THEMA: Spannender Urlaub mit 2 Kids! Botswana und Namibia
26 Sep 2014 15:13 #355260
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  • abahuab am 26 Sep 2014 15:13
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Liebe Rundbriefleser, Freunde, Verwandte.

Wir sind gerade frisch aus Namibia wiedergekommen und duften vielleicht sogar noch ein wenig nach Sand, Staub und Freiheit.

Wir waren 4 Wochen unterwegs, davon 8 Tage in Botswana, sind durch den Moremi und Chobe National Park gefahren. Diese liegen an den Ausläufern des Okavango- Deltas, welches nun auch zum Weltkulturerbe gehört. Wir haben uns gedacht, das die Kinder nun im richtigen Alter waren, um mit ihnen echte Abenteuer bestehen zu können. „Bittet und es wird euch gegeben“ heißt es nicht umsonst.

Schon Monate vor der Reise habe ich Reiserouten ausgetüftelt, günstige Unterkünfte ausfindig gemacht, alles gebucht, Einkaufslisten geschrieben und Menüs zusammengestellt. Denn schließlich waren wir von unseren 4 Wochen Urlaub ja 8 Tage autark unterwegs. In den Parks gibt es keinerlei Einkaufs- oder Tankmöglichkeiten.

Wir haben uns einen Wagen gemietet, der mit 2 Dachzelten und Campingequipment für 4 Personen ausgestattet war, inklusive Gaskocher, Schlafsäcken und Handtüchern (für jeden 1!)Wir hatten sparsam gepackt und nicht viel Gepäck dabei. So sah unser Auto dann aus:

Allerdings mussten wir noch einkaufen. Alleine 10 Kanister Wasser a 5 Liter und die komplette Verpflegung für 8 Tage. Es passte aber alles gut hinein, die Verpackung sah folgendermaßen aus:
Sieht ziemlich spärlich aus? Ja, war es leider auch. Als wir unseren finalen Einkauf vor den Parks machten, war Marie leider angeschlagen und jammerte die ganze Zeit. Ich konnte mich nicht richtig auf die Einkaufsliste konzentrieren und wir vergaßen: Zusätzliche Milch, Brot, Wurst und Knabbereien.

Das Frühstück und Mittagessen viel dementsprechend spärlich aus. Es gab Cracker mit Käse/Salami, Frischkäse und Äpfeln. Müsli und Wheet Bix mit nur nicht zu viel Milch, und den Vanillepudding aus der Tüte Esslöffelweise! Was für eine Herausforderung! Abends hatten wir dann aber schon gute Mahlzeiten bestehend aus Butternutsuppe mit Erbsen und Wienerle oder Spaghetti mit Tomatensoße. Auch Lapskaus gab es, echt lecker! Alles mit dem Gaskocher zubereitet. Zum Naschen gab es auch nicht viel. Die Kaubonbos, die wir uns einteilten, damit sie lange hielten, waren mit einem SCHWUPPS weg, als eine Horde Meerkatzen meinte, bei uns gäbe es was zu holen. Sie hatten leider Glück.

Na ja, Figur-freundlich waren diese Tage allemal.

Allerdings nicht Nerven- freundlich 

Hier also unsere Geschichte:

Wir kamen sonntags nach einem holprigen Flug in Windhoek an. Waren alle ziemlich gerädert. Ich hatte uns ein Camp gleich in Windhoek ausgesucht, damit wir am ersten Tag nicht mehr fahren mussten. Wir richteten uns im Urban Camp www.urbancamp.net/de/ ein und faulenzten einfach vor uns hin.

Am nächsten Morgen gingen wir gemütlich frühstücken und kauften groß ein. Wir wollten in Maun, der letzten Stadt vor den Parks dann nur noch das nötigste aufstocken.

In den ersten 3 Tagen sind wir knapp 1000 km gefahren. Endlich kamen wir am South Gate im Moremi National Park an. www.mewt.gov.bw/DWNP/article.php?id_mnu=163
Nina rutschte abends auf dem Weg zum Zähneputzen auf der Dachzeltleiter weg und landete kopfüber auf dem Boden. Sie schrie wie am Spieß, meinte es hätte etwas geknackt, und wir durften ihr Becken nicht anfassen! Ich habe schon gedacht, der Urlaub sei vorbei. Ich sah uns schon im Krankenhaus sitzen… GOTT SEI DANK ist nur ein blauer Fleck dabei herausgekommen!

