Rückwärtsgang eingelegt hat, fahren wir nicht näher an das Wasserloch heran, sondern suchen einen Platz, von dem aus wir die Situation beobachten können.
Wir wissen nicht, was sich vor unserer Ankunft abgespielt hat, auf jeden Fall ist der Elefant sehr aufgebracht und setzt sich schnellen Schrittes und laut trötend in Richtung des Geländewagens in Bewegung
Der fährt nun zügig rückwärts in unsere Richtung, so dass auch wir den Rückwärtsgang einlegen müssen - und nun wäre es gut, Außenspiegel zu haben, die einen uneingeschränkten Blick nach hinten zuließen. So müssen wir durch die heruntergelassenen Seitenscheiben die Lage peilen, um rückwärts den schmalen Weg zurückzufahren. Daher gibt es leider nur wenige Bilder von dem wütenden Elefanten, dafür aber den einen oder anderen heftigen Kratzer durch die Büsche, die dem breiten Bushcamper nicht ausreichend Platz lassen.
Erst als der Elefant stehen bleibt, und dann zum Wasserloch zurückkehrt, können wir ein Foto machen
Als er kurze Zeit später erneut drohend auf uns zugelaufen kommt,
wird es uns zu mulmig. Wir machen ein letztes Foto,
und schlagen einen anderen Weg ein - an dem Wasserloch kommen wir heute nicht vorbei. Wir warnen noch einen gerade neu hinzukommenden Hilux Fahrer und machen uns auf den Rückweg.
Erst jetzt bemerken wir, dass auch andere aus einem sicheren Versteck heraus den Auftritt des Elefanten aufmerksam beobachtet haben.
Da es stark nach Regen aussieht, machen wir uns auf den Weg zurück zur Mahangu Lodge. Als ein weiterer großer Elefant plötzlich unseren Weg kreuzt, bekommen wir zunächst einen riesigen Schreck, stellen aber bald fest, dass es sich um ein friedfertiges Exemplar handelt.
Am nächsten Morgen beim Frühstück genießen wir noch einmal den Blick auf den Okavango, dann heißt es Abschied nehmen von einer wunderschönen Lodge, wo zumindest Selbstversorger keinen Punkt zur Kritik finden dürften.
Wir sehen uns in Nambwa wieder.