25.09.
Es regnet nicht mehr als wir aufstehen und um 7 Uhr treffen wir uns mit Jimmy und Charlotte an der Rezeption. Leider sehen wir während der 2 Stunden nur unsere treuen Gnus aber heute sind wir ja auch hier, um etwas über die Pflanzen (hauptsächlich über die verschiedenen Akazien) zu lernen. Jimmy erklärt sehr interessant und anschaulich. So interessant, dass ich vollkommen vergesse, Fotos zu machen. Ich kann es im Nachhinein noch immer nicht fassen... nicht ein einizges
Immerhin habe ich während Jimmy´s ausführlichen Erklärungen Zeit, intensiv den Boden zu betrachten und ich (ausgerechnet ich blinde Nuss!), finde zwischen dem Gras einen Stachelschweinstachel, was laut Jimmy jede Menge Glück bringen soll.
Uns fällt auf, dass es nach dem Regen gestern schon viel grüner zu sein scheint und Jimmy bestätigt das. Es muss sicher wunderbar anzusehen sein, wie die Natur in der Regenzeit erwacht und plötzlich alles in sattem Grün leuchtet.
Wir finden zwar ansonsten keine Tiere, dafür aber ihre nächtlichen Hinterlassenschaften und Spuren, auch die der Giraffen. Was wir am ersten Tag für Giraffenspuren gehalten und dann aber wieder verworfen haben, waren also tatsächlich welche.
Als wir uns auf den Rückweg machen, frage ich Jimmy, ob er immer auf der Lodge lebt und Familie hat. Er lebt hier, Familie hat er aber keine. Nachdem er uns erklärt hat, wie kompliziert das „um die Hand anhalten“ bei den Damara von statten geht - dies dauert mehrere Wochen und unterliegt strengen Regeln, z.B. darf der Bräutigam während der ganzen Zeit nicht selbst Auto fahren - kann ich mir auch gut vorstellen, warum nicht.
Dann gibt er uns noch eine Kostprobe der Klicklaute und erklärt uns, wie schwierig es ist, diese zu lernen. Erst erlernt man die 4 verschiedenen Klicks, dann die dazugehörigen Wörter, dann sagt man erst den Klicklaut und dann das jeweilige Wort, zum Schluss fügt man alles mit einer geschmeidigen Zungenbewegung zusammen. Man sagt ja immer „Deutsche Sprache, schwere Sprache“, aber Damara-Klick…
Nach dem Frühstück startet wieder unser Relaxprogamm, bis es um 16 Uhr zum Nachmittagsritt geht. Ich schnalle mir nochmals meine Kamera um, vielleicht klappt es ja heute besser. Leider sehen wir ausser Perlhühnern und Impalas keine Tiere, das ist wohl der Hitze und der Tageszeit geschuldet.
Ich bin ein ganz kleines bisschen enttäuscht, hatte ich doch gehofft, dass wir heute die Giraffen sehen würden. Auch der Galopp funktioniert wieder nicht so gut, weil ich mich ständig mit der Kamera rumschlage und Oshali gerne wieder davon stürmen möchte.Beim nächsten Ritt bleibt sie im Zimmer und ich werde Birte heute Abend bitten, mir mal ein anderes Pferd zu empfehlen.
Trotzdem ist es ein wunderbares Gefühl in dieser allumfassenden Ruhe zu reiten. Auch Christie, Hanna und Charlotte wissen zu schweigen und erst gegen Ende des Ritts fallen wir in entspanntes Geplauder. Ein toller Sonnenuntergang entschädigt mich etwas für die Giraffen, die bisher durch Abwesenheit glänzen, obwohl wir ihre Spuren gefunden haben.
Da es wieder nach Regen aussieht, wurde der Tisch heute vorsorglich unten gedeckt.
Ich bestelle an der Bar ein Savanna, davon ausgehend, dass es eine Biersorte ist. Cider mag ich nämlich gar nicht. Aber augenscheinlich wirkt die Namibische Luft auch bei mir, es schmeckt mir so gut, dass ich mir gleich noch eins bestelle... Prost.
Zum Essen gibt es:
Riesengarnelen auf Fenchel-Apfelsalat (bei den Meeresfrüchten muss Peter das erste Mal passen, so 100 %ig wirkt die Namibische Luft wohl doch nicht
)
Oryxspiess mit Spinat und Tomatensalat
gebackene Ananas auf Vanillecreme
Kurz besprechen wir mit Birte noch unsere Pferdewünsche für den nächsten Ritt, auch Peter rückt nun mit seinem Wunsch nach einem grossen Pferd raus. Aber das ist überhaupt kein Problem, Birte wird im Stall Bescheid geben, das wir zwei andere Pferde bekommen. Wir gehen früh ins Bett, denn morgen steht Etosha auf dem Plan und es geht schon um 6 Uhr los.