Am nächsten Tag nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Camp Third Bridge. 45km bei ca 15-20 km/h Geschwindigkeit. Wir planten 3 Stunden ein. Jo und ich waren vor 12 Jahren schon mal in den Parks gewesen und kannten uns „quasi“ gut aus. Wir nahmen dann die linke Straße und wähnten uns auf der Richtigen. Wir fuhren durch spektakuläre Landschaften und sahen tolle Tiere. So richtig erkannten wir die Gegend aber nicht wieder. Bis wir dann feststellen mussten, (wir fragten einen Guide, der mit einem Jeep voller Touristen unterwegs war) dass wir in die falsche Richtung gefahren waren. Der meinte, da müssten wir den ganzen Weg wieder zurück. Wir waren Richtung Süden anstatt nach Norden gefahren. Gell. Mit einer geschenkten, groben Karte und ohne GPS. Die bereits gefahrenen 25 km wieder zurück. Beim South Gate kauften wir uns dann erst mal eine richtig gute und detaillierte Karte und Jo holte das GPS raus. An diesem Tag waren wir 7 Stunden unterwegs.

Wege im Moremi. Da kommt man nicht schnell vorwärts.

Nina meinte nach dem fünften Umdrehen, sie würde beim nächsten Mal aussteigen. Es reicht! Wir konnten sie dann doch überzeugen, bei uns zu bleiben. Es war ein langer und heißer Tag. Dann kamen wir endlich an. Wir hatten für diesen Tag noch keine Buchungsbestätigung, da die Camps ausgebucht waren, und die netten Angestellten wiesen uns den „Ersatzplatz“ zu. Direkt am Auto / Zelt stand ein riesiger Leberwurstbaum. Dieser blühte gerade und viele der Blüten lagen auf dem Boden verteilt herum. Vögel, Antilopen und Giraffen genossen gleichermaßen die honigsüßen Leckerbissen.

Nachts wurde Jo von Kaugeräuschen wach. Er spähte aus dem Zelt und sah nur Bauch und Beine einer Giraffe, die ca 3 Meter vor dem Zelt genüsslich die Blüten mampfte. Er weckte Nina und sie kletterte aus dem Zelt, um sich zu erleichtern. Als sie zurückkam meinte sie nur: “Wie geil ist das denn?“ als sie sich den Hals verrenkte um die Giraffe ganz zu sehen. Ich hatte davon gar nichts mitbekommen, denn ich beschloss, in diesem Urlaub nachts Ohrenstöpsel zu tragen, da ich sonst kein Auge zu machen würde.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Xakanaxa. Mit dem GPS und der Karte hatten wir jetzt einigermaßen den Überblick. Wir fragten uns allerdings, wie wir damals, ohne das ganze Equipment, überhaupt irgendwo angekommen waren. Wir einigten uns, dass seitdem jede Menge neuer Wege und Abzweige dazugekommen sein mussten.

Bei der Ausfahrt aus dem Camp hatten wir noch die Third Bridge vor uns.

Wir beobachteten erst mal unseren Vorfahrer.

Und dann waren wir dran. Ging ganz gut. Waren ja nur überschwemmte Baumstämme 

In Xakanaxa buchten wir gleich eine Bootsfahrt durch das Delta. Herrlich! Um 16 Uhr sollte es losgehen. Vorher hatten wir aber zur Abwechslung noch reichlich Zeit und vertrieben uns diese mit duschen, lesen, fotografieren etc. Es war 15 Uhr und ich kam gerade mit Nina aus dem Duschhaus raus. Da kam Marie um die Ecke geschossen: „Bei unserem Camp ist ein Elefant! Kommt schnell!“ Und da stand er.
Die Geschichte fing aber so an: Marie und Jo saßen unter einem Marulabaum auf 2 Stühlen nebeneinander und lasen. Elefanten lieben Marulas. Jo drehte sich aus einem Gefühl heraus um, und meinte zur Marie: „Dreh dich jetzt besser nicht um, da ist ein Elefant!“ Jo beschloss sich erst mal ruhig zu verhalten, und machte sogar noch Bilder von Marie mit „grauem Hintergrund“ obwohl das Tier sehr nah war.


Da der Elefant noch näher kam beschloss Jo, doch lieber das Weite zu suchen und schlich mit Marie langsam hinter das Auto. Marie war schockiert und nachdem sie uns bescheid gesagt hatte, suchte sie Zuflucht im Waschhaus. Ein Parkangestellter verscheuchte das Tier mit dem Auto. Puh! Was für ein Schreck! Wir machten uns für die Bootsfahrt bereit.

