THEMA: Wunscherfüllungen in Südafrika
18 Nov 2014 22:59 #362985
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  • Silvy am 18 Nov 2014 22:59
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Hallo Burschi,

du hast "meinen" Bericht geschrieben!!! Wir waren auch gerade 4 Wochen in SA und ich habe alle Wünsche in diese Reise gepackt, alles selber geplant, dann buchen lassen vom Afrika-Spezialisten und alles hat super geklappt. Meine Wünsche und Vorstellungen wurden noch weit übertroffen! Wir haben fast das Gleiche gesehen: Pingiune, Wale, Hippos, die Big 5 an einem Tag im Sabi Sand Park. Deswegen kommt mir alles so bekannt vor, was du schreibst! Danke für den tollen Bericht!

Herzliche Grüße
Silvy
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19 Nov 2014 04:38 #362999
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  • Burschi am 19 Nov 2014 04:38
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So, da ich zu den Frühaufstehern zähle könnt ihr zum Morgenkaffe wieder ein Stückchen lesen:

Da es am nächsten Tag leider sehr trüb und windig und auf der Weiterfahrt ist, fällt deshalb die geplante Fahrt ins Nature Valley weg. Dafür gibt es noch einmal Vögel satt! Im „Birds of Eden“ bei Plettenberg. Das ist die größte Vogelvoliere der Welt mit ca. 5 ha Größe. Sie ist in einem Tal angelegt und mit großen Bäumen bestanden. Man geht auf Holzstegen durch die Landschaft und merkt gar nicht, dass man eigentlich wie die Vögel in einem Käfig läuft. An den Wegen sind Futterstellen, sodass die Vögel sehr nahe an die Besucher kommen. Bäche, Teiche und dichter Urwald gaukeln intakte Natur und verschiedene Biotope vor. Es sind nur wenige Besucher da, die sich verlaufen und vor allem: unendlich viele Fotomotive für einen Vogelliebhaber. Ja, und dann noch mal der Knysnaturako in all seiner Pracht:







Das schlechtere Wetter hat man hier überhaupt nicht gemerkt. Auch das Mittagessen im kleinen Lokal in dem Park (Bobotie) war sehr lecker und empfehlenswert.
Für Landschaftsliebhaber ist ein Zwischenstopp in „The Heads“ bei Knysna lohnenswert.
Das heutige Ziel ist das „At the woods Guesthouse“ in Storms River Village bei Tsitsikamma.
(Schön und ruhig gelegenes Guesthouse, nettes Zimmer mit Balkon, Pool im Garten, schöne Aufenthaltsräume, recht übersichtliches Frühstücksbüfett. Negativ: Leider mussten wir die schweren Koffer in den ersten Stock selbst schleppen und wieder runter tragen.)








Das Wetter bleibt kühl, windig, regnerisch. Wir fahren tags darauf in den Tsitsikamma Nationalpark und wandern zur Hängebrücke am Storms River Mouth. Schöne Fotos gibt es wegen des Wetters nicht und der Wanderweg ist auch nicht sonderlich attraktiv und die Hängebrücke hätte ich auch nicht gebraucht. Auf dem Rückweg kommen uns vier Busladungen Touristen entgegen, die alle auf die Brücke wollen. Dann wollen wir wenigstens im Restaurant noch schnell etwas aufwärmen und einen Happen essen. Denkste! Man verweist uns aus dem Lokal, wo zwar nur drei Tische besetzt sind, aber alles für die Bustouris reserviert ist, hinaus auf die windige kalte Terrasse. Nicht mit uns, da gehen wir gleich wieder und verlassen den Park, weil es inzwischen regnet. Nächste Station ist der „Big Tree“. Schöner großer Baum, aber das war´s dann auch schon. Weiter zur Storms River Bridge. Hätte ich auch nicht sehen müssen! Am späteren Nachmittag hat der Regen aufgehört, wir wandern durch den kleinen Ort, der den Eindruck einer Westernstadt macht mit einem Rock´n Roll Lokal mit Elvis-Memorabilien – brauche ich auch nicht in Afrika! – und einer gerade ankommenden Busmannschaft vor dem besten Lokal des Örtchens. Wir wandern noch etwa eine Stunde den „Goesa Trail“, der uns noch ein wenig versöhnt, denn der alte Baumfarnbestand wegen dem der Wanderweg angelegt wurde, gibt echtes Urwaldfeeling. Das war das einzig Nette an Tsitsikamma, denn auch das Abendessen im „Bistro @ Bitou“ ist ein wenig fad ausgefallen.

