So, da ich zu den Frühaufstehern zähle könnt ihr zum Morgenkaffe wieder ein Stückchen lesen:
Da es am nächsten Tag leider sehr trüb und windig und auf der Weiterfahrt ist, fällt deshalb die geplante Fahrt ins Nature Valley weg. Dafür gibt es noch einmal Vögel satt! Im „Birds of Eden“ bei Plettenberg. Das ist die größte Vogelvoliere der Welt mit ca. 5 ha Größe. Sie ist in einem Tal angelegt und mit großen Bäumen bestanden. Man geht auf Holzstegen durch die Landschaft und merkt gar nicht, dass man eigentlich wie die Vögel in einem Käfig läuft. An den Wegen sind Futterstellen, sodass die Vögel sehr nahe an die Besucher kommen. Bäche, Teiche und dichter Urwald gaukeln intakte Natur und verschiedene Biotope vor. Es sind nur wenige Besucher da, die sich verlaufen und vor allem: unendlich viele Fotomotive für einen Vogelliebhaber. Ja, und dann noch mal der Knysnaturako in all seiner Pracht:
Das schlechtere Wetter hat man hier überhaupt nicht gemerkt. Auch das Mittagessen im kleinen Lokal in dem Park (Bobotie) war sehr lecker und empfehlenswert.
Für Landschaftsliebhaber ist ein Zwischenstopp in „The Heads“ bei Knysna lohnenswert.
Das heutige Ziel ist das „At the woods Guesthouse“ in Storms River Village bei Tsitsikamma.
(Schön und ruhig gelegenes Guesthouse, nettes Zimmer mit Balkon, Pool im Garten, schöne Aufenthaltsräume, recht übersichtliches Frühstücksbüfett. Negativ: Leider mussten wir die schweren Koffer in den ersten Stock selbst schleppen und wieder runter tragen.)
Das Wetter bleibt kühl, windig, regnerisch. Wir fahren tags darauf in den Tsitsikamma Nationalpark und wandern zur Hängebrücke am Storms River Mouth. Schöne Fotos gibt es wegen des Wetters nicht und der Wanderweg ist auch nicht sonderlich attraktiv und die Hängebrücke hätte ich auch nicht gebraucht. Auf dem Rückweg kommen uns vier Busladungen Touristen entgegen, die alle auf die Brücke wollen. Dann wollen wir wenigstens im Restaurant noch schnell etwas aufwärmen und einen Happen essen. Denkste! Man verweist uns aus dem Lokal, wo zwar nur drei Tische besetzt sind, aber alles für die Bustouris reserviert ist, hinaus auf die windige kalte Terrasse. Nicht mit uns, da gehen wir gleich wieder und verlassen den Park, weil es inzwischen regnet. Nächste Station ist der „Big Tree“. Schöner großer Baum, aber das war´s dann auch schon. Weiter zur Storms River Bridge. Hätte ich auch nicht sehen müssen! Am späteren Nachmittag hat der Regen aufgehört, wir wandern durch den kleinen Ort, der den Eindruck einer Westernstadt macht mit einem Rock´n Roll Lokal mit Elvis-Memorabilien – brauche ich auch nicht in Afrika! – und einer gerade ankommenden Busmannschaft vor dem besten Lokal des Örtchens. Wir wandern noch etwa eine Stunde den „Goesa Trail“, der uns noch ein wenig versöhnt, denn der alte Baumfarnbestand wegen dem der Wanderweg angelegt wurde, gibt echtes Urwaldfeeling. Das war das einzig Nette an Tsitsikamma, denn auch das Abendessen im „Bistro @ Bitou“ ist ein wenig fad ausgefallen.
Nach zwei schlechteren Tagen scheint wieder die Sonne und wir verlassen Tsitsikamma auf N2 und N10 zum Addo Elefant Park für die nächsten beiden Tage. Landschaftlich schönster Abschnitt ist die Fahrt über den Olifantskoppass. Dann noch 50 km Gravelroad zum Teil entlang an leuchtend blühenden Opuntienfeldern nach Kuzuko, einem privaten Gamereserve im Norden des Addo.
An der Reception müssen wir das Auto abstellen und werden mit dem Jeep zur 10 Minuten entfernten Lodge gebracht. Die Fahrt dauert aber etwas länger, weil uns ein „mustiger“ Ele-fantenbulle die Straße streitig macht.
Die Kuzuko Lodge ist sehr schön gelegen auf einem Hügel mit Blick von den Häuschen auf eine etwas weiter entfernte Wasserstelle. Rings um die Häuschen eine blumengeschmückte Anlage, in der man ein wenig spazieren gehen kann. Die Häuschen sind geräumig mit Balkon mit schönem Ausblick und einem abgetrennten Nasszellenbereich. Außerdem Schreibtisch mit Steckdosen, was ich sehr schätze. Sehr schön gelegener Pool. Das Essen am Abend (4-Gänge-Menü) und am Morgen ist sehr gut, herausragend ist der Mittagssnack. Sehr lecker!
Die Gamedrives von ca. zwei Stunden sind je am Nachmittag bis zum Abend mit Sundowner und am Morgen. Wir waren zwei Tage hier und ich fasse die wichtigsten Sichtungen gleich zusammen. Eine größere Elefantenherde und zwei männliche Löwen bekamen wir gleich am ersten Tag zu sehen.
Neben verschiedenen Antilopen und Giraffen sahen wir am zweiten Tag noch Büffel. An beiden Tagen suchten die Guides allerdings den Geparden vergeblich. Und das trotz eines Senders am Hals. Über eine Stunde sind wir jeweils neben den Pads durch den Busch gerumpelt ohne ihn zu finden und auch die ständig ausgestreckte Antenne half nicht weiter. Wahrscheinlich lag er hinter einem Busch auf dem Rücken, die Pfoten auf dem Bauch und hat sich über die Touris totgelacht.
Übrigens waren alle Leittiere der verschiedenen Arten besendert, damit man sie auch ja findet. Das garantiert zwar Sichtungen, aber ich bin davon nicht so begeistert, denn Tiere mit Halsbändern auf den Fotos finde ich nicht so prickelnd. Dass wir den Geparden nicht gesehen haben, fand ich nicht so schlimm, denn in 15 Jahren Namibia habe ich ausreichend Big Five gesehen und die Buchung im Addo war nur wegen des „Afrika-Tiere-Feelings“
Am zweiten Abend durften wir dann noch ein heftiges Gewitter miterleben. War aber nicht gebucht und wurde auch nicht extra berechnet!
Demnächst weiter in einem anderen Park!
Burschi