Kaisosi River Lodge
Das Ziel unserer heutigen Etappe ist die Kaisosi River Lodge. Sie liegt ca. 7 Kilometer östlich von Rundu an den Ufern des Okavango, und die heutigen 360 Kilometer legen wir ausschließlich auf Teerstraßen zurück. In einigen Reiseberichten war zu lesen, der Weg über die B8 sei eintönig und langweilig. Da wir das erste Mal auf dieser Strecke unterwegs sind, haben wir das nicht so empfunden. Bald hinter Grootfontein tauchen Palmen im Landschaftsbild auf - viele sehen allerdings kränklich und vertrocknet aus.
Immer wieder kommt man an typischen Dörfern vorbei
und hat kurze Einblicke in das Alltagsleben der Bewohner.
Am Straßenrand geht es sehr lebendig zu und wir müssen sehr auf Schulkinder auf dem Weg zum Schulbus oder zur Schule aufpassen. Viele winken fröhlich und wir haben nie erlebt, dass sie betteln oder nach "sweets" rufen.
Die Rinder, Schafe und Ziegen, die links und rechts der Straße grasen, haben die Ruhe weg, wenn sich Fahrzeuge nähern - immer geht es in gemächlichstem Tempo auf die andere Straßenseite
Insgesamt finden wir die Strecke bis Rundu abwechslungsreich und interessant - irgendwie "afrikanisch".
Kurz vor Erreichen der Kaisosi-Lodge streifen wir Rundu, eine quirlige und leicht chaotische Stadt.
Die Zufahrt zur Lodge ist unproblematisch, auch für Autos ohne 4 x 4 gut zu bewerkstelligen. In der Regenzeit, wenn die Zuflüsse aus Angola den Okawango über die Ufer treten lassen, wird es hier ganz anders aussehen. Man wird die Lodge dann nicht immer mit dem Auto erreichen können.
Die Lodge macht schon auf den ersten Blick einen sehr sympathischen Eindruck.
Sie verfügt über 12 Zwei-Bett Zimmer und 4 Doppel Zimmer sowie 16 Campsites mit privaten Waschräumen mit Dusche, WC, Strom und Grillplatz.
Während man von den Zimmern direkten Blick auf den Fluss hat, ist dies bei den Campsites leider nicht der Fall. Für unseren Geschmack liegen die Plätze auch zu dicht beieinander. Die Stellplätze kann man sich nicht selbst aussuchen, vielmehr werden sie bei der Ankunft in der Rezeption zugeteilt. Ob dies immer der Fall ist, wissen wir nicht, jedenfalls haben wir bei unserer Ankunft erfahren, dass sämtliche Zimmer und Campsites ausgebucht sind. Ein mit uns zeitgleich angekommenes Paar, das nicht vorgebucht hatte, musste unverrichteter Dinge den Rückweg antreten.
Wir sind das erste Mal am Okavango und wir sind richtig begeistert von der Landschaft und von der friedlichen Atmosphäre. Von der Terrasse des Restaurants aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Fluss und wir genießen unseren Sundowner vor dem Essen, das im Restaurant serviert wird.
Worauf wartet dieser junge Mann in seinem Boot seit über 20 Minuten?
Er wartet nicht auf sein Abendessen, sondern auf die Arbeiter, die noch fleißig mit dem Anbau der Lodge beschäftigt sind und sich dabei waghalsig ohne richtiges Gerüst und Sicherung auf den schmalen Balken zu schaffen machen
Jetzt ist endlich Feierabend und es geht über den Fluss zurück nach Angola - kleiner Grenzverkehr zwischen Namibia und Angola.
Und wieso treibt dieser Mitarbeiter in die Hände klatschend die Gans vor sich her? Die beiden scheinen auf dem Weg in die Küche zu sein
Da hätten wir diesen Schreihals, der die ganze Nacht keine Ruhe gegeben hat, viel lieber in der Pfanne gesehen
Beide sind wohl am Leben geblieben, denn es gibt sowohl für uns als auch für die anderen Gäste so wunderbares Game, wie wir es selten serviert bekommen haben. Eine riesige Portion, äußerst zart, auf den Punkt gegrillt. Auch die Beilagen, die man aus einem großen Angebot auswählen kann, sind hervorragend - und das Ganze zu einem sehr günstigen Preis
Das gemeingefährliche Messer ist bei der Zartheit des Fleisches gar nicht nötig.
Ein großes Lob an die Kaisosi River Lodge für die leckere Küche und die ungezwungene, nette Atmosphäre. Sie ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, und auch die rückwärtige Lage und relative Enge der Campsites waren für uns für eine Nacht völlig in Ordnung.