Die Fahrt war (Gott sei Dank) unspektakulär. Wir hätten gerne ein paar Hippos und Antilopen oder Elefanten am Ufer oder im Wasser gesehen, aber es zeigten sich „nur“ Vögel. Mich, als Hobby- Ornithologin- freute das natürlich sehr. Der Rest der Familie langweilte sich jedoch eher. Schön war´s trotzdem…´


Ein weiterer aufregender Tag ging farbenfroh und friedlich zu Ende.

Morgens mit frischem Mut auf nach Khwai. Eins meiner Lieblings- Camps. Damals hatten wir den Leopard gesehen! Am Hippopool! Am Pool war es eher ruhig, dafür hatten wir im Camp zu kämpfen. Erst kamen die Meerkatzen, die die Kaubonbons und Birnen klauten. Dann 5 große Elefanten ganz nah und abends im Dunklen noch eine Hyäne, die ihre Runden durch das Camp drehte, auf der Suche nach Essbarem. Sie kam im Schein der Taschenlampe genau auf uns zu. Echt gruselig. Wir witschten dann schnell ins Zelt und blieben auch dort. Ich habe die Hyäne bestimmt noch 3 mal vorbeigehen hören. Sie gab sich keine Mühe leise zu sein, wenn sie durch das trockene Laub stapfte.

Das Camp an sich ist wunderschön. Es ist der Ausgang vom Moremi und hat vor sich einen Fluß über die die „Brücke am Khwai“ führt. Und hinter sich eine wunderschöne Ebene mit vielen Antilopen etc. Eigentlich ein Stück Paradies. Voller Tiere halt. Und die treten geballt auf. Zeit zum Verschnaufen hat man da eher nicht. Und das Feuer, was man abends zum Abschrecken der Raubkatzen entfachen soll… na, die Hyäne hat AN DEM FEUER geschnuppert, das hab ich aus dem Dachzeltfenster wunderbar beobachten können. Dabei hatten wir nur Folienkartoffeln und Bratäpfel gemacht, nicht erst Fleisch.

Die Kids gewöhnten sich langsam an den Mangel an „Spielzeugen“ und erfanden neue. Hier zum Beispiel gab es wunderbares Gebäck aus Sand und Wasser.


Die Nacht war geräuschvoll. Ich hatte ja ab und zu mal versucht ohne Ohrstöpsel auszukommen. Ein wenig wollte ich auch vom „Nachtleben“ mitbekommen. Aber das war für mich unmöglich. Ich habe dann 2-3 Stunden vor mich hingedämmert, immer wieder aufgeschreckt von Hyänen- Geheul, Löwengebrüll oder Elefantengrollen. Was ja toll ist, einerseits. Aber schlafen… kann ich dabei nicht! Also wieder die Stöpsel rein!

Am nächsten Morgen sah ich einen netten Fußspuren- Mix am Waschhaus.

Mensch, Auto und Tier vereint 

Über Schlafmangel konnten wir uns wirklich nicht beschweren. Allein das Schlafen an der frischen Luft war wunderbar!. Die Sonne ging um 7 unter und um 6 wieder auf. Da man, außer Sternen, nachts nicht viel beobachten kann (soll), waren wir zeitig im Bett. Meist gegen halb 8!!! Wir schliefen bis um 6 (also ich) und die Kids bis halb acht oder acht. Die hätten auch noch bis 10 im Dachzelt rumgelungert, aber wir hatten ja immer was vor! Außerdem hing das Eine vom Anderen ab. Wir konnten das Auto nicht packen wenn die Kids noch im Zelt lagen. Jo hat immer die Dachzelte zusammengepackt und eingetütet und ich hab den Rest verstaut. Wenn wir uns ranhielten, waren wir mit Allem in 20 Minuten fertig. Am Anfang waren wir gegen 10 unterwegs, später haben wir das aber auf 8-9 Uhr drücken können.

Je später wir loskamen, desto wärmer wurde nämlich der Sand. Und die meisten Straßen bestanden aus Sand. Der wurde dann immer „flüssiger“ und man musste kämpfen um hindurch zu kommen. Wir wollten wirklich nicht um 12 Uhr mittags unser Auto mitten im Naturparkt ausgraben müssen. In „normalen“ Parks darf man ja nicht erst aus dem Auto steigen, wegen der wilden Tiere. Hier mussten wir bei jedem Camp, das wir ansteuerten, folgende einseitige Erklärung unterschreiben: „Sie sind auf eigene Gefahr unterwegs. Wenn Sie von einem Tier getötet oder verletzt werden oder von umfallenden Bäumen zertrümmert werden, oder was auch immer Ihnen wiederfährt (so ähnlich) … blablabala… keine Haftung. Da wurde mir es am Anfang schon anders. Ich habe das dann einfach nicht mehr durchgelesen und unterschrieben. Was willste machen, wir waren ja schon lange mitten drin!
Morgens bin ich, wie immer, die erste gewesen, die die Treppe hinuntergeklettert ist. Ich genoss es, nachdem ich die Zähne geputzt hatte und das Kaffeewasser auf dem Gaskocher warm wurde, mit meinem geliebten Fernglas ein wenig durch die Gegend zu stöbern. Das war die friedlichste Zeit des Tages. In diesen Momenten bin ich öfter sehr nah an Tiere rangekommen. Ich habe mich einfach als „Baum“ getarnt. Mich nicht bewegt und nur durch die Haut geatmet . Dadurch hatte ich sehr aufregende Begegnungen mit Vögeln, Buschhörnchen und Damara Dik- Diks (kleine Antilopen), die bis zum Anfassen nah an mich rankamen. Herrlich!

Nun hieß es auf nach Chobe! Savute war unser erstes Camp. 100 km Strecke, wir erinnerten uns an ewig tiefe, nicht enden wollende Sandstraßen. Über die Khwai Brücke dem Wegweiser folgend, ab durch die Mitte. Am Straßenrand Wahlwerbung:

Wir mussten uns entscheiden: Den rechten oder den linken Weg. Keine Beschriftung wie so oft. Wir „lasen“ die Reifenspuren und entschieden uns für den rechten Weg, der befahrener aussah. Kurze Zeit später.

Das war offensichtlich nicht der Beste. Der Wagen stand mit laufendem Motor und verlassen im Fluß. Die linke Möglichkeit war zwar Fahrzeugfrei, das Wasser sah aber sehr tief aus. Wir fuhren zurück zum Gate. Ein Guide, der mit Touristen unterwegs war, meinte, wir sollten ihm folgen, er führe auch nach Savute. Ok, gerne. Er nahm den gleichen Weg, den wir auch genommen hatten. Am LKW hielt er sich aber weiter rechts und quetschte sich durch ein paar Büsche (wie in aller Welt soll man das als Selbstfahrer finden!!!) zum nächsten Überweg. Er schritt das Wasser ab um seichte Stellen für die Durchfahrt zu finden. Und fuhr dann durch. Ok, so machen wir das auch! Heute war mein Fahrtag und ich wollte das schaffen!!!

Ich habe es geschafft!

Die Kinder riefen: „Nochmal!!!“ 

Well, wir mussten weiter, es war noch ein langer Weg. Ja, es zog sich ewig, aber wir hatten es dann doch geschafft. Wir wurden mit einem „Shop“ belohnt, der kalte Getränke und das Nötigste an Verpflegung wie Milch, Nudeln und Dosenbohnen bereit hielt. Das rettete uns! Wir kauften 2 Tüten Chips (35gr) 2 Dosen Fanta, 2 Dosen Bier, 3x500ml Milch und ein Päckchen Nudeln für satte 15 Euro ein. Egal! Wir waren gerettet! Wir würden nicht verhungern! Jetzt konnte ich den Maisbrei mit Milch kochen. Der mit Wasser war zum Würgen gewesen!

Außerdem bekamen wir in der zweiten Nacht die Campsite mit dem Namen „Paradise“ zugewiesen. Mit Aussicht auf einen Fluß. Super! Uuuund: hier waren keine Paviane gemeldet! Vor 12 Jahren hatte uns ein stattlicher Pavian unser Tupperware mit Müsli für eine ganze Woche geklaut! Also alles gut.

Wir enspannten uns ein wenig. Am zweiten Tag haben wir nachmittags einen wunderbaren Gamedrive gemacht und sogar die 8 Löwen gefunden, die angekündigt waren:

Die verursachten gleich einen Megastau auf der „Hauptstraße“

Wir genossen dann den Abend mit einem wunderbaren Sonnenuntergang.

Langsam legten wir eine ruhigere Gangart ein. Die nächste Station war über 130 km entfernt, aber dafür blieben wir dann 2 Nächte. In Ihaha. Darauf freute ich mich schon die ganze Zeit! Es war das letzte Camp im Chobe, danach würden wir wieder in die „Zivilisation“ entlassen.

Die Straßen waren sehr gut und wir kamen zügig voran. Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir dann im wirklichen, für mich einzig wahren, Paradies an. Ihaha.