Nach zwei schlechteren Tagen scheint wieder die Sonne und wir verlassen Tsitsikamma auf N2 und N10 zum Addo Elefant Park für die nächsten beiden Tage. Landschaftlich schönster Abschnitt ist die Fahrt über den Olifantskoppass. Dann noch 50 km Gravelroad zum Teil entlang an leuchtend blühenden Opuntienfeldern nach Kuzuko, einem privaten Gamereserve im Norden des Addo.
An der Reception müssen wir das Auto abstellen und werden mit dem Jeep zur 10 Minuten entfernten Lodge gebracht. Die Fahrt dauert aber etwas länger, weil uns ein „mustiger“ Ele-fantenbulle die Straße streitig macht.





Die Kuzuko Lodge ist sehr schön gelegen auf einem Hügel mit Blick von den Häuschen auf eine etwas weiter entfernte Wasserstelle. Rings um die Häuschen eine blumengeschmückte Anlage, in der man ein wenig spazieren gehen kann. Die Häuschen sind geräumig mit Balkon mit schönem Ausblick und einem abgetrennten Nasszellenbereich. Außerdem Schreibtisch mit Steckdosen, was ich sehr schätze. Sehr schön gelegener Pool. Das Essen am Abend (4-Gänge-Menü) und am Morgen ist sehr gut, herausragend ist der Mittagssnack. Sehr lecker!






Die Gamedrives von ca. zwei Stunden sind je am Nachmittag bis zum Abend mit Sundowner und am Morgen. Wir waren zwei Tage hier und ich fasse die wichtigsten Sichtungen gleich zusammen. Eine größere Elefantenherde und zwei männliche Löwen bekamen wir gleich am ersten Tag zu sehen.




Neben verschiedenen Antilopen und Giraffen sahen wir am zweiten Tag noch Büffel. An beiden Tagen suchten die Guides allerdings den Geparden vergeblich. Und das trotz eines Senders am Hals. Über eine Stunde sind wir jeweils neben den Pads durch den Busch gerumpelt ohne ihn zu finden und auch die ständig ausgestreckte Antenne half nicht weiter. Wahrscheinlich lag er hinter einem Busch auf dem Rücken, die Pfoten auf dem Bauch und hat sich über die Touris totgelacht. :laugh: :laugh: :laugh: Übrigens waren alle Leittiere der verschiedenen Arten besendert, damit man sie auch ja findet. Das garantiert zwar Sichtungen, aber ich bin davon nicht so begeistert, denn Tiere mit Halsbändern auf den Fotos finde ich nicht so prickelnd. Dass wir den Geparden nicht gesehen haben, fand ich nicht so schlimm, denn in 15 Jahren Namibia habe ich ausreichend Big Five gesehen und die Buchung im Addo war nur wegen des „Afrika-Tiere-Feelings“ :) Am zweiten Abend durften wir dann noch ein heftiges Gewitter miterleben. War aber nicht gebucht und wurde auch nicht extra berechnet!
:)
Demnächst weiter in einem anderen Park!
Burschi
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Letzte Änderung: 24 Nov 2014 06:07 von Burschi.
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19 Nov 2014 08:02 #363019
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  • lionfight am 19 Nov 2014 08:02
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Ist diese Lodge offen zum Addo oder mit einem Zaun getrennt?


Gruß!
der Joe
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19 Nov 2014 08:14 #363025
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  • Burschi am 19 Nov 2014 04:38
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Hallo Joe,
Lodge und das Gelände - ich weiß nicht wie viele ha - sind durch Zäune vom Addo-Hauptgebiet abgetrennt.
Gruß:
Burschi
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20 Nov 2014 07:46 #363186
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Heute geht es zu einem weiteren Höhepunkt der Reise
Nach dem Gamedrive am Morgen verlassen wir Kuzuko und fahren in das nächste private Gamereserve, den „Kariega Game Reserve“, wo wir in der Ukhozi Lodge ein eigenes Häuschen bekommen. Das war die absolute Spitzenunterkunft der Reise! Überdachter Stellplatz für das Auto neben dem Haus, geräumige Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad, Terrasse mit toller Aussicht in ein Tal und eigener kleiner Pool. Drei Mahlzeiten am Tag, wobei auch der Mittagslunch ein echtes Mittagessen und nicht nur ein Snack war. Hervorragende Küche mit allen Getränken inklusive (auch Wein und Bier) und auch die gut bestückte Minibar. Ich will gar nicht wissen, was die zwei Tage hier gekostet haben, aber wert waren sie es allemal.








