Nach ein paar Minuten war von dem armen Huhn schon nicht mehr als einige wenige Federn übrig.
Beim zweiten Huhn sprang er so plötzlich los, dass wir es gar nicht genau mitbekamen. Zwar hatte auch er zuvor mehrere Fehlversuche beim Beutefang, aber schließlich hielt er erneut ein mit den Flügeln schlagendes Flughuhn in der Schnauze. Schnell hatte er auch dieses Federvieh verschlungen.
Da konnte das Gnu auch noch so ungläubig schauen.
Gelbbauchgirlitz
Wir hätten noch ewig dort stehen und den kommenden und gehenden Gnus zuschauen können, wollten aber nochmal nach Nossob fahren.
Im Camp tankten wir, kauften Feuerholz und machten eine Mittagspause. Uwe sicherte Fotos, lud Akkus auf, und wir machten Rührei mit Speck. Anschließend duschten wir. Außerdem spülten wir das Geschirr. Ruth entdeckte beim Abscannen der Bäume über uns einen winzigen Perlkauz. Gut versteckt saß er weit oben im Geäst.
Etwas später als geplant brachen wir wieder auf. Auf dem Weg zurück nach Polentswa sahen wir viele Greifvögel. Bei Cubitje Quap saß ein Gaukler in einem Baum, ein anderer unmittelbar in der Wasserstelle. Um ihn herum schwirrten viele Bienen.
Bei Kwang näherte sich scheu ein großer Ohrengeier dem Wasser, trank und säuberte sein Gefieder.
Entlang der Straße hockten viele Weißbürzel-Singhabichte.
Vier Löffelhunde suchten auf der Ebene nach Futter. Zwei kleinere Tiere saßen in einiger Entfernung auf der Straße. Als wir näher kamen, liefen sie die Böschung hinauf und verschwanden. Obwohl das Gelände recht übersichtlich war, konnten wir nichts mehr entdecken. Entweder waren sie in einem Bau verschwunden oder hatten sich hinter einem Busch versteckt. Leider konnten wir nicht mehr herausfinden, ob es Löffelhunde, Kapfüchse oder etwas ganz anderes gewesen war.
Auch beim Polentswa-Wasserloch hockte ein Gaukler-Pärchen im Baum. Sonst waren sehr viele Tauben am Wasser.
Fiskalwürger
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir wieder auf dem Campingplatz. Wir machten ein großes Feuer und backten Brot.
Zum Abendessen grillten wir Boerewors und aßen Folienkartoffeln und Salat. Neben dem Schattendach, unter dem wir saßen, entdeckten wir einen winzigen Gecko. Da wir Angst hatten, ihn aus Versehen zu zertreten, brachte Ruth das kleine, steif gefrorene Kerlchen zwischen ein paar Steinen in Sicherheit. Durch die Wärme ihrer Hand wurde es wieder munter.
Der Vollmond schien, und eine Fledermaus drehte ihre Runden. Von Zeit zu Zeit heulten die Schakale.
Kilometer: 145