Leider begann damit der Anfang vom Ende.

Ok, kannten wir ja schon. Uns wurde eine Campsite zugewiesen. Ein genialer, ewig großer Baum, der unglaublichen Schatten spendete, empfing uns! Wow! Das war der krönende Abschluss. Nina sprang gleich aus dem Auto und lief zum riesigen, mehrteiligen Stamm des Baumes. Eine Meerkatzenfamilie kletterte behende von den Ästen und verzog sich. Wir waren gleich auf „Hab acht“ aber die Affen waren nicht an Menschen gewöhnt. Gut! Nina kam zu mir und sagte: “Da ist eine Schlange!“ Jo zoomte die Schlange, die in einer Kuhle am Fuß eines Stammes lag, heran und meinte: „Ich glaube, das ist eine schwarze Mamba.“ Wir fuhren mit dem Auto zurück zum Gate und holten einen Angestellten, der den Verdacht bestätigte. Wir bekamen die Campsite nebenan zugewiesen, waren aber alle mehr als bedient. Nina hätte gebissen werden können. Dann hätten wir keine Nina mehr gehabt. Der Biss einer schwarzen Mamba ist innerhalb von 20 Minuten tödlich. www.tierchenwelt.de/...-mamba-schlange.html

Wir beschlossen, den Chobe National Park am nächsten Tag zu verlassen und die zweite Nacht auf Mazambala nachzuholen, damit wir wieder im Zeitplan waren.

Keiner hatte etwas dagegen. Nur Nina war verzweifelt. Die Ranger wollten die Mamba erschießen, da sie eine Gefahr für Touristen darstellte. Das wollte Nina wiederum nicht, da sie sehr tierlieb ist. Selbst bei der Schlange, die sie das Leben hätte kosten können.

Später kam dann noch ein Jeep mit Holz beladen und meinte, wir sollten abends ein Feuer machen, da Löwen durch das Camp zögen. Gut, wir Holz gekauft. Ein Feuer haben wir auch gemacht, aber wir waren alle sehr zeitig im Zelt. Lust auf Abenteuer hatte an dem Abend keiner mehr. Um halb elf wurde ich wach und musste mal. 50 Meter entfernt war ein Waschhaus. Dort ging ich aber nachts im Naturpark ganz bestimmt nicht hin. Auch nicht mit Taschenlampe. Wir haben immer ganz nah an der Dachzeltleiter unser Geschäft gemacht und dann morgens alles „zugescharrt“. Also, um halb elf ich runter. Mit Headlight. Die nahe Umgebung beleuchtet und mich direkt neben die Leiter gehockt. Im Moment des „Loslassens“ brüllte der Löwe los. Geschätzte 30 Meter weg, hinter ein paar Büschen. Schnell war ich wieder im Zelt und genoss die Sicherheit. Am nächsten Morgen hörten wir, dass Löwenspuren hinter dem Waschhaus waren:


Wir freuten uns alle auf Katima Mulilo, wo wir ausgiebig Mittag essen wollten. Und einkaufen!

Wir packten alles zusammen und fuhren aus dem spektakulären Park hinaus.

In Katima bestellten wir uns alle Hähnchenbrust mit Pommes und Salat. Es war ein Fest. Niemand sprach und alle aßen in stiller Dankbarkeit. Herrlich!

Wir kauften groß ein und begannen in eine neue Phase einzutreten: Die Phase der zivilisierten Verfügbarkeit! Strom, Supermärkte, Geld. Sicherheit. Tankstellen. Essen.
Wir waren wieder da!

Auf nach Mazambala! www.mazambala.com/ 2 Tage unbeschwertes Campen ohne Löwen und Hyänen! Höchstens Hippos und Elefanten. Die reinste Entspannung!

Campsite No 1. Direkt am Wasser. Mit „eigenem“ Hippo. Abends spielten wir Sharade. Das war sehr lustig.

Am nächsten Tag wurden wir um 11 Uhr mit dem Boot zur Insel gefahren, zur eigentlichen Lodge. Dort planschten die Kinder im Pool, wir gönnten uns ein leckeres Mittagessen und machten später noch einen 2stündigen Bootstrip. Der war die volle Wucht! (im Dropbox Link am schluss des Berichtes ist auch noch ein Filmchen drin, der Elefanten bei der Flußdurchquerung zeigt)


Mobola www.mobola-lodge.com/de stand als nächstes auf dem Plan.
Wir hatten wieder 200 km vor uns, aber fast nur Teerstraße, also ein Leichtes.
Die Lodge war brandneu, ca 1.5 Jahre alt und in deutscher Hand. Ein junger Besitzer namens Alexander hatte alles sehr liebevoll, stabil und detailverliebt gebaut und wir fühlten uns sehr wohl. Eine Hängebrücke führte uns auf die vorgelagerte Insel. Wirklich spannend!

Wie ihr es schon lesen und sehen könnt, es wurde langsam immer entspannter. Dies war unsere letzte Station im Caprivi-, oder wie er jetzt heißt, im Zambezi- Streifen.
Danach würde es nur noch landeinwärts gehen, das einzige Wasser würde im Pool zu finden sein. Die erste große Etappe ging zu Ende.

Über Rundu, einer großen aber nicht sehr schönen Stadt, wo wir einkauften und bei Debonairs Pizza aßen, ging es südwestlich schnurgerade Richtung Grootfontein.
Das uns bereits gut bekannte Roy´s Restcamp www.roysrestcamp.com/ ließ uns aufatmen. Wir tranken Savannah an der Bar, die Kinder planschten im Pool, wir buchten Frühstück für den nächsten Morgen und aßen abends selbstgemachten Salat mit Thunfisch und Tomaten. Brot mit Leberwurst dazu, lecker!

In der Nacht wurde es Marie leider schlecht und sie brach 6 mal. Ich hatte eine Schüssel ins Zelt geholt, die stand neben ihrem Kissen. Morgens war bei Marie an Frühstück nicht zu denken. Wir genossen aber trotzdem Rühreier, Müsli und Obst. Netter Swakopmunder gaben uns Reisetabletten zur Unterdrückung des Brechreizes, Kamillentee und Magen- Darm- „Vitamine“.

Um 10 Uhr war Marie transportfähig. Ich machte ihr den Beifahrersitz zurecht In liegender Position und auf der ruhigen Teerstraße überstand sie die 3 Stunden Fahrt gut. Sie schlief fast die ganze Zeit. Die nächsten 2 Nächte wollten wir bei Weavers Rock Lodge www.weaversrock.com/ verbringen, sie warben mit Burnout- Behandlungen und Massagen. Da freute ich mich schon seit Deutschland drauf! Die verhornten, verstaubten Füße verschönern zu lassen und eine einstündige Massage für 25 Euro… au ja! Leider war die Masseurin seit 2 Wochen im Mutterschutz. Hm. Na egal, entspannten wir uns halt mit lesen und so… Marie dämmerte im Schatten auf dem Rasenstück vor sich hin. 5 der 6 Hunde waren immer in der Nähe zum Spielen oder spazieren gehen. Am nächsten Morgen war Marie schon wieder fast fit. Jo und Nina vertrieben sie die Zeit mit Schach, ich wusch 2 Stunden lang die ganze Wäsche mit der Hand, ging auf Fototour, wir kochten uns Kaffee in der kleinen Küche auf dem Gasherd. Einfach nur Urlaub! Keine Gefahren, zumindest keine großen.



in der zweiten Nacht bellten die Hunde lange und ausgiebig. Ich drehte mich rum und meine Ohrstöpsel tiefer ins Ohr und schlief ruhig weiter.

Am nächsten morgen war ich mal wieder die erste auf den Beinen. Ich kochte mir einen Kaffee und stieg mit der Tasse und dem Fernglas bewaffnet auf den „Hausberg“ Nur ein kleines Stückchen, bis zum Aussichtspunkt. Vorn dort oben schaute ich hinunter zum Damm. Am Ende der Dammmauer lag etwas. Ein Tier, reglos. Grau, etwas eingefallen, die Größe eines Kalbes. Mit Hörnern. Hä? Bis ich durch das Fernglas sah und bemerkte, dass es ein Warzenschwein war! Das waren keine Hörner sondern Zähne! Das lag aber gestern noch nicht da! Ich kletterte hinab, um es mir aus der Nähe anzusehen. Und siehe da! Der Grund für das Hundegebell war ein Leopardenriss gewesen!

