Mittwoch, 16. Juli 2014 – Am Khwai
North Gate, Moremi
In der Nacht hörten wir ziemlich laut immer wieder die Hyänen rufen. Kurz vor dem Einschlafen kam auch noch ein Elefant sehr nah vorbei. Wir sahen, wie sich seine Silhouette unmittelbar an unserem Auto vorbeischob, bevor er direkt dahinter lautstark einen Baum zerlegte.
Der Morgen war angenehm warm. Wie immer standen wir kurz nach Sonnenaufgang auf und fuhren schnell los. Vormittags trieben wir uns westlich vom North Gate herum und fuhren sehr viele Wege entlang des Flusses. Oft führte die Strecke mitten durch das Schilf, wobei gerade so die Spuren für die Räder zu erkennen waren. Hohes Gras wurde unter dem Auto hindurchgezogen, als wir uns den Weg bahnten.
Wir sahen Elefanten, Letschwes, Zebras, Impalas und Wasservögel. Auch entdeckten wir eine Frankolin-Familie mit noch sehr kleinen Küken.
Sattelstorch
Grautoko
Ein Glanzstar saß auf der Erde und versuchte, einen erbeuteten Frosch zu fressen. Dieser war zwar nicht riesig, aber doch zu groß, als dass der Star ihn am Stück hätte schlucken können. Also versuchte er, ihn zu zerlegen. Als dies nicht gelang, ließ er den armen Frosch halbtot liegen und flog davon.
Da wir uns nicht allzu weit vom Camp entfernten, konnten wir gegen Mittag schnell zurück und eine lange Pause einlegen. Heute mussten wir umziehen und erhielten Platz Nummer vier. Darüber freuten wir uns, da wir nun näher am Fluss landeten und das Grunzen der Hippos hörten. Während wir picknickten, turnte eine ganze Familie Meerkatzen um uns herum. Eine Mutter kümmerte sich liebevoll um ihr Kleines, lauste und kraulte es ausgiebig.
Obwohl sie überhaupt keine Notiz von uns zu nehmen schien, beobachtete sie – wie der Rest der Bande auch – jede unserer Bewegungen ganz genau.
Es sah aus, als würden zwei von ihnen einen Plan gegen uns aushecken.
Wir passten höllisch auf und ließen unseren Tisch nicht eine Sekunde unbewacht, da immer wieder ein Spitzel vorbeigeschlendert kam, um unser Angebot aus der Nähe zu inspizieren. Aber wir hatten uns fest vorgenommen, uns nichts Essbares stibitzen zu lassen. Auch unser Auto wurde von allen Seiten belagert, und die Fenster wurden abgefingert, ob nicht irgendwo ein kleiner Spalt zum Eindringen gefunden werden könnte.
Das Affenpack ging sehr gründlich bei seiner Untersuchung vor. Nicht ein Fenster wurde vergessen, und zur Sicherheit prüften sie auch den Mülleimer, der aber gut gesichert war. Ein kleines Baumhörnchen war sehr zutraulich und kam bis an unseren Tisch, um nach herabgefallenen Krümeln zu suchen.
Wir hatten viel Spaß mit unseren Besuchern und waren stolz, diesmal keine Verluste bezüglich Brot oder Paprika verzeichnen zu müssen. Zwischendurch sprintete eine Herde Impalas mit großen Sätzen durch das Camp. Was die Tiere so erschreckt hatte, konnten wir aber nicht herausbekommen.