Pro Tag gibt es auch hier zwei Gamedrives. Schon bei der eigenen Einfahrt in die Lodge sehen wir viele Tiere (Blessböcke,Impalas, Gnus usw.) Der Höhepunkt gleich beim ersten Ga-medrive! Wir fahren auf einer engen Pad und es kommt uns eine Elefantenherde entgegen. Die Guide (weiblich) weicht nicht aus, sondern bleibt stehen. Die ganze Herde geht in wenigen Zentimetern am offenen Auto vorbei. Wir spüren den Atem der Tiere. Adrenalin pur! Erst recht, als sich der riesige Bulle am Auto vorbeischiebt!

Dann bleibt die Herde um das Auto herum stehen und wir können ca. 45 Minuten lang zu-schauen. Dabei sind die Spielchen eines etwa ein Monat alten Elefantenbabys besonders spaßig, weil es noch nichts mit seinem Rüssel anzufangen weiß und wie ein Kind herumtollt.









Leider sind die Fotos nicht in der Qualität, wie ich sie gerne hätte, denn an diesem Nachmittag hat es immer wieder mal geregnet.
Eine weitere Begegnung an diesem Tag erfreut uns einerseits, bedrückt uns leider aber auch. Wir begegnen einer Breitmaulnashornkuh mit ihrem ebenfalls ein Monate altem Baby. Sie hat keine Scheu und auch das Kleine nicht. Leider hat die Kuh aber keine Hörner mehr. Man hat allen Nashörnern in diesem Gamereserve die Hörner abgesägt, zum Schutz vor Wilderern, die mit einem Horn soviel Geld verdienen können, wie sonst in ihrem ganzen Leben nicht. Und die Wilderei hat im vergangenen Jahr in Südafrika Hunderten von Nashörnern das Leben gekostet, wobei auch auf säugende Mütter keine Rücksicht genommen wird



Das Gamereserve Kariega ist sehr wildreich und man kann mit etwas Glück eine große Palette von afrikanischen Tieren sehen. Besonders erwähnenswerte Begegnungen waren neben den Elefanten und Nashörnern die Büffel, Nyalas und Wasserböcke.
Angeboten wird auch eine Flussfahrt mit einem großen Motorfloß. Da dies aber etwas mehr Arbeit ist, muss man den Guide schon mit guten Worten überreden, denn die gehen lieber auf „Löwenjagd“. Ich selbst freue mich über ein paar seltene Vögel aber mehr als über den x-ten Löwen meiner „Afrika-Karriere“, was nicht für jeden Guide nachvollziehbar ist, besonders dann, wenn er bei der Vogelbestimmung etwas schwach auf den Beinen ist.
Für mich erfreuliche Vogelbeobachtungen kurz hintereinander waren die drei Adler: Schreiseeadler, Schopfadler und Kronenadler.
Resümee: Kariega lohnt auf jeden Fall einen Besuch und ist ein Höhepunkt jeder Reise. Von vielen Tieren kann man hier sehr gute Fotos machen. Ich möchte aber den Bericht damit nicht sprengen.
Ab Morgen wendet sich die Reise dann wieder nach Westen.
So weit für heute:
Viele Grüße:
Burschi

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Erst recht, als sich der riesige Bulle am Auto vorbeischiebt!
Hallo Burschi, tolle Erlebnisse und die Unterkunft schaut ja mal genial aus :woohoo: das darf ich zu Hause nicht zeigen ;)
War dein Bulle nicht ne Kuh :whistle:

So ein Gnubild im Sonnenuntergang schwebt mir auch noch vor. Schade dass es nicht scharf ist, dann wäre es perfekt!

Kann man in dem Kariega Game Reserve nur an organisierten Gamedrives mitmachen oder darf man da selbst fahren, ggf. mit einem Guide?
Gruß Thorsten :)
Thorsten Hanewald Photography

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" Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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