Ich war bis auf ca 15 mtr herangegangen und meldete den Fund der Hausherrin. Die wunderte sich gar nicht, war sie doch wegen des Gebells letzte Nacht im Bademantel und mit der Taschenlampe (ohne Gewehr) umhergerannt und versuchte den Grund für die hundliche Aufregung zu erkunden. Als ich ihr sagte, daß ich mir das Schwein genauer angeschaut hatte, meint sie: „Wie nah warst Du denn dran?“ „Na, so 15 Meter.“ „Bist Du wahnsinnig? Der Leopard ist bestimmt noch da, gut das Dir nichts passiert ist.“ Sie meldete den Vorfall bei Nachbarfarmern etc und alle meinten, Menschen sollten sich erst mal fernhalten, der Leopard käme wieder wenn die Hunde nicht in der Nähe wären. Wie auf dem Foto zu sehen ist, hatte er das Schwein nur ein wenig „angeknabbert.“

Gut, wir waren halt immer noch mitten in Afrika. Auch wenn keine Elefanten oder so mehr in der Nähe waren.

Es viel uns schwer uns zu verabschieden, die Entspannung setzte langsam ein und die Kinder hatten sich hier schon vor 3 Jahren sehr wohl gefühlt.

Die nächste Station war Erindi www.erindi.com/ ein privater Naturpark, so etwas wie Etosha in kleiner. Die Übernachtungskosten für das Campen waren exorbitant hoch, im Vergleich zu den übrigen Campsites. Normalerweise zahlten wir ca. 20 Euro die Nacht. Hier waren es 50 Euro. Wir hatten nur Gutes über Erindi gehört und waren gespannt! Leider war es so gar nicht nach unserem Geschmack. Ein großes Tor, das abends geschlossen und morgens geöffnet wurde, sollte die großen Tiere fernhalten. Im Camp selbst war es sehr aufgeräumt und ordentlich. Es gab Übersichtskarten der nummerierten Camps und eine Rezeption mit fast kompletten Supermarkt Ein nachts beleuchtetes Wasserloch mit 9000 Volt- Elektrozaun… na ja. Wir mochten da doch eher die freie Wildbahn! Außer Vögeln hab es am Zelt auch nichts zu sehen. Am Wasserloch war oft viel los und es eignete sich zum Entspannen und Fotos machen. Wir hatten ein eigenes, abschließbares Toilettenhäuschen mit Solardusche, großem abschließbarem Kühlschrank, 2 Kochplatten und einen Wasserkocher. Angenehm, aber nicht nötig. Als ich morgens beim Sonnenaufgang duschen wollte, was das Wasser natürlich noch nicht warm. Und das für 50 Euro die Nacht. Wir vertrieben uns die Zeit mit Schnitzeljagd, lesen und Wasserlochbeobachtungen.


In der zweiten Nacht kühlte es auf 2 Grad ab! Und ein steifer Ostwind wehte! Das hieß Sonne und Wind kamen aus der gleichen Richung. Es war einfach nur eisig kalt.
Ich fror, mir war schlecht und hatte rote Wangen. Den ganzen Tag ging es mir so lala. Wir fuhren durch Omaruru, kauften noch etwas ein und machten uns auf den Weg über Uis zum Brandberg. Die letzten 2 Nächte vor Swakopmund waren angebrochen. Fast 3 Wochen unseres Urlaubes waren vorbei. Ich kaufte schon mal ein paar wunderschöne Quarze und Amethysten in Uis und bei einem Stand an der Straße. Sie werden direkt aus dem Brandberg geholt und dann verkauft.

Die Dame grub die Tüte mit Steinen, die sie vor Dieben schützen musste, erst mal aus der Erde aus! Ich bestellte noch mehr Steine, die sie von zu Hause mitbringen wollte, und versprach übermorgen wieder zu kommen. Aber nun erst mal zum Brandberg, einem meiner absoluten Lieblingsplätze in Namibia. Am Ugab Trockenfluss gelegen, einem großen Flussbett. Dort stehen gigantische Bäume, die sich vom Grundwasser nähren und als Schattenspender für die Campsites genutzt werden. Ziegen, Esel und Pferde kommen durch und knabbern die Schoten des Anabaumes.

Leider hatte ich die Magengeschichte von Marie geerbt und entlud mich nachts aus dem Dachzelt im Hohen Bogen. Wie ich vermutete, war davon am nächsten Tag nicht mehr viel übrig. Die Sandhühner und Hütehunde der Ziegen mochten das wohl… Den ganzen Tag lag ich nur im Zelt und dämmerte vor mich hin. Die Kinder und Jo vertrieben sich die Zeit am Pool. Gut, das wir Zeit hatten.
Nun hieß es Abschied vom Zelt nehmen. Schade! Ich liebe es im Dachzelt zu schlafen. Es ist sicher und gemütlich, groß genug um behaglich zu lieben, einfach toll! Man ist mitten in der Natur und hat trotzdem 4 Wände um sich und ein Dach über dem Kopf. Na dann: Tschüss Brandberg!


Hallo Meer! Hallo Swakopmund! Hallo frische Brise! Wir fuhren „Nach Hause“. Es fühlte sich so an. Nach 3 Wochen Abenteuer, Zelt, Staub, Tieren und intensivster familiärer Nähe sollten jetzt noch 5 Nächte in unserer zweiten Heimat folgen.

Wir hielten am Strand und die Kinder liefen zum Wasser wie die Elefanten nach monatelanger Durststrecke zum frisch überfluteten Okavango- Delta. Herrlich!

Unser B&B war einfach nur toll! www.thealternativespace.com/ So sah unser Familienzimmer aus:

Der Betreiber ist Architekt, die Frau eine Dame aus Vohenstrauß, ein kleiner Ort ca 20 km von Weiden entfernt!

Wir gingen in unsere Lieblingsrestaurants, nippten exzellenten Cappuccino in unserem Lieblingscafe´, trafen jede Menge Freunde und Bekannte, tauschten Geschichten aus. Die Kinder planschten im Meer, kletterten auf Dünen und wir shoppten nach Herzenslust! Es war der perfekte Abschluss für unseren Urlaub!


Beim kurzen Ausflug ins Swakop- Revier fuhren wir uns noch schnell fest  und besuchten eins unserer alten Ausflugsziele.

In einem alten Lehmhaus am Revierrand hatten wir uns damals schon verewigt.

Leider erwischte Jo den Magenvirus auch noch. Nach einer unruhigen Nacht, Gott sei Dank ohne Auswurf lag er einen halben Tag im B&B im Bett. Raffte sich aber dann auf, denn nachmittags war er bei seiner ehemaligen Firma mit Kollegen verabredet. Ich fuhr während dieser Zeit zu einer alten, lieben Freundin. Wir trafen uns abends an der Waterfront in Walvis Bay und aßen noch zusammen. Wir machten ein weiteres Treffen aus für Donnerstag, unseren letzten Tag in Swakopmund, zum Bootstrip mit namibiancharters.com/ ! Auf einem Catamaran mit super Verpflegung fuhren wir 4 Stunden übers Meer und beobachteten Robben, Delfine, Pelikane etc. Es war sehr schön!


Wir schlemmten Austern, bekamen Sekt und wurden so richtig verwöhnt.

Es viel uns echt schwer uns von allen zu verabschieden. Wir entschlossen uns, als krönenden Abschluss, den langen Weg nach Windhoek zu nehmen. Über den Kuiseb Pass und durch das Khomas- Hochland.

Wir waren 6 lange aber schöne Stunden unterwegs und sahen auf dem Weg noch Oryx- Antilopen, Springböcke, Strauße und 2 Warane! Wow. Die Landschaft war spektakulär!


In Windhoek schliefen wir eine letzte Nacht im Dachzelt, bei der gleichen Campsite wie in der ersten Nacht. Der Flug nach Johannesburg verlief reibungslos und die Heimreise war perfekt!

Bei der Rückgabe des Autos, welches uns wirklich zum „Rolling Home“ geworden war, war ich ein wenig traurig. „Unsere“ Zelte, die uns Sicherheit, Schutz und Gemütlichkeit vermittelt hatten wurden kontrolliert und „ausgeschlachtet“. Unsere kuscheligen Schlafsäcke und die staubigen Handtücher, alles wurde aus unserer Komfort- Seifenblase gezerrt und achtlos zur Reinigung auf einen Haufen geworfen. 2 Tage später sollte „unser“ Auto schon wieder, mit neuen Menschen bestückt, in ein neues Abenteuer aufbrechen.

Wir danken dem Herrn im Himmel, dass wir gut und gesund durch den Urlaub gekommen sind und unsere Familie wunderbar eng zusammengewachsen ist!



Liebe Grüße

Familie Leitz







































































































Dir
Letzte Änderung: 29 Sep 2014 22:07 von abahuab.
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26 Sep 2014 16:22 #355265
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Sehr schöner Kurzbericht. Vielen Dank.

Den Link zur Dropbox habe ich leider nicht gefunden.

Wie alt sind Eure Töchter? Ist ja immer interessant, ab wann sich Eltern mit Kids ans Zelten in der Wildnis trauen.
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29 Sep 2014 22:11 #355602
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weißt Du, wie man hier Bilder mit einstellen kann?
Ich krieg das nicht hin...
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30 Sep 2014 09:40 #355623
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super, vielen Dank für den Tip! Das probier ich